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irina

kriseninterventionsteam

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1

Freitag, 8. Juli 2005, 10:33

prognose für den hörbuchmarkt

wo ich gerade so die diversen vorschauen von diversen hoerbuchverlagen aussortiere, muss ich feststellen, dass der markt ja immer unübersichtlicher wird. immer mehr verlage drängen mit immer mehr produktionen auf den markt. ich frag mich, wie lange der boom wohl anhalten wird. was meint ihr, wie wird sich der hörbuchmarkt entwickeln? wird es einen preiskampf geben? werden die produktionen wohl eher hochwertiger werden, weil sich qualität am ende durchsetzen wird? oder wird die qualität im zuge des preiskampfs sinken, weil man billig, schnell und viel produzieren muss, um noch was zu verkaufen?

ich habs ja nun am eigenen leib bei den sachbuchverlagen erlebt: da war es tatsächlich so, dass immer mehr billiganbieter ihre produkte auf den markt geworfen haben. zunächst war die qualität tatsächlich richtig gut, doch das ließ sich nicht dauerhaft durchhalten bei die niedrigen verkaufspreisen. die qualität wurde schlechter, gleichzeitig sind immer mehr verlage auf den fahrenden zug aufgesprungen und die preise fielen und fielen und fielen. das ende vom lied war, dass nach ein paar jahren preiskampf die meisten der m.a.-verlage insolvent waren und dicht gemacht wurden oder aufgekauft wurden, u.a. könemann, eurobooks, serges und – jüngst – zanolli. die haben sich einfach gegenseitig "totgedumpt". überlebt haben nur sehr wenige, zumeist die mit einem großen, starken konzern im rücken; vermutlich, weil die gleichbleibende qualität zu gleichbleibenden preisen anbieten konnten.

ich könnte mir wirklich vorstellen, dass es dem hörbuchmarkt nicht viel anders gehen wird. die preise für hörbücher werden insgesamt wahrscheinlich fallen, die qualität wird erst gleich bleiben und dann sinken (weil man eben keine hochwertigen produktionen für wenig geld machen kann), die verlage werden immer weniger absetzen (weil es "zu viele" produktionen gibt und der hörer ja nun nicht alles kaufen kann), und am ende werden viele die segel streichen müssen.

was meint ihr, ist meine prognose realistisch?
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

2

Freitag, 8. Juli 2005, 11:28

RE: prognose für den hörbuchmarkt

Zitat

Original von erja
was meint ihr, ist meine prognose realistisch?

Japp.
Aber das gab's in der Vergangenheit auch schon häufiger, daß etwas aufgrund akuter Marktübersättigung einen Gnadentod starb und nach dem großen Knall nur noch im Untergrund vor sich hin dümpelte. Und im Hörbuchbereich dürfte dieser Knall gar nicht mehr allzu weit entfernt sein.

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Mittwoch.
Skywise: "Das ergibt deshalb keinen Sinn, weil's falsch ist. Wer hat dir denn den Blödsinn erzählt?"
Kollegin: "Kollegin X."
Skywise: "Na gut, die ist ja auch ein bißchen blöd."
Kollegin: "Kannste doch so nicht sagen!"
Skywise: "Hast recht. Streich' das 'bißchen'."

