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41

Donnerstag, 27. Januar 2005, 15:24

Die 100 Euro Verwaltungsgebühr wurden in Niedersachsen schon 2000 eingeführt, ohne jegliche Verbesserung für die Studentenschaft in Bezug auf die Verwaltung der Uni. Im Gegenteil, zumindest in Hannover weiß die linke Hand oft nicht, was die Rechte tut...

Die oben zitierten CSU - Politiker leiden unter Realitätsverlust, aber was soll man auch von Leuten erwarten, die sich ihre Gehälter bzw. Diäten selber festlegen können. Ich jedenfalls bekomme für eine (volle) Stunde Nachhilfe gerade mal 10 Euro und mehr als 12, 50 Euro bekommt niemand, den ich kenne, der Nachhilfe gibt.

Zu den Studiengebüheren im allgemeinen: Ich bin devinitiv gegen Studiengebühren für ein Erststudium, denn Bildung sollte nicht von der Finanzstärke der Eltern abhängig gemacht werden. Nicht umsonst ist Deutschland das Land, in dem am wenigsten Kinder aus der Arbeiterschicht studieren...
Die eingeführten Studienkonten dagegen finde ich OK. Jeder, egal was er / sie studiert, kann sein Studium in 1,5 facher Regelstudienzeit schaffen. Auch wenn man nebenbei jobben muß. Solange die Gebühren für Langzeitstudenten zu 100% der Uni zu Gute kommen sind sie meiner Meinung nach gerechtfertigt, denn notorische Bummelstudenten gibt es viel zu viele.
Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mich ein Teddy, was Liebe wirklich heißt:
nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird.

Qanik

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42

Samstag, 29. Januar 2005, 02:30

Man kann sich jetzt übrigens beim Herrn Goppel um so einen tollen 50Euro-pro-Stunde-Job bewerben:

http://www.mailtogoppel.de.vu/

*VBEG*

Qanik (die nicht einsieht, daß sie Studiengebühren zahlen soll, wenn ihr im gleichen Atemzug das Institut unter'm Hintern weggeschlossen und das Lehrangebot von Semester zu Semester dünner wird)
As I close my eyes
The vivid rain, enclouds a memory
If I'm dreaming don't wake me
I will rise so easily
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Lies in yesterday
If I'm dreaming I will awake...


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43

Montag, 31. Januar 2005, 09:34

Zitat

Original von Qanik
Man kann sich jetzt übrigens beim Herrn Goppel um so einen tollen 50Euro-pro-Stunde-Job bewerben:

Da hat sich das ja schon aufgeklärt: Er meinte 2 Stunden pro Woche. Wobei er natürlich ausser acht lässt, dass die meisten Studenten ohnehin nebenbei arbeiten. Studenten müssen bestimmte Grenzen einhalten was Verdienst und Arbeitszeit pro Woche angeht, sonst haben sie durch die Mehrarbeit schnell weniger in der Brieftasche als zuvor.
Liebe Grüße
Nico

Interpunktion und Orthographie des Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.




Qanik

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44

Montag, 31. Januar 2005, 12:28

Jep, er wurde (angeblich?) falsch zitiert...
Aber die Äußerung ist, wegen den von Dir genannten Aspekten, trotzdem Müll. Ich kenn kaum einen Studenten, der nicht schon in jeder freien Minute arbeitet. Zudem gibt's auch noch genug, die keinen Bafög kriegen (und das nicht, weil sie zu reich sind). Man will den armen Eltern ja schließlich auch nicht ewig auf der Tasche liegen...
Ewig zuhause wohnen geht oft auch nicht. Viele Studenten an unserer Kartoffeluni kommen aus den Dörfern weit draußen, die können nicht jeden Tag pendeln (mal abgesehen davon, daß sich eigentlich auch keiner von denen ein Auto leisten kann und das ÖPNV-Netz hier ein Witz ist).

Im übrigen ist es bei den Zuständen an unseren Universitäten ziemlich dreist, dafür auch noch Studiengebühren zu verlangen. Da werden ganze Fachbereiche geschlossen, Lehrveranstaltungen fallen andauernd aus oder werden nur noch alle 4 Semester angeboten (Pflichtscheine wohlgemerkt!) und die Standardwerke fehlen in der Bibliothek oder sind nur 1-2mal vorhanden, so daß kurz vor den Klausuren regelrechte Schlägereien um die Bücher stattfinden. Kaufen kann sich ja kaum einer leisten bei den Lehrbuchpreisen und mal eben ein ganzes Buch kopieren ist auch verdammt teuer.

Fakt ist: man hat als Student (sofern nicht mit reichen Eltern gesegnet) eh schon an allen Ende zu knapsen. Und für 'ne Berufsausbildung zahlt man an staatlichen Schulen ja auch nichts (da geht dann in Zukunft wohl der Run auf die eh schon knappen Lehrstellen los). Ich konnte mir z.B. damals in der Berufsausbildung 'ne eigene Bude leisten (zwar klein, aber immerhin). Jetzt im Studium könnte ich das nicht, wenn nicht mein Mann wär.

