Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: CLH - Hoerspielforum und mehr. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Uwe

hört Hörspiele seit ca. 1973

  • »Uwe« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 654

Wohnort: früher West-Berlin

  • Nachricht senden

1

Samstag, 8. Oktober 2022, 22:35

Endlich gelöst: Die Rätsel der ???-Klassiker. Folge 8: Der grüne Geist

Hallo allerseits! :hi:

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe meiner kleinen Reihe, in der ich versuche, die Rätsel aufzuklären, die Hörspielautor H.G. Francis bei den klassischen ???-Hörspielen ungelöst lassen musste, weil er die Buchvorlagen raffen und vereinfachen musste.

Wieder mal ist mein Text länger geworden als ich dachte, und so musste ich ihn wieder in diesmal sogar 3 (!!!) getrennte Postings aufspalten. Aber geübte Leser/innen meiner Rubrik kennen das ja bereits. :D

Heute geht es um den grünen Geist, eine meiner absoluten Lieblingsfolgen, weil sie so ungeheuer atmosphärisch ist. Selten haben Sprecherleistungen, Geräusche und Musik in einer ???-Folge so gut harmoniert wie hier, finde ich.

Springen wir also gleich zur ersten Frage, in der es um die exzellent spannende Eröffnungsszene im verlassenen Haus des toten Mathias Green geht …

Wie hat Mr. Carlson die Vorkommnisse mit dem grünen Geist im Haus von Mathias Green inszeniert?

Er klebte sich an jenem Abend einen falschen Schnurrbart an und überredete mit tiefer, verstellter Stimme nacheinander 5 Anwohner der Wohnsiedlung, mit ihm gemeinsam das alte Haus zu besichtigen, bevor es ganz abgerissen wird. Er scherzte sogar, dass man dort vielleicht dem Geist des toten Mr. Green begegnen könnte.

Als die Männer beim Haus ankommen, sind sie also zu sechst. In einem Gebüsch beim Haus hat sich der siebte versteckt, der Komplize von Carlson – und zwar niemand anderes als Mr. Jensen! Er stößt verabredungsgemäß zweimal einen lauten Schrei aus (der sich im Buch übrigens so anhört wie von jemandem, der eine Treppe hinunterstürzt und zum Schluss kraftlos verröchelt).

Beide Schreie hören Peter und Bob. Sie stehen in der Einfahrt des Hauses, denn Bob möchte einen Artikel über das Haus für die Schulzeitung schreiben. Sein Tonband hat er dabei, um seine Eindrücke an Ort und Stelle festzuhalten.

Nach dem zweiten Schrei wollen die beiden verschwinden, doch genau in diesem Moment kommen die 6 Männer beim Haus an. Sie einigen sich darauf, nach der Ursache des Schreies zu forschen und gehen zur Haustür. Peter und Bob gehen mit.

Einen dritten Schrei wie im Hörspiel („Da war es wieder. Es kam aus dem Haus. Schnell! Jemand ist in Not!“) gibt es im Buch nicht mehr. Denn so dicht am Haus hätten die Männer und die Jungen sicher gemerkt, dass der Schrei aus dem Gebüsch kommt. Stattdessen tritt Jensen unbemerkt aus dem Gebüsch und schließt sich den anderen an. Ab diesem Zeitpunkt sind es also 7 Männer, sowie Peter und Bob, die ins Haus gehen.

(Anmerkung von mir: Im Grunde ist dieses Verhalten von Jensen ziemlich unlogisch. Viel einfacher wäre es für ihn gewesen, nach dem Schreien einfach zu verschwinden, schließlich erfüllte er im Haus ja keine besondere Funktion mehr)

Im Haus selbst spielt sich dann alles etwa so ab wie im Hörspiel. Der Geist taucht an verschiedenen Stellen auf (er trägt grüne fließende Gewänder wie die eines chinesischen Mandarins) – verschwindet aber immer, sobald die Männer (auch Carlson) ihre Lampen einschalten. Der Grund ist folgender: In Carlsons Lampe ist ein kleiner Dia-Projektor versteckt. Mit einem Schiebeknopf kann die Lampe wahlweise normales Licht ausstrahlen oder ein Dia mit dem grünen Geist an Wände werfen. Carlson brauchte also immer nur zwischen Geist und Licht hin- und herzuschalten. :evil:

Die Lampe hat Carlson übrigens von Won erhalten, der im Buch schon früher als im Hörspiel in die Geschichte involviert ist (siehe unten).