3

Samstag, 30. Juli 2005, 23:46

War heute in der Stadt und mußte mal wieder mit Erschrecken feststellen, wie viele Hörspiele und Hörbücher vom Hörverlag für billiges Geld jetzt verramscht werden, ich ärgere mich dann schon über diese Dumpingpreise, weil ich viel Geld für diese Sachen bezahlt habe. Nur mal so als Beispiel, da gibt es jetzt "Der Name der Rose", 5 CDs vom Hörverlag für 7,99 Euro, ist ja wohl frech, ich habe da mal 75 DM für bezahlt! Ich gebe erja und Skywise recht, der Preisverfall hat schon vor einiger Zeit begonnen, die alten Hörspiele sind nichts mehr wert, zumindest die Sachen vom Hörverlag, von Sammlerwerten kann man da gar nicht sprechen.
Bei dieser Gelegenheit würde es mich mal interessieren, wieviel Geld Ihr so pro Monat ungefähr für Hörspiele/Hörbücher ausgebt und wofür, ich meine für Neuausgaben auf CD, z.B. vom Hörverlag oder Audioverlag oder für alte Hörspiele auf MC, die es im Handel nicht mehr gibt.
Ich gebe so viel Geld für mein Hobby aus und frage mich, ob ich da die Einzige bin, ich trau mich gar nicht eine Summe zu nennen, wer macht den ersten Schritt...

Gruss
Mata Hari

4

Sonntag, 31. Juli 2005, 01:23

Schwer zu sagen! Zunächst einmal glaube ich, daß der Hörbuchmarkt - ich denke, wir sprechen hier von Lesungen - grundsätzlich noch ein wachsender Markt ist. Die berufliche Mobilität steigt und demzufolge nutzen mehr Menschen die Möglichkeit, Bücher unterwegs zu hören anstatt sie zu lesen.

Ob es einzelnen Verlagen gelingt, damit Geld zu verdienen, ist letztlich ihre eigene Sache. Technisch braucht es doch für die Produktion eines Hörbuches keinen großen Aufwand, oder täusche ich mich da? Hauptsache ist doch, daß ein guter Leser die Dinge aufliest, dann vielleicht noch ein bißchen Musik reingemischt (muß aber für meinen Geschmack auch nicht), auf CD gepreßt und fertig. Wo sollte da groß die Qualität nachlassen, es sei denn, man nimmt einen Sprecher, der sein Fach nicht beherrscht.

Da in Deutschland der Hörbuchanteil noch nichtmal im Ansatz die Anteile erreicht hat, wie dies in den USA wohl der Fall ist, sehe ich keinen Grund, hier schon ein Ende der Fahnenstange anzunehmen.

Also meine Prognose: wachsendes Angebot, dadurch insgesamt sinkende Preise, aber auch immer weitere Verbreitung des Mediums. Ein Trend könnte allerdings noch werden, daß man mittelfristig nicht das aufwendige CD-Audioformat vertreibt, sondern auf mp3 oder ein ähnliches komprimiertes Format geht, um für längere Bücher nicht immer gleich eine halbe Tonne CDs zu verpulvern.
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5

Sonntag, 31. Juli 2005, 01:29

Zitat

Original von Mata Hari
ich ärgere mich dann schon über diese Dumpingpreise, weil ich viel Geld für diese Sachen bezahlt habe. Nur mal so als Beispiel, da gibt es jetzt "Der Name der Rose", 5 CDs vom Hörverlag für 7,99 Euro, ist ja wohl frech, ich habe da mal 75 DM für bezahlt! Ich gebe erja und Skywise recht, der Preisverfall hat schon vor einiger Zeit begonnen, die alten Hörspiele sind nichts mehr wert, zumindest die Sachen vom Hörverlag, von Sammlerwerten kann man da gar nicht sprechen.


Naja, normale Bücher und CDs werden ja nicht verkauft, um Sammlerwerte zu produzieren. Und daß ein alter Schinken wie der Name der Rose nach zig Jahren auf dem Grabbeltisch landet, ist doch schön, dann kriegt man's billiger. Die Produktion für die Monumentalhörspiele liegt ja auch gar nicht bei den Verlagen, sondern das sind doch alles Radioproduktionen, die von den Gebührenzahlern finanziert wurden.

