@Molo- na, da bin ich aber beruhigt. Ich hatte als Kind nur die Doppelfolge.
@Rolandus- Nur zu gerne, aber das ist ja noch nicht alles. hier geht es weiter mit Seite 2. Allerdings habe ich die Transkription noch nicht vollstaendig. Die Verfolgungsjagd fehlt mir noch.
Erzaehler: Am naechsten Morgen erfuhr Kalle, warum Onkel Einar trotz seines Schlaftrunks aufgewacht war. Frau Lisander hatte vergessen, ihm das Schlafpulver zu geben. Kalle war um eine Erfahrung reicher. Man konnte sich auf niemand verlassen. Nicht einmal auf die Mutter seiner besten Freundin. Spaeter machte Kalle in seinem Notizbuch einen kleinen Nachtrag. Er schrieb unter die anderen Angaben ueber Onkel Einar:
Kalle: Besitzt einen Revolver. Musik setzt ein Schlaeft mit ihm unter dem Kopfkissen.
Ende der Seite 1
Musik
Erzaehler: Anders und Eva-Lotte wuenschten, dass Onkel Einar wieder abreisen moechte, aber Kalle sah mit Schrecken dem Tag entgegen, da der Schurke den Koffer packen wuerde. Das er ein Verbrecher war, daran zweifelte Kalle keinen Augenblick und es waere sehr aergerlich gewesen, wenn Onkel Einar verschwinden wuerde, ohne dass Kalle dahintergekommen war, was fuer eine Art Verbrecher er eigentlich war. Anders und Eva-Lotte interessierten sich nicht eine Spur fuer die Bekaempfung von Verbrechen. Sie gingen umher und langweilten sich. Zum Glueck gab es noch den Schutzmann Bjoerk, den Kalle eines abends auf der Hauptstrasse traf.
Fahrzeugverkehr
Kalle: N'abend.
Bjoerk: N'abend Kalle. Na? Noch so spaet unterwegs?
Kalle: Soll meiner Mutter eine Zeitung holen. Am Kiosk gibt's keine mehr. Jetzt versuch ich's beim Hotelportier.
Bjoerk: Na denn, viel Glueck.
Kalle: Onkel Bjoerk.
Bjoerk: Mnja?
Kalle: Onkel Bjoerk. Wenn man glaubt, dass ein Mensch ein Schurke ist. Was macht man da?
Bjoerk: Na, ihm eins auf's Maul geben. (lacht leise)
Kalle: Ich meine, wenn er ein Verbrechen begangen hat.
Bjoerk: Ihn festnehmen natuerlich.
Kalle: Und wenn man es nur glaubt und nicht beweisen kann?
Bjoerk: Ihn ueberwachen, was das Zeug haelt. (lacht laut auf) Du pfuschst mir ins Handwerk.
Kalle: Ich pfusche gar nicht.
Bjoerk: Na, also, dann mach mal inzwischen hier die Arbeit fuer mich. Ich muss jetzt runter zum Bahnhof.
Erzaehler: Auch Kalle ging weiter. Vor dem Hotelportal stand ein schwarz lackierter Ford mit einer stockholmer Nummer. Kalle betrachtete ihn forschend. Dann betrat er die Hotelhalle. Der Portier war im Augenblick beschaeftigt, sodass Kalle warten musste. Vor der Portiersloge standen zwei Herren.
Gespraeche im Hintergrund
Redig: Koennen sie mir sagen, ob ein Herr Brahne hier im Hotel wohnt. Einar Brahne.
Portier: Nein, der Herr wohnt nicht bei uns.
Krog: Sind sie ganz sicher?
Portier: Ja, natuerlich!
Krog: Auch keiner, der Einar Lindeberg heisst?
Portier: Bedaure.
Kalle: Aeh, mmh.
Portier: Ja, gib... was willst du, mein Junge?
Kalle: Haben sie noch eine Abendzeitung?
Redig: Herr Portier, aeh, koennen wir ein Doppelzimmer bekommen?
Portier: Oh, bitte sehr. Nummer 34 ist frei. Es wird ihnen sicher zusagen. Wie lange bleiben die Herren?
Redig: Es kommt darauf an. Ein paar Tage, vielleicht auch laenger.
