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irina

kriseninterventionsteam

  • »irina« ist der Autor dieses Themas

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1

Mittwoch, 26. Januar 2005, 13:52

Länder dürfen Studiengebühren einführen

Urteil des Verfassungsgerichts
Länder dürfen Studiengebühren einführen

Das Bundesverfassungsgericht hat den Weg für die Einführung von Studiengebühren frei gemacht. Das vor zweieinhalb Jahren erlassene bundesweite Gebührenverbot verletzt das Gesetzgebungsrecht der Länder und ist damit nichtig, entschied das Gericht in Karlsruhe. Der Bund habe damit seine Gesetzgebungskompetenz überschritten, hieß es zur Begründung.

Damit gab der Zweite Senat der Normenkontrollklage von sechs unionsgeführten Bundesländern gegen die im August 2002 ins Hochschulrahmengesetz aufgenommene Regelung statt. Die rot-grüne Koalition hatte damit die Gebührenfreiheit fürs Erststudium bundesweit zwingend festgeschrieben.

Mehrere Bundesländer planen Gebühren

Bisher haben nur Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und das nicht zu den Klägern gehörende Niedersachsen angekündigt, Gebühren einführen zu wollen - Bayern möglichst schon zum kommenden Wintersemester.

Das Gericht geht davon aus, dass Studiengebühren den Ländern nun die Chance geben, die Qualität ihrer Hochschulen zu verbessern. Außerdem würden die Gebühren bei den Studenten zu einer "wertebewussten Inanspruchnahme" der Unis führen. Es sei zudem anzunehmen, dass die Länder die Gebühren sozialverträglich gestalten, damit auch Studenten aus einkommensschwachen Familien ihre Chancen auf Bildung wahren könnten, heißt es im Urteil.

Abwanderung zu gebührenfreien Hochschulen befürchtet

Der Entscheidung zufolge darf der Bund erst dann mit einer einheitlichen Regelung eingreifen, wenn es nun bei der unterschiedlichen Einführung von Studiengebühren zu solch massiven Wanderbewegungen der Studenten in gebührenfreie Länder kommt, dass diese Länder das Problem nicht mehr alleine bewältigen könnten.

Bulmahn warnt vor sozialer Selektion

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) hatte davor gewarnt, mit Studiengebühren eine "neue Hürde für den Hochschulzugang" für junge Menschen aus sozial schwachen Familien zu errichten. Studentenorganisationen hatten für den Fall der Aufhebung des Studiengebührenverbots bundesweit massive Protestaktionen angekündigt. Schon heute kam es in Karlsruhe zu ersten Demonstrationen.

Derzeit befinden sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 1,7 Millionen der insgesamt etwa 1,96 Millionen Studenten in Deutschland im Erststudium. Vor dem Urteilsspruch hatte die Union Studiengebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester ins Gespräch gebracht.

Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4005392,00.html]Tagesschau[/URL]
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

Dodo

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2

Mittwoch, 26. Januar 2005, 14:24

:bounce: Lang lebe BW!! Endlich Studiengebühren!!!! :kotz: Das wird was geben ;(
Im letzten Jahr voller Schaffensdrang: Mein Buch: Meine CD: --> Schall & Rauch - Die große Frage <-- Have fun! :DD

knobibrot

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3

Mittwoch, 26. Januar 2005, 16:33

Wir müssen uns eben daran gewöhnen, dass die Zeit, in der Deutschland das Land der Dichter und Denker war, vorbei ist. Heute werden wir von Ökonomisten regiert.

4

Mittwoch, 26. Januar 2005, 17:46

Ich finde es gerecht.

Warum soll man Unsummen für Kindergarten zahlen,fürs studieren das einges mehr den Staat kostet aber nichts. Und die Leute die später mal ETLICHES mehr verdienen KÖNNEN als die Normalsterblichen, sollen nicht ihren Obolus abreten wie alle anderen, nebst Rentnern und sonst noch wem auch? Nö..ich finde das gerecht. Zumal die nebenbei was verdienen können. Es gibt auch genügend Arbeitende, die nebenbei nochwas machen, weil das Geld so nicht langt.

Die Studierten haben doch die besten Chancen mal später Politiker zu werden, und dann alles besser zu machen... :spot: :lach:

...FSK 12 heißt, der Held kriegt das Mädchen. FSK 16 heißt, der Bösewicht kriegt das Mädchen. Und FSK 18 heißt, jeder kriegt das Mädchen..

