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Chocolatminz

Schrumpelmei

  • »Chocolatminz« ist der Autor dieses Themas

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1

Freitag, 3. Dezember 2004, 11:32

Man kann es auch übertreiben...

Hi zusammen,

Neben der Bibel soll den deutschen Schülern jetzt auch der Koran näher gebracht werden:

Zitat

03. Dezember 2004

Wenn Bibel, dann auch Koran

Künast will Islam-Unterricht an deutschen Schulen


Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) hat sich für die flächendeckende Einführung von Islam-Unterricht an deutschen Schulen ausgesprochen. "Warum soll man nur die Inhalte der Bibel nicht aber des Koran vermitteln?", sagte Künast der "Berliner Zeitung".

Sie forderte, dass der Unterricht auf Deutsch stattfinden solle. "Islamischer Religionsunterricht bietet uns die Chance, einen aufgeklärten europäischen Islam zu entwickeln, der kein Problem damit hat, sich in eine libertäre und offene Gesellschaft einzufügen", sagte die Ministerin.


Sprachkenntnisse explizit belohnen

Künast forderte außerdem für die nächste Legislaturperiode eine Initiative zur Ergänzung des Zuwanderungsgesetzes. Regeln im Zuwanderungsgesetz müssten Sprachkenntnisse explizit belohnen. "Ein Zuwanderer, der gut Deutsch kann, sollte im Rahmen eines Punktesystems mit einem Bonus dafür belohnt werden", sagte Künast. Dies gelte auch für gute Qualifikationen.

(N24.de, AFP)


Gruß, Choco

2

Freitag, 3. Dezember 2004, 11:41

Ich wär ja eher dafür, dass es einen allgemeinen Religionsunterricht gibt, der alle großen Weltreligionen behandelt. Das würde vielleicht auch für mehr Verständnis und Toleranz sorgen.
Liebe Grüße
Nico

Interpunktion und Orthographie des Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.




3

Freitag, 3. Dezember 2004, 11:46

Gnerell ist das ein guter Gedanke und ich bin absolut dafür. Nicolas Gedanke gefällt mir zwar noch besser, aber Künasts Vorschlag wäre der erste Schritt in diese Richtung.

Ich kann mir aber vorstellen, dass gerade die Katholische Kirche jetzt auf die Barrikaden geht :] Religionsauswahl? Am Ende entscheiden sich die armen Kinder für eine völlig andere Religion und treten aus der Kirche aus 8o Für Klosterschulen und ähnliche Einrichtungen sehe ich allerdings wirklich das Problem, dass man unter der Schirmherrschaft der jeweiligen Kirche nicht einfach andere Religionen unterrichten ´kann, vorallem dann nicht, wenn die Religionszugehörigkeit ein Aufnahmekriterium ist...

4

Freitag, 3. Dezember 2004, 13:30

ich bilde da gleich mal nen gegenpart :) auch wenn man über christliche religion schimpft, so ist sie in unsere kultur verwoben, vieles was wir heute als selbstverständlich ansehen hat sich daraus entwickelt. sie gehört, wenn auch für viele net offensichtlich, zu unserer identität (auch wenn natürlich gerne nur das negative herausgestellt wird, was jedoch auch recht einseitig gesehen wird). toleranz hin oder her, aber welches land, vor allem einer anderen religionszugehörigkeit würde die eigene identität soweit in hintergrund stellen?

das schliesst doch angebotene kurse über die anderen weltreligionen net aus? was ich persönlich auch sehr wichtig für das gegenseitige verstehen sehe. aber diesen vorschlag halte ich für übertrieben.
Eingeschränkter Winterdienst. Betreten auf eigene Gefahr!


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irina

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5

Freitag, 3. Dezember 2004, 13:33

Zitat

Original von Nicola
Ich wär ja eher dafür, dass es einen allgemeinen Religionsunterricht gibt, der alle großen Weltreligionen behandelt. Das würde vielleicht auch für mehr Verständnis und Toleranz sorgen.

so was könnte ich mir auch vorstellen. nur den islam herauszustellen, finde ich total daneben.
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

6

Freitag, 3. Dezember 2004, 13:39

Zitat

Original von Sledge_Hammer
toleranz hin oder her, aber welches land, vor allem einer anderen religionszugehörigkeit würde die eigene identität soweit in hintergrund stellen?