Warum haben laut Kommissar Reynolds sogar 15 oder 16 Personen den Geist gesehen?

Carlson hat den Geist in jener Nacht noch an mehreren anderen Stellen in Rocky Beach auftauchen lassen, wo ihn ebenfalls Zeugen gesehen haben, z.B. neben einem Lagerhaus, bei einer Lkw-Raststätte – und auch noch auf dem Friedhof, wo der dorthin gerufene Kommissar Reynolds persönlich den Geist sah, der vor dem Grabstein des Mathias Green in der Erde verschwand … Dementsprechend groß ist am nächsten Morgen das Medienecho.

Was erfährt man im Buch noch über den toten Mathias Green?

Er war Schiffskapitän im Chinahandel. In China war er enger Freund und Berater mehrerer Mandschu-Edelleute. Er verliebte sich in die Tochter eines dieser Edelmänner und nahm sie ohne Einverständnis ihres Vaters mit nach Amerika. Die Geisterperlen hatte er schon vorher gestohlen. In seiner Villa in Rocky Beach, die er sich als Versteck vor möglichen Verfolgern baute, lebte er auf großem Fuß, hatte zahlreiche asiatische Diener und kleidete sich gern in grüne Gewänder wie ein Mandschu-Edelmann.

Eines Tages fand ihn ein Kutscher aus Los Angeles (von dem er sich immer Vorräte bringen ließ) mit gebrochenem Genick am Fuß der Treppe liegen. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass er offenbar in betrunkenem Zustand heruntergestürzt war. Die Dienerschaft war über Nacht aus Angst vor Anschuldigungen aus dem Haus geflüchtet. Auch Mr. Greens Ehefrau war verschwunden.

Zur Alleinerbin wurde somit Mr. Greens verwitwete Schwägerin, die von dem Vermögen das Weingut in Verdant Valley kaufte. Das Haus in Rocky Beach verkaufte sie jedoch nicht, und so war es nach ihrem Tod dem Verfall preisgegeben. Erst ihre Tochter (das ist die Miss Green, die wir im Hörspiel kennen lernen) verkauft das Haus an einen Bauunternehmer, der es nun abreißen lässt.

(Im Hörspiel erzählt Justus, dass Miss Green selbst jene Schwägerin sei. Das ist aber falsch, denn sie ist in Wirklichkeit deren Tochter. Dementsprechend nennt sie später im Hörspiel, nachdem sie den grünen Geist in ihrem Zimmer gesehen hat, den toten Mr. Green „Onkel Mathias“.)

Apropos: „Verdant“ bedeutet grün oder grünend (Wusstet ihr das? Ich nicht). Dieser Name wurde gewählt, weil eben auch die Familie „Green“ heißt. :]

Was passiert am Tag nach den Geistererscheinungen?

Kommissar Reynolds bittet Mr. Andrews (Bobs Vater) darum, dass Bob und Peter mit zum Green’schen Haus kommen. Auch Justus darf dabei sein. Gemeinsam fahren alle dorthin. Dabei erfährt man, dass Reynolds ein Nachbar der Familie Andrews ist und Bobs Vater „Bill“ nennt, während Mr. Andrews den Kommissar mit „Sam“ anspricht.

Reynolds hat einige Beamte vor dem Haus postiert, um die ganzen Schaulustigen abzuwimmeln. Er hat zu dem Zeitpunkt auch bereits mit 4 der Männer gesprochen, die am Abend zuvor in dem Haus waren. Diese sind sich nicht einig (genau wie Peter und Bob), ob es nun insgesamt 6 oder 7 Männer waren. Die übrigen sind bisher nicht aufzufinden (2 davon wollen natürlich auch nicht gefunden werden: Carlson und Jensen).

Reynolds falsche Aussage im Hörspiel „Ich habe schon alle Zeugen verhört“, die er kurze Zeit später selbst widerlegt („Die anderen Zeugen konnte ich noch nicht vernehmen“) kommt im Buch nicht vor, da hat sich H. G. Francis vertan. ;P

In der Geheimkammer wird der Sarg mit der verschwundenen Mrs. Green und den Geisterperlen gefunden. Das Hörspiel unterschlägt, dass im Sarg natürlich auch das Skelett von Mrs. Green (in prächtige Gewänder gehüllt) entdeckt wird. Laut Buch sind der Kommissar und Mr. Andrews sich einig, dass sie vermutlich an einer Krankheit gestorben ist.

