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Montag, 22. Dezember 2008, 20:58

NYPDead (1) Feuer und Flamme (maritim)



Inhalt:
Luke Wilcox verbrennt bei lebendigem Leib in seinem Bett. Doch eigene Fahrlässigkeit in Form einer glimmenden Zigarette scheidet aus. Wilcox war Nichtraucher. Kurze Zeit später stirbt ein weiterer Mann. Scheinbar aus dem Nichts entflammt sich sein Kopf. Die gerichtsmedizinische Abteilung des NYPD um Dr. Russel Owen steht vor einem Berg unbeantworteter Fragen. Und als wäre das nicht genug, gibt ein weiterer Todesfall Rätsel auf. Ein merkwürdiger Arbeitsunfall. Sicherlich kann ein Sturz aus großer Höhe tödlich enden. Nur – warum zeigt das Opfer dann deutliche Erstickungszeichen? Woran erstickt man im leeren Saal eines im Bau befindlichen Hotels?

Story:
Schon beim Lesen der Inhaltsangabe schleicht einem der Gedanke in den Kopf: „Ah … CSI zum Hören!“. Nach dem Genuss der ersten Folge dieser Serie kann ich diesen Eindruck auch durchaus bestätigen, wenn gleich sich aufgrund der verwendeten Stimmen eher der Vergleich mit „Navy CIS“ aufdrängt. Hinzu mischt man noch eine Portion „Dr. House“ in Form eines unsagbar arroganten Chefs und fertig ist eine neue Serie, die zwar vom Ansatz her nicht besonders eigenständig ist, die aber im Hörspielbereich bisher keine ernsthafte Konkurrenz hat. Was letzten Endes zählt, dass ist der Unterhaltungswert und der ist bei „Feuer und Flamme“ ohne Frage besonders hoch. Es macht Spaß den Protagonisten dabei zu lauschen, wie sie durch gründliche Analysen die Wahrheit zu Tage fördern. Leider schleicht sich hier auch eine ähnliche Problematik ein, wie bei den