Damit stellt man doch nicht gleich die eigene Identität in Frage. Der klassische Religionsunterricht fiele doch nicht weg. Und nichtchristliche Kinder werden ohnehin vom christlichen Religionsunterricht befreit. Da spricht doch nichts dagegen, wenn die Kinder stattdessen einen Islamunterricht besuchen dessen Inhalte staatlichen Lehrplänen unterliegen.
Liebe Grüße
Nico

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irina

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7

Freitag, 3. Dezember 2004, 13:41

hm... wenn ich jetzt deinen beitrag so lese, nicola, dann stelle ich fest, dass ich das eingangsposting evtl. falsch verstanden habe... was fordert künast denn eigentlich? islam-unterricht für islamistische kinder? oder auch für deutsche kinder?
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8

Freitag, 3. Dezember 2004, 13:42

Also bei uns ist der Religionsunterricht [kein Pflichtfach] generell so, dass über alle 3 Weltreligionen geredet wird. Er dient also nur dazu, um über die Religionen Bescheid zu wissen.
Anders kenn ich das gar nicht. :gruebel:

Meinetwegen können die so ein Fach einrichten. Das sollte dann aber freiwillig gewählt werden können, so wie bei uns Religion und Ethik.

Ich glaube zwar nicht, dass der Andrang sehr groß sein wird, aber das soll ja nicht mein Problem sein. :D
Lebensweisheiten der induktiven Statistik - heute: Die Welt ist H-null!

9

Freitag, 3. Dezember 2004, 13:44

Zitat

Original von erja

Zitat

Original von Nicola
Ich wär ja eher dafür, dass es einen allgemeinen Religionsunterricht gibt, der alle großen Weltreligionen behandelt. Das würde vielleicht auch für mehr Verständnis und Toleranz sorgen.

so was könnte ich mir auch vorstellen. nur den islam herauszustellen, finde ich total daneben.


Warum daneben? In Deutschland ist der Islam neben dem Christentum die verbreiteste Religion. So viele Hinduisten, Buddhisten oder Juden wirst du hier nicht zusammenbekommen, um die Anzahl der Islamisten aufzuwiegen. Ich hab hier zumindest noch keine Buddhistischen Tempel gesehen und Synagogen sind auch eher selten. Moscheen gibt es dagegen doch schon in nahezu jeder größeren Stadt...

irina

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10

Freitag, 3. Dezember 2004, 13:51

also, über die zahl der synagogen kann man sich in deutschland nun wirklich nicht beklagen... ich kenn zumindest ne ganze menge.

daneben find ichs übrigens nur dann, wenn es um die lehre von weltreligionen für christliche kinder geht, weil ich wie gesagt nicht einsehe, warum man denen nur eine (weitere) weltreligion nahebringen sollte. islam-unterricht für islamistische kinder find ich vollkommen in ordnung.
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der landvogt

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11

Freitag, 3. Dezember 2004, 13:51

Zitat

Original von Sledge_Hammer
ich bilde da gleich mal nen gegenpart :) auch wenn man über christliche religion schimpft, so ist sie in unsere kultur verwoben, vieles was wir heute als selbstverständlich ansehen hat sich daraus entwickelt. sie gehört, wenn auch für viele net offensichtlich, zu unserer identität (auch wenn natürlich gerne nur das negative herausgestellt wird, was jedoch auch recht einseitig gesehen wird). toleranz hin oder her, aber welches land, vor allem einer anderen religionszugehörigkeit würde die eigene identität soweit in hintergrund stellen?

das schliesst doch angebotene kurse über die anderen weltreligionen net aus? was ich persönlich auch sehr wichtig für das gegenseitige verstehen sehe. aber diesen vorschlag halte ich für übertrieben.


*ganz fett unterschreib*
When all the laughter dies in sorrow and the tears have risen to a flood
When all the wars have found a cause In human wisdom and in blood
Do you think they'll cry in sadness. Do you think the eye will blink
Do you think they'll curse the madness. Do you even think they'll think

When all the great galactic systems sigh to a frozen halt in space
Do you think there will be some remnant of beauty of the human race
Do you think there will be a vestige or a sniffle or a cosmic tear
Do you think a greater thinking thing will give a damn that man was here.

