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Montag, 2. September 2013, 13:29

H.G. Francis Grusel - Die Erben

9%

Die Schwarze Serie (Maritim) (1)

0%

Meteor Horror-Serie (Meteor)

45%

Die PSI-Akten (R&B-Company) (5)

0%

Gruselkabinett (Titania)

0%

Gespenster-Krimis (Lübbe Audio)

18%

Dreamland Grusel (Tonstudio Dreamland) (2)

9%

Geister-Schocker (Romantruhe Audio) (1)

18%

Gruselserie (Hörsturz/Audioton) (2)

Habe letzte Woche mal wieder die kompletten Gespenster-Krimis durchgehört. Und so gut zumindest die ersten vier Folgen sind, so ganz kommt die Serie eben doch nicht an den Godfather of Horror-Hörspieltrash ran. Dazu sind die Stories dann doch zu langatmig, die Geräuschkulisse zu perfekt und die Atmosphäre zu steril.

Auch sonst haben alle möglichen Erben der Serie irgendwelche Macken. Meteor Horror war grundsätzlich zu trashig und die ersten sechs Folgen handwerklich auch einfach zu schlecht. Die schwarze Serie zu behäbig und verstaubt. Die Geister-Schocker ebenfalls zu langatmig und teils einfach langweilig. Bei Dreamland Grusel gibt es immer irgendwas dran auszusetzen. Mal sind es die Sprecher, mal die Story, mal das Handwerkliche und oft vieles davon zugleich. Die eine Folge der neuen Gruselserie hab ich mir bislang noch nicht gegeben und beim Gruselkabinett hatte ich mal eine Folge vor Jahren gehört und die war so staubtrocken, dass ich mich bislang noch nicht wieder an die Reihe rangetraut habe.

Dieses rasante Tempo, gepaart mit einer soliden bis guten Story, erstklassigen Sprecher und eine punktgenauen Atmo hat bislang einfach keiner hinbekommen. Ich kann nicht einmal wirklich sagen "DIE Serie ist dem Original bislang am nächsten gekommen", da wie gesagt alle so ihre Macken haben, die das "H.G. Francis-Gefühl" dann doch wieder ruinieren. Eine Zeitland waren für mich die PSI-Akten der heißeste Kandidaten, dann mal die GKs, dann wieder die herrlich-trashigen Dinger von Meteor. Aber wenn man schon so eine Umfrage startet, sollte man sich auch entscheiden und daher gebe ich meine Stimme den Geister-Schockern. PSI, GK und Meteor sind mir zwar insgesamt lieber, aber von der Machart her sind die Schocker halt doch so konventionell gestaltet, dass sie eben auch nicht allzuviel falsch machen.

joe adder

praktiziert MOVEMBER das ganze Jahr, jedes Jahr!

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2

Dienstag, 3. September 2013, 11:23

Naja, also "rasantes Tempo" ist vielleicht ein bisschen uebertrieben. ;)
Die meisten Hoerspiele dieser Zeit mussten ja bewusst, aufgrund der limitierten Laufzeit von LP und MC, kurz gehalten werden. Man bedenke, dass EUROPA seinerzeit "Die Schatzinsel" auf zwei MCs herausgebracht hatte. Viele Hoerspiele waren in der MC-Fassung erheblich gekuerzt. Dementsprechend wurde aus der Not wohl auch eine Tugend gemacht und Hoerspiele dienten sowieso eher dem Zeitvertreib als dem ausgepraegten Hoervergnuegen. :]
Am ehesten hatten es ja Dreamland Grusel und Grusel-Serie versucht, wobei ich letztere nicht beurteilen kann, weil ich mich nicht getraut habe, die CD anzuhoeren. Und Dreamland gibt es einfach so viel dran auszusetzen, dass es nicht mal als Zeitvertreib genuegend Zuendstoff bietet. :gaehn:

Das Gruselkabinett kann man insofern mit dem Neon Grusel nicht auf eine Stufe stellen, denn beim Gruselkabinett basieren deren Geschichten auf Romanvorlagen, wobei Neon Grusel sich ja bei den gaengigen Klassikern nur frei bedient hatte.