AshenEpitaph

unregistriert

6

Mittwoch, 26. Januar 2005, 17:54

Sowas dummes hab ich echt selten gehört.
Über so eine Mentalität könnt ich mich nur aufregen.
Studiengebühren machen Sinn bei Leuten die schon ewig lange studieren. Aber sozial schlechter gestellten den Weg des Studiums zu verwehren ist asozial.
Es muss eine vernünftige und gerechte Regelung her
Ede deine Stammtischeinstellung finde ich zum kotzen :kotz: Bild-Niveau

7

Mittwoch, 26. Januar 2005, 17:58

Jedem seine Meinung. Da du sehr unfreundlich rüberkommst, denke ich nicht das du mal studiert hast, denen sagt man nach sie hätten bessere Manieren. Und dannnoch sowas von Intolerant...Tsetsetse.

...FSK 12 heißt, der Held kriegt das Mädchen. FSK 16 heißt, der Bösewicht kriegt das Mädchen. Und FSK 18 heißt, jeder kriegt das Mädchen..

8

Mittwoch, 26. Januar 2005, 18:20

Zitat

Original von AshenEpitaph
Sowas dummes hab ich echt selten gehört.
Über so eine Mentalität könnt ich mich nur aufregen.
Studiengebühren machen Sinn bei Leuten die schon ewig lange studieren. Aber sozial schlechter gestellten den Weg des Studiums zu verwehren ist asozial.
Es muss eine vernünftige und gerechte Regelung her
Ede deine Stammtischeinstellung finde ich zum kotzen :kotz: Bild-Niveau


Auf das von EDE angebrachte Kindergartenargument gehst du nicht ein? Demnach ist es also in Ordnung, dass nur besser Verdienende Ihre Kinder in entsprechenden Horten unterbringen können. Wenn man das dann weiterverfolgt sind das dann später auch die Kinder, die studieren können (und deren Eltern es sich leisten können)...

Stammtischeinstellungen setzen immer eine einseitige Betrachtungsweise voraus :)

Man darf nicht vergessen, dass jede Änderung, die einer Personengruppe auf einmal mehr Geld kostet, eben bei dieser Gruppe keinen Beifall findet. Als Fahrradfahrer juckt mich die Benzinpreis-Entwicklung nicht, als Single stört mich das Kindergeld nicht etc.

Ausserdem sind Studiengebühren jetzt Ländersache. Das heisst zum einen, dass noch lange nicht jedes Land Gebühren einführt und zum anderen heisst das nicht, dass diese Gebühr einheitlich hoch oder niedrig ausfällt. Wenn man sich eine Uni nicht leisten kann sucht man sich ein günstigere - ganz einfach. Ich hätte mir für meinen Beruf auch weitere Fortbildungen gewünscht, aber ohne Kohle keine weitere Qualifikation und so ist das Leben. Ein Studium ist nicht selbstverständlich! Zudem gibt es für "Begabte" immer noch Fördermittel irgendeiner Art.

Was nützt uns im Übrigen ein Volk der Dichter und Denker, wenn man irgendwann vor (arbeitslosen) Akademikern keinen Handwerker mehr findet, der einem den Rohrbruch im Keller reparieren kann. (<-- Vorsicht, Polemik :spot: )

dirie

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9

Mittwoch, 26. Januar 2005, 18:24

Zitat

Original von EDE
Und die Leute die später mal ETLICHES mehr verdienen KÖNNEN als die Normalsterblichen, sollen nicht ihren Obolus abreten wie alle anderen, nebst Rentnern und sonst noch wem auch? Nö..ich finde das gerecht.


Schön, dass Du das Wort KÖNNEN hervorgehoben hast. da liegt für mich nämlich ein großes Problem. Es gibt nämlich wirklich viele Studiengänge, deren Abschluss nun wirklich kein Garant für ein höheres Einkommen ist.

Meine Bekannten, die nach einem Hauptschulabschluss oder dem Abitur sofort mit einer Lehre begonnen haben, haben schon seit vielen Jahren mehr ein Einkommen, dass mit dem meinen vergleichbar ist oder dieses mit einer Vielzahl von Zulagen sogar noch deutlich übertrifft.

Finanziell bieten viele Studienabschlüsse nun sicherlich kaum oder nur wenig Vorteile.

