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irina

kriseninterventionsteam

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21

Mittwoch, 26. Januar 2005, 22:30

Zitat

Original von der landvogt
Und wenn sich jeder zweite überlegt, ob er es wirklich riskieren soll - um so besser. Das sind dann nämlich diejenigen, die nur deshalb ein Studium anfangen, weil sie gerade nichts bessers gefunden haben, und in Folge dann auch den Studenten zum Beruf machen.

ja, von den leuten kenn ich auch genügend... bei mir im studiengang waren bestimmt 40% leute, die nicht wussten, was sie machen sollten, und deshalb erst mal irgendwas "belangloses" wie kulturwissenschaften studiert haben. das waren dann die leute, die weder vor noch während des germanistikstudiums ein buch gelesen haben. klingt übertrieben, ist es aber leider nicht.
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Dodo

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22

Mittwoch, 26. Januar 2005, 22:46

Natürlich gibts solche Leute immer, aber dagegen kann man durch gezielte Leistungskontrollen doch was tun :) In BW gibts zum Beispiel die Bedingung, dass man eine Orientierungsprüfung ablegen muss, wer also keine Leistung bringt, der fliegt, und die OPs sind teilweise recht heftig :] Musste in Mathe eine machen und letztes Jahr in Forstwissenschaften wieder und das war verdammt verdammt anstrengend ;) Und hier scheitern nicht nur die "Alibi"-Studenten, sondern auch einige, die das Fach wirklich gerne studieren würden...
Im letzten Jahr voller Schaffensdrang: Mein Buch: Meine CD: --> Schall & Rauch - Die große Frage <-- Have fun! :DD

Dodo

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23

Mittwoch, 26. Januar 2005, 23:24

Gibt jetzt auch eine Onlinepetition GEGEn die Studiengebühren, wer will (und möglichst StudentIn ist) kann sich hier eintragen :)
Im letzten Jahr voller Schaffensdrang: Mein Buch: Meine CD: --> Schall & Rauch - Die große Frage <-- Have fun! :DD

24

Donnerstag, 27. Januar 2005, 00:54

Zitat

Original von der landvogt
Wer begabt ist, wird sich durch Studiengebühren nicht abhalten lassen, zu studieren; egal was es kostet.

Da würde ich nicht drauf wetten. Wir sprechen hier von Verschuldung. Nicht jeder geht sowas ein. Am ehesten vielleicht noch für das Häuschen im Grünen, das ist schließlich etwas Greifbares. Aber für etwas so wages wie Bildung, bei dem man nie wissen kann, ob sich die Investition tatsächlich auszahlt?
Ehrlich gesagt: Ich hätte es nicht getan. Ich hab so schon mit meiner BAföG-Rückzahlung zu kämpfen, dabei hab ich so wenig bezogen, dass es nichtmal für die Bahn-Monatskarte gereicht hatte.


Zitat


Und wenn sich jeder zweite überlegt, ob er es wirklich riskieren soll - um so besser. Das sind dann nämlich diejenigen, die nur deshalb ein Studium anfangen, weil sie gerade nichts bessers gefunden haben, und in Folge dann auch den Studenten zum Beruf machen.

Die gibt's vielleicht auch, je nach Studiengang vielleicht auch mehr oder weniger. :grins: Davon habe ich bei uns (Informatik) kaum welche gesehen, dafür gab's damals allerdings viele, die von dem Fach völlig falsche Vorstellungen hatten. Keine Ahnung, ob sich das mittlerweile geändert hat, aber in meinem Jahrgang haben allein im Grundstudium (also bis zum 4. Semester) bereits 40 % der Studenten die Segel gestrichen und haben entweder ganz aufgehört oder sind in einen anderen Studiengang gewechselt. Das ist sicher auch ein Punkt wo man ansetzen kann: Aufklärung in den Schulen und Schnupperkurse an den Unis, damit man sich ein realistisches Bild von den einzelnen Studiengängen machen kann.