Written by - Kendrew Lascilles
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Dodo

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12

Freitag, 3. Dezember 2004, 13:57

Also ich finde Nicolas Vorschlag ebenfalls gut, wobei ich aber sagen muss, dass mein evangelischer Religionsunterricht ind der Schule sowieso in die Richtung ging. Unserer Lehrerin war es wichtig, dass wir uns viel mit anderen Religionen beschäftigen, denn unsere eigene sollten wir ja schließlich schon kennen ;) Und in Ethik haben wir nichts anderes gemacht. Da ging es um die verschiedenen Religionen und um verschiedenste Philosophien. Und erfahrungsgemäß ist das in vielen Schulen so :) Deswegen ist dieser Vorstoß eigentlich nicht wirklich nötig und meiner Ansicht nach übertrieben...
Im letzten Jahr voller Schaffensdrang: Mein Buch: Meine CD: --> Schall & Rauch - Die große Frage <-- Have fun! :DD

13

Freitag, 3. Dezember 2004, 14:01

Zitat

Original von erja
hm... wenn ich jetzt deinen beitrag so lese, nicola, dann stelle ich fest, dass ich das eingangsposting evtl. falsch verstanden habe... was fordert künast denn eigentlich? islam-unterricht für islamistische kinder? oder auch für deutsche kinder?

Gute Frage eigentlich! Ich hab gerade nochmal gegoogelt, aber die News zu diesem Thema sind alle gleichlautend.
Wenn der Islamunterricht generell für alle zur Pflicht würde, dann müsste auch der christliche Religionsunterricht für alle Pflicht werden und das würde einen Aufstand unter den Muslimen geben. Ich hoffe mal dass ich die Frau Künast richtig verstanden habe, falls nicht sortiere ich ihren Vorschlag in die Kategorie "Nicht realisierbare Schnapsidee" ein. ;)
Liebe Grüße
Nico

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14

Freitag, 3. Dezember 2004, 14:05

Ich kann den Ansatz allerding gut nachvollziehen. Seit Jahren hören wir in den Nachrichten von den bösen Moslems, die Krieg gegen die Ungläubigen führen. Wenn man mal von den offensichtlichen Extremisten (auch hier zu Lande) absieht, ist Aufklärung in Form von Schulunterricht mit diesem Schwerpunkt wirklich ein guter Ansatz.

@Terrorkind
Es kommt immer ganz drauf an in welcher Schulform man drinsteckt und in welchem Bundesland man sitzt :) In der Grundschule hab ich vom ersten bis zum vierten Schuljahr noch Unterricht vom Pastor persönlich bekommen. Du kannst dir sicher denken, dass es da hauptsächlich um Gleichnisse, Bibelgeschichten und ähnlichem Kram ging - natürlich ausschliesslich katholisch ;) auf dem Gymnasium blieb uns das Kirchenpersonal erspart, aber trotzdem hatten wir bi zur 10ten Klasse katholischen Religionsunterricht. Hier wurden zwar auch die Weltreligionen behandelt, aber eben nur als ein Thema von vielen. Erst in der Oberstufe gab es die Möglichkeit auf Ethik zu wechseln - was ich übrigens auch getan habe :D

@Sledge
Es geht nicht darum Identitäten zu verleugnen und das Christentum zu verdammen. Es geht um eine Spektrumserweiterung. Ich bin sowieso der Meinung, dass religionsbezogener Unterricht in der Schule nichts zu suchen hat. Wenn die Eltern es für richtig und wichtig halten dem Sprößling entsprechendes Wissen zu vermitteln sollen sie es selber machen oder das Kind auf eine Sonntagsschule schicken (gibt es das überhaupt noch?). Unterricht über die Religionen wäre dann wieder etwas ganz anderes.

Mal abgesehen davon vermitteln die verschiedenen Religionen durchaus ähnliche Werte - nur deren Interpretationen sind von Kultur zu Kultur unterschiedlich ausgefallen. In manchen Ländern wäre es ja schon ein Fortschritt, wenn man Protestanten und Katholiken in ein Schulgebäude bekäme :( soweit sind wir hier zumindest schon mal :]

der landvogt

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15

Freitag, 3. Dezember 2004, 15:49

Zitat

Original von Kabukichan
@Sledge
Es geht nicht darum Identitäten zu verleugnen und das Christentum zu verdammen. Es geht um eine Spektrumserweiterung. Ich bin sowieso der Meinung, dass religionsbezogener Unterricht in der Schule nichts zu suchen hat. Wenn die Eltern es für richtig und wichtig halten dem Sprößling entsprechendes Wissen zu vermitteln sollen sie es selber machen oder das Kind auf eine Sonntagsschule schicken (gibt es das überhaupt noch?). Unterricht über die Religionen wäre dann wieder etwas ganz anderes.

