Folge 10 - Diesseits der Kuppeln:
Inhalt:
"Es existieren Legenden... von Orten, an denen sich jene vermehren, die für uns nichts als Abscheu empfinden."
Jenseits der rumänischen Grenze gerät ein größenwahnsinniges Projekt außer Kontrolle. Die Sphären...
"In der einen herrschte Dunkelheit, während in der anderen die Schwärze immer wieder von grellen Blitzen durchbrochen wurde. Unter der halbtransparenten Hülle zeichneten sich Konturen ab. Wie heranwachsende Lebewesen."
Eine untergehende Macht weigert sich, ihr Versagen einzugestehen. Steven Burns verfolgt einen erbarmungslosen Gegner, mit dem er auf abnorme Weise verbunden zu sein scheint. Er betritt eine von Menschen erschaffene Welt, die sich in eine fiebrige Zone des Todes verwandelt hat.
Story:
Im ersten Teil dieses Zweiteilers wird ein hohes Tempo gefahren, denn es passiert so einiges. Steven und Joyce sind in die Fänge nicht grade zimperlicher Russen geraten. Während diese versuchen Erklärungen aus Steven und Joyce heraus zu pressen, sind Larry Newman und sein neuer Kollege Stuart Blumberg unterwegs um herauszufinden, was mit Steven und Joyce passiert ist. Die gebotene Handlungdichte ist hoch, denn nahezu permanent wird die Handlung vorangetrieben und dabei geht es stellenweise auch mal wirklich hart und ekelig zur Sache. Es werden einige kleine Bröckchen an Erklärungen präsentiert, aber gleichzeitig werden direkt neue Fragen aufgeworfen. Stichwort: Stevens Finger. Die 58 Minuten dieser Folge verfliegen nahezu im Flug und am Ende steht ein sehr fieser Cliffhanger, der jeden zur Verzweiflung treiben dürfte, der nicht direkt Folge 11 hören kann.
Sprecher:
Die Sprecherleistung sind abermals hervorragend. Das Core-Team der Serie (Erzähler Kluckert, Bernd Vollbrecht, Bianca Krahl und Björn Schalla) legen sich gehörig ins Zeug. Die Auftritte der übrigen Sprecher stehen dem allerdings in nichts nach. Bodo Wolf und Boris Aljinovic können als fieses Russendoppel überzeugen und Namen wie Simon Jäger (Luther Niles) oder Gerrit Schmidt-Foss (Oleg) stehen für Qualität. Die Regie hat sich ebenfalls keine Schnitzer erlaubt und die Sprecher gut in Szene gesetzt. Sehr gute Leistungen.
Musik und Effekte:
Man ist aus der Serie nichts anders als Qualitätsarbeit gewohnt und genau diese wird hier abermals geboten. Düstere Klaviermelodien und bedrohliche Klänge schaffen in Verbindung mit den eingesetzten Effekten eine unnachahmliche Atmosphäre. Egal ob heftiger Wind aufkommt, oder man auf sehr altmodische Weise einen Finger amputiert ... es klingt als wäre der Hörer dabei. Grade die eben genannte Amputation kommt wirklich sehr ekelig daher. Was bleibt gross zu sagen? Man hält das Niveau, dass man gewohnt ist und das ist ein verdammt hohes.
Fazit:
Es ist erneut gelungen! Mit "Diesseits der Kuppeln" hat man ein Hörspiel vorgelegt, dass wie nur wenige andere den Begriff "Kino für die Ohren" definiert. Hier stimmt nahezu alles. Von der packend erzählten Geschichte über die fantastischen Sprecher bis hin zur gelungen Untermalung. Die kleinen Häppchen an Aufklärung schaffen es dann auch einen Nörgler, wie ich es bei den Folgen 8 und 9 war, zu überzeugen. Universal servieren dem Hörer mit dieser Folge eine weitere Produktion, die sich das Prädikat TOP mehr als verdient hat.