Und bei Büchern ist es doch ganz genauso. Am Anfang sind sie teuer, oft noch gebunden, dann landen sie oft schon nach 2 Jahren im modernen Antiquariat und man kriegt sie für nen Appel und nen Ei. Das ist doch nichts besonderes. Und die Herstellungskosten für 5 CDs (nicht die Produktionskosten des Hörspiels!) dürften doch auch nicht viel höher liegen als die Herstellung eines x-beliebigen Taschenbuchs.
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kassettenkind

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6

Sonntag, 31. Juli 2005, 10:21

Ich denke, die hohen Preise für Hörbücher werden sich nicht mehr lange halten. Das hängt auch damit zusammen, das die Lebenshaltungskosten allgemein in letzter Zeit stark gestiegen sind
( ein Beispiel : Ich musste Heizöl tanken und hab bei 4000 l fast 800 Euro mehr bezahlt als letztes Jahr ;( ). Das hat natürlich zur Folge, das
selbst der Hörspiel-/Hörbuchfan überlegen wird, wieviel er noch für Hörbücher ausgibt, was vor allem die langen oder besonders aufwendigen Produktionen wie z.B Harry Potter betrifft. Die 100 € ,
die der Schinken bei der Erscheinung gekostet hat, waren selbst mir zu heftig. Ich gehe davon aus, das gerade im hochpreisigen Segment die Preise stark nach unten gehen werden ,Hörbücher im heutigen Bereich bis ca 20€ oder Hörspiele werden wohl unverändert bleiben.

@ Mata Hari:
so 150 - 200 € gehen jeden Monat schon über den Tisch, Aufteilung ca 1/3 neue Hörbücher/ neue Folgen von Serien( Gabriel Burns, Point Whitmark, Titania Medien, ???, John Sinclair), der Rest geht für antiquarisches drauf.



7

Sonntag, 31. Juli 2005, 13:10

@Bruze, ich bin eher von Hörspielen ausgegangen, hätte ich erwähnen sollen! Lesungen reizen mich nicht so, es sei denn, dass das Thema mich absolut fasziniert. Lesungen haben Hörspielproduktionen auf jeden Fall schon eingeholt, es werden mittlerweile vom Hörverlag wesentlich mehr Lesungen neu auf den Markt gebracht als Hörspiele. Bin ich aber auch nicht böse drum, so wird die Übersicht, zumindest für mich, wieder kleiner. Und nun noch ein Wort zu den Sammlerwerten, ok, klar, es wird nicht produziert um Sammlerwerte zu produzieren, da hast Du recht, aber wenn man so viel Geld ausgibt und später ist die ganze Sache gar nichts mehr wert... dann fragt man sich für zukünftige Neuausgaben schon, ob man überhaupt noch kaufen soll oder einfach warten soll und später dann ahhh.. da auf dem Wühltisch für 4,99 Euro.

@kassettenkind, danke für Deine Ehrlichkeit, ich gebe pro Monat ungefähr dasselbe aus, da bin ich ja froh, dass ich nicht alleine so verrückt bin!

Gruss
Mata Hari

8

Sonntag, 31. Juli 2005, 13:24

Zitat

Original von Mata Hari
@Bruze, ich bin eher von Hörspielen ausgegangen, hätte ich erwähnen sollen! ... dann fragt man sich für zukünftige Neuausgaben schon, ob man überhaupt noch kaufen soll oder einfach warten soll und später dann ahhh.. da auf dem Wühltisch für 4,99 Euro.


Hallo Mata Hari,

ok, Hörspiele und Hörbücher sind natürlich ein völlig anderes Thema. Ich würde sagen, wenn du genug Geduld hast und nicht unbedingt auf akutelle Titel aus bist, würde ich auf die runtergesetzten Sachen warten. Bei Büchern kauft man ja auch meist erst, wenn es die Teile als Taschenbuch gibt.