Als Justus das alles im Hörspiel später aufklärt, unterläuft ihm (bzw. H. G. Francis) natürlich ein Fehler: Er behauptet, Carlson habe an dem Tag, als Justus ihn beim Haus von Mathias Green kennen lernte, einen falschen Bart getragen. Dabei war es natürlich andersherum: Carlson trug den falschen Schnurrbart am Abend zuvor. Am nächsten Tag hatte er ihn entfernt – deshalb erkannten Bob und Peter ihn auch nicht wieder. :]

Uwe

hört Hörspiele seit ca. 1973

  • »Uwe« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 654

Wohnort: früher West-Berlin

  • Nachricht senden

2

Samstag, 8. Oktober 2022, 22:47

Warum kam Mr. Carlson am nächsten Tag noch mal zum Haus von Mathias Green?

Im Hörspiel hat Carlson den grünen Geist ja eigentlich nur in Rocky Beach erscheinen lassen, um eine Art „Vorgeschichte“ zum späteren Auftauchen des Geistes in Verdant Valley zu haben. Daher hätte er nach seiner Geistershow eigentlich wieder nach Hause reisen können. Dass im Haus die Geisterperlen versteckt waren, wusste er nicht. Der alte Won spielte zu diesem Zeitpunkt im Hörspiel noch keine Rolle, denn er schaltete sich ja erst ein, nachdem die Perlen gefunden waren und sich in Verdant Valley befanden (er hatte es von der Köchin Li erfahren, die allerdings im Buch völlig unschuldig ist). Daher ist es im Hörspiel unlogisch, dass Carlson am nächsten Tag wieder beim Haus ist. :gruebel:

Im Buch hingegen ist das anders:

Eine sehr alte Dienerin von Won war früher die Kammerzofe von Mathias Greens Frau gewesen. Als sie erfuhr, dass das Haus von Mathias Green abgerissen werden sollte, enthüllte sie Won ein Geheimnis, das sie jahrzehntelang bewahrt hatte: Dass nämlich Mr. Green seine Frau im Hause beigesetzt hatte – zusammen mit den Geisterperlen! Die Dienerschaft war damals von Mr. Green auf Stillschweigen vereidigt worden.

Won will nun die Perlen unbedingt bekommen. Er weiß (woher, wird im Buch nicht klar), dass Carlson das Weingut an sich bringen will. Carlson hatte dem Weingut Schulden dadurch aufgezwungen, dass er als Geschäftsführer Kredite bei seinen Freunden aufnahm und für das Geld eine Menge neuer Maschinen und Geräte kaufte. Won besticht Carlsons Freunde und bringt sie dazu, Miss Greens Schulden an ihn abzutreten.

Dann bietet er Carlson folgenden Handel an: Carlson soll die Perlen aus dem Haus holen und an ihn übergeben. Als Gegenleistung will Won ihm nicht nur 100.000 Dollar zahlen, sondern ihm auch dabei helfen, Miss Green zu ruinieren. Falls Carlson hingegen nicht mitmacht, will Won Miss Green einen Zahlungsaufschub gewähren, damit sie den Betrieb retten kann.

Carlson, der das Weingut schnellstmöglich an sich bringen will, willigt notgedrungen ein. Er heuert Jensen als Betriebsleiter an, der sich daraufhin an den Sabotageakten auf dem Weingut beteiligt (Maschinen beschädigt, Fässer auslaufen lässt usw.).

Won hat den Einfall mit dem grünen Geist und gibt Carlson die präparierte Lampe. Carlson soll den Geist zuerst bei Greens Haus in Rocky Beach und anschließend in Verdant Valley auftauchen lassen, um Miss Green zu schocken und die Arbeiter zu vertreiben.