Von daher kann ich die Unterschiede zwischen Berufsausbildung und Studium ganz gut beurteilen.

Ich studiere übrigens trotz abgeschlossener Berufsausbildung, weil ich mit meiner kaufmännischen Ausbildung keine Chance auf dem Arbeitsmarkt habe (mit abgeschlossenem Studium vielleicht später auch nicht, aber ich will meine Zeit wenigstens sinnvoll nutzen). Wundert auch nicht weiter, das Niveau des Berufsschulunterrichts war noch unter Kindergarten. Ich hab eigentlich nichts gelernt, was ich nicht auch schon vorher wußte und fühlte mich permanent unterfordert. Die pure Langeweile und Zeitverschwendung....

Naja, ich könnt noch weiter labern, aber ich muß wieder los.
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leocat

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45

Montag, 31. Januar 2005, 12:45

Zitat

Original von Qanik
Ich studiere übrigens trotz abgeschlossener Berufsausbildung, weil ich mit meiner kaufmännischen Ausbildung keine Chance auf dem Arbeitsmarkt habe (mit abgeschlossenem Studium vielleicht später auch nicht, aber ich will meine Zeit wenigstens sinnvoll nutzen). Wundert auch nicht weiter, das Niveau des Berufsschulunterrichts war noch unter Kindergarten. Ich hab eigentlich nichts gelernt, was ich nicht auch schon vorher wußte und fühlte mich permanent unterfordert. Die pure Langeweile und Zeitverschwendung.....


Kann ich bestätigen - ich war nun nicht auf einer staatlichen sonderen einer "halbstaatlichen" Berufsschule - aber selbst dort war das Niveau auch eher.. nunja... traurig...
Auf den staatlichen muss es aber noch schlimmer gewesen sein - hat man an den Prüfungsergebnissen dann gesehen.
Der "Politik"-Unterricht erstrechte sich auf Westdeutsche Nachkriegssgeschichte - "kaufmännisches Rechnen" bestand aus Mathestoff der 6. Klasse (Dreisatz). Literatur konnte man unter Ulk verbuchen (je nach Dozenten kriegte man unterschiedliche Dinge zu hören - so oberflächlich, dass es schon fast wieder falsch war). Einzig Buchführung und Herstellung (bei Prof. Rutha, der uns wenigstens richtig rangenommen hat - das war tatsächlich ein bisschen anspruchsvoll) war was neues für mich. Dabei waren die Lehrer keineswegs schlecht (fast durchgängig promovierte Leute, die tw. auch an der Uni unterrichten)- nur haben sie ihre Ansprüche den Berufsschülern gegenüber (zu) sehr runtergeschraubt (okay, da saßen auch ein paar "Damen" drin, die mit mehr nicht fertig geworden wären...).

Trotzdem sieht mich keine Uni mehr von innen - den an der Uni-Bildung fehlt mir eindeutig der Praxisbezug. Ich werd irgendwann - wenn ich's mir leisten kann - den Fachwirt machen (wenn der Abschluss bis dahin noch was bringt).

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Qanik

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46

Montag, 31. Januar 2005, 18:07

Jep, genau meine Erfahrung. Schlimm zu sehen, daß dann manche Leute sogar mit dem Dreisatz so ihre Probleme hatten (aber z.B. nicht damit, im Winter mit freiem Bauchnabel rumzulaufen). Der ohnehin schon anspruchslose Unterricht wurde dann auch noch massiv gestört von Handyklingeln, Pöbeleien und alkoholischen Umtrünken. Die Berufsschullehrer selber waren bei uns im übrigen auch nicht motivierter. Ich erinnere mich noch lebhaft an einen, der - um der Disziplin wieder Herr zu werden - regelmäßig Sechsen verteilt hat. Hat auch keinen wirklich interessiert.
Was den betrieblichen Teil der Ausbildung anging... das war, mal abgesehen von 2-3 Abteilungen, auch nicht viel besser. Die meiste Zeit mußte man irgendwelche anspruchslosen Zuarbeiten verrichten oder für den Cheffe mal eben Brötchen holen gehen, wirklich gelernt hab ich auch da kaum was.

Ich erinner mich noch genau, wie ich jeden Tag die Zähne zusammengebissen und meine Zeit abgesessen habe. Ich hab es einfach gehaßt.

Im Gegensatz zu jetzt. Denn was ich der Uni trotz aller Mißstände wirklich zugute halten muß ist die Tatsache, daß sich die Dozenten echt den Arsch aufreißen, um uns eine gute Ausbildung zu ermöglichen (würden sie das nicht tun, wär der Lehrbetrieb vermutlich längst zusammengebrochen, auf deren Rücken werden nämlich die Sparpläne der Uni ausgetragen). Spaßstudenten werden durch die Orientierungsprüfung ausgesiebt und der Praxisbezug wird (sofern man nicht ohnehin schon nebenbei arbeitet) durch Betriebspraktika hergestellt, die bei uns Pflicht sind (wobei mein Fach durch die diversen Exkursionen und Geländepraktika eigentlich ohnehin schon nicht so theoretisch ist, wie man bei dem Wort Uni immer denkt).