Allerdings bei "Der Name der Rose" hättest du da ziemlich lange warten müssen. :D Ich meine mich erinnern zu können, daß ich dafür vor etwa 10 Jahren sogar einen dreistelligen DM-Betrag gezahlt hatte. Für den Herrn der Ringe so um die 270 DM. Hat sich aber trotzdem gelohnt, wenn ich überlege, wie oft ich das Teil gehört habe. :]

Aber wie gesagt, als Geldanlage oder auch nur als halbwegs wertbeständiges Teil sind Bücher, Hörspiele, Briefmarken oder Telefonkarten völlig ungeeignet. Selbst ein blödes Sparbuch hätte dir da mehr Zinsen gebracht.
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Eismarder

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9

Sonntag, 31. Juli 2005, 14:15

Zitat

Aber wie gesagt, als Geldanlage oder auch nur als halbwegs wertbeständiges Teil sind Bücher, Hörspiele, Briefmarken oder Telefonkarten völlig ungeeignet.

Die Aussage kann man so nicht stehen lassen!!!
Wenn du natürlich nur Mainstream-Sachen kaufst, ist das natürlich keine Wertanlage. Aber Spezialeditionen (aber nur solche, die wirklich begrenzt sind oder zb. nur an bestimmte Personengruppen herausgegeben werden) lohnen sich als Wertanlage. Und vieles stellt sich erst sehr viel später als Schätzchen heraus. Hab zum Beispiel ne 3 teilige Erstausgabe aus dem Playboy-Moewig Verlag von P. Anthony. Auf 3 Buchauktion und bei Sothebys hat das Ding letztes Jahr 2.500 Euro gebracht. Es kommt halt immer auch darauf an, einen Käufer zu finden, der sowas sucht, und auch das Geld dafür ausgeben will und kann :D Und viel wichtiger ist, das man sich von sowas auch trennen kann. Ich kann sowas leider nicht, und würd das Teil auch nie hergeben. Basta.
Physikalische Gesetze sind dazu da, das man sie bricht.
Unterschätze nie einen Menschen, der einen Schritt zurück macht - er könnte auch Anlauf nehmen!
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt
Wer Sex für das schönste hält, der war noch nie richtig kacken !!

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10

Sonntag, 31. Juli 2005, 14:36

Noch mal zum Thema Wertanlage, ich ziehe da insgeheim den Vergleich zu manchen alten Hörspielen auf MC, was da teilweise für Kassetten gezahlt wird, ist weit entfernt von gut und böse.
Traut sich denn eigentlich noch jemand zu sagen, was er pro Monat für sein Hobby ausgibt?
Gruss
Mata Hari

11

Sonntag, 31. Juli 2005, 15:36

Ich lese hier immer von billigen Hörbüchern, Wühltischen und ähnlichem.
Wo gibt es so etwas für Hörbücher? Ich habe bisher so gut wie keine Hörbücher im Sonderangebot gesehen :{
Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mich ein Teddy, was Liebe wirklich heißt:
nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird.

12

Sonntag, 31. Juli 2005, 19:44

@Finchen, bei z.B. Bücherläden, die Restposten verkaufen oder bei Weltbild.

Eismarder

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13

Sonntag, 31. Juli 2005, 20:11

@Finchen
Mach dir nix draus. Hier bei uns gibbet so was auch nich. Wir haben zwar Weltbild, aber die haben seit nem Jahr immer dasselbe Angebot. Und irgendwie hat man schnell die Sachen , die einen Interessieren.
Ich hab auch noch einen Freund bei Jokers sitzen, der dort u.a. die neuen Artikel einpflegt. Von dem bekomme ich dannab und an Infos, ob und wann was dabei sein könnte. Aber an CD´s kann man das echt vergessen. Das letzte Highlight waren die Terry Prattchett Hörbücher für irgendwas bei 3 Euro rum, aber leider nur auf Kassette, also für mich uninteressant.
Das miese Angebot liegt aber eben daran, das einfach zu wenig Masse zu Billigpreisen freigegeben wird. Und die dritte Auflage von Illuminati zu 4,99 muß man sich auch nicht gönnen :D
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14

Sonntag, 31. Juli 2005, 20:23

Manchmal kannst Du auch bei http://www.hoerbar-lesen.de Schnäppchen bekommen. Es sind sehr oft Angebote mit defekten CD-Hüllen dabei. Aber das macht meistens gar nichts, weil es oft nur ein kleiner Riss in der Hülle ist (es ist aber in solchen Fällen auch beschrieben, was damit ist). Ich hab dort auch schon so einiges bestellt und war bisher immer sehr positiv überrascht :)

The iPhone is nothing more than a luxury bauble that will appeal to a few gadget freaks. In terms of its impact on the industry, the iPhone is less relevant. [...] Apple will sell a few to its fans, but the iPhone won't make a long-term mark on the industry.