(Im Buch steht allerdings noch, dass Carlson den Geist auch deshalb erscheinen lassen soll, um das Green’sche Haus zu einem Spukhaus zu machen, was „den Verkauf hinauszögern“ könne. Das ist aber ein Fehler im Buch, denn als Won von seiner alten Dienerin von den Perlen erfährt, ist das Haus ja bereits verkauft.) :irre:

Was Carlson und Won aber nicht einkalkulierten, war, dass Kommissar Reynolds am nächsten Morgen das Green’sche Haus bewachen lassen würde. Daher gelang es Carlson nicht, unbemerkt ins Haus zu kommen und nach den Perlen zu suchen. Er musste stattdessen warten, bis der Kommissar und die anderen kamen und dann mit ihnen gemeinsam das Haus betreten. Auf diese Weise konnte er die Perlen nicht wie geplant heimlich an sich bringen und an Won übergeben. Stattdessen musste er mit Jensen den Überfall vortäuschen.

Wie hat Mr. Carlson den Geist in Miss Greens Zimmer erscheinen lassen?

Im Buch hatte Miss Green in dem betreffenden Moment ihre Zimmertür noch gar nicht hinter sich geschlossen. Carlson stellte sich schnell hinter sie in die Türöffnung und ließ den Geist mit seinem Kleinprojektor erscheinen. Miss Green schrie und stürzte auf ihr Bett. Carlson steckte den Projektor wieder ein und lief zu ihr.

Wie konnte der Geist bei der Traubenpresse auftauchen, wo ihn einige Arbeiter sahen, obwohl Carlson doch zu diesem Zeitpunkt im Verdant House war?

Der Geist war dort gar nicht aufgetaucht. Die Geschichte hatten sich Carlson und Jensen ausgedacht. Jensen hatte den Arbeitern eingebläut, sie sollten das Gerücht verbreiten, dass sie den Geist gesehen hätten. Einerseits sollten damit die übrigen Arbeiter Angst bekommen und weglaufen – andererseits bereiteten Carlson und Jensen damit den vorgetäuschten Raub der Geisterperlen vor. Carlson sollte einen Vorwand haben, schnell das Haus zu verlassen und dabei den Panzerschrank nicht richtig zu verschließen.

Wer ist der Verfasser des gefälschten Briefes, in dem Miss Green untersagt wird, die Perlen zu verkaufen?

„Ein Dritter, den ich gut kenne“, sagt Won im Hörspiel – und ich hatte immer den leisen Verdacht, dass es sich hierbei um Mr. Carlson selbst handeln könnte. Doch im Buch spricht Won von einem Mann, der die Perlen ebenfalls erwerben will und sogar noch reicher ist als Won.

Was verspricht Won im Buch, wenn die Jungen ihm die Perlen geben?

Da er inzwischen die Schuldscheine von Carlsons Freunden erworben hat, verspricht er im Buch keine „100.000 Dollar“, sondern dass Miss Green genügend Zeit für die Schuldentilgung bekommt und auch die Geistererscheinungen aufhören werden und die Arbeiter zurückkommen.

Warum hat Jensen am Tag nach dem „Überfall“ auf Carlson die Perlen noch immer in seiner Lampe bei sich?

Der Plan war eigentlich, dass Jensen die Perlen am Tag nach dem „Überfall“ an Carlson zurückgeben sollte. Doch das tat Jensen nicht. Er wollte die Perlen selbst an Won verkaufen und die 100.000 Dollar kassieren. Er wusste, dass Carlson nichts dagegen tun würde, weil er sich ja sonst selbst belastet hätte.

Warum ist sich Peter so sicher, dass Fragezeichen an den Höhlenwänden keine Hinweise für Jensen und seine Leute sind?

Im Hörspiel malen Bob und Peter an Abzweigungen im Stollen Fragezeichen an die Wände. Aber im Grunde hätten sie dann doch auch gleich Pfeile malen können? Ob Fragezeichen oder Pfeil – in beiden Fällen erkennt doch ein Verfolger, wohin er gehen muss.

Im Buch ist das logischer: Bob und Peter malen zwar das Fragezeichen an den richtigen Abzweig – daneben und an die anderen Abzweigungen malen sie aber zusätzlich jede Menge Pfeile, die in unterschiedliche Richtungen zeigen. Das kann einen Verfolger, der die Bedeutung des Fragezeichens nicht kennt, in der Tat verwirren. :]

Wieso ist Kommissar Reynolds bei der Suche nach Bob, Peter und Chang dabei, obwohl San Francisco doch gar nicht zu seinem Zuständigkeitsbereich gehört?