Mal abgesehen davon vermitteln die verschiedenen Religionen durchaus ähnliche Werte - nur deren Interpretationen sind von Kultur zu Kultur unterschiedlich ausgefallen. In manchen Ländern wäre es ja schon ein Fortschritt, wenn man Protestanten und Katholiken in ein Schulgebäude bekäme :( soweit sind wir hier zumindest schon mal :]


Ich bin zwar nicht Sledge, aber ich sag da trotzdem mal was zu.

Der konfessionsbezogenen Religionsunterricht ist heutzutage ohnehin nur noch die Ausnahme. Konfessionelle Grundschulen gibt es kaum noch. Der Religionsunterricht in der Mehrzahl der Grundschulen ist schon lange nicht mehr konfessionsbezogen und somit ist auch die Beschäftigung mit den Weltreligionen in den Gemeinschaftsgrundschulen bereits zur Normalität geworden.

Wenn man nun explizit Islamunterricht einführt ist das meines Erachtens in der Tat eine Verleugnung der Indentität, da man andererseits in den letzten Jahrzehnten den katholisch und evangelisch bezogenen Unterricht immer mehr zurückgedrängt hat und zum Fach Religion verallgemeinert hat.

Warum soll man jetzt ausgerechnet für den Islam wieder in die andere Richtung schwenken und speziellen Unterricht einführen.

Islamunterricht für Moslems aber keinen Kommunionsunterricht für Katholiken oder Konfirmationsunterricht für Protestanten - das kann es ja wohl nicht sein.


Ich gebe dir uneingeschränkt recht, daß es notwendig ist, die Vorurteile über den Islam, die durch den blasphemisch im Namen des Islams begangenen Terrorismus hervorgerufen wurden, abzubauen - aber dafür gibt es den "normalen" Religionsunterricht.
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Do you think they'll curse the madness. Do you even think they'll think

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Written by - Kendrew Lascilles
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16

Freitag, 3. Dezember 2004, 15:59

Zitat

Original von der landvogt
Wenn man nun explizit Islamunterricht einführt ist das meines Erachtens in der Tat eine Verleugnung der Indentität, da man andererseits in den letzten Jahrzehnten den katholisch und evangelisch bezogenen Unterricht immer mehr zurückgedrängt hat und zum Fach Religion verallgemeinert hat.

Wenn es tatsächlich so ist, dass der Religionsunterricht allgemein geworden ist, dann stimme ich dir zu, dann kann das Thema Islam auch innerhalb dieses Faches behandelt werden.

Dann hätte ich wohl mit meiner Befreiung heutzutage schlechte Karten gehabt. Ich fand's damals cool freitags immer eine Stunde eher nach Hause zu dürfen als die anderen Kinder :D
Liebe Grüße
Nico

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17

Freitag, 3. Dezember 2004, 17:02

Zitat

Original von der landvogt
Wenn man nun explizit Islamunterricht einführt ist das meines Erachtens in der Tat eine Verleugnung der Indentität, da man andererseits in den letzten Jahrzehnten den katholisch und evangelisch bezogenen Unterricht immer mehr zurückgedrängt hat und zum Fach Religion verallgemeinert hat.

Warum soll man jetzt ausgerechnet für den Islam wieder in die andere Richtung schwenken und speziellen Unterricht einführen.


Dieser Vorschlag von Künast ist sooooo lächerlich, aber symptomatisch für ihre Partei und leider auch für dieses Land. Statt sich deutlich zu den eigenen christlichen Werten und Wurzeln zu bekennen, die niemand ableugnen kann, will sie dem Islam als Vertrauensvorschuss erst einmal den roten Teppich entgegenrollen und das auch noch ausgerechnet in Schulen, nur weil sich das alles mal wieder wunderbar multi-kulti anhört und sie es wahrscheinlich für besonders zeitgemäß, tolerant, fortschrittlich und Grünen-gerecht hält. Um sich zu den eigenen christlichen Werten und Wurzeln bekennen zu können, muss man nicht ein frömmiger Kirchgänger sein, denn die Werte tragen wir alle in uns. Sie sind das Ergebnis einer Jahrhunderte langen Entwicklung, die von der Inquisition über Luther bis zu modernen gesellschaftlichen Zäsuren wie der Selbstbestimmung über den eigenen Körper (Stichwort Abtreibung) oder das Infragestellen der christlichen Religionen selbst reicht (Stichwort Mitgliederschwund in den Kirchengemeinden). Also alles Entwicklungen und Zäsuren, die dem Islam fremd sind. Der Islam ist in dieser Hinsicht geradezu mittelalterlich und hinkt dem Christentum Jahrhunderte hinterher. Solche Veränderungen kann man nicht verordnen, sie finden in den Köpfen statt und führen dann im Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten langsam zu gesellschaftlichen und damit auch religiösen Veränderungen. Im Prinzip könnte man sich über Künast und Konsorten einfach nur schlapplachen, wenn es nicht so traurig wäre. Zur Bestätigung der grünen multi-kulti Seele würde sie sich eher eine mittelalterliche Religion ins Haus holen, die sie bestenfalls wieder auf ihre Gebärmutter reduziert, als sich zu ihren christlichen Werten zu bekennen. Herzzerreissend naiv.

