Jau, jetzt hab ich es (die Testversion) gehört und will auch meinen ersten Eindruck mal weitergeben. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Werke von Ferkel Records nur aus div. Hörspielforen kenne. Von daher kann ich zum Vergleich zu den früheren Werken nicht viel sagen. Wenn man allerdings den Tenor der Beiträge zu der/den ersten Produktionen nimmt, so scheint der „Kapaun“ doch einen etwas ernsteren Touch zu haben. Wobei man sicherlich nicht von einem „ernsten“ Hörspiel sprechen kann, denn komische Elemente sind reichlich vorhanden.
Da ich, wie gesagt, die Vorgänger nicht kenne, hatte ich nur eine vage Vorstellung von dem, was da kommen würde. Meine Erwartungshaltung lag daher im Bereich der Hörspiele von Labeln, die in etwa in der Gewichtsklasse der Ferkel kämpfen dürften.
Diesem Vergleich hielt dieses Hörspiel auf jeden Fall Stand. Klar, man merkt, dass hier nicht eines der großen Labels produziert hat, eine „zu perfekte“ Produktion hätte zur Story aber auch überhaupt nicht gepasst.
Der etwas andere Kriminalfall, der einem hier vorgesetzt wird, ist zwar abstrus, aber zumindest geister- und dämonenfrei, was zwischendurch ja auch mal eine nette Abwechslung ist ;-) Wie sonst bei humorigen Krimis nicht sonderlich verbreitet, gibt es eine recht durchgängige Logik.
Die Sprecher machen ihre Sache alle recht ordentlich, nur hin- und wieder wirken manche Sachen etwas „aufgesagt“.
Da ich lausig im Stimmenerkennen bin, war mir beim Hören noch gar nicht bewusst, dass Größen, wie Halver und Krauss, mitsprechen. Da sie nicht deutlich aus den anderen Stimmen herausgestochen haben, ist meiner Meinung ein Zeichen für die Qualität der anderen Sprecher. Ich geh ja mal nicht davon aus, dass die beiden sich unter ihrem Niveau verkauft haben.
Musikalisch wird man sehr ordentlich versorgt. Für den, der viel Musik im Hörspiel mag, genau richtig. Die Stücke von Dennis Rohling fügen sich hier größtenteils sehr gut ein. Dass die Mucke, ausschließlich am Compi entstanden ist, hat mich keineswegs gestört – denn qualitativ gibt es da kaum was zu meckern. Im Verhältnis zu anderen Produktionen, die sich auch kein Livegefiedel leisten können, ist man hier ganz weit vorne.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir der „Kapaun“ wirklich gut gefallen und mir einen verregneten Freitagnachmittag mehr als gerettet hat. Zwei Stunden guter und witziger Unterhaltung, vielen Dank dafür, ihr Ferkel!