Ich glaube auch nicht mal, dass es ueberhaupt jemand schaffen koennte, sich mit dem Neon Grusel auf eine Stufe zu stellen. Sei es nun durch Hinabstufen oder Aufstreben. Man ist doch heute dermassen "ueberversorgt" mit Horror und Splatter, dass es ja schon fast ein Hochgenuss ist, sich dieser "einfachen Kost" des Neon Grusel auszusetzen. :harhar: :lol:
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

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3

Mittwoch, 4. September 2013, 10:55

Zitat

Naja, also "rasantes Tempo" ist vielleicht ein bisschen uebertrieben. ;)
Die meisten Hoerspiele dieser Zeit mussten ja bewusst, aufgrund der limitierten Laufzeit von LP und MC, kurz gehalten werden. Man bedenke, dass EUROPA seinerzeit "Die Schatzinsel" auf zwei MCs herausgebracht hatte. Viele Hoerspiele waren in der MC-Fassung erheblich gekuerzt. Dementsprechend wurde aus der Not wohl auch eine Tugend gemacht und Hoerspiele dienten sowieso eher dem Zeitvertreib als dem ausgepraegten Hoervergnuegen. :]
Geschmackssache. Dieses 60+-Schema um jeden Preis macht meiner Ansicht nach viele im Prinzip gute Hörspiele kaputt. Beispiel Geister-Schocker (19) Der Götze vom anderen Stern. An sich ein sehr gutes Hörspiel. SciFic gepaart mit dem Cthulhu-Mythos. Bloß leider etwas zu langatmig. 10 Minuten weniger hätten es auch getan. Und das Problem betrifft nicht nur Horror-Hörspiele. Bei den ??? meint man schon seit langem, statt einem Jugendkrimi einen Gesprächskreis für die Generation 50+ zu hören. Früher sind die drei von Schausplatz zu Schauplatz. Heute hocken sie in der Zentrale und labbern einem das Ohr ab. Und was Zeitvertreib vs. Hörvergnügen angeht - das ist aus meiner Sicht eher anders herum. Will ich etwas was nebenher plätschern kann, darf s ruhig etwas seniorenhafter und langatmiger sein. Will ich Hörvergnügen, dann soll bitte auch mal was passieren.

Zitat

Das Gruselkabinett kann man insofern mit dem Neon Grusel nicht auf eine Stufe stellen, denn beim Gruselkabinett basieren deren Geschichten auf Romanvorlagen, wobei Neon Grusel sich ja bei den gaengigen Klassikern nur frei bedient hatte.
Gruselkabitnett kenne ich wie gesagt nur eine einzige Folge. Und sollte Gruselkabinett (3) Die Familie des Vampirs für die Reihe symptomatisch sein, dann muss ich dir zustimmen. Nicht von einem fehlenden "Niveau" her, sondern eher von der Herangehensweise. Die passt wirklich nicht zu den Neon-Grusels, sondern eher ins Altersheim. Die ganze Zeit warten man, dass mal was passiert. Ein Spannungsbogen wie bei einem Hörbuch.

Zitat

Ich glaube auch nicht mal, dass es ueberhaupt jemand schaffen koennte, sich mit dem Neon Grusel auf eine Stufe zu stellen. Sei es nun durch Hinabstufen oder Aufstreben. Man ist doch heute dermassen "ueberversorgt" mit Horror und Splatter, dass es ja schon fast ein Hochgenuss ist, sich dieser "einfachen Kost" des Neon Grusel auszusetzen. :harhar: :lol:
Früher hätte ich dir da zugestimmt. Aber seit Point Whitmark, zumindest aus meiner Sicht, in den meisten Folgen die alten Tugenden der ??? zeigt, könnte ich mir vorstellen, dass so etwas auch heute noch möglich ist. Eine Überversorgung kann ich allerdings nicht feststellen. Zumindest nicht in der Kategorie "abgeschlossene Horror-Geschichten". Aktuell gibt es da gerade mal drei laufende Serien (Audioton lass ich dabei mal weg). Das Kabinett passt nicht so wirklich in die Kategorie und Dreamland ist gut gemeint, aber schlecht gemacht. Bleiben nur noch die biederen Geister-Schocker.

joe adder

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4

Mittwoch, 4. September 2013, 21:33

Zitat

Naja, also "rasantes Tempo" ist vielleicht ein bisschen uebertrieben. ;)
Die meisten Hoerspiele dieser Zeit mussten ja bewusst, aufgrund der limitierten Laufzeit von LP und MC, kurz gehalten werden. Man bedenke, dass EUROPA seinerzeit "Die Schatzinsel" auf zwei MCs herausgebracht hatte. Viele Hoerspiele waren in der MC-Fassung erheblich gekuerzt. Dementsprechend wurde aus der Not wohl auch eine Tugend gemacht und Hoerspiele dienten sowieso eher dem Zeitvertreib als dem ausgepraegten Hoervergnuegen. :]
Geschmackssache. Dieses 60+-Schema um jeden Preis macht meiner Ansicht nach viele im Prinzip gute Hörspiele kaputt. Beispiel Geister-Schocker (19) Der Götze vom anderen Stern. An sich ein sehr gutes Hörspiel. SciFic gepaart mit dem Cthulhu-Mythos. Bloß leider etwas zu langatmig. 10 Minuten weniger hätten es auch getan. Und das Problem betrifft nicht nur Horror-Hörspiele. Bei den ??? meint man schon seit langem, statt einem Jugendkrimi einen Gesprächskreis für die Generation 50+ zu hören. Früher sind die drei von Schausplatz zu Schauplatz. Heute hocken sie in der Zentrale und labbern einem das Ohr ab. Und was Zeitvertreib vs. Hörvergnügen angeht - das ist aus meiner Sicht eher anders herum. Will ich etwas was nebenher plätschern kann, darf s ruhig etwas seniorenhafter und langatmiger sein. Will ich Hörvergnügen, dann soll bitte auch mal was passieren.

