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DiJae

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Sonntag, 11. Juli 2004, 16:07

Gabriel Burns: Die Fänge Des Windes (7)

Beschreibung: Nordafrika 1936. Das besetzte Bengasi ist ein Ort der Willkür... von Gewalt und Verschwendung. Der Kopf des Archäologen sank auf die Brust. Blut flutete sein Hemd. Wenig später macht sich ein geheimer Konvoi auf den Weg zu den Kufra-Oasen... Der Mann zitterte. Das Dunkel umschloss ihn wie ein lebendes Wesen. Glitt über seinen Körper, betastete ihn. Er hatte das Gefühl, als würden Hunderte, neugieriger Augen auf ihn herabsehen. Bis tief in sein Innerstes. Hinter ihm... in der Finsternis... jemand schrie mit überschnappender Stimme.

Äußerst mutig brechen Decision Products bei der siebten Folge mit den liebgewonnenen Traditionen. Obwohl Hans Paetsch im Booklet noch für das Intro aufgeführt wird, fällt die märchenhaft Einleitung diesmal weg. Die Fänge des Windes beginnt diesmal irritierend in der Vergangenheit, einer Zeit als Bakerman noch jung war. Im Jahr 1936. Und zugleich präsentiert man eine weitere Neuerung: die vergangenen Ereignisse werden nicht von Jürgen Kluckert als Erzähler in Worte gefasst, sondern Thomas Danneberg springt als Interimserzähler ein. Äußerst gewagt, gleich zwei Stützpunkte der Serie herauszunehmen. Aber überhaupt stellt die siebte Folge einen deftigen Einschnitt dar. In Folge 6 hatte der Hörer schon erfahren, dass auch Bakerman ein Geheimnis umgibt. Steven Burns Auftraggeber altert seit Jahrzehnten nicht mehr. Und ... Bakerman nannte Steven Gabriel. Die Fänge des Windes stellen somit einen kleinen Wendepunkt in der Serie dar. Wer hofft, dass das Geheimnis um den Serientitel gelöst wird... na ja, wer weiß. Aber warum Bakerman nicht mehr altert, soll Thema dieses „Spin Offs“ sein – wenn man es denn so nennen will. Schlicht: Die Fänge des Windes sind ein Bakerman Solo Abenteuer, dass er Steven und Larry am Krankenbett von Steven erzählt.

Im Jahr 1936 nimmt Bakerman (damals Archäologe) unfreiwillig an einer Expedition italienischer Truppen im Auftrag Mussolinis teil, die ihn tief in die Wüsten Bengasis führen. Ebenfalls mit bei der Expedition ist eine vermummte Gestalt, deren wahres Gesicht aufs äußerste entstellt ist. Was sie suchen, erfährt Bakerman nicht....

... aber der Hörer wird schon bald mit einer vertrauten Handlung konfrontiert. Ähnlich des ersten und dritten Teils der Indiana Jones Reihe versucht ein faschistisches System an ein mystisches Artefakt zu kommen, was die Macht des Systems stärken soll. Bei Jones ist es Hitler, bei Burns Mussolini, der als unsichtbarer Auftraggeber agiert. Bis man schließlich das Artefakt erreicht, wird die Truppe mit mysteriösen Ereignissen konfrontiert.

Auch wenn die Geschichte sicherlich ein wenig zusammengeklaut ist und mit gewohnten Motiv arbeitet, tut dies der Spannung keinen Abbruch. Ich selber habe nicht einmal gemerkt, dass das Wasser in der Wanne kalt geworden war. Wer die Befürchtung hat, dass die Geschichte aufgrund der Zeitdifferenz zu weit aus dem gewohnten Ereignisrahmen herausfallen könnte, wird wiederum mit Figuren aus der dritten Folge konfrontiert. So kann die siebte Folge sicherlich gut für sich stehen, bleibt aber auch Mosaiksteinchen im Ganzen.

Mit Thomas Danneberg hat man ebenso wie mit Jürgen Kluckert einen Glücksgriff in Sachen Sprecher getätigt. Besonders seine durch lange Pausen betonte Darstellung der Wüste ist atmosphärisch stark! Und trotz eines Gastauftritt der Sportfreunde Stille, die gottlob die Finger von den Instrumenten lassen, wird der übliche Standard der Sprecher geboten. Über die Musik verliere ich diesmal keine unnötigen Worte.

Wenn es schließlich zum Ende hin an eine weitere gern gestellte Frage hinsichtlich der Serie geht, weicht Bakerman lapidar aus: Die Zeit ist noch nicht reif. So wird man auf weitere Folgen vertröstet. Und diese erscheinen hoffentlich bald...

Formatiert + Original + Bewertet: hier.
Inzwischen Vater und zuende studiert. Altert seitdem rapide. Braucht Zellaktivator.