Hingegen sind Hochschulabsolventen mit entsprechenden Qualifikationen für eine funktionierende Wirtschaft grundlegend. Schon heute liegt die Zahl der Studienanfänger in Deutschland prozentual deutlich unter der der Nachbarländer. Ich denke nicht, dass die Einführung von Studiengebühren diese, Notstand entgegenwirkt.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »dirie« (26. Januar 2005, 18:26)


10

Mittwoch, 26. Januar 2005, 18:27

Zitat

Original von EDE
Warum soll man Unsummen für Kindergarten zahlen,fürs studieren das einges mehr den Staat kostet aber nichts.

Das eine hat mit dem anderen doch gar nichts zu tun. Da wäre ja eher der Vergleich mit der klassischen Berufsausbildung und dem Studium angebracht. (btw: Wer finanziert eigentlich die Berufsschulen? ;) )

Auch wenn's ein völlig anderes Thema ist wär ich auch für eine staatlich finanzierte Kinderbetreuung. Der Staat gibt insgesamt noch viel zu wenig für die Bildung aus.

Zitat


Und die Leute die später mal ETLICHES mehr verdienen KÖNNEN als die Normalsterblichen, sollen nicht ihren Obolus abreten wie alle anderen, nebst Rentnern und sonst noch wem auch?

Das tun sie doch dann falls sie denn tatsächlich mehr verdienen, denn dann zahlen sie ja entsprechend höhere Steuern und Sozialbeiträge.
Und weiterfinanzieren werden die Steuerzahler die Hochschulen ohnehin , denn die bis jetzt von einigen Ländern angedachten Beträge reichen doch gar nicht für eine Vollfinanzierung.

Zitat


Nö..ich finde das gerecht. Zumal die nebenbei was verdienen können. Es gibt auch genügend Arbeitende, die nebenbei nochwas machen, weil das Geld so nicht langt.

Das machen die meisten Studenten doch ohnehin schon, schließlich brauchen sie ja auch was zu beissen ;)
Liebe Grüße
Nico

Interpunktion und Orthographie des Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.



Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nicola« (26. Januar 2005, 18:28)


dirie

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11

Mittwoch, 26. Januar 2005, 18:32

Nicolas Argumenten kann ich mich nur anschließen. :]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »dirie« (26. Januar 2005, 18:33)


12

Mittwoch, 26. Januar 2005, 18:33

Zitat

Original von dirie
Hingegen sind Hochschulabsolventen mit entsprechenden Qualifikationen für eine funktionierende Wirtschaft grundlegend.

Ich bitte, hier ebenfalls ein "KÖNNEN" hinzufügen zu dürfen. Es tut mir ja Leid, aber ich habe im Laufe meines Berufslebens schon viele Dipl.s kennen gelernt, die in der Theorie zwar eine ganze Menge draufgehabt haben, allerdings an der Praxis gar kläglichst gescheitert sind.
Das soll keine Kritik an Studenten oder deren Leistungen sein, bitte das nicht falsch zu verstehen :)

Gruß
Skywise
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Mittwoch.
Skywise: "Ja klar ist der Laden super und so, aber ich mach' da trotzdem einen Bogen drum, denn allein für's Umschauen muß man da schon den großen Geldbeutel dabei haben."
Kollegin: "Ach was, das geht auch ohne. Mit EC-Karte zum Beispiel."

13

Mittwoch, 26. Januar 2005, 18:39

Zitat

Original von Kabukichan
Ich hätte mir für meinen Beruf auch weitere Fortbildungen gewünscht, aber ohne Kohle keine weitere Qualifikation und so ist das Leben.

Du vermengst hier zwei Dinge, nämlich Fortbildung und Erstausbildung.
Fortbildung kriegen auch Akademiker nicht umsonst wenn sie denn ihr Studium beendet haben. Die Erstausbildung war bisher für beide Ausbildungswege kostenlos. (Ich denke mal deine auch ;) )

Zitat


Ein Studium ist nicht selbstverständlich!

