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Mittwoch, 9. März 2005, 09:24

Handy-Gegner in Frankreich befreien sich vom "Spion in der Tasche"

Paris (dpa) - Gaston hat vor wenigen Wochen sein Handy in die Seine geworfen. "Für mich ist dieses Ding ein rotes Tuch", sagt der 37-jährige Geschäftsmann aus Paris. Kein Wunder, denn ohne Handy wäre Gaston wohl noch verheiratet.

Nun ist er geschieden, weil seine misstrauische Gattin zärtliche SMS-Botschaften an seine heimliche Geliebte auf seinem Handy gelesen hat. Auch wenn Gastons Fall nicht gerade typisch ist - in Frankreich wächst die Zahl der Handy-Gegner. Sie wehren sich gegen die immer gleichen Fragen ("Wo bist Du gerade?"), gegen lautstarke Gespräche in Bussen und Bahnen ("Die Verbindung ist schlecht, was sagst Du?") und gegen den Druck der Gesellschaft ("Wie kannst Du ohne Handy leben?").

Für die Gemeinde dieser resoluten Widerständler interessierten sich neuerdings Forscher und Soziologen, weil diese Menschen eine "ungewöhnliche Minderheit" bilden. Es sind Hausfrauen, Mütter, Geschäftsleute und Jugendliche, die sich dem Diktat der kontinuierlichen Kommunikation verweigern. "Diese Leute sind keine Revoluzzer, aber sie wollen keine Sklaven der Schnelllebigkeit werden", analysiert der Philosoph Paul Virilio. "Ich bin kein Hund, den man herbeipfeift" sagt die 35-jährige Buchhändlerin Françoise, die ein neu gekauftes Handy nach wenigen Wochen ihrer Mutter geschenkt hat. "Ich konnte das nicht ertragen".

Der Journalist Hadrien, 38, lehnt sich auf gegen diese "Zwangsvorstellung der Dringlichkeit". "Ich gewinne an Lebensqualität, wenn ich akzeptiere, Zeit zu verlieren", sagt er. Diejenigen, die alles auf einmal machen wollten, würden letztendlich selbst aufgefressen.

Soziologen untersuchen aber auch diese "Sucht nach ständiger Kommunikation". Das Handy sei der "Versuch, die Kontrolle über unkontrollierbare Entwicklungen der Gesellschaft zurückzugewinnen", analysiert der Forscher Dan Schiller. Handy-Gegner ertragen gerade das nicht, was Handy-Süchtige suchen: den Einbruch in ihr Privatleben. "Handy-Süchtige reden zu laut und lachen zu laut, sie müssen sich ständig durch Gespräche beweisen, dass sie lebendig sind", meint die Psychologin Marina Petit.

Das Handy dient auch dazu, die "tatenlosen" täglichen Transportzeiten zu überbrücken. "Im Zug oder im Bus kann der hyperaktive Berufsmensch weiterarbeiten. Dadurch stärkt er seine Identität in einer anonymen Menge", sagt die Soziologin Béatrice Fracchiolla, die sich mit neuen Technologien befasst.

Mehr als 60 Prozent der Franzosen haben ein Handy, das sind 43 Millionen Menschen. Bei Jugendlichen zwischen 18 und 24 sind es sogar mehr als 90 Prozent. Um eine Diskussion über eine sozial akzeptable Nutzung des Handys in Gang zu bringen, hat der französische Krimiautor Philippe Marso 2001 einen handyfreien Tag ins Leben gerufen, den 6. Februar. "Was soll erst werden, wenn die UMTS-Handys der dritten Generation mit Video, Internet und Fernseh-Anschluss auf den Markt kommen?", fragt er.

Gibt es Rezepte gegen Handy-Sucht? "Man muss seinen eigenen Lebensrhythmus wieder finden und lernen, Einsamkeit und Stille zu ertragen", sagt der Forscher Francis Jauréguiberry. Handys seien ja durchaus nützlich. "Man muss aber nein sagen können und Gespräche filtern".
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Fatspuuukie

von zentnerschwerer Last befreit

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2

Mittwoch, 9. März 2005, 09:35

Die sprechen mir aus der Seele. Mein Handy liegt auch meist in der Schublade.
Kuchen erreicht Stellen, da kommt Motivation gar nicht hin!

Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.
(Mark Twain)

Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt aus?
(Albert Einstein)

der landvogt

"Giant for a day"

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3

Mittwoch, 9. März 2005, 11:21

RE: Handy-Gegner in Frankreich befreien sich vom "Spion in der Tasche"

Zitat

Original von balrog
...und gegen den Druck der Gesellschaft ("Wie kannst Du ohne Handy leben?").


Das kenne ich. :D

Ein Grund mehr mir erst recht keinen Terrorknochen zuzulegen.

