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DerPoldi

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1

Dienstag, 6. Januar 2009, 19:56

Top Secret - Akte 001 Herz aus Eis

Top Secret - Akte 001 Herz aus Eis



Erster Eindruck: Die Akten sind geöffnet

Jaden Morgrave und W. Ashton Rawleigh führen zwei völlig unterschiedliche Leben, und doch haben sie eins gemeinsam: Ihr Gedächtnis wurde verändert und eigentlich sind die beiden Top-Agenten eines Geheimdienstes der USA, das sich auf ungelöste Todesfälle spezialisiert hat. Um einen besonders schweren Fall zu lösen, werden die beiden von ihrer Amnesie befreit und zu ihrer neuen Mission zu einer kolumbianischen Insel geschickt. Während der dort stattfindenden Drogenschmuggel wurde ein Einheimischer getötet mit einem Hinweis auf einen längst verschwundenen amerikanischen Kriegshelden. Doch wem können die beiden wirklich trauen?

Das momentan wohl aktivste Label der Hörspielszene, Maritim aus Dortmund, legt nun wieder eine neue Serie vor: Top Secret aus der Feder von Ellen B. Crown. Das Hörspiel ist quasi in zwei Hälften geteilt: Zuerst erfahren wir einiges über die beiden Agenten Morgrave und Rawleigh, wobei besonderer Wert auf die Charakterisierung der beiden gelegt wurde. Danach handelt es sich um die gefährliche Mission der beiden, also den eigentlichen Fall. Diese extreme Zweiteilung tut dem Hörspiel nicht gut: Die mühsam aufgebauten und interessanten Figuren verkommen kurz darauf zu schnöden Actionfiguren. Natürlich ist die erste Folge die schwerste, weil die Charaktere vorgestellt werden müssen, aber vielleicht wäre eine verschachtelte Erzählweise, bei der wir dem Fall und an der Vorgeschichte abwechselnd auf die Spur gekommen wären, spannender und ausdrucksstärker gewesen. Wenn sich dieses über mehrere Folgen hinweg gezogen hätte, wäre ein toller roter Faden entstanden. Leider wurde auch ein weiterer Fehler begangen: Durch die Introszene war gleich zu Anfang vieles über das Ende bekannt gegeben worden, sodass wirklich Mystik oder Spannung gar nicht aufkommen konnte. So wirkt der an sich spannende und interessante Ansatz leider etwas abgehackt und unausgereift. Wer weiß, vielleicht gelingen die nächsten Folgen besser?

An den Sprechern ist rein gar nichts auszusetzen. Die beiden Hauptrollen sind mit Christine Pappert und Thomas Karallus mit zwei absoluten Top-Sprechern besetzt worden, die ihre Figuren glaubhaft und lebendig wirken lassen. Besonders im ersten Teil ist die Zwiespältigkeit ihrer Persönlichkeiten toll dargestellt. Auch Klaus Dieter Klebsch macht als Erzähler eine tolle Figur und führt auf spannende und abwechslungsreiche Art durch das Geschehen. Besonders das mystische Intro spricht er eindringlich und faszinierend. Weitere Rollen bekleiden Wolfgang Condrus, Wolfgang Bahro und Peter Gröger.

Die Musik hat starke Anleihen an die kultige TV-Serie Akte X, was sehr passend ist und beim Hörer gleich die richtigen Assoziationen weckt. Die Melodien, die zwischen den Szenen eingesetzt sind, bringen eine gewisse Ordnung und Orientierung in die Handlung, auch die Geräusche können sich absolut hören lassen und erzeugen eine tolle Atmosphäre. Für die Musik das höchste Lob

Das Cover ist angemessen mysteriös gehalten und ist mit dem bewölkten Abendhimmel im Hintergrund schön anzusehen. Wie immer bei Maritim wird schon auf den ersten Blick einiges über die eingesetzten Sprecher offenbart, was potenziellen Käufern einen zusätzlichen Anreiz bieten könnte. Über die Handlung ist stattdessen nichts zu erfahren, lediglich ein Zitat aus dem Intro ist abgedruckt.