Matthew Lynn, Published in Bloomberg, Jan 13, 2007

15

Sonntag, 31. Juli 2005, 22:36

Zitat

Original von Eismarder

Zitat

Aber wie gesagt, als Geldanlage oder auch nur als halbwegs wertbeständiges Teil sind Bücher, Hörspiele, Briefmarken oder Telefonkarten völlig ungeeignet.

Die Aussage kann man so nicht stehen lassen!!!
Wenn du natürlich nur Mainstream-Sachen kaufst, ist das natürlich keine Wertanlage. Aber Spezialeditionen (aber nur solche, die wirklich begrenzt sind oder zb. nur an bestimmte Personengruppen herausgegeben werden) lohnen sich als Wertanlage. Und vieles stellt sich erst sehr viel später als Schätzchen heraus. Hab zum Beispiel ne 3 teilige Erstausgabe aus dem Playboy-Moewig Verlag von P. Anthony. Auf 3 Buchauktion und bei Sothebys hat das Ding letztes Jahr 2.500 Euro gebracht. Es kommt halt immer auch darauf an, einen Käufer zu finden, der sowas sucht, und auch das Geld dafür ausgeben will und kann :D Und viel wichtiger ist, das man sich von sowas auch trennen kann. Ich kann sowas leider nicht, und würd das Teil auch nie hergeben. Basta.


Hallo Eismarder,

ich bestreite ja gar nicht, daß man bei einzelnen Exemplaren einen guten Schnitt machen kann. Als gewerblicher Händler für Hörspiel-LPs weiß ich sehr gut, daß das der Fall ist. Trotzdem bleibt es ein hochspekulatives Geschäft, Neuware unter dem Gesichtspunkt zu kaufen, daß es einmal ein wertvolles Sammlerstück wird. Auf ein Exemplar, bei dem das gelingt, kommen viele Titel, die floppen und den Gewinn wieder auffressen würden, wenn man das ganze als Wertanlange betrieben hätte. Es läßt sich halt nur sehr begrenzt vorhersagen, welche Titel irgendwann einmal wertvoll werden und welche nicht. Und man muß auch bedenken, daß das Kapital für den Neupreis viele Jahre gebunden ist (und das bei einer anderen Geldanlage ja z.B. über 30 Jahr auch eine enorme Wertsteigerung erfahren hätte).

Nene, das haut so nicht hin. Gewinn macht man entweder als Verlag, wenn man gute Titel herausgibt, als Neuwarenhändler, wenn man einen entsprechend großen Umsatz macht oder als Antiquar, wenn man sehr billig aufkauft und zu gehobenen Preisen wieder verkauft.

Als Konsument bleibt einem in der Regel kein Geldwert, sondern die Freude am Gekauften ;)
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16

Montag, 1. August 2005, 11:24

Zitat

Original von Mata Hari
War heute in der Stadt und mußte mal wieder mit Erschrecken feststellen, wie viele Hörspiele und Hörbücher vom Hörverlag für billiges Geld jetzt verramscht werden.


Mata Hari, welche Hörbücher vom hörverlag werden denn zur Zeit verramscht? Für mich sind solche Aktionen immer sehr genial, weil ich aufgrund der hohen Preise bei Neuerscheinungen meistens nicht sofort zugreifen, sondern warte, bis der Preis sinkt. :)
Damals glaubte ich kein Wort von diesen Geschichten, aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher.