Portier: Also, wenn sie sich bitte hier eintragen wollen, ja? So, mein Junge, da hast du deine Abendzeitung.
Kalle: Danke.
Portier: Bitte, bitte, ich bekomm noch zwanzig Oere.
Kalle: (lacht verschaemt) Entschuldigen sie. Hier, bitte.
Portier: Ja, aeh, ihre Zimmerschluessel, meine Herren.
Kalle: Mann Kalle. Beinah haettest du dich verraten. Einar Lindeberg. Das ist Onkel Einar. Die beiden suchen ihn also. Personalbeschreibung: Reine Routinearbeit. Der eine ist blass, der andere sieht unheimlich aus. kritzelt in seinem Notizbuch Wenn das keine Schurken sind, dann bin ich der Erzengel Gabriel. Was sie von Onkel Einar wollen? Pst, sie kommen.Redig: Na? Was ist?
Krog: Er muss hier sein. Wenn nicht im Hotel, dann wohnt er irgendwo privat.
Redig: Und wenn er laengst auf und davon ist?
Krog: Davon kann keine Rede sein. Ich habe den Brief an Lola gesehn. Auf dem Poststempel stand ganz deutlich Kleinkoepping.
Portier: Aeh, kommen sie, meine Herren. Ich fuehre sie auf ihr Zimmer. Bitte sehr. Schritte entfernen sich
Kalle: (prustet) Lola. Lola Helberg. Der Name stand auf dem Brief, den Onkel Einar geschrieben hat. Musik setzt ein Ich bin also auf der richtigen Spur.
Erzaehler: Kalle wartete, bis der Portier mit den beiden Maennern verschwunden war. Die Portiersloge war jetzt leer. Kalle schlug das Fremdenbuch auf und schaute hinein. Die beiden Maenner waren aus Stockholm. Der unheimliche, der sich zuerst eingetragen hatte, hiess Tore Krog. Der blasse, Ivar Redig. Kalle zog sein Notizbuch hervor und trug sorgfaeltig Namen und Personalbeschreibung seiner neuen Bekannten ein. Er schlug auch Onkel Einars Seite auf und notierte:
Kalle: Nennt sich wahrscheinlich mitunter Brahne.
Musik
Erzaehler: In den naechsten Tagen war Onkel Einar auffallend unruhig. Jede Bewegung, die er machte verriet Ungeduld und Missvergnuegen. Sein Gesicht hatte einen solchen Ausdruck von Ratlosigkeit und Unlust, dass er Kalle, der ihn heimlich beobachtete, beinahe leid tat. Den Verdaechtigen staendig ueberwachen, hatte Schutzmann Bjoerk gesagt, und Kalle befolgte diesen Rat. Von der Hoehe eines Ahornbaumes beobachtete er Onkel Einar, der unruhig auf dem Gartenweg hin und herging. Vogelgezwitscher setzt ein Ploetzlich tauchten an der Gartenpforte die beiden Maenner aus dem Hotel auf. Onkel Einar schien gar nicht erfreut, ganz im Gegensatz zu Ivar Redig.
Redig: Sieh da! Ist das nicht unser lieber alter Einar. Endlich haben wir ihn gefunden.
Krog: So eine Ueberraschung. Einar, wie er leibt und lebt.
Redig: Ich glaube, du freust dich gar nicht, uns wiederzusehen.
Einar: Aeh, doch, natuerlich freu ich mich, aber ihr kommt so unerwartet.
Redig: Wirklich? (lacht heiser)
Krog: (lacht schrill)
Redig: Ja, du hast vergessen, eine Adresse zu hinterlassen, als du verschwommen bist.
Krog: Aus Zerstreutheit natuerlich.
Redig: Gluecklicherweise hast du einen Brief an Lola geschrieben. (lacht heiser)
Krog: Lola ist ein verstaendiges Maedchen.
Redig: Wenn man ernsthaft mit ihr redet. (lacht heiser)
Krog: (lacht schrill)
Einar: Was hast du mit Lola gemacht, du... du...
Redig: Nicht doch, nicht doch. Reg dich nicht auf. In seinen Ferien braucht man Ruhe und Erholung. Es ist doch wohl ein kleiner Ferienausflug, oder?
Einar: Naja, bin hierher gefahren, um mich ein bisschen auszuruhen.
