In den USA war und ist Reagan unheimlich populär, auch bei seinen politischen Feinden. Er war in der Lage, mit einfachen und pathetischen Sätzen das Grundgefühl der Amerikaner anzusprechen und hat damit meistens ins Schwarze getroffen und das Land nach den traumatischen Erfahrungen des Vietnam-Krieges und des Watergate-Skandals wieder geeint.
Was seine Administration in der Zeit gemacht hat, ist eine andere Frage. Die haben die Sozialihilfesätze gekürzt, Kriege in Lateinamerika angezettelt und kräftig an der Rüstungsschraube gedreht. Trotzdem war mir Reagan als Mensch sympathisch, im Gegensatz zu seinem Nachfolger Bush sr. und seinem missratenen Sohn! Reagan hatte irgendwie etwas gemütliches an sich und war ziemlich selbstironisch. Mehr als alles andere war er wohl Schauspieler, den Cowboy hat er auch als Präsident nie abgelegt.
Der Mann hatte noch Respekt vor dem Präsidentenamt. Er hatte zum Beispiel so viel Ehrfurcht vor dem Oval Office im Weißen Haus, dass er dort nicht einmal sein Jacket ausgezogen hat. Clinton hat sich dort doch etwas ander verhalten!