Definitiv nein!
Die große Zeit des Hörspiels waren die 70er Jahre und die erste Hälfte der 80er Jahre. Alle großartigen Einzelfolgen oder Serien, die mittlerweile Kultstatus haben, stammen aus dieser Zeit: die ganzen Europa-Märchen, DDF, die Gruselserie, Larry Brent etc. Ab Mitte / Ende der 80er brach der Markt ein, da zum einen die Konkurrenz im Kinderzimmer in Form des PCs wuchs. Gleichzeitig nahm die Qualität der Hörspielproduktionen rapide ab, wie z.B. bei solchen Serien wie "Schloß-Trio" (oder natürlich auch an den seit Mitte der 80er kontinuierlich schlechter werdenden DDF) ersichtlich.
Hörspiele werden wohl nie aussterben und noch viele Kindergenerationen werden Freude an den Cassetten bzw. CDs haben. Aber es wird keine Serie mehr geben, die wie etwa DDF die Identität einer ganzen Generationen (Stichwort "Kassettenkinder") darstellen. Das hängt sicherlich auch mit der Menge an verkauften Hörspielen zusammen. Auch wenn z.B. "Point Whitmark" noch so erfolgreich (und gut!) sein mag, die Verkaufszahlen sind mittlerweile völlig andere (also wesentlich niedrigere) als in den frühen 80ern. Von daher wird es wohl in 20 Jahren eine kleine Clique von Fans geben, die sich via PW nostalgisch an ihre Jugend in den 00ern des 21. Jahrhunderts erinnern, aber diese Gruppe wird sehr viel kleiner sein als die Zahl der erwachsenen Hörspielhörer und -fans in unserer Generation, wo das Medium Hörspiel mittlerweile ein Massenphänomen geworden ist (Stichwort "Hörspiel zum Einschlafen", ich kenne so viele, die das machen!).
Der Hörspielsammler ist sozusagen eine langsam aussterbende Spezies. Ist bei den Comics übrigens genauso! Schade eigentlich!
Gruß, Luke