Blöde Frage: Warum nicht? :confused:

Zitat


Was nützt uns im Übrigen ein Volk der Dichter und Denker, wenn man irgendwann vor (arbeitslosen) Akademikern keinen Handwerker mehr findet, der einem den Rohrbruch im Keller reparieren kann. (<-- Vorsicht, Polemik :spot: )

Natürlich braucht es auch in Deutschland Leute, die handwerklich arbeiten. Es ist ja auch gar nicht jeder für ein Studium geeignet und nicht jeder will das.
Deutschland ist aber nunmal kein Billiglohnland und wenn Deutschland neben den Billiglohnländern weiterhin existieren will ohne den allgemeinen Lebensstandard drastisch abzusenken dann muss in die Bildung der Menschen investiert werden.
Liebe Grüße
Nico

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14

Mittwoch, 26. Januar 2005, 18:45

Zitat

Original von Skywise
Ich bitte, hier ebenfalls ein "KÖNNEN" hinzufügen zu dürfen. Es tut mir ja Leid, aber ich habe im Laufe meines Berufslebens schon viele Dipl.s kennen gelernt, die in der Theorie zwar eine ganze Menge draufgehabt haben, allerdings an der Praxis gar kläglichst gescheitert sind.
Das soll keine Kritik an Studenten oder deren Leistungen sein, bitte das nicht falsch zu verstehen :)

Es sagt ja auch keiner dass kein Reformbedarf an den Hochschulen besteht.
Ich weiß noch wie ein Prof zu uns sagte: "Wir bilden nicht für die Wirtschaft aus". Das ist zwar im Prinzip richtig, aber was nützt es wenn man ein abgeschlossenes Studium hat, aber null Praxisbezug?
Liebe Grüße
Nico

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dirie

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15

Mittwoch, 26. Januar 2005, 18:46

Zitat

Original von Skywise
Ich bitte, hier ebenfalls ein "KÖNNEN" hinzufügen zu dürfen. Es tut mir ja Leid, aber ich habe im Laufe meines Berufslebens schon viele Dipl.s kennen gelernt, die in der Theorie zwar eine ganze Menge draufgehabt haben, allerdings an der Praxis gar kläglichst gescheitert sind.


Hallo Skywise,

wenn es Dir gefällt, füge es hinzu, allerdings hast Du mich hier wohl falsch verstanden. Ich meine hier weniger einzelne Hochschulabsolventen. Da wird es - wie in allen Berufen - immer welche geben, die ihren Posten nur unzureichend ausfüllen können. Ich meinte eigentlich das Vorhandensein von qualifizierten Hochschulabsolventen überhaupt und die sind da doch eine wesentliche Grundlage der Volkswirtschaft.

Sollten Dipl.-Ings. dann nach dem Studium Probleme in der Praxis haben, dürfte das sicherlich nicht daran liegen, dass sie zu wenig Studiengebühren entrichtet haben. Da fehlt dem Studium dann einfach Praxisbezug. Aber das ist nun wieder ein ganz anderes Thema.

Alles Gute

Dirk

dirie

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16

Mittwoch, 26. Januar 2005, 18:47

Hallo Nicola,

wieder bist Du mir zuvorgekommen. ;)

Alles Gute

Dirk

17

Mittwoch, 26. Januar 2005, 18:51

Zitat

Original von Nicola

Zitat

Original von Kabukichan
Ich hätte mir für meinen Beruf auch weitere Fortbildungen gewünscht, aber ohne Kohle keine weitere Qualifikation und so ist das Leben.

Du vermengst hier zwei Dinge, nämlich Fortbildung und Erstausbildung.
Fortbildung kriegen auch Akademiker nicht umsonst wenn sie denn ihr Studium beendet haben. Die Erstausbildung war bisher für beide Ausbildungswege kostenlos. (Ich denke mal deine auch ;) )


Dumm gelaufen, ich musste für meine zahlen - und ich hätte wesentlich mehr ausgeben können, um meine Ausbildung entsprechend auszuweiten (ein zusätzliches Jahr). Es hätte ne staatliche Alternative gegeben, aber die Qualität dieser Ausbildung war mir nicht ausreichend...

Zitat

Original von Nicola

Zitat


Ein Studium ist nicht selbstverständlich!

Blöde Frage: Warum nicht? :confused:


Ein Studium stellt in meinen Augen keine Berufsausbildung dar. Es ist das Erlenen eines Fachgebiets, aber welcher Studienabgänger kann sofort voll in den Job einsteigen? Das krasseste Beispiel ist hier wohl das Medizinstudium...
Auf der anderen Seite werden natürlich auch Studierte ohne nennenswert praktische Erfahrung gerne mal in höhere Positionen eingestellt, ohne da etwas auf die Reihe zu bekommen. Diese Positionen könnten viel effektiver mit erfahrenen Leuten besetzt werden, die vielleicht nicht studiert haben, aber in ihrem Fach einfach top sind. Wo herrscht da die soziale Gerechtigkeit?