Das Zerrbild vom ewigen faulen Studenten ist sicher eine immer wieder gern gebrauchte Argumentationshilfe, aber wenn man sich mal die übervollen Hörsäale ansieht kann da irgendwas nicht stimmen. Würden die "Karteileichen" plötzlich auch anfangen ordentlich zu studieren stünden die Hochschulen vor dem endgültigen Kollaps. Ich hab auch noch nicht verstanden, welche Kosten ein Student verursacht, der die Uni nicht besucht. Im Gegenteil, bei uns subventioniert er sie noch, nämlich mit 165 Euro pro Semester (Verwaltungsgebühr, Beitrag für's Studentenwerk, Semesterticket etc.).
Student zum Beruf machen ist natürlich insofern Quatsch, als man dafür kein Geld bekommt. Natürlich könnten sich die Leute die gerade nichts besseres finden auch arbeitslos melden bzw. Sozialhilfe beziehen (ist beides nicht möglich solange man eingeschrieben ist), die Kosten wird das aber auch nicht senken. Auch ist das (wie bei den Arbeitslosen) eine Methode eine ganze Gruppe in Misskredit zu bringen und zu bestrafen, nur weil sich unter ihnen auch schwarze Schafe tummeln. Da sollte man eher die von Dodo angeführten Leistungsnachweise einsetzen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht sein müssen (je nachdem ob es ein Vollzeit- oder Teilzeitstudium ist). Damit wären auch diejenigen "Berufsstudenten" betroffen, die sich das Studium nur mit Papas Brieftasche leisten können und diejenigen, die zwar wollen aber es sich nicht leisten können wären nicht ausgeschlossen.
Liebe Grüße
Nico

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25

Donnerstag, 27. Januar 2005, 07:27

M. E. sollte alles, was zur Bildung gehört, kostenfrei angeboten werden. Die einzige Erwägung, ob man studiert oder nicht, sollte von der Leistung abhängen.

Wenn man also unbedingt, was an den Kosten machen will, dann nicht die Einnahmen rauf, sondern die Ausgaben runter. Will sagen weniger Studenten kosten weniger. Leider ist Sparen bei Politikern eine ungewöhnliche Maßnahme.

Trotzdem finde ich, Numerus Clausus rauf - wer studieren will, soll auch was können. Wenn ich sehe, welche Gesichter aus meiner alten Klasse studiert haben, vielleicht eine sinnvollere Maßnahme. "Weniger Studenten" spart mehr als die Erhebung von Studiengebühren einnehmen wird. Vor allem, wenn man mal das, was da tatsächlich hängen bleibt, gegen den Aufwand für die Verwaltung der Gebühren rechnet.

Aber die Einführung von Studiengebühren ist halt auch eine politische Entscheidung, die auf den ersten Blick das gelobte Land verspricht, man aber irgendwann feststellt, dass es sooo toll ja gar nicht ist.

Das einzig tröstliche ist, dass es sich um Gebühren handelt, und damit eine Zweckbindung vorgegeben ist. D. h. die Kohle muss auch in die Uni wandern. Vielleicht gibt es ja mal bequemere Stühle.

irina

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26

Donnerstag, 27. Januar 2005, 08:37

Zitat

Original von Nicola
Ich hab auch noch nicht verstanden, welche Kosten ein Student verursacht, der die Uni nicht besucht. Im Gegenteil, bei uns subventioniert er sie noch, nämlich mit 165 Euro pro Semester (Verwaltungsgebühr, Beitrag für's Studentenwerk, Semesterticket etc.).

auch wenn bzgl. der studiengebühren eigentlich gar nicht mit den pseudo-studenten argumentiert wurde, wie ich glaube, ist der einwand mehr als berechtigt. pseudo-studenten würden nur dann kosten verursachen, wenn die uni zB für die bahnkarte einen pauschalbetrag an den bahnbetreiber zahlen müsste dafür, dass die studenten umsonst bahn fahren dürfen. aber das wird wohl kaum so sein, oder? an der uni selbst fallen mir jedenfalls auch keine kosten ein: sie beanspruchen kein lehrpersonal, keine bücher, keine kopien... da fehlt mir gerade auch ne erklärung, inwieweit die eingeschriebenen und nicht studierenden studenten kosten verursachen...

