Die drei ??? 129. SMS aus dem Grab
Erster Eindruck: Abenteuer in Ägypten
In den wenigen Habseligkeiten des verschwundenen Stadtstreichers Rubbish George finden Justus, Peter und Bob einen Brief, der zu einem gut gehüteten Geheimnis führen soll in Ägypten. Sofort machen sich die drei Hobbydetektive ins Land der Pyramiden. Doch bevor der Fall gelöst werden kann muss ein schwieriges Rätsel entschlüsselt werden, doch dann gerät Peter in große Gefahr…
Die drei ??? scheinen endgültig zu alter Stärke zurück gefunden zu haben, denn seit mehreren Folgen werden regelmäßig wahre Perlen der Serie veröffentlicht. Auch SMS aus dem Grab ist trotz fragwürdigem Titel beste Krimiunterhaltung. Mal wieder macht es die gelungene Mischung: Eine spannende Geschichte, ein verzwicktes Rätsel, das gelöst werden muss, gefährliche Situationen, eine gute Prise Humor und jede Menge Atmosphäre. Erfreulicherweise ist der Fall selbst für geübte ???-Hörer nicht allzu leicht zu durchschauen und bietet einiges Überraschungspotenzial. Eines muss noch erwähnt werden: Mit fast 80 Minuten Laufzeit ist diese Folge recht lang und damit auch entsprechend komplex, ein wenig Aufmerksamkeit ist also gefragt. Doch gerade das hat für mich einen weiteren Reiz gebildet, und somit war ich völlig zufrieden mit dem spannenden Hörerlebnis.
Mit Leyla taucht eine äußerst interessante Figur in einem Hörspiel auf: Sie ist stumm. Für die richtige Verständigung sorgt ein Sprachcomputer mit der Stimme von Saskia Weckler. Sie schafft eine gelungene Mischung aus menschlicher Wärme und technischem Computerklang, der durch Verzerrungseffekte gut unterstützt wird. Der phänomenale Utz Richter spricht den verwirrten Rubbish George und verlieht ihm mit seiner markanten Stimme Glaubwürdigkeit und Tiefe. Wolf Pahlke ist als aufdringlicher Taxifahrer eine gute Ergänzung des Ensembles, das auch aus Karin Lieneweg, Gosta Liptow und Abdul Kader-Diab besteht.
Neben schon bekannten Sounds wird passend zur Folge mit orientalischen Klängen ägyptische Stimmung erzeugt. Auch wenn diese Anpassungen der Musik nur minimal sind, erzeugen sie eine große Wirkung, die durch die eingesetzten Geräusche noch verstärkt wird. Doch trotz allem neuen wird natürlich der Grundgedanke, den Fokus auf den Sprechern zu lassen, nicht verändert.
Grelles Grün ist die beherrschende Farbe des Covers, unterbrochen von ebenso schrillen anderen Farben. Mir persönlich ist das etwas zu grell, zumal das Mysteriöse des Falles so nicht wirklich herausgearbeitet wird. Das schlichte Motiv hingegen gefällt mir gut. Im inneren findet sich noch der Plan der kommenden Tournee.
Fazit: Wieder eine absolut gelungene Folge von Justus, Peter und Bob, die sich auch Nicht-Fans ruhig einmal anhören dürfen.