Ich gebe dir voll und ganz recht, dass in Bildung investiert werden muss, aber wenn die jenigen, die die Bildung haben wollen nicht bereit sind diese Investition mitzutragen frage ich mich wo man anfangen soll? Wie ich in meinem ersten Post schon gesagt habe schmekct es keinem, wenn er plötzlich mehr latzen muss (egal wo), aber von irgendwo muss das Geld ja auch mal kommen. Raucher und Autofahrer werden wohl ausreichend geschröpft und tragen sicher einen Großteil des dt. Haushalts. Man muss eben auch auf andere Gruppen wechseln (die u.U. natürlich auch zu den genannten gehören, aber da sollte man wieder Prioritäten setzen :) )

Dodo

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18

Mittwoch, 26. Januar 2005, 20:20

Also ich kann mich Nicola nur in ausnahmslos allen Punkten anschließen :)

@kabu Wenn du es vorgezogen hast eine Selbstfinanzierte Ausbildung zu wählen, statt einer statlichen, weil diese qualifizierter ist, dann ist das dein Problem, sorry :) Ist ähnlich, wie wenn ich auf eine Privatuni gehe, dann zahl ich auch einiges dafür. Außerdem ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium keinesfalls Garant dafür, einen toll bezahlten Job zu bekommen, die Berufsaussichten bei meinem Studiengang z.B. sind denkbar schlecht ;) Außerdem zahlen die meisten Leute die ich kenne, noch mal mindestens 150-200 € im Semester an Lehrmaterialien, weil die Sachen von der Uni nicht gestellt werden. Allein schon Kopien, du glaubst nicht was das kostet, wenn du jede Woche minimum schon mal 200 Kopien machen musst ;)

Ich habe nichts dagegen, meine Unmi zu unterstützen, aber dann bitte richtig. Wenn ich als Student etwas zahle, dann soll das aber auch bitte MEINEM Fachbereich zugute kommen und nicht irgendeinem anderen. Sinnvoller wäre es aber meiner Meinung nach, wenn man NACH seinem Studium zahlen würde, einen gewissen Zeitraum jeh nach Einkommen. Und ich kenne einige Leute, für die das das Ende ihres Studiums bedeutet, oder es zumindest drastisch erschweren und verlängern wird. Und das kann ja auch nicht der Sinn der Sache sein, oder? :)
Im letzten Jahr voller Schaffensdrang: Mein Buch: Meine CD: --> Schall & Rauch - Die große Frage <-- Have fun! :DD

19

Mittwoch, 26. Januar 2005, 20:35

Zitat

Original von Kabukichan

Zitat

Original von Nicola

Zitat

Original von Kabukichan
Ich hätte mir für meinen Beruf auch weitere Fortbildungen gewünscht, aber ohne Kohle keine weitere Qualifikation und so ist das Leben.

Du vermengst hier zwei Dinge, nämlich Fortbildung und Erstausbildung.
Fortbildung kriegen auch Akademiker nicht umsonst wenn sie denn ihr Studium beendet haben. Die Erstausbildung war bisher für beide Ausbildungswege kostenlos. (Ich denke mal deine auch ;) )


Dumm gelaufen, ich musste für meine zahlen - und ich hätte wesentlich mehr ausgeben können, um meine Ausbildung entsprechend auszuweiten (ein zusätzliches Jahr)...

Okay, dann hab ich jetzt ausgerechnet jemanden erwischt, der die Ausnahme darstellt. :DD
Gibt's für deinen Beruf keinen "normalen" Ausbildungsweg oder hattest du das Gefühl durch eine bezahlte Ausbildung eine bessere Ausbildung zu bekommen?

Zitat


Ein Studium stellt in meinen Augen keine Berufsausbildung dar. Es ist das Erlenen eines Fachgebiets, aber welcher Studienabgänger kann sofort voll in den Job einsteigen? Das krasseste Beispiel ist hier wohl das Medizinstudium...