Mir macht das Lernen endlich wieder Spaß, mein Wissen wächst von Semester zu Semester und im selben Maß mein Wissensdurst. Die Uni motiviert und inspiriert mich und mal abgesehen von gelegentlichen Durchhängern, die ja jeder mal hat, genieße ich jeden Tag. Und ich persönlich halte Bildung auch für was sehr wichtiges und nützliches, das der ganzen Gesellschaft zugute kommt. Ich merke ja selber, wie gut es meiner persönlichen Entwicklung tut, auch der charakterlichen. Man lernt an der Uni auch nicht nur sein Fach, sondern man lernt auch Selbständigkeit, sich jedes beliebige Wissen selbst aneignen zu können (etwas, das man eigentlich auch schon in der Schule ansatzweise lernen sollte), sich alleine in ganz neue Dinge einzuarbeiten. Das klingt jetzt alles sehr streberlike, aber das ist mein voller Ernst. Früher hab ich auch lieber gefaulenzt... mir hat einfach der richtige Antrieb gefehlt. Bis jetzt eben...

Und das wäre doch schön, wenn jeder diese Erfahrung machen könnte, der möchte und dazu die richtige Einstellung hat... unabhängig vom Verdienst der Eltern. Denn wie schon gesagt: die Gesellschaft braucht Ärzte, Ingenieure, Wissenschaftler und dergleichen mehr.

Sicher gibt's auch unter Akademikern Vollidioten... aber die findet man, meiner Meinung nach, überall.

Gruß,
Qanik
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leocat

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47

Montag, 31. Januar 2005, 21:18

Du studierst ja auch was "Vernünftiges", Quanik. Bei mir war's im Studium schon so, dass mich das zwar alles irgendwie interessiert hat, die Dozenten aber es nicht schafften, einen zu Eigenleistungen zu motivieren -- im gegenteil: Wiederkäuen war gefragt. Und da man mit dem Wissen an sich gar nichts praktisch anfangen konnte (Germanistik halt), hab ich dann die Segel gestrichen... Und engagierte Dozenten :hm: ich kann nur von einem sagen, dass der wirklich für die Studis da war - die anderen mit ihren 45min Sprechzeit/Woche... :rolleyes:

Solche Probleme mit Pöbeleien etc. hatten wir im Internat gottseidank nicht. Das war - abgesehen vom langweiligen Unterricht - die schönste Zeit meiner Ausbildung. Die Leute waren lustig, man hat viel unternommen, jede Menge zusätzlicher AGs und abendveranstaltungen gemacht. Das war dann die Spaß-Bildung, die dann auch wirklich mal tiefer ging und wo auch nur die Leute anwesend waren, die's wirklich interessierte. Und die Dozenten ahben sich da wirklich ins Zeug gelegt :up: - das war dann auch die Schulgebühr letztendlich wert.
Das haben die staatlichen Berufsschüler alles nicht gehabt.
Im Betrieb hab ich schon viel gelernt - allerdings nur durch learning by doing. Ausbilderisch hat sich mein Chef nämlich gar nicht betätigt. Der hat uns gesagt: mach das. Und dann durften wir zusehen, wie, und uns bei den Kollegen die Informationen Bröckchen für Bröckchen selbst zusammenklauben.

Qanik

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Montag, 31. Januar 2005, 22:59

Zitat

Original von leocat
Du studierst ja auch was "Vernünftiges", Quanik. Bei mir war's im Studium schon so, dass mich das zwar alles irgendwie interessiert hat, die Dozenten aber es nicht schafften, einen zu Eigenleistungen zu motivieren -- im gegenteil: Wiederkäuen war gefragt. Und da man mit dem Wissen an sich gar nichts praktisch anfangen konnte (Germanistik halt), hab ich dann die Segel gestrichen... Und engagierte Dozenten :hm: ich kann nur von einem sagen, dass der wirklich für die Studis da war - die anderen mit ihren 45min Sprechzeit/Woche... :rolleyes:


Nun ja, schon möglich, daß es da Unterschiede gibt. Allerdings vermutlich nicht nur von Fachbereich zu Fachbereich, sondern auch von Uni zu Uni und von Institut zu Institut.

Zitat

Im Betrieb hab ich schon viel gelernt - allerdings nur durch learning by doing. Ausbilderisch hat sich mein Chef nämlich gar nicht betätigt. Der hat uns gesagt: mach das. Und dann durften wir zusehen, wie, und uns bei den Kollegen die Informationen Bröckchen für Bröckchen selbst zusammenklauben.


Bei uns war's halt eher so, daß sie's lieber selber gemacht haben, als uns da ranzulassen, die wir eh keine Ahnung hatten und denen sie alles erstmal hätten erklären müssen (dabei ging's hauptsächlich um irgendwelche Vorschriften und internen Prozesse, die ohnehin überall anders sind). Der Cheffe hat zwar auch gesagt, wir sollen zu den Kollegen gehen und die fragen und uns Arbeit geben lassen, aber meistens haben die nur unglaublich genervt darauf reagiert... wir waren halt bloß die Quotenazubis.

Gruß,
Qanik (ich fall um vor Müdigkeit)
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