Fazit: Erinnerungen an Akte X kommen durchaus auf, und das muss man mögen. Und auch dann ist die Erzählung leicht aus der Bahn geraten. Für einige Zielgruppen aber dennoch spannende und hochwertig produzierte Unterhaltung.

2

Dienstag, 6. Januar 2009, 20:24



Inhalt:
Der Tod kommt schnell, sagen die Indios. Unausweichlich, furchterregend. Und manchmal nimmt er eine grausame Gestalt an. Alles, was dann zurückbleibt, ist... "La sangre y la oscuridad"... das Blut und die Dunkelheit... Menschenfeindliches Land. Wer versucht zu überleben, betritt diese Insel niemals...

Story:
Die oben stehende Inhaltsangabe lässt den Hörer ebenso verwirrt zurück, wie das Hörspiel selbst. Inhaltlich präsentiert man der Hörerschaft eine ziemlich wüste Mixtur aus bekannten TV-Serien und Filmen: Hier eine Portion Akte X (wie schon der Titel irgendwie nahe legt), dann ein paar Happen Matrix und MIB und auch eine kleine Dosis aus Lost. Klingt jetzt sicherlich verwirrend und so wirkt das Hörspiel leider auch an einigen Stellen, dabei fängt es noch mit einem interessanten Vorspann an, der in die Mystery-Ecke geht. Leider verwendet man danach um die 30 Minuten, um die beiden Helden dieser Serie zu „reanimieren“. An sich wäre das ja kein Problem, wenn dann noch genug Zeit bliebe um die eigentliche Handlung zu erzählen. Hierfür bleiben dann leider nur noch 15-20 Minuten und alles wirkt betont oberfläch abgehandelt. Spannung kommt dementsprechend nur relativ selten auf und das größte Ärgernis erwartet den Hörer dann am Ende, denn ein wirkliches Ende gibt es gar nicht. Man hängt prinzipiell noch mitten in der Handlung, hat gerade ansatzweise die Lösung der Ereignisse erklärt bekommen und da ertönt auch schon die Abschlussmelodie. Vom Prinzip endet das Hörspiel in dem Moment bevor es wirklich spannend werden könnte und somit hinterlässt die „Akte 001“ rein inhaltlich einen äußerst zweifelhaften Eindruck. Die Figuren an sich bieten eine Menge Potential und auch aus dem Ansatz der Geschichte hätte man viel herausholen können, doch was hier geboten wird wirkt eher schwach.

Sprecher:
Die Handlung reißt nicht gerade Bäume aus, doch dafür lässt die Sprecherliste dem Hörer schon das Wasser im Munde zusammenlaufen. Für die beiden Protagonisten konnten Christine Pappert und Thomas Karallus gewonnen werden und die beiden liefern tolle Leistungen ab und erwecken ihre Rollen zum Leben. Ihnen zur Seite stehen weitere namenhafte Profis aus dem Synchronbereich, wie etwa Klaus Dieter Klebsch als Erzähler, Wolfgang Condrus (Charles Desmond) oder auch Norbert Gastell (Sheriff). Leider finden sich wieder einmal die verschiedenen Aussprachen von Namen in dieser Produktion. So ist man sich nicht ganz einig, wie man nun den Namen „Desmond“ aussprechen soll. Vom Prinzip könnte die Aussprache „Desmänd“ richtig sein, doch auch ein „DesMONd“ kommt uns hier zu Ohren. Die üblichen kleinen Macken einer Maritim-Produktion, die sich die Regie ankreiden muss sind also leider wieder dabei. Trotzdem bleibt ein solider Eindruck seitens der Sprecher.

