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21

Dienstag, 24. Februar 2004, 23:52

Ich persönlich sehe in der Ehe auch eine Institution eines traditionell gewachsenen Wertsystems, und da paßt die Homo-Ehe nicht herein. Da aber viele Schreiber hier offenbar sehr liberal sind, würde mich mal folgendes interessieren:

Zitat

Original von Eliza
Wenn sich zwei Menschen lieben, dann sollten sie auch heiraten dürfen. Ist doch wurscht, ob das eine Frau und ein Mann, zwei Männer oder zwei Frauen sind.


Zitat

Original von warbird
Es ist mir sowas von egal wer wen heiratet - das kann man sich gar nicht vorstellen


Zitat

Original von Gucky
Wer will, soll auch heiraten dürfen, wen auch immer und gut!


Bei vielen in dieser Sache sehr liberalen Äußerungen geht die Argumentation doch in die Richtung, dass die Möglichkeit der Eheschließung ausschließlich vom Heiratswillen der betreffenden Personen abhängig zu machen. So nach dem Motto "wenn Sie sich lieben, dann sollen sie auch dürfen".

Aber wo würdet ihr mit (oder trotz) eurer liberalen Haltung die Grenze ziehen? Mit dem Grundsatz "wenn sie sich lieben und heiraten wollen" müßtet ihr konsequenterweise auch eintreten für die Legalisierung der folgenden Eheformen:

- Bigamie (wenn ein Mann mehrere Frauen heiraten will, und die Frauen das auch wollen, warum dann nicht heiraten dürfen? Bzw. eine Frau mit mehreren Männern natürlich ebenso)
- Geschwisterehe (solange sich einer der beiden sterilisieren läßt spricht doch medizinisch nichts dagegen, wenn sie sich lieben, warum dann nicht heiraten dürfen?)
- Vater-Tochter-Ehe bzw. Mutter-Sohn-Ehe (auch hier gäbe es nach einer Sterilisation ja keine medizinischen Gründe mehr dagegen, siehe Geschwisterehe)

Wenn ihr die Homo-Ehe mit der Begründung legalisieren wollt, dass es nur auf den freien Willen (und ggf. Liebe) der Ehewilligen ankommt und nicht auf das Geschlecht, warum dann nicht auch diese Formen der Ehe zulassen? Oder würdet ihr auch solches wollen?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Al« (24. Februar 2004, 23:54)


22

Mittwoch, 25. Februar 2004, 00:22

Ich bin definitiv dafür. Ein guter Freund von mir ist schwul und was würde ich mir den einbilden wer ich bin, wenn ich mir das Recht herausnehmen würde ihm vorzuschreiben wie er zu leben hat?

@Al: Der Unterschied liegt in der Strafbarkeit. Alles was du da aufzählst ist nach deutschem Recht strafbar. Eine Beziehung zwischen Homosexuellen ist es dagegen nicht. Oder plädierst du dafür Homosexualität unter Strafe zu stellen?
Ich finde es schon ein starkes Stück, dass du Homosexualität auf die gleiche Stufe wie Inzest stellst!
Liebe Grüße
Nico

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Tina

Queen

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23

Mittwoch, 25. Februar 2004, 07:29

Bigamie wird in einige Glaubensgemeinschaften tatsächlich praktiziert. Wenn die Leute damit glücklich sind....bitte! Es sind schließlich alles Erwachsene Menschen, die wissen was sie tun.

Inzest dagegen ist nicht nur strafbar, sondern auch wider der Natur.
Und um gleich Einwände wie "homosexuell sein ist auch wider der Natur!" abzuschmettern, kann ich anfügen, dass wir uns nur in der Fauna umzusehen brauchen!
Schwule Tierpaare gibt es nämlich tatsächlich. Und das gar nicht so selten. Ich erst neulich eine Doku über homosexuelle Löwen gesehen.

24

Mittwoch, 25. Februar 2004, 08:49

Zitat

Original von Nicola
@Al: Der Unterschied liegt in der Strafbarkeit. Alles was du da aufzählst ist nach deutschem Recht strafbar. Eine Beziehung zwischen Homosexuellen ist es dagegen nicht.