Im Buch ist er gar nicht dabei, sondern Mr. Andrews und der örtliche Sheriff. :lol:

Wie kommt Justus darauf, dass die Schreie nicht im Haus, sondern im Freien ausgestoßen wurden?

Zuerst macht er das Experiment auf dem Schrottplatz, das auch im Hörspiel vorkommt: Er schreit bei geöffnetem Fenster, woraufhin Kenneth (dessen Fenster ebenfalls offen stand) besorgt angerannt kommt.

Danach fährt er zum Haus von Mathias Green, das noch immer von einem Polizisten bewacht wird. Dieser lässt Justus aber hinein, nachdem er die Visitenkarte der ??? gelesen hat. Im Haus schreit Justus zweimal von unterschiedlichen Plätzen, während die Haustür geschlossen ist, und befragt dann den Polizisten. Der hat den ersten nur ganz schwach gehört, den anderen zwar etwas lauter, aber nicht so laut wie der Schrei auf Bobs Tonband zu hören ist. Abschließend schreit Justus noch mal im Garten, was der Polizist natürlich deutlich hören kann. Für Justus ist nun klar: Da auch an jenem Abend die Haustür geschlossen war, mussten die Schreie aus dem Freien gekommen sein.

Uwe

hört Hörspiele seit ca. 1973

  • »Uwe« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 654

Wohnort: früher West-Berlin

  • Nachricht senden

3

Samstag, 8. Oktober 2022, 22:52

Welche Rolle spielt der kleine Hund?

Im Hörspiel will Justus wissen, was für ein Hund der eine Mann im Green’schen Haus dabei hatte und erfährt von Bob, dass es ein kleiner Drahthaarfox war. Doch im restlichen Hörspiel spielt der Hund dann keine Rolle mehr.

Im Buch hingegen spricht Justus mit dem Besitzer des Hundes und erfährt, dass das Tier (das übrigens Domino heißt) auf dem Arm seines Herrchens an jedem Abend im Haus trotz der „Geistererscheinungen“ ganz ruhig geblieben ist – obwohl doch Hunde „angesichts übernatürlicher Phänomene heulen und sich verkriechen“. Daraus folgert Justus, dass es kein echter Geist gewesen sein konnte.

Was wird am Schluss im Buch aus Carlson und Jensen?

Carlson wird im Buch nicht verhaftet, sondern von Miss Green auf Nimmerwiedersehen fortgeschickt. Gegen einen Verwandten will sie keinen Prozess anstrengen. Jensen hingegen ist wohl die Flucht gelungen, jedenfalls tauchte er nicht wieder auf.

Was wird aus den Geisterperlen?

Sowohl im Buch als auch im Hörspiel werden sie von einem herabgestürzten Felsen zerschmettert. Doch im Buch schickt Won am Schluss zwei Diener nach Verdant Valley. Sie bitten um die Erlaubnis, die Reste der Perlen unter dem Felsblock zu sammeln. Won würde dafür die Zahlungsfrist solange verlängern, bis Miss Green die Schulden zurückzahlen könne. Miss Green willigt gerne ein.

Die Diener sammelten also etwas Staub in einem Beutel. Ob dieser von den Perlen stammte oder von den Knochen des Esels, bleibt ungeklärt. Won wird den Staub aber sicherlich getrunken haben. ;P

(Anmerkung: Im Grunde ist es etwas ungerecht, dass Won ungeschoren davon kommt, denn zuvor hatte er im Buch noch zu Jensen gesagt, dieser könne Bob, Peter und Chang, wenn sie die Perlen nicht herausrücken, „die Hälse durchschneiden“)

Ein Rätsel aus dem Hörspiel konnte ich aber nicht klären, und darum überlasse ich das euch:
Zu Beginn seines Aufklärungsmonologs sagt Justus: „Ich bemühe mich stets, Licht in unklare Verhältnisse zu bringen. Daher habe ich mich auch mit dem grünen Geist und diesem Schrei beschäftigt.“
Was antwortet Miss Green darauf?

Ich habe dieses Wort nie verstanden. Es klingt so ähnlich wie „Jaetzt?“ :gruebel:

Das Buch hilft hier nicht weiter, denn dort sagt Miss Green an dieser Stelle nichts.
Ich meine, Heikedine Körting ist hier einfach ein Schnitt- oder Abmischfehler unterlaufen. Oder was meint ihr? ;) :D


So. Das war es mal wieder. Ich hoffe, das Lesen hat euch Spaß gemacht und alle eure Fragen sind beantwortet.