17

Montag, 1. August 2005, 19:40

Ich klage hier mein Leid und Du willst die Titel wissen, herrlich...
Gruss
Mata Hari

18

Montag, 1. August 2005, 20:17

Zitat

Original von Mata Hari
Ich klage hier mein Leid und Du willst die Titel wissen, herrlich...
Gruss
Mata Hari


:D
Damals glaubte ich kein Wort von diesen Geschichten, aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher.

irina

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19

Montag, 1. August 2005, 22:20

Zitat

Original von Bruze
Technisch braucht es doch für die Produktion eines Hörbuches keinen großen Aufwand, oder täusche ich mich da? Hauptsache ist doch, daß ein guter Leser die Dinge aufliest, dann vielleicht noch ein bißchen Musik reingemischt (muß aber für meinen Geschmack auch nicht), auf CD gepreßt und fertig. Wo sollte da groß die Qualität nachlassen, es sei denn, man nimmt einen Sprecher, der sein Fach nicht beherrscht.

also, ich denke, wenn du nen wirklich guten sprecher nimmst, kostet er schon geld. und der sprecher ist natürlich ganz besonders bei lesungen ein qualitätskriterium. hör dir mal lutz görner für naxos an, dann weißt du, was ich meine! ;)
der regisseur kostet auch und evtl. noch das tonstudio. dazu kommt die manuskript-bearbeitung und v.a. die lizenz. die herstellungskosten dürften (mal wieder) das geringste ausmachen.

Zitat

Also meine Prognose: wachsendes Angebot, dadurch insgesamt sinkende Preise, aber auch immer weitere Verbreitung des Mediums.

um mit den worten meines vaters zu sprechen: des glaub ich net! :D
weil es dem hörbuchmarkt garantiert genauso gehen wird wie dem buchmarkt. die billigproduktionen lizenzfreier werke werden in massen auf den markt geworfen werden, es werden sich irgendwann 527 ausgaben von goethe, grimm und karl may auf dem markt tummeln. der käufer kauft aber normalerweise nur eine fassung. und der buchhandel stellt sich normalerweise nicht alle 527 ausführungen ins regal, weil er weder durchblicken wird noch platz hat; es wird hier mit hoher wahrscheinlichkeit auch zur verdrängung kommen (wie man hervorragend bei kalendern beobachten kann! :D ). im massenmarkt (vom warenhaus bis zum discounter) werden sich ein, zwei verlage fest etablieren und der rest wird über kurz oder lang tot gehen.
ich bin nach wie vor sicher: hier wird sich qualität durchsetzen und vor allem die stoffe, die auch als bücher bestseller sind.
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Montag, 1. August 2005, 23:08

@Bruze
Natürlich ist das ganze hochspekulativ. Wäre es dass nicht, wären wir alle reich.
Und das ganze würde keinen Spaß bringen. Das Problem ist ja immer: wenn man Kohle hat, kann man auch Sachenkaufen die im Wert steigen und steigen.
Häte ich ne Millionen über würd ich mir auch nen kleinen Dégas oder nen Klee anschaffen. Hab ich aber nicht. Ich sammle halt Bücher und das seit über 30 Jahren. Und da sind naturgemäß dann irgendwann auch ein paar Schätze dabei. Würde jetzt aber auch nicht für ne Spezialediton 5-6 Riesen hinlegen, auch wenn ich genau wüßte, das sich das Teil in 10 Jahren verdreifacht. Hat für mich nix mehr mit Sammeln zu tun. Und ich hab auch nie unter der Prämisse gesammelt, damit reich zu werden. Ich will die Teile lesen und mich daran erfreuen. Wenn was wertvolles dabei ist: na und, macht nix. :D
Physikalische Gesetze sind dazu da, das man sie bricht.
Unterschätze nie einen Menschen, der einen Schritt zurück macht - er könnte auch Anlauf nehmen!
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt
Wer Sex für das schönste hält, der war noch nie richtig kacken !!