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Folge 11 - Welt der Dämmerung
Inhalt:
Jenseits der rumänischen Grenze gerät ein größenwahnsinniges Projekt außer Kontrolle. Die Sphären...
"Wald... Dieser Begriff hat nichts gemein, mit jenem Albtraum, der Steven Burns in der zweiten Sphäre erwartet. Die Luft ist von Modergeruch durchdrungen. Kein Tageslicht dringt durch das Dickicht der ineinander verwobenen äste. Der matte, geisterhafte Schimmer musste von Fäulnisbakterien ausgehen, die hier einen idealen Nährboden gefunden hatten."
Alles Leben befindet sich in einem widerwärtigen Wandel.
„Augen - viele Augen! - fanden die Eindringlinge und starrten sie an.“
Story:
Der erste Teil dieses Zweiteilers fuhr ein hohes Tempo. Dafür geht es nun hier im zweiten Teil wesentlich behebiger und fast schon etwas zäh zu. Grade mal 52 Minuten dauert diese Folge und dennoch wirkte sie auf mich irgendwie länger ... ein ähnlicher Effekt wie beim "Nebelsee". Es passiert nämlich schlicht und ergreifend recht wenig und als Hörer hatte man eigentlich gehofft, dass Luther Niles einige Informationen rausrücken würde. Zwar tut er dies, doch das ganze wirft mehr Fragen auf, als es klärt. Die Geschichte war für mich nach der sehr guten Folge 10 schon eine Enttäuschung. Es hätte fraglos etwas mehr passieren können. Was bleibt ist ein doch schon fast schwacher Eindruck.
Sprecher:
Hier lässt man ohne Frage gar nichts anbrennen. Jeder der vorkommenden Sprecher gibt sich hörbare Mühe und glänzt mit guten bis sehr guten Leistungen. Etwas aus dem Rahmen fällt da lediglich Fanta-4s "Smudo". Auf mich wirkte er an einigen Stellen etwas emotionslos. Dafür kann er aber sehr beeindruckend schreien

Mit Simon Jäger, Gerrit Schmidt-Foss und Jürg Löw hat man Profis im Studio gehabt, die diesen minimalen Patzer ohne Frage ausbügeln können. Auf die Dauer wird es zwar langweilig, aber die Sprecher sind insgesamt wirklich alle gut bis sehr gut und somit immer ein entscheidender Pluspunkt für diese Serie.
Musik und Effekte:
Muss man hierüber wirklich etwas schreiben? Ja, das muss man! Denn bei dieser Folge wird eine so dichte und bedrohliche Atmosphäre geboten, die sogar den Nebelsee übertifft. Das beschriebene Szenario des entarteten Waldes wird mittels geschickter Kombination von Effekten und Melodien so real erzeugt, dass man meint man stünde selbst mitten drin. Die Musik trägt auch noch entscheidend dazu bei, dass die Gesamtstimmung unglaublich bedrückend ist. So bedrückend, dass man immernoch einen Kloß im Hals hat, wenn die CD längst den heimischen Player verlassen hat. Was hier geleistet wurde ist ohne Frage beeindruckend.
Fazit:
"Welt der Dämmerung" schlägt in eine ähnliche Kerbe wie der "Nebelsee". Die Geschichte selbst ist etwas dünn und dürfte den einen oder anderen Hörer ohne Frage verärgern. Demgegenüber steht aber die unglaublich dichte Atmosphäre und dieses mulmige Gefühl, dass einen auch nach dem Hören nicht sofort loslässt. Auch die wieder einmal sehr guten Sprecher stimmen versöhnlich und retten das Hörspiel vor dem Durchschnitt. Allein wegen der Atmosphäre sollte man diese Produktion schon mal gehört haben, aber innerhalb der Serie gab es schon Geschichten die wesentlich mehr fesseln konnten. Die Vorstellung ist zwar GUT, aber man ist aus der Serie einfach noch etwas mehr gewöhnt.
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Original-Rezis:
Gabriel Burns 10-Rezi
Gabriel Burns 11-Rezi