wie auch immer: in anderen europäischen ländern werden doch auch studiengebühren erhoben (großbritannien, frankreich, italien zB), weiß jemand, ob die studentenzahlen dort niedriger sind als hier?
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27

Donnerstag, 27. Januar 2005, 08:45

Ich habe gerade im Radio gehört, dass Experten davon ausgehen, dass diese ca. 500 € pro Semester nur der Anfang sind und die Kosten schnell bis auf 2500 € pro Semester steigen werden!!!! :eek:

Ein 400 € Job bringt gerade mal 4800 € im Jahr ... heißt davon sind die Studiengebühren nicht mal bezahlt!!
Und von irgendwas muss man doch auch noch leben .... oder?!



@ EDE

Zu Deinem Vergleich mit den Kindergartengebühren ...
Ich weiß ja nicht, wie es bei Euch ist, aber bei uns sind die Gebühren abhängig von Einkommen ... sprich wer wenig Geld hat, braucht auch nur den Mindestsatz von 27 € pro Monat bezahlen!!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ska the Witch« (27. Januar 2005, 08:48)


28

Donnerstag, 27. Januar 2005, 09:25

Wir wollen auch mal nicht vergessen, dass wir in Deutschland leben. Da wird es mit Sicherheit in Kürze dutzende von Sonderregelungen, Stipendiensysteme und Alternativen geben. Zudem werden sich die zu teuren Unis auch recht schnell auf "vernünftige" Preise einpendeln, da keine Uni ohne Studenten auskommt und die gebührenfreien Unis überlaufen sein werden ;)

Als angehender Student sollte man sich dann aber auch grundlegende Gedanken machen. Wenn man sieht, dass das Budget knapp ist sollte man entsprechend andere Ausgaben reduzieren. Auch wenn das jetzt den meisten nicht passen wird, aber für ein Studium muss man nicht zwangsläufig umziehen. Sofern das Elternhaus das mitmacht ist das sicher eine Erwägung wert zu Hause zu bleiben. Während meines Grundstudiums (hab noch vor dem Vordiplom abgebrochen) bin ich auch jeden morgen 45 Minuten mit der Bahn gependelt, allerdings mehr unfreiwillig, da ich für die Wohnheime zu nah an der Uni gewohnt habe und ich keine WG beziehen wollte. Und wenn wir schon Berufsausbildungen vergleichen: welcher Azubi hat seine eigene Bude?

@Dodo
Ich wollte in meinem Fall nur feststellen, dass man für (Aus)Bildung auch bereit sein kann zu zahlen.

@Nico
Ich hatte meinen Beitrag schon entsprechend editiert, bevor deine Antwort fertig war ;)

29

Donnerstag, 27. Januar 2005, 10:03

ich habe folgende seite gefunden

http://www.br-online.de/wissen-bildung/t…uropa/index.xml

unter der rubrik service des jeweiligen landes werden allgemeine infos wie z.b. studiengebühren mitgeteilt. ich habe mal ein paar länder überflogen und gemerkt, dass in den meisten auch recht hohe studiengebühren entrichtet werden müssen. deutschland gehörte bisher zu den wenigen ländern ohne gebühren.
Bei der Geburt hat jeder das Gesicht, das Gott ihm gegeben hat,
mit 20 das Gesicht, das ihm das Leben gegeben hat,
und mit 30 das Gesicht, das er verdient.

Albert Schweitzer

30

Donnerstag, 27. Januar 2005, 10:12

Zitat

Original von erja
pseudo-studenten würden nur dann kosten verursachen, wenn die uni zB für die bahnkarte einen pauschalbetrag an den bahnbetreiber zahlen müsste dafür, dass die studenten umsonst bahn fahren dürfen. aber das wird wohl kaum so sein, oder?