Das ist richtig, mir ging es mit meiner (bewußt etwas provokanten) Liste von anderen unüblichen Beziehungen darum, ob die in der Frage der Homo-Ehe recht liberal eingestellten Leute hier im Forum den gleichen Grundsatz "werr will, der darf auch" dann konsequenterweise auch auf diese Formen anwenden würden, und wenn nicht, warum dann in diesen Fällen nicht.

"Inzenst ist strafbar, Homosexualität nicht" kann da als Argument nicht gelten, denn bis 1969 galt in Deutschland:

Zitat

§ 175 Strafgesetzbuch (STGB)

(1) Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt oder sich von
ihm zur Unzucht mißbrauchen läßt, wird mit Gefängnis gestraft.


Damals war auch Homosexualität strafbar. Einfach zu sagen "bei Inzest setzen wir uns nicht für die Legalisierung ein, weill es strafbar ist" kann also nicht gelten, denn mit dieser Argumentation hättest Du bis 1969 auch jegliches Engagement für die Homo-Ehe strikt ablehnen müssen, weil es ja strafbar war.

Aber es ging in dem Thread ja gerade darum, ob bestehende Gesetze (zur Homo-Ehe) geändert werden sollten oder nicht. Wer eine solche Änderung der Gesetze mit einem veränderten gesellschaftlichen Wertesystem begründet, welches eine Heirat in erster Linie vom Heiratswillen der Betroffenen abhängig macht, der muß aufgrund desselben Wertesystems dann auch Gesetze wie Bigamie und Inzest auf den Prüfstand stellen.

25

Mittwoch, 25. Februar 2004, 10:55

Zitat

Original von Al
Damals war auch Homosexualität strafbar.

Ist so nicht ganz richtig, nur zwischen Männern war Homosexualität strafbar, zwischen Frauen dagegen nicht.

Zitat


Einfach zu sagen "bei Inzest setzen wir uns nicht für die Legalisierung ein, weill es strafbar ist" kann also nicht gelten, denn mit dieser Argumentation hättest Du bis 1969 auch jegliches Engagement für die Homo-Ehe strikt ablehnen müssen, weil es ja strafbar war.


Ich will nicht mal ausschliessen, dass irgendwann in der Zukunft auch mal die Gesetze über Bigamie und Inzest überdacht werden. Das könnte gut möglich sein, wenn sich die gesellschaftlichen Werte ändern sollten.

Genauso wie sich erst die Werte für nichteheliche Beziehungen extrem gewandelt haben. Nicht zuletzt durch die Abschaffung des Kuppeleiparagraphen. Heute erscheint es einem aberwitzig, dass sich ein Vermieter strafbar machen würde, wenn er an ein unverheiratetes Pärchen vermietet oder dass eine Frau verurteilt wird, weil sie es erlaubte, dass ihre Tochter mit ihrem Verlobten in einem Zimmer übernachtet.

Ebenso wie sich hier mit der Gesellschaft die Gesetze geändert haben, so ist dieses in Zukunft natürlich auch auf anderen Gebieten möglich.

Zitat


Aber es ging in dem Thread ja gerade darum, ob bestehende Gesetze (zur Homo-Ehe) geändert werden sollten oder nicht.

Ist auch nicht ganz richtig. Die bestehenden Ehegesetze werden nicht angetastet, sondern ein neues Gesetz geschaffen, welches die Eintragung einer Lebenspartnerschaft ermöglicht. Auch steht die sogenannte Homo-Ehe was die Rechte angeht nicht auf einer Stufe mit der "normalen" Ehe.
Aber wer weiss, wenn sich die Gesellschaft weiter wandelt wird vielleicht auch das irgendwann der Fall sein.
Liebe Grüße
Nico

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Quercus

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26

Mittwoch, 25. Februar 2004, 12:29

mal unanbhängig davon, ob ehe ja oder nein (ich bin für ja), eine art homoehe gibt es ja auf dem papier in deutschland schon (wie nicola gesagt hat).

nur, ich habe hier eine kollegin, die ihre freundin heiraten möchte, ist das eine ziemlich miese regelung. sie hat mir erzählt, dass man mit der homoehe zwar die gleichen verpflichtungen bekommt, aber die recht erhällt man nicht. will heißen, man ist z.b. unterhaltspflichtig, erwirbt aber z.b. keine sorgerechte, adoptionsrechte u.s.w.

