Och, da gibt's einige ... die wenigsten haben allerdings mit einem übermäßigen Alkoholgenuß meiner Wenigkeit zu tun, weil ich meine Grenzen eigentlich schon sehr gut kenne. "Mona Lisa"-Effekt ist noch okay (wenn man dieses blöde Grinsen nicht mehr wegbekommt), den "Loreley"-Effekt (Ich weiß nicht, was soll es bedeuten) versuche ich nach Möglichkeit zu umgehen.
Aber mit Alkohol gibt's schon schöne Situationen ... bitte aussuchen:
- Da war M., der im Vollrausch behauptete, eine volle Bierflasche mit den Zähnen auffangen zu können. Hat ihm zwei neue Schneidezähne eingebracht.
- Derselbe M. lieh sich bei einer anderen Gelegenheit sturzbesoffen von einem anderen Partygast (weiblich) dessen Fahrrad aus ... Laufen konnte er nicht mehr, geradelt ist er wie eine Eins
- Es war übrigens derselbe Abend, an dem M. auf dem Heimweg beim (pfui!) Durchsuchen der Satteltasche des weiblichen Partygasts eine Spraydose mit Pfefferspray fand. Voll des Glücks unternahm er mit diesem Zeug einen Selbstversuch ... ich glaube, er war selten so schnell wieder nüchtern
Das hat er mir am nächsten Tag erzählt, als ich ihn auf die Sonnenbrille ansprach, mit der er seine blutroten Augen bedeckte
- Da waren die gemeinsamen Nachhause-Torkeleien mit F. ... bei einer überkam mich mein zweiter (und bislang letzter) Filmriss und ich ließ ihn mitten im Winter auf einer Parkbank zurück, während ich alleine nach Hause torkelte ... Mensch, hab' ich mir am nächsten Morgen ... na ja - Nachmittag ... was von ihm anhören müssen
- Bei einer anderen Gelegenheit lallte er mir noch zu "Man muß dem Leben nicht nur eine Länge, sondern auch eine Breite geben" (seitdem mein Lebensmotto), bevor er stehenblieb, auf einen Abfallbehälter zeigte, brummelte: "Der Papierkorb hat 'Arschloch' zu mir gesagt!" und auf ihn einschlug
- Interessant war F.s Überlegung, bei seiner Geburtstagsfeier günstig wegzukommen: "Ich feiere montags, dann müßt ihr alle am nächsten Tag arbeiten und ich komme früh ins Bett." Alle klugen Leute hatten allerdings vorgebaut und sich Urlaub geben lassen ... außer F. . Was dieser bereuen sollte, denn der zweite Teilsatz stimmte - um halb zehn hatten wir ihn mit einem Partyspiel derart abgefüllt, daß wir ihn ins Bett bringen mußten. Der Rest hat noch bis halb vier weitergefeiert und ein Schlachtfeld hinterlassen
Zur Ehrenrettung sei gesagt, daß sich auch noch einer fand, der den Mann am nächsten Tag zur Arbeit fuhr und wieder abholte ... und ein paar andere nette Mitmenschen beseitigten am Abend danach auch noch gemeinsam die Spuren der schmächlichen Heimniederlage
- Unvergessen S., der an Silvester unter Alkoholeinfluß einen Silvesterkracher entzündete und dann sein Feuerzeug wegschleuderte ...
- Ebenfalls schön: als nette Freundschaftsgeste verfeuerten wir M.s (nicht der M. von oben) Silvesterkracher (reichlich!), während dieser leidend auf der Toilette sein Innerstes nach außen kehrte
- Eine fantastische Party war es auch bei K. im vierten Stock, bis J. auf dem Balkon sich zu einem infernalischen Rülpser wappnete, jedoch stattdessen eine waagrechte Kotzfontäne über dem Balkongeländer zustande brachte, die vier Stockwerke in die Tiefe sackte und dabei diverse Kleidungsstücke und sogar eine Katze ("Mau!?") im Vorübergleiten verzierte ... die Katzenbesitzerin sorgte dafür, daß die Party schnell vorbei war
. Keinen Humor mehr, die Leute ...
- Eine schöne Kombination: T., der von mir gerade noch rechtzeitig einen roten Eimer überreicht bekam, ehe er sich das Abendessen noch einmal durch den Kopf gehen ließ, F., der dieses Ereignis mit seiner Kamera festhielt, T.s Jetzt-Ehefrau, die einige Jahre später anläßlich der Verlobungsfeier ein Puzzle von diesem Bild geschenkt bekam mit der Aufschrift "In guten wie in schlechten Tagen"
- Die beiden Feiertage, die zusätzlich im Kalender eingetragen wurden:
"Trauerfeier" - F. hatte einen Kasten Bier gekauft und wollte diesen in den Keller stellen. Er mußte diesen allerdings vorher noch einmal abstellen. Dieses tat er ungeschickt, so daß der ganze Kasten die Kellertreppe runterflog und auch nicht ein einziges Fläschlein heil blieb. Seitdem feiern wir jedes Jahr an diesem Tag auf jener Treppe die "Trauerfeier" (oder "Beerdigung") und machen angedenk dieses Kastens einen weiteren Kasten leer ... meistens mit dezent philosophischen Themen ("Denn siehe, so wie dieser Kasten zerschmettert am Fuße der Treppe sein Ende fand, so werden auch wir eines Tages ...")
"Doomsday" - J. (nicht der "Fontänen-J." von oben) hatte sich nach Maß mit Alkohol terminiert - schon um halb acht war er dicht. Danach folgte - zur Freude der Damenwelt - ein Männerstrip auf einem Tisch, ein äußerst intensives Techtelmechtel mit einem der weiblichen Gäste, das schon recht weit ging und interessant offenherzig-freizügig war und diverse Kotzattacken (falls es jemanden interessiert - es ist optisch sehr interessant, wenn jemand sich in einem Weinberg zwischen Rebstöcken übergibt und das Mondlicht dabei durch den Kotzstrahl schimmert, während sich ein kleines Rinnsal bildet, das seinen Weg ins Tal sucht ... fast schon idyllisch schön - für den Betrachter
). Über die weiteren Aktionen auf Party und Heimweg (J. auf dem Rücksitz, ich neben ihm als 'Feuermelder' und freundlicher Mensch von nebenan) möchte ich mich an dieser Stelle ausschweigen - es war eine Anstrengung für alle Beteiligten. Am darauffolgenden Tag klingelte das Telefon, J. war dran und fragte "Was war gestern abend eigentlich noch los?"
"Aaaaaalso ... "
Seit damals lassen sich viele Beteiligte Jahr für Jahr von J. mit einigen schönen Weinschoppen bestechen, damit von den restlichen Eskapaden, die er bei dieser Party noch abgezogen hat, nichts ans Licht der Öffentlichkeit dringt. Mittlerweile hat er Rechtswissenschaften studiert; wir vermuten, damit er über die Verjährungsfristen stets auf dem Laufenden ist
Wenn man das so durchliest, könnte man auf den Gedanken kommen, daß ich schadenfroh bin ... stimmt
Gruß
Skywise
P. S.: Ich hab' zu viel Zeit ...