CLH - Hoerspielforum und mehr

20.38 Uhr
Beide Kanddidaten starten gelassen, geben sich m. E. keine Blöße. Eher negativ fallen mir die Journalisten auf: Duftmarken setzen mit überambitionierten Fragen ("Ehen vor Gericht", Maybrit), hektisches Reden, weil viel sagen wollen (Kloeppel)...
also 1:0 für die Politik

Zitat von »irina«

also mit anderen worten: du schaust bzw. hörst es!

Womit genau hab ich mich verraten?

Nenn mich altmodisch, aber ich kann mit diesen TV-"Duellen" nichts anfangen. Ein Schlagabtausch zweier Kanzlerkandidaten vor laufender Kamera ersetzt für mich kein vernünftiges Wahlprogramm einer Partei. Meinetwegen könnten die auch King Louie und den Rainman in diesen Rhetorik-Schlachten mit Floskel-Ausweichmanövern gegeneinander antreten lassen - wählen kann ich den Bundeskanzler ja doch nicht direkt, also was bringt's mir? Und für ein paar Minuten Augenwischerei ist mir meine Zeit zu kostbar

Gruß
Skywise

Mich interessiert's ebenfalls nicht die Bohne. Das journalistische Fazit, welches wir morgen zu hören bekommen wird sowieso wieder ein unentschieden attestieren, mit jeweiligen Vorteilen für den Kanditaten mit dem optimalen "Verlag-Partei-Verhätnis". Der hessische Rundfunkt tendiert dabei dann eher Richtung SPD, während die FAZ eher konservativ Richtung CDU schwappt... alles hohl!

Ich wähle ohnehin keinen der beiden

Zitat von »irina«

was ich jedenfalls unmöglich finde: dass die journalisten den politikern permanent mit polemischen zwischenbemerkungen ins wort fallen.

Die Journalisten nutzen die Tatsache aus, dass die Kandidaten heute besonders auf Souveränität achten und staatsmännisch wirken wollen. Wer sich zu sehr quengelnd in "Lassen-Sie-mich-ausreden-Diskussionen" einlässt, der verliert Punkte.

Zitat von »Kabukichan«

Das journalistische Fazit, welches wir morgen zu hören bekommen wird sowieso wieder ein unentschieden attestieren,

Hm, in der Bewertung der vergangenen Duelle ist, glaube ich, Mehrheitsmeinung, dass 2005 Schröder vorne lag und 2002 Stoiber ein Fiasko erlebte. Allerdings muss man unter den zeitnahen Reaktionen in der Tat die finden, die unabhängig urteilen. CDU-Vasallen werden uns gleich erklären, warum Merkel gewonnen hat, SPD-Granden werden sich in der Begeisterung für Kanzler Steinmeier überbieten...

Zitat von »Skywise«

Ein Schlagabtausch zweier Kanzlerkandidaten vor laufender Kamera ersetzt für mich kein vernünftiges Wahlprogramm einer Partei.

So richtig das ist, aber wenn bis zu 20 Mio. das gucken, will ich wissen, was die gesehen haben. Und die Wahlprogramme - ich nehme mir jedes Mal vor, da reinzugucken, geklappt hat's noch nie.

Zitat von »BillyThomas«

CDU-Vasallen werden uns gleich erklären, warum Merkel gewonnen hat, SPD-Granden werden sich in der Begeisterung für Kanzler Steinmeier überbieten...

... und letzten Endes wird doch die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen. Was ich verstehen könnte, zumal ja niemand da draußen ist, der uns die Nicht-Fortsetzung der großen Koalition garantiert. Das, was ich bislang vom Wahlkampf mitbekommen habe, deutet zumindest darauf hin, daß weder die orangefarbene noch die rote Krähe derzeit Anstalten macht, der anderen ein Auge auszuhacken. Was ich im wesentlichen ja sogar ganz positiv finde, da ich kein Freund von Wahlkämpfen bin, die auf reiner Schlechtrederei basieren. Allerdings dürfte die Sache ein wenig anders aussehen, wenn die Umfragewerte (die Ergebnisse der letzten Landtagswahlen nicht zu vergessen) nicht deutlich zeigen würden, daß momentan nur eine Koalition in der Lage wäre, eine Mehrheitsregierung zu stellen ...

Gruß
Skywise

Zitat von »irina«

was ich jedenfalls unmöglich finde: dass die journalisten den politikern permanent mit polemischen zwischenbemerkungen ins wort fallen.

So isses! Die hätten einfach aufeinander losgelassen werden sollen, vielleicht wäre es dann ja etwas spannender geworden. So war es einfach nur

Und was Wahlversprechen oder das Gerede vor der Wahl angeht, das ist absolut überflüssig. Nach der Wahl wird sowieso nach dem gerade aktuellen Geschmack oder nach den Situationen gehandelt. Geht ja auch kaum anders.

Um eine Wahlentscheidung zu fällen, braucht man letztlich nur die groben Grundlinien, nach denen die Parteien in den letzten 5-10 Jahren durchschnittlich entschieden haben, multipliziert mit dem Nasenfaktor der Hauptakteure. An Parteiprogramme hat sich auch noch keine Regierung wirklich gehalten, die werden gegebenenfalls umgeschrieben.

Naja, meine Wahlentscheidung hat das Gerede jedenfalls nicht beeinflußt.

Zitat

Steinmeier so gut wie durch

Viele Zuschauer fanden Frank-Walter Steinmeier gestern zur besten Sendezeit im Fernsehen deutlich besser als erwartet. Pointierter, wacher und humorvoller sei er gewesen; einzig seine Maskenbildnerin gehöre gefeuert: Die satt-gelbe Hautfarbe mache einen unnatürlichen Teint. Vom Zuschauer am meisten goutiert wurde Steinmeier Aktion gegen 21.16 Uhr, als er ein Schwein hervorzauberte, es an der Studio-Decke entlanglaufen ließ und dazu sang.

Quelle: TItanic-Magazin