mein fazit: wenn dann richtig. homoehe ja, aber bitte wirklich gleichberechtigt mit der normalen ehe. nicht so ein bürokratisches hickhack

wir können doch die ettlichen hundert tausend homosexuellen menschen in unserer gesellschaft nicht leugnen. vor allem, weil diese in der regel überproportional produktive teile der gesellschaft sind (höheres einkommen, mehr gesellschaftliche kontakte, höhere bereitschaft zu ehrenamtlichen tätigkeiten usw.) von der wirtschaft umbuhlt, von der bürokratie geächtet ^^
"Du hast das Recht auf eine eigene Meinung, aber Du hast kein Recht auf eigene Fakten." Paul Romer

----
William Shakespeare: "Wenn alle Leute nur dann redeten, wenn sie etwas zu sagen haben, würden die Menschen sehr bald den Gebrauch der Sprache verlieren."

27

Samstag, 28. Februar 2004, 12:36

Zitat

Original von Kaphoon

Zitat

Original von Tomking
von mir aus soll heiraten wer will
solange ich keinen kerl heiraten muß :DD


*ganzfürchterlichdickunterschreib*

Kap


das unterschreib ich auch, mit siegel! :]

ansonsten muss ich sagen, dass ich auch nix dagegen hab. ;)

generell denke ich, dass ich auch für einige gesetzesänderungen wäre; man muss mit der zeit gehen, eindeutig!

und die us-amerikaner leben in dieser beziehung im mittelalter; bei denen ist doch alles, was mit sex zu tun hat, ein verbrechen (wenns nicht hinter verschlossener tür in einer ehe passiert).

meiner ansicht nach ist das eine vollkommen natürliche sache, die wesentlich mehr in die öffentlichkeit gehört als es bisher der fall ist.
warum kann man da nicht genauso offen drüber sprechen wie über alles andere?
ich glaube, das hängt alles mit der lieben kirche zusammen; solange die sich in diesem land noch zu wort melden darf, gibts ne barriere.
Ich bin richtig froh, in der Schule alles über Parallelogramme gelernt zu haben und nichts über Steuern. Das hat mir richtig geholfen bei meiner diesjährigen Parallelogramm-Erklärung.

28

Samstag, 28. Februar 2004, 12:50

Zitat

Original von Eliza
Wenn sich zwei Menschen lieben, dann sollten sie auch heiraten dürfen. Ist doch wurscht, ob das eine Frau und ein Mann, zwei Männer oder zwei Frauen sind. :)


So einfach ist das in meinen Augen leider nicht.
Ich hab mit Sicherheit nichts gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften.
Doch sooo lange darf man das in Deutschland ja auch noch nicht und ich denke, wenn wir eine andere Regierungskonstellation hätten, wäre es in Deutschland immer noch tabu.
Wie gesagt, mir solls egal sein und wenn es nach Haareslänge ging, müßte ich wohl auch das Kleid tragen ;)
"Man entdeckt keine neuen Erdteile,
ohne den Mut zu haben,
alte Küsten aus dem Auge zu verlieren."

Andre' Gide


Gruß

Torben

29

Samstag, 28. Februar 2004, 13:06

Zitat

Original von zwerg74
Doch sooo lange darf man das in Deutschland ja auch noch nicht und ich denke, wenn wir eine andere Regierungskonstellation hätten, wäre es in Deutschland immer noch tabu.

Mit den C-Parteien wäre das sicherlich nicht möglich gewesen, aus der Ecke kam ja auch der größte Protest.

Zitat

Original von FritzKnitz
und die us-amerikaner leben in dieser beziehung im mittelalter; bei denen ist doch alles, was mit sex zu tun hat, ein verbrechen (wenns nicht hinter verschlossener tür in einer ehe passiert).

Das ist wohl war, wobei ich das gerade für "The land of the free" schon sehr merkwürdig finde. Wobei es bei uns ja auch nur wenige Jahrzehnte her ist, dass wir die übertriebene Prüderie hinter uns gelassen haben.
Liebe Grüße
Nico

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Wohnort: Dortmund

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30

Samstag, 28. Februar 2004, 13:57

Ich sach immer: Jeder so wie er mag. Nur sollten Homo Ehen dann genau die gleichen Rechte und Pflichten wie Heten haben