Musik und Effekte:
Die Anlehnung an diverse TV-Serien setzt sich auch im musikalischen Gesicht der Serie fort. So erwartet den Hörer direkt zu Beginn reichlich „Akte-x-mäßige“ Musik, was schon ein wenig befremdlich wirkt. Ansonsten bietet man aber ein sehr schlüssiges und auch konsequentes Bild bei der Untermalung. Es geht eher düster und geheimnisvoll zu und hier und da flammt auch mal kurz etwas „gesunde Härte“ auf. Bei den Effekten hingegen ist nicht alles so gut, wie es sein könnte. Für meine Begriffe hat man es an einigen Stellen mit den Hintergrundgeräuschen übertrieben, denn es gibt Szenen, bei denen die Effekte so laut sind, dass sie fast schon von den Dialogen ablenken. Insgesamt betrachtet wäre hier sicherlich mehr drin gewesen, wobei man sich vielleicht auch zu Herzen nehmen sollte, dass auch weniger manchmal mehr sein kann. Insgesamt betrachtet geht die technische Umsetzung in meinen Ohren als befriedigend durch.

Fazit:
„Herz aus Eis“, die erste Folge der Serie „Top Secret“, konnte mich nicht wirklich überzeugen. Schon inhaltlich zeigt sich das Hörspiel recht konfus, da man versucht zu viele verschiedene Elemente unter einen Hut zu bekommen. Bei lauter Einführung bleit die eigentliche Handlung etwas auf der Strecke. Ich hätte ja nie gedacht, dass ich sowas mal bei einem Maritim-Hörspiel sagen würde, aber hier wäre einfach mehr Spielzeit von Nöten gewesen. Auch ansonsten ist nicht alles im grünen Bereich, denn hier und da schleichen sich wieder die verschiedenen Aussprachen von Namen ein und einige der Geräusche sind für meine Begriffe zu laut eingemischt. Gott sei Dank können die Sprecher durch die Bank überzeugen, denn sonst hätte es noch passieren können, dass dieses Hörspiel bis in die Kategorie schwach abrutscht. So rettet man sich noch in den durchschnittlichen Bereich, aber schon klar an das untere Ende. In Schulnoten vom Prinzip eine glatte 4, denn „die Leistungen weist zwar Mängel auf, aber es reicht noch aus“. Man kann das Gebotene also schon mal hören, aber für die kommenden Folgen sollte sich inhaltlich einiges tun, denn sonst denke ich nicht, dass dieser Serie eine lange Lebenszeit beschert sein wird.

*** / *****
Ausreichend


© 20.12.08 by lord gösel / Hörspiel-Maniac


3

Mittwoch, 7. Januar 2009, 00:11

Fand ich durchaus okay, aber Folge 2 ist besser :]
Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!

DerPoldi

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4

Mittwoch, 7. Januar 2009, 09:28

Zitat

Original von Teddyknutschel
Fand ich durchaus okay, aber Folge 2 ist besser :]


Folge 2 war bei weitem besser, aber was ich hier sehr gut fand das die Charaktere so stark eingeführt wurden

5

Mittwoch, 7. Januar 2009, 13:49

Zitat

Original von DerPoldi

Zitat

Original von Teddyknutschel
Fand ich durchaus okay, aber Folge 2 ist besser :]


Folge 2 war bei weitem besser, aber was ich hier sehr gut fand das die Charaktere so stark eingeführt wurden


Stimmt, aber leider hat das 35 Minuten des 50 Minütigen Hörspiels in anspruch genommen.
Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!

6

Mittwoch, 7. Januar 2009, 20:30

Zitat

Original von Teddyknutschel

Zitat

Original von DerPoldi

Zitat

Original von Teddyknutschel
Fand ich durchaus okay, aber Folge 2 ist besser :]


Folge 2 war bei weitem besser, aber was ich hier sehr gut fand das die Charaktere so stark eingeführt wurden


Stimmt, aber leider hat das 35 Minuten des 50 Minütigen Hörspiels in anspruch genommen.


DAS störte mich eben. Erst wird groß was vorgestellt und dann schmeisst man die tollen Helden in ein 08/15-Action-Spektakel, dass aufhört, wenn es gerade anfangen sollte :( Nee ... also überzeugend ist für meine Begriffe was anderes. Ich hätte ja selbst nie gedacht, dass ich sowas mal bei einer maririm-Produktion schreiben würde, aber 15-20 Minuten mehr Spielzeit hätten diesem Hörspiel sicherlich gut getan.