Außerdem hoffen ich immer noch ins Guinnessbuch reinzukommen als einiger Deutscher, der kein Handy besitzt und nie auf Mallorca war.
When all the laughter dies in sorrow and the tears have risen to a flood
When all the wars have found a cause In human wisdom and in blood
Do you think they'll cry in sadness. Do you think the eye will blink
Do you think they'll curse the madness. Do you even think they'll think

When all the great galactic systems sigh to a frozen halt in space
Do you think there will be some remnant of beauty of the human race
Do you think there will be a vestige or a sniffle or a cosmic tear
Do you think a greater thinking thing will give a damn that man was here.

Written by - Kendrew Lascilles
From - Chicago III

4

Mittwoch, 9. März 2005, 11:55

Es kommt einfach drauf an wie man mit einem Handy umgeht. Es ist ungeschickt sich ein Handy zuzulegen nur um es anschliessend in der Schublade zu lassen, genaus wie es dämlich ist immer und überall erreichbar sein zu wollen.

Wenn ich einzukaufen gehe, mit dem Auto unterwegs bin oder mich in großen Menschenmengen mit jemanden treffen will ist ein Handy absolut nützlich. Wenn ich allerdings abends ins Kino, tanzen oder etwas trinken gehe lasse ich das Teil einfach zu Hause.

Handys sind ne gute und praktische Sache, aber man darf sich nicht der Erwartung aussetzen ständig erreichbar zu sein.

leocat

Königin von Hukapetapank

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5

Mittwoch, 9. März 2005, 12:20

:imho: Kabuki! Ich hab meine Handy nur dabei, wenn ich weiß, dass ichs brauchen könnte. Ich vertelefoniere vielleicht 20 € in 6 Monaten damit :lol: - eher noch weniger. Das sind dann 50-sekunden Anrufe wie: "Wo steckst du, ich warte da und da...?" oder ähnliches. Aber genau dafür möchte ich das Ding nicht missen.

6

Mittwoch, 9. März 2005, 12:44

Ich benutze mein Handy nur sehr selten, aber wenn dann bin ich froh es zu haben. Heutzutage findet man nunmal nicht mehr an jeder Ecke ne Telefonzelle. Und in dringenden (!) Fällen immer erreichbar sein zu können hat auch was für sich. :] Da ich nicht gerade zu den Plaudertaschen gehöre ruft man mich sowieso nicht an, wenn's nicht wirklich wichtig ist. :DD
Und mit SMS habe ich mich bisher sowieso nicht anfreunden können. Wenn ich ne SMS kriege rufe ich meistens zurück, das ist einfacher. :D
Liebe Grüße
Nico

Interpunktion und Orthographie des Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.




7

Mittwoch, 9. März 2005, 13:23

Also ich kann ohne handy nicht mehr. Da würde ich lieber Festnetz abmelden. Vom Festnetz telefoniere ich 2-3 mal im Monat.
Über Handy bin ich 24 Stunden am Tag erreichbar. Liegt vielleicht daran, daß ich sowieso kaum zu Hause bin. Und da ich nunmal erreichbar sein muß/möchte (trainiere ne Fußballmannschaft)
ist das Handy für mich unverzichtbar geworden.

Kirschblüte

Kirschi liebt Mac! :-)

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8

Mittwoch, 9. März 2005, 13:41

Offenbar scheinen ja viele "von den Handys ja ach so genervten" Leute zu vergessen, dass das Ding auch einen Knopf zum ausschalten hat. Wenn ich nicht erreichbar sein will, dann muss ich es auch nicht, selbst wenn ich mein Handy dabei habe.

Und hey, wenn ich SMS mit Liebesbotschaften meiner Freundin vor meiner Frau verheimlichen will, dann sollte ich sie vielleicht löschen.
Und das Handy vielleicht nicht überall herumliegen lassen. :rolleyes:
Gehirn einschalten schadet schliesslich nicht. :grins:

Ja, ich gehöre auch zu den Handybesitzern und nein, ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich dauernd den neuesten Sweety-Schnappi-Jamba-Schrott aufs Handy lädt.

Ich habe es zwar immer dabei, aber nutze es kaum. Ab und zu mal eine SMS, telefonieren nur im Notfall (dafür habe ich es mir überhaupt erst zugelegt).

Gruß

Kirschblüte

Dodo

Neu und jetzt mit Bart

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9

Mittwoch, 9. März 2005, 15:35

also ich hab zwar seit knapp 8 Jahren ein Handy (Hab sogar mal 2 Jahre welche verkauft :lol: ) Aber meine Rechnungen sind immer im überschaubaren Rahmen :) Praktisch ist es auf jeden Fall, aber ich habe nie das GEfühl, mir fehlt ein Teil, wenn ich das Ding mal zu Hause lasse oder einfach ausschalte, wenn ich keine Lust darauf habe :) Und da ich nicht mit Buss oder Bahn fahre, aus Prinzip nicht, kann ich auch niemanden damit nerven :)
Im letzten Jahr voller Schaffensdrang: Mein Buch: Meine CD: --> Schall & Rauch - Die große Frage <-- Have fun! :DD

10

Mittwoch, 9. März 2005, 17:33

Zitat

Original von Kirschblüte
Offenbar scheinen ja viele "von den Handys ja ach so genervten" Leute zu vergessen, dass das Ding auch einen Knopf zum ausschalten hat. Wenn ich nicht erreichbar sein will, dann muss ich es auch nicht, selbst wenn ich mein Handy dabei habe.