Die drei ??? haben ja nichts mit dem Thema zu tun. ;)
Ich gebe dir schon recht, dass die meisten Hoerspiele heute zu ueberlang sind, weil sich mit zu viel Gelaber aufgehalten wird. Was eher sypmtomatisch fuer das Genre heute ist. Ich gebe dir ja auch recht, dass HG es meist knackig auf den Punkt gebracht hatte, aber dies hing, wie gesagt, eher mit den damals technischen Moeglichkeiten zusammen.

Zitat von »Leo der Lumpensammler«


Zitat

Das Gruselkabinett kann man insofern mit dem Neon Grusel nicht auf eine Stufe stellen, denn beim Gruselkabinett basieren deren Geschichten auf Romanvorlagen, wobei Neon Grusel sich ja bei den gaengigen Klassikern nur frei bedient hatte.
Gruselkabitnett kenne ich wie gesagt nur eine einzige Folge. Und sollte Gruselkabinett (3) Die Familie des Vampirs für die Reihe symptomatisch sein, dann muss ich dir zustimmen. Nicht von einem fehlenden "Niveau" her, sondern eher von der Herangehensweise. Die passt wirklich nicht zu den Neon-Grusels, ...
Ja, eben. Sag ich doch. :] Obwohl Die Familie des Vampirs eine gute, fruehe Folge ist. :)

Zitat von »Leo der Lumpensammler«


Zitat

Ich glaube auch nicht mal, dass es ueberhaupt jemand schaffen koennte, sich mit dem Neon Grusel auf eine Stufe zu stellen. Sei es nun durch Hinabstufen oder Aufstreben. Man ist doch heute dermassen "ueberversorgt" mit Horror und Splatter, dass es ja schon fast ein Hochgenuss ist, sich dieser "einfachen Kost" des Neon Grusel auszusetzen. :harhar: :lol:
Früher hätte ich dir da zugestimmt. Aber seit Point Whitmark, zumindest aus meiner Sicht, in den meisten Folgen die alten Tugenden der ??? zeigt, könnte ich mir vorstellen, dass so etwas auch heute noch möglich ist. Eine Überversorgung kann ich allerdings nicht feststellen. Zumindest nicht in der Kategorie "abgeschlossene Horror-Geschichten". Aktuell gibt es da gerade mal drei laufende Serien (Audioton lass ich dabei mal weg). Das Kabinett passt nicht so wirklich in die Kategorie und Dreamland ist gut gemeint, aber schlecht gemacht. Bleiben nur noch die biederen Geister-Schocker.

Schon wieder die Drei ???. :lol:
Ich hatte mich mit der Ueberversorgung nicht grundsaetzlich auf das Hoerspielgenre bezogen, sondern darauf dass die Grenze des annehmbaren inzwischen soweit gesunken ist, dass ein 1958 Hammer-Dracula wie eine Vorstellung des Augsburger Puppentheaters wirkt.
Dennoch tritt eine Ueberversorgung des Gruselgenres ein, wie deine Liste doch eindeutig zeigt. :]
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5

Mittwoch, 4. September 2013, 21:35

Vielleicht koenntest du in deiner Votingliste noch "keine" einfuegen, dann wuerde ich auch abstimmen. :harhar: :]
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Uwe

hört Hörspiele seit ca. 1973

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6

Donnerstag, 1. Mai 2014, 15:01

Es ist doch wohl klar, dass auf Damen und Herren jenseits der 40 (zu denen zähle ich) Gruselhörspiele nicht mehr so wirken können wie die Gruselserie anno 1981 auf mich damals 11-jährigen. Insofern sind diese ganzen Vergleiche und das Suchen nach einem legitimen Nachfolger ziemlich müßig. Als Erwachsener lässt man sich halt kaum noch beeindrucken.

Für mich selbst kann ich sagen, dass mir einige Teile der Serie „Gruselkabinett“ durchaus gefallen. Das liegt aber wohl auch an meinem Alter (mit 11 hätte ich mit denen wahrscheinlich nicht viel anfangen können). Auch die Serie „Edgar Allan Poe“ finde ich insgesamt gelungen. Genauso einige Folgen der Serie „Danger“.

Bei den „Gespenster-Krimis“ und „Sinclair 2000s“ sind einige Schockeffekte ganz gut gesetzt – mehr aber auch nicht. Den größten Schock bekommt man bei denen eh von den grottigen Dialogen.

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