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Sonntag, 12. Juli 2009, 09:10

Holgers Weltreisen (4) Holger in Indien



Inhalt:
Als Holger über Indien nachdenkt, kommen ihm viele aufregende Dinge in den Sinn: Der Ganges, die Städte Mumbai und Delhi, der berühmte Gandhi... Doch dann trifft er jemanden, an den er nie im Leben gedacht hätte: Seinen Vater! Von Wiedersehensfreude kann jedoch keine Rede sein, und nach kurzer Zeit kommt es sogar zum großen Familienstreit. Nur der gewaltige Monsunregen verhindert die sofortige Abreise. Am nächsten Tag beschließen Ferdinand und Holgers Halbschwester Sikkim, dass sie etwas unternehmen müssen. Doch egal, was sie sich auch einfallen lassen, nichts scheint zu funktionieren. Werden sich die Streithähne doch noch miteinander versöhnen lassen?

Story:

Lange musste man warten, bis man endlich in den Genuss der 4. Folge der Reihe „Holgers Weltreisen“ gekommen ist. Leider erscheint die Folge letzten Endes nur als Download und so entsteht eine unschöne Lücke im Regal. Doch genug davon, widmen wir uns der Geschichte. Der Einstieg in die neue Folge ist wirklich gelungen. Das klingt nach Abenteuer, ganz so wie in Folge 2. Doch leider hält der Rest des Hörspiels nicht ganz, was man zu Beginn verspricht. Nach einem recht amüsanten Einwurf seitens des Erzählers springt man zur eigentlich Handlung die (wie der Titel nahe legt) in Indien spielt. Gewohnt lehrreich geht es wieder zur Sache und Holger und stellenweise auch der Erzähler geizen nicht mit Zahlen, Daten und Fakten rund um Indien. In diesem Bereich ist man sich also absolut treu geblieben und erneut gelingt auch der Spagat zwischen Kinderhörspiel und Parodie eben dieses Genres. Leider erweist sich aber die Handlung die man rund um die ganzen Informationen gestrickt hat als nicht so spannend wie man es aus den letzten beiden Einträgen dieser Serie kennt. Familienprobleme und deren Lösung stehen hier im Vordergrund und somit fühlt man sich dieses mal über weite Strecken eher in eine Soap-Opera. Natürlich präsentierten sich die Folgen der Serie bisher immer anders: Während Folge 2 eher in Richtung Abenteuer tendierte, erwies sich der 3. Serieneintrag als Krimi. Sicherlich ist diese Abwechslung innerhalb der Serie eine nette Idee doch für meinen Geschmack fehlte diesmal schlicht etwas. Das mag nun schlimmer klingen als es letzten Endes ist, denn als Fan der Serie wird man sicherlich seinen Spaß haben können. Dennoch geht für mich „Holger in Indien“ vom Inhalt als bisher schwächste Episode der Reihe durch.

Sprecher:

Auf der Seite der Sprecher präsentiert man uns das übliche Bild einer Hörplanet-Produktion. Helmut Krauss ist dabei ebenso selbstverständlich, wie Santiago Ziesmer, Barbara Ratthey, Robert Missler oder Tanja Dohse. Was schon auf dem Papier gut klingt, sorgt auch im Gehörgang für Freude. Vor allem Barbara Ratthey kann sich hier mal von einer ganz anderen Seite zeigen, also bei ihrer Paraderolle „Lady Bedfort“. Das größte Lob gebührt allerdings (mal wieder) Dennis Rohling für seine herrlich nervige Art in der er Holger permanent sabbeln lässt. Allerdings muss man sich auch der Tatsache bewusst sein, dass genau diese nervige Art dem einen oder anderen Hörer sicherlich auch den Spaß an der Produktion verderben kann. Wenn man aber eben genau diese Art mag, dann kommt man bei der 4. Folge (zumindest rein im Bezug auf die Sprecher) voll auf seine Kosten. Anlass zur Kritik gibt es von meiner Seite wenig, denn das Team Rohling und Eickhorst versteht sein Handwerk bei der Regie und kitzelt gute Leistungen aus den Beteiligten.

Musik und Effekte:

Gespannt wartete ich eine lange Zeit auf das neue Titellied um dann doch irgendwann zu der Erkenntnis zu kommen: Für Folge 4 gibt es kein neues. Nicht nur das .. es gibt eigentlich gar kein Titellied. Das fand ich schon sehr schade, denn zumindest das gute alte „Kennst du schon die Hörspiel-Gurke?“ hätte drin sein sollen. Naja, Schwamm oder in diesem Falle eher Gurke drüber. Sieht man von diesem Wermutstropfen ab, erwartet einen genau dass, was man beim Hörplaneten hören möchte: Dennis Rohling hat wieder ein paar schöne Melodien auf die Beine gestellt und versüßt uns damit sowohl die Szenenübergänge als auch den „Hintergrund“ in passenden Momenten. Auch bei den Effekten kann man sich auf den Hörplaneten verlassen und somit könnte ich fast sagen, dass man in diesem Bereich „gut, wie immer“ gearbeitet hat. Dennoch: Das fehlende neue Titellied war eine Enttäuschung für mich und dementsprechend war es hier eben nicht ganz so gut wie immer.

Fazit:

Auf der einen Seite ist die Freude natürlich riesengroß, dass „Holger in Indien“ nun doch noch den Weg zur Hörerschaft gefunden hat, aber auf der anderen Seite steht für mich die Erkenntnis, dass man uns hier die bis dato schwächste Folge der Serie präsentiert. Schwach ist in diesem Zusammenhang natürlich relativ zu sehen, denn den serientypischen Humor bekommt man hier ebenso geboten, wie ein ganze Reihe an interessanten Informationen rund um Indien. Leider bleibt aber irgendwie die Spannung ein wenig auf der Strecke, da sich Holgers 4. Abenteuer eher wie die Folge einer Soap-Opera präsentiert. Entschädigung bekommt man dafür aber bei den Sprechern, denn die sind wie üblich ganz bei der Sache und können überzeugen. Leider erwartet den Hörer dann noch eine zweite Enttäuschung, denn bei der 4. Folge gibt es keine neue Variation des kultigen Serientitelliedes zu hören. Vielleicht bin ich insgesamt gesehen dann ein wenig zu kritisch, aber ich kann eben nur sagen wie ich es empfunden habe: In meinen Augen gehen „Holger in Indien“ als Produktion durch, die sich im oberen durchschnittlichen Bereich tummelt. „Befriedigend plus“ um es mal mit den Worten zu sagen, die man in der Schule für die erbrachten Leistungen zu hören bekommen hätte. Die Fans werden sicherlich ihren Spaß haben, aber das Niveau der letzten Folgen konnte leider nicht gehalten werden.

*** / *****
B E F R I E D I G E N D (+)


© 09.07.09 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »lord gösel« (12. Juli 2009, 09:11)