Genau das vergessen aber leider viele Leute. Das merkt man doch immer wieder, dass die Handys auch da bimmeln wo sie eigentlich gar nichts zu suchen haben. Das geht vom Theater, Kino bis hin zum Krankenhaus. :rolleyes:
Liebe Grüße
Nico

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sleepy

Fleisch- und Wurstwaren- Verkäuferinnen-Fetischist

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11

Mittwoch, 9. März 2005, 22:45

RE: Handy-Gegner in Frankreich befreien sich vom "Spion in der Tasche"

Zitat

Original von der landvogt

Außerdem hoffen ich immer noch ins Guinnessbuch reinzukommen als einiger Deutscher, der kein Handy besitzt und nie auf Mallorca war.


@der landvogt: tut mir leid, aber diesen guinessbuch-eintrag wirst du dir mit mir teilen müssen... ;)
sleepy
- in der ruhe liegt die kraft -


http://sleepy-audio.here.de

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »sleepy« (9. März 2005, 22:50)


dot

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12

Mittwoch, 9. März 2005, 22:57

RE: Handy-Gegner in Frankreich befreien sich vom "Spion in der Tasche"

Zitat

Original von sleepy

Zitat

Original von der landvogt

Außerdem hoffen ich immer noch ins Guinnessbuch reinzukommen als einiger Deutscher, der kein Handy besitzt und nie auf Mallorca war.


@der landvogt: tut mir leid, aber diesen guinessbuch-eintrag wirst du dir mit mir teilen müssen... ;)


@ landvogt & sleepy:

Tja...da wären wir nun also schon zu dritt :lach:
Gruß, dot

der landvogt

"Giant for a day"

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Beruf: Treppenterrier

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13

Mittwoch, 9. März 2005, 23:54

Zitat

Original von Kirschblüte
Offenbar scheinen ja viele "von den Handys ja ach so genervten" Leute zu vergessen, dass das Ding auch einen Knopf zum ausschalten hat.


Da lassen mich die Leute aber nicht dran. :DD

Und ein Störsender ist erstens zu teuer und zweitens ist die Benutzung in Deutschland verboten, sonst hätte ich mir schon längst einen zugelegt, um jede Handynutzung in einem Umkreis von mindestens 50 Metern zu unterbinden. :harhar:
When all the laughter dies in sorrow and the tears have risen to a flood
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When all the great galactic systems sigh to a frozen halt in space
Do you think there will be some remnant of beauty of the human race
Do you think there will be a vestige or a sniffle or a cosmic tear
Do you think a greater thinking thing will give a damn that man was here.

Written by - Kendrew Lascilles
From - Chicago III

14

Donnerstag, 10. März 2005, 06:44

Zitat

Original von Nicola
Das geht vom Theater, Kino bis hin zum Krankenhaus. :rolleyes:


nicht nur das klingeln und telefonieren an sich nervt an vielen orten, besonders im kino find ich die spielereien am lautlosen handy auch gaaaaaaaaanz toll, wenn dann plötzlich von dem ultragroßen, super belichteten display der flutlichtkegel gen decke strahlt :evil: :krieg:
... Ich nehm eine Portion Gammelfleisch und die Schwenkkartoffeln dazu ...

NZ - love u

15

Donnerstag, 10. März 2005, 11:02

Zitat

Original von Irre

Zitat

Original von Nicola
Das geht vom Theater, Kino bis hin zum Krankenhaus. :rolleyes:


nicht nur das klingeln und telefonieren an sich nervt an vielen orten, besonders im kino find ich die spielereien am lautlosen handy auch gaaaaaaaaanz toll, wenn dann plötzlich von dem ultragroßen, super belichteten display der flutlichtkegel gen decke strahlt :evil: :krieg:


Ja genau deswegen habe ich mir so ein teil zugelegt ich muss Morgens oft um 4.15 Uhr aufstehn und weil ich meine frau nicht stören möchte/darf :D verwende ich das Handy als Taschenlampe. :lach:

Telefonieren und sowas.... Hmm wenn ich auf 5 Euro in Monat komme ist das viel. SMS schreibe ich nicht Aber ich bin errreichbar und nur deswegen habe ich so ein Ding. Früher brauchte ich ein Handy zum Beruf und als ich wechselte habe ich 1 Jahr keines mehr gehabt. Erst als das Festnetz wegkam besorgte ich mir so ein Kartenhandy.

Gruss Schnuppel
_______________________

" Je gewöhnlicher ein Mensch ist,

desto mehr glaubt er an Rezensionen.

Jean Paul "

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »schnuppelhase« (10. März 2005, 11:03)