Das ist eine sehr enge Auslegung des Begriffs Berufsausbildung.
Demnach ist da aber eine Trennung zwischen klassischer Ausbildung und Studium nicht möglich, denn auch viele Ausbildungsberufe kommen ohne längere Einarbeitungszeiten nicht aus, es sei denn man fängt in dem Betrieb in dem man auch ausgebildet wurde.

Zitat


Auf der anderen Seite werden natürlich auch Studierte ohne nennenswert praktische Erfahrung gerne mal in höhere Positionen eingestellt, ohne da etwas auf die Reihe zu bekommen. Diese Positionen könnten viel effektiver mit erfahrenen Leuten besetzt werden, die vielleicht nicht studiert haben, aber in ihrem Fach einfach top sind. Wo herrscht da die soziale Gerechtigkeit?

Ich weiß jetzt nicht was das mit dem Thema zu tun hat? :confused:
Gegen Firmen die nicht in der Lage sind freie Stellen mit fähigem Personal zu besetzen helfen Studiengebühren doch nicht.

Zitat


Ich gebe dir voll und ganz recht, dass in Bildung investiert werden muss, aber wenn die jenigen, die die Bildung haben wollen nicht bereit sind diese Investition mitzutragen frage ich mich wo man anfangen soll?

"Diejenigen, die die Bildung haben wollen" ist da genau der richtige Ansatz. Der Staat muss sich fragen ob er weiterhin Bildung will.
Nicht nur der Student selbst profitiert von seiner Ausbildung. Wir alle tun es! Man darf nicht aufhören den gesellschaftlichen Zusammenhang zu sehen . Eine hoher Bildungsgrad ist im Sinne aller!
So werden wir dahin kommen, dass nur noch derjenige studiert, der es sich auch leisten kann. Ein Studium ist schon heute eine verdammt teure Angelegenheit. Wenn noch Studiengebühren dazu kommen überlegt sich jeder zweimal, ob er das wirklich riskieren soll, vor allem da nach Abschluß ein guter Verdienst bzw. überhaupt ein Job nicht garantiert ist.
Wenn also weniger ein Studium beginnen, weil sie es sich nicht leisten können oder wollen, was dann? Ausbildungsplätze gibt es so schon jetzt zu wenig. Es kann natürlich auch zu einer ganz anderen Verschiebung kommen, denn es gibt dann noch mehr Abiturienten unter den Schulabgängern, die den Weg in die klassische Berufsausbildung wählen und das sind dann sicher nicht diejenigen die dann Schwierigkeiten haben werden einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Die Folgen daraus haben dann wieder wir alle auszubaden.

"Hilfe zur Selbsthilfe" heisst es doch immer so schön. Es ist im Interesse des Staates, jedem Bürger soviel Starthilfe zu geben, damit dieser in der Lage ist seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und der dann damit wiederum in der Lage ist den Staat zu unterstützen. Das gilt nicht nur für die Erstausbildung, sondern soweit nötig (!) auch für Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen.
Liebe Grüße
Nico

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nicola« (26. Januar 2005, 20:37)


der landvogt

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20

Mittwoch, 26. Januar 2005, 22:16

Zitat

Original von Nicola
So werden wir dahin kommen, dass nur noch derjenige studiert, der es sich auch leisten kann. Ein Studium ist schon heute eine verdammt teure Angelegenheit. Wenn noch Studiengebühren dazu kommen überlegt sich jeder zweimal, ob er das wirklich riskieren soll, vor allem da nach Abschluß ein guter Verdienst bzw. überhaupt ein Job nicht garantiert ist.


Wer begabt ist, wird sich durch Studiengebühren nicht abhalten lassen, zu studieren; egal was es kostet.
Und wenn sich jeder zweite überlegt, ob er es wirklich riskieren soll - um so besser. Das sind dann nämlich diejenigen, die nur deshalb ein Studium anfangen, weil sie gerade nichts bessers gefunden haben, und in Folge dann auch den Studenten zum Beruf machen.
When all the laughter dies in sorrow and the tears have risen to a flood
When all the wars have found a cause In human wisdom and in blood
Do you think they'll cry in sadness. Do you think the eye will blink
Do you think they'll curse the madness. Do you even think they'll think

When all the great galactic systems sigh to a frozen halt in space
Do you think there will be some remnant of beauty of the human race
Do you think there will be a vestige or a sniffle or a cosmic tear
Do you think a greater thinking thing will give a damn that man was here.

Written by - Kendrew Lascilles
From - Chicago III