Doch ist so. Hier in Bremen gibt es das Semesterticket, mit dem man hier im Verkehrsverbund umsonst fahren kann. Umsonst ist natürlich nicht ganz richtig, denn der Student zahlt dafür 66 € pro Semester. Ganz wichtig dabei: Das Semesterticket ist Pflicht, jeder Student muss es nehmen, egal ob er es braucht oder nicht. Der Verkehrsverbund hat hierduch eine feste Einnahmequelle, profitiert also von dieser "Zwangsmitgliedschaft".

Zitat


wie auch immer: in anderen europäischen ländern werden doch auch studiengebühren erhoben (großbritannien, frankreich, italien zB), weiß jemand, ob die studentenzahlen dort niedriger sind als hier?

Nein, die Studentenzahlen sind hier im Vergleich jetzt schon niedriger als in den anderen europäischen Ländern. In den Ländern mit Studiengebühren gab es aber mit Einführung der Studiengebühren auch einen Rückgang der Studienanfänger. Allerdings sind diese Länder nicht mit Deutschland vergleichbar, denn dort gibt es kein vergleichbares System der Berufsausbildung wie hier. D.h. in Deutschland bieten sich auch genügend andere Möglichkeiten Karriere zu machen und gut zu verdienen, auf die ausgewichen wird. Daher rechnet man hier auch mit einem viel größeren Rückgang an Studienanfängern ( meistens wird da eine Größenordnung von 20 % genannt). In Österreich, wo es ein ähnliches Ausbildungssystem gibt ist die Anzahl der Studienanfänger durch die Gebühren um 15 % gesunken.
In Frankreich gibt es übrigens keine Studiengebühren, sondern Einschreibgebühren, die mit den jetzigen Verwaltungsgebühren in Deutschland, die ja an den meisten Unis zu zahlen sind, vergleichbar sind.
Liebe Grüße
Nico

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irina

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31

Donnerstag, 27. Januar 2005, 10:16

Zitat

Original von Kabukichan
Auch wenn das jetzt den meisten nicht passen wird, aber für ein Studium muss man nicht zwangsläufig umziehen. Sofern das Elternhaus das mitmacht ist das sicher eine Erwägung wert zu Hause zu bleiben.


das geht aber nicht immer. wenn man sich z.B. zum tiermediziner berufen fühlt und nicht zufällig in der nähe einer der fünf städte wohnt, wo tiermedizin studiert werden kann, dann hilft der wille zum pendeln nur sehr bedingt. und ich fände es schon ziemlich ätzend, wenn man das, was man studieren möchte, nicht studieren kann, weil man von zuhause ausziehen müsste und kein geld dafür hat.

dass mit der einführung von studiengebühren auch förderprogramme, stipendien etc. eingeführt werden, ist jedenfalls zu wünschen für die leute, die wirklich gut sind und sich ein studium sonst jetzt gar nicht mehr leisten könnten.
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32

Donnerstag, 27. Januar 2005, 10:20

Zitat

Original von Nicola

Zitat

Original von erja
Hier in Bremen gibt es das Semesterticket, mit dem man hier im Verkehrsverbund umsonst fahren kann. Umsonst ist natürlich nicht ganz richtig, denn der Student zahlt dafür 66 € pro Semester.

das meinte ich gar nicht, dass es das gibt, weiß ich, das war sogar in bayreuth so! ;)
was ich meinte: der student zahlt für das ticket mit seiner semestergebühr (angenommene) 50 euro, so ein ticket für ein halbes jahr würde aber, wenn man es "regulär" erwerben wollte, (angenommene) 100 euro kosten. wer kommt für die 50 euro auf, die der student nicht zahlt? übernimmt das die uni? oder der verkehrsbetrieb? oder teilen sich uni und verkehsbetrieb die ausstehenden kosten?
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leocat

