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Freitag, 6. April 2012, 15:05

Gruselkabinett Nr. 58 – Pickmans Modell

„Pickmans Modell“ - dieser harmlose Titel zusammen mit der Nennung des Autors H.P. Lovecraft lässt auf einen subtilen aber dafür umso größeren Grusel hoffen. Pickman ist Maler und seine Gemälde äußerst umstritten. Das wird bereits früh klar – nach dem Intro.
Das Hörspiel beginnt mit einem Albtraum des Protagonisten Henry Thurber. Solche in medias res Einstiege sind nicht nur bei mir beliebt, auch beim Gruselkabinett. Das Besondere an diesem: Nach dem ersten Genuss des Hörspiels empfand ich den Einstieg noch unheimlicher, noch bedrohlicher. Das liegt sicherlich daran, dass nun bekannt ist, welcher Gefahr sich der Kunstliebhaber Thurber in seinem Traum aussetzt und wie grässlich die Wesen sind, die ihm begegnen könnten. Lovecrafts Wesen sind, die schrecklichsten die ich kenne. Die Spannung ist zum Reißen gespannt, wenn nur solche Wesen abgebildet oder anwesend sind – sie müssen nichts tun. Vielleicht ergibt sich der Reiz, wenn schon diverse Vorkenntnisse in der Lovecraft Literatur – am besten durch gelungene Hörbücher – vorhanden sind. Ich kann nur empfehlen, es nach dem Ende erneut zu hören.
Protagonist Henry ist Mitglied im konservativen Kunstverein, dessen Mitglieder verstört auf Pickmans Schaffen reagieren. Es wird ihm verboten, einige Gemälde auszustellen. Es gibt Mitglieder, die sogar dessen Ausschluss fordern. Henry fasziniert das Abscheuliche und freundet sich mit Richard Pickman an. Auf dem Höhepunkt ihrer Vertrauensbasis zeigt Pickman sein Ort des Schaffes. Henry entdeckt dabei eine Fotografie mit Pickmans Modell, das ihn an den Rand des Wahnsinns treibt...

Dietmar Wunder erstmals in einer Rolle, die nicht an James Bond oder irgendeinen obercoolen / trotteligen Typ erinnert. Eine richtige Wohltat. Somit wirkt der Auftritt frisch und die Wunder-Interpretation lässt – wen wunderts? - keine Zweifel aufkommen. Saubere Leistung!
Dietmar Wunders alias Henry Thurbers Freund wird von Stefan Kaminski. Ebenfalls eine tolle Leistung. Nicht zu vergessen Sascha Rotermund als Pickman höchstpersönlich sowie Matti Klemm, Hans Teuscher und Friedrich Georg Beckhaus in Nebenrollen. Jeder überzeugt auf ganzer Linie. Es gibt keinen Grund zur Klage.

Die Musik und Geräuschkulisse ist ebenfalls überaus gelungen. Besonders die Geräusche der Wesen üben einen großen Reiz auf mich aus. Die Musik passt wie immer perfekt und das letzte Musikstück reißt den Hörer ein letztes Mal mit und lässt Zeit, das gehörte Revue passieren zu lassen.

Fazit
Für jeden Lovecraft Fan eine gelungene Umsetzung und ein gelungener Beitrag zum Gruselkabinett. Wobei sicherlich ein Hardcorefan die gleiche Intensität oder empfundene Stimmung einer herausragenden Lesung oder des Selbstlesens vermissen wird. Denn gerade bei Lovecraft ist das Minimale das Reizvolle. Die Fantasie springt an und macht alles schlimmer. Beim Hörspiel wird durch die Geräusche und Sprecher schon viel vorgegeben.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »acquire« (6. April 2012, 15:06)