Redig: Kann man verstehen. Nicht wahr, Tore? (lacht heiser) Er hat in der letzten Zeit hart gearbeitet.
Krog: (lachend) Stimmt.
Einar: Was wollt ihr eigentlich.
Redig: Du weisst verdammt gut, was wir wollen!
Krog: Komm mit auf eine kleine Autofahrt. Dann koennen wir die Sache in Ruhe besprechen.
Einar: Ich habe nichts mit euch zu besprechen.
Redig: Vielleicht jetzt.
Einar: Steck den Revolver weg, sonst...
Krog: (lachend) Sonst rufst du die Polizei, was?
Redig: Nein, Einar. Das wirst du huebsch bleiben lassen. Du hast ebensowenig wie wir ein Interesse daran, die Polizei hineinzuziehen.Krog: Du hast dir alles gut ausgedacht. Das muss man dir lassen, Einar.
Redig: Eine kurze Zeit Ferien, hier im tiefsten Inkognito, bis sich die schlimme Aufregung gelegt hat. Viel schlauer als sofort ins Ausland zu gehen.
Krog: Aber du bist doch nicht schlau genug gewesen. Es lohnt sich nicht, seine Teilhaber zu hintergehen.
Redig: So war's nicht gemeint, dass drei sich die Arbeit machen und einer die ganze Pinke fuer sich behaelt.
Krog: Also, kommst du jetzt mit? Oder sollen wir dir eine Kugel in den Bauch jagen.
Einar: Du willst wohl gern wieder ins Kitchen zurueck, was? Schiess nur und in fuenf Minuten hast du die Polizei hier. Was gewinnt ihr damit? Nichts!
Redig: Einar hat recht. Einar: Also tu das kleine Spielzeug da weg und lass uns vernuenftig miteinander reden. Wenn ihr euch anstaendig benehmt, bin ich vielleicht bereit zu teilen.
Redig: Dein Edelmut uebersteigt alle Grenzen.
Eva-Lotte: (ruft) Hallo, Onkel Einar.
Einar: Gut, dass du kommst, Eva-Lottchen. Ich wollte gerade reingehen und sehen, ob Mutter das Mittagessen fertig hat. Komm, wir gehen zusammen. Auf wiedersehen, Freunde, ich muss jetzt leider gehn.
Redig: Auf wiedersehen, lieber alter Einar. Wir treffen uns bald wieder. Da kannst du sicher sein.
Eva-Lotte: Onkel Einar. Willst du deine Freunde nicht bitten, mit hereinzukommen, und mit uns zu essen?
Einar: Ich glaube nicht, dass sie Zeit haben.
Redig: Ein ander Mal, kleines Fraeulein.
Einar: Komm, Eva-Lottchen.
Eva-Lotte: (singt) Es war einmal ein Mae-haedchen und die hiess Josefin, Josefinfinjosefin, Jooseefiin.
Erzaehler: Kalle atmete auf, als alle verschwunden waren. Vorsichtig verliess er sein Versteck. Ihm fiel der Zeitungsartikel wieder ein, aus der Stockholmer Zeitung. Nach dem belauschten Gespraech konnte es nicht schwer sein, den richtigen herauszufinden. Es war reine Routinearbeit, nicht mehr. Als Kalle den Artikel gelesen hatte, setzte er sich hin und schrieb einen Brief.
Kalle: Schreibgeraeusch An die Kriminalpolizei Stockholm. Wie aus der Zeitung hervorgeht, scheint dort ein Einbruch in der Banaehr Strasse geschehen zu sein. Nachdem sie sich vielleicht ein paar Fingerabdruecke gesichert haben, schicke ich hiermit einen Dito in der Hoffnung, dass er mit einem von ihren uebereinstimmt. Weitere Erklaerung liefert gratis und franko Karl Blomquist, Privatdetektiv. Papiergeraschel und Schreibgeraeusch Adresse: Hauptstrasse 14, Kleinkoepping. Soll ich das wirklich schreiben? Privatdetektiv? Ja, das muss sein, sonst werfen sie meinen Brief in den Papierkorb. So. Papiergeraschel Fertig. Und jetzt in den Briefkasten damit. Und dann schnell zu Anders und Eva-Lotte.
Musik