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33

Donnerstag, 27. Januar 2005, 10:34

Zitat

Original von Kabukichan
Wir wollen auch mal nicht vergessen, dass wir in Deutschland leben. Da wird es mit Sicherheit in Kürze dutzende von Sonderregelungen, Stipendiensysteme und Alternativen geben. Zudem werden sich die zu teuren Unis auch recht schnell auf "vernünftige" Preise einpendeln, da keine Uni ohne Studenten auskommt und die gebührenfreien Unis überlaufen sein werden ;)

Als angehender Student sollte man sich dann aber auch grundlegende Gedanken machen. Wenn man sieht, dass das Budget knapp ist sollte man entsprechend andere Ausgaben reduzieren. Auch wenn das jetzt den meisten nicht passen wird, aber für ein Studium muss man nicht zwangsläufig umziehen.


Wenn einen der NC zum Medizinstudium 800 km weit weg schickt, schon - oder wenn es in D nur einen Ort gibt, wo man das zu belegende Fach studieren will...

Zitat

Sofern das Elternhaus das mitmacht ist das sicher eine Erwägung wert zu Hause zu bleiben. Während meines Grundstudiums (hab noch vor dem Vordiplom abgebrochen) bin ich auch jeden morgen 45 Minuten mit der Bahn gependelt, allerdings mehr unfreiwillig, da ich für die Wohnheime zu nah an der Uni gewohnt habe und ich keine WG beziehen wollte.


Ich bin auch 2 Jahre lang jeden Tag 1 h mit dem Auto unterwegs gewesen - das kostet auch ne Stange Geld... Davon hätte ich das Wohnheim locker bezahlen können - nur war das dermaßen eklig, dass es - für mich - nicht zumutbar war. Und ich bin bestimt nicht etepetete.
Ich hab - auch wenn's mir zugestanden hätte - nie BaFög bezogen, eben weil ich KEINE Schulden wollte. Dann lieber mit dem "Zuschuss" von den Omas und einem Nebenjob auskommen. Das ging auch.

Zitat

Und wenn wir schon Berufsausbildungen vergleichen: welcher Azubi hat seine eigene Bude?


Du wirst lachen: Fast jeder Azubi, der nicht in seinem Heimatort eine Ausbildung findet - und das sind z.B. im Osten wohl 90 % der Auszubildenden - die dann mehr als 400 km vom zuhause von einem Azubigehalt (zwischen 400 und 550 €) Wohnung, Nahrung, Telefon und tw. (wie in meinem Fall) die Berufsschule zahlen müssen. Auch nicht sooo leicht. Gottseidank unterstützt das Arbeitsamt zumindest den Umzug und wenn's gar nicht reicht, auch einen (winzigen) Mietanteil. Ohne den hätte ich die Ausbildung nicht machen können...(und wenn ich angegeben hätte, dass ich von emienn Omas noch ein paar Groschen bekommen habe, wäre das gar nicht gegangen :flucht: ).

34

Donnerstag, 27. Januar 2005, 11:03

Zitat

Original von Kabukichan
Wir wollen auch mal nicht vergessen, dass wir in Deutschland leben. Da wird es mit Sicherheit in Kürze dutzende von Sonderregelungen, Stipendiensysteme und Alternativen geben.

Da selbst das BAföG nicht richtig funktioniert hat denke ich nicht dass das hilft. Wenn tatsächlich die angedachte Kreditlösung realisiert wird sehe ich da eher schwarz.

Zitat


Zudem werden sich die zu teuren Unis auch recht schnell auf "vernünftige" Preise einpendeln, da keine Uni ohne Studenten auskommt und die gebührenfreien Unis überlaufen sein werden ;)

Wenn die Gebühren tatsächlich den Hochschulen selbst zufliessen könnte es aber dazu kommen, dass die bereits angedachte aber wieder verworfene Idee von den Elite-Unis plötzlich doch noch zur Realität wird. Dann wird es auf der einen Seite die teuren Unis geben, die sich dadurch entsprechende Ausstattung leisten können und damit optimalere Studienbedingungen. Leider können sich diese Studienbedingungen nur die gut Betuchten leisten, alle anderen drängeln sich dann in den noch volleren Unis zweiter Klasse.