18

Freitag, 3. Dezember 2004, 17:28

Nur zur Info: Muslems sind keine Schafe, die stur zur Moschee rennen und alle 5 Minuten den Koran reziteren. Ich weiss nicht, ob dir bewusst ist, dass es auch im Islam unterschiedliche Richtungen gibt, die vergleichbar mit Protestanten und Katholiken im Christentum sind. Aussagen wie "Der Islam ist in dieser Hinsicht geradezu mittelalterlich und hinkt dem Christentum Jahrhunderte hinterher" sind mit Vorsicht zu geniessen und halte ich auch für gefährlich. Genau solche Einstellungen können in einigen Köpfen ein gewisses elitäres Denken verankern.

Es gibt sicher einges, was in vielen islamischen Ländern nicht richtig läuft (Stichwort Frauenbild), aber das christliche Weltbild ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss!

joe adder

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19

Sonntag, 5. Dezember 2004, 23:01

@Kabukichan- Das ist soweit richtig. Selbst christlich religionsgefuehrte Laender, wie z.B. die USA oder Australien haben zum Teil sehr konservative, wenn nicht sogar mittelalterliche Vorstellungen. Das findet in allen Religionsformen statt, die sich an einen Gott wenden, zumal doch eher die Frage aufkommen sollte, ob es sowas wie einen Gott gibt. Aber das gehoert nicht zu diesem Thread.

Der Religionsunterricht sollte meines Erachtens eh in einen allgemeinen Unterricht umgewandelt werden. Ich persoenlich glaube an keinen Gott und uebe keine Religion aus und empfand es spaeter als unnoetig, mich als Baby taufen zu lassen.
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

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Kirschblüte

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20

Montag, 6. Dezember 2004, 11:04

Wenn Theo van Gogh wüsste, was sein Tod alles verursacht hat, er würde sich bestimmt köstlich amüsieren.

Ich muss ja ehrlich sagen, dass mir diese ganze Diskussion um islamische Feiertage, islamischen Unterricht, etc. so dermassen auf den Geist geht, dass ich es echt nicht mehr hören kann.

In den Niederlanden erwägt man sogar, ob man den Paragrafen der „Gotteslästerei“ strafbar macht, nicht wieder aktivieren soll. Hallo, geht’s noch? :irre:

Ich stimme mit Leif überein, dass der Islam in vielerlei Hinsicht da ist, wo das Christentum im Mittelalter war, ich denke da nur an die Inquisition oder die Hexenverbrennungen. Wer Heide war, der hatte schon verloren. „Wir“ haben uns da also auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Hinzu kommt, dass der Koran, genauso wie die Bibel, so ausgelegt wird, wie es irgenwelchen hohen HERREN gerade passt. Wenn also beispielsweise im Koran steht, man soll auf seine Frau aufpassen, wird daraus automatisch, man soll seine Frau unterwerfen.
Es ist also eigentlich nicht die Religion an sich, die so gefährlich ist, sondern Missbrauch des Menschen.

Dennoch finde ich, dass wenn man schon den Islam mehr in die deutsche Gesellschaft „integrieren“ will, dass man auch direkt alle anderen Religionen, die in Deutschland vertreten sind mit dazu nimmt, wie Nicola schon gesagt hat.

Wenn also eine Lehrerin mit einem Kopftuch unterrichten darf, dann sollte auch ein buddhistischer Mönch, oder ein Rabbi erlaubt sein. Das wäre dann eine richtige Gleichberechtigung!!!!

Gruß

Kirschblüte