Lasst mich am Schluss noch eine kurze persönliche Bemerkung machen:
Wie ich oben schon schrieb, ist „Der grüne Geist“ eine meiner Lieblingsfolgen, weil sie so ungeheuer atmosphärisch ist. Ich kann mich nur bei wenigen Hörspielen aus Kindertagen an konkrete Hörerlebnisse erinnern – aber die legendären ersten 9 Folgen der ???, die im Herbst 1979 auf dem Markt kamen und die ich auch kurze Zeit später kennen lernte, gehören auf jeden Fall dazu – und der grüne Geist ganz besonders. Es war schon eine ganz neue faszinierende Hörwelt, die sich hier auftat. Ich denke, wer damals in einem ähnlichen Alter war und das miterleben konnte, wird mir da zustimmen. :]

Dann sage ich also wieder: Danke für die Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal! :hi:

4

Sonntag, 9. Oktober 2022, 18:52

Wow, toll! Das hat wieder viel Freude gemacht! Vielen Dank für die Mühe. Schön, dass es jetzt wieder weitergeht.

Zu Deiner Frage, was Miss Green zu Justus sagt. Ich habe da immer ein schlichtes "Ja, Just?" verstanden. Sie will ihn dazu animieren, seine Gedanken weiter auszuführen.

Ich freue mich schon auf Deine nächste Besprechung. :)
Folgt gern meinem WhatsApp-Kanal:

Uwe

hört Hörspiele seit ca. 1973

  • »Uwe« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 654

Wohnort: früher West-Berlin

  • Nachricht senden

5

Sonntag, 9. Oktober 2022, 19:01

Zu Deiner Frage, was Miss Green zu Justus sagt. Ich habe da immer ein schlichtes "Ja, Just?" verstanden. Sie will ihn dazu animieren, seine Gedanken weiter auszuführen.
Habe es gerade nochmal geprüft. Also ein "Ja, Just" höre ich da beim besten Willen nicht. Es klingt mehr wie irgendein Schnipsel aus einem anderen Wort oder Satz, aber dieser Schnipsel ergibt keine Bedeutung. :gruebel:

Ansonsten danke für dein Lob. :)

6

Sonntag, 9. Oktober 2022, 19:30

Dann hat mein Gehirn vielleicht einfach nur (bei mir erfolgreich) versucht, Ordnung ins Chaos zu bringen. ;)
Folgt gern meinem WhatsApp-Kanal:

7

Sonntag, 9. Oktober 2022, 20:45

Sowohl im Buch als auch im Hörspiel werden sie von einem herabgestürzten Felsen zerschmettert.
Echt? Ich dachte immer sie sind in der soliden Stablampe & wenn man diese herausgräbt, man auch die Perlen wieder findet!

Smeralda

Gelebtes Chaos

Beiträge: 2 375

Wohnort: Hoch oben im stürmischen Norden

  • Nachricht senden

8

Montag, 10. Oktober 2022, 16:22

:applaus:Wow!! :applaus:
Drei (!) Seiten und jede Zeile hat Spaß sie zu lesen! :applaus:

Das war wirklich wieder super lesenswert und ein weiteres Highlight deiner Reihe.
Ich habe die Folge nie gelesen und es ist schon eine ganze Weile her das ich sie gehört habe, aber ich hatte die Stellen und Stimmen sofort wieder im Ohr beim lesen.
Klasse wie du das Hörspiel und die Buchvorlage immer gegenüber stellst.
Damit hast du viel Licht in mein Dunkel gebracht :]

Vielen Dank für die ganze Mühe die du investiert hast! (Wieviel Zeit hast du zu ca. gebraucht um diese Beiträge zu schreiben??)
Jede Sekunde war gut investiert.
Deswegen noch einmal ein herzliches und mega dickes DANKE dafür!!!
Ich habe dieses Wort nie verstanden. Es klingt so ähnlich wie „Jaetzt?“ :gruebel:
Oh, das habe ich nicht im Ohr mehr.
Da werde ich bald reinhören und mich dann melden.
Dann sage ich also wieder: Danke für die Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal! :hi:
Und DAS lese ich so unglaublich gerne und freue mich riesig auf deinen nächsten Fall, Kollege!
Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten

Ähnliche Themen