Zitat


Sofern das Elternhaus das mitmacht ist das sicher eine Erwägung wert zu Hause zu bleiben. Während meines Grundstudiums (hab noch vor dem Vordiplom abgebrochen) bin ich auch jeden morgen 45 Minuten mit der Bahn gependelt, allerdings mehr unfreiwillig, da ich für die Wohnheime zu nah an der Uni gewohnt habe und ich keine WG beziehen wollte.

Das ist jetzt wieder auch zu verallgemeinernd. Nicht jeder Student zieht von Zuhause aus. Nicht alle Eltern wollen ihren Nachwuchs noch 5 oder 6 Jahre im Haus haben. Nicht jeder Student studiert in seiner Heimatstadt.
Ich bin im ersten Jahr übrigens 2 Stunden gependelt. Und zwar hin und zurück. Da allein dafür schon 4 Stunden täglich draufgegangen sind war an einen Nebenjob kaum noch zu denken. Aber auch da wäre ich noch Zuhause geblieben, wenn die Fahrtkosten nicht so teuer gewesen wären (Semesterticket gab's damals noch nicht) . Also habe ich mir ein Zimmer in Bremen gemietet, was genausoviel kostete wie die Bahnkarte, hatte dafür aber Zeit für nen Job um mein Futter ranzuschaffen. Und ich bin damit eher schlecht als recht zurande gekommen. Die Rückmeldegebühren aufzubringen war jedesmal ein Krampf und Strom wurde mir zwischendurch auch mal abgeklemmt.
Ausgaben reduzieren ist schön und gut, wenn es aber schon für das nötigste nicht reicht ist da leicht reden. Von den Ausgaben für's Studium (Fachbücher sind leider verdammt teuer :crap: ) mal ganz zu schweigen.

Zitat


Und wenn wir schon Berufsausbildungen vergleichen: welcher Azubi hat seine eigene Bude?

Ehrlich gesagt: Keine Ahnung. :lol: Dabei könnten die es vielleicht noch am ehesten, schließlich werden sie ja sogar in ihrer Ausbildung bezahlt. Allerdings dauert eine Ausbildung ja nicht so lange wie ein Studium,
Kommt aber vielleicht auch auf's Alter an, von meinen Mitschülern sind nach dem Abi auch einige von Zuhause ausgezogen die eine Ausbildung begonnen hatten. Und die, die im letzten Lehrjahr immer noch bei den Eltern gewohnt hatten leben auch heute noch da. :DD
Bei Lehrlingen, die ihre Ausbildung nach der zehnten Klasse beginnen sieht das natürlich anders aus, die meisten davon sind ja auch noch nichtmal volljährig.

Zitat


@Dodo
Ich wollte in meinem Fall nur feststellen, dass man für (Aus)Bildung auch bereit sein kann zu zahlen.

Klar kann man bereit sein, wenn man zahlen kann. Es geht hier ja um die, die nicht zahlen können.
Liebe Grüße
Nico

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35

Donnerstag, 27. Januar 2005, 11:17

Zitat

Original von erja

Zitat

Original von Nicola

Zitat

Original von erja
Hier in Bremen gibt es das Semesterticket, mit dem man hier im Verkehrsverbund umsonst fahren kann. Umsonst ist natürlich nicht ganz richtig, denn der Student zahlt dafür 66 € pro Semester.

das meinte ich gar nicht, dass es das gibt, weiß ich, das war sogar in bayreuth so! ;)
was ich meinte: der student zahlt für das ticket mit seiner semestergebühr (angenommene) 50 euro, so ein ticket für ein halbes jahr würde aber, wenn man es "regulär" erwerben wollte, (angenommene) 100 euro kosten. wer kommt für die 50 euro auf, die der student nicht zahlt? übernimmt das die uni? oder der verkehrsbetrieb? oder teilen sich uni und verkehsbetrieb die ausstehenden kosten?

Keiner von beiden, sondern die Studenten, die das Ticket kaufen müssen, aber gar nicht nutzen. :DD Ich habe damals auch das Ticket eines anderen Studenten subventioniert, denn ich war immer mit dem Fahrrad unterwegs (war schneller :DD )

Die Uni bezahlt da keinen Zuschuss. Der Preis des Semestertickets wird zwischen den Verkehrsbetrieben und den Hochschulen ausgehandelt. Die Verkehrsbetriebe kalkulieren den Preis entsprechend, dass sie von der Anzahl der Studenten und der Anzahl der erwarteten Fahrgäste damit auf ihre Kosten kommen.
Liebe Grüße
Nico

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36

Donnerstag, 27. Januar 2005, 11:21

Jepp, das Studententicket war bei uns auch automatisch bei den Semester-Verwaltungsgebühren integriert. Eine Verwaltungsgebühr "light" gab's nicht ;) Wenn ich mich recht erinnere hat dieses Ticket auch fast die Hälfte dieser Kosten ausgemacht :gruebel:

37

Donnerstag, 27. Januar 2005, 11:55

Und schon melden sich die ersten zu Wort, die durch ihre Äusserungen eindeutig zeigen, dass sie von der Realität eines Studenten so gar keine Ahnung haben:

Zitat


CSU-Politiker rät Studenten zur Sparsamkeit

Studiengebühren von rund 500 Euro pro Semester seien auch für ärmere Studenten problemlos ohne Kredite zu finanzieren, sagt Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel. Sie müssten lediglich "jeden Monat für hundert Euro auf etwas verzichten oder zwei Nachhilfestunden geben". DIW-Chef Zimmermann rechnet derweil mit Studiengebühren von 2500 Euro.

Den ganzen Artikel gibt es [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,338746,00.html]hier[/URL]


100 Euro mögen für den Herrn Wissenschaftsminister ein leicht einzusparender Betrag sein. Ein Student der mit 400 bis 500 Euro hinkommen muss sieht das bestimmt anders. :DD
Von seinen Lohnvorstellungen für Nachhilfestunden mal ganz abgesehen. :rofl:
Liebe Grüße
Nico

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38

Donnerstag, 27. Januar 2005, 12:26

Vollidioten!!!
Und sowas entscheidet mal wieder über unsere Zukunft und unser Portmonaie!! :kotz: :kotz: :kotz:

Dodo

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39

Donnerstag, 27. Januar 2005, 13:41

Zitat

Original von Nicola

Zitat


CSU-Politiker rät Studenten zur Sparsamkeit

Studiengebühren von rund 500 Euro pro Semester seien auch für ärmere Studenten problemlos ohne Kredite zu finanzieren, sagt Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel. Sie müssten lediglich "jeden Monat für hundert Euro auf etwas verzichten oder zwei Nachhilfestunden geben". DIW-Chef Zimmermann rechnet derweil mit Studiengebühren von 2500 Euro.

Den ganzen Artikel gibt es [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,338746,00.html]hier[/URL]


:aua: DAs kann einer mit seinem Einkommen ja ganz entspannt sagen :aua: :{ Das wird noch was...In Freiburg werden gerade die ersten Vorbereitungen für Streiks getroffen und die ersten Überlegungen angestellt. Und jetzt stehen die LEute, die gerne ihre Sachen studieren würden (wie ich z.B.) vor dem tollen Problem: Entweder mitstreiken und damit das Vordiplom in den Wind schießen ud noch ein Jahr länger studieren (was in Anbetracht der Tatsache, das mein Studiengang gerade abgeschafft wird eigentlich keine besonders gute Idee ist) oder sich mit schlechtem GEwissen an den Protestanten vorbei in den Hörsaal schieben...
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dirie

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Donnerstag, 27. Januar 2005, 14:19

Zitat


CSU-Politiker rät Studenten zur Sparsamkeit


Ich glaube für solches Denken gibt es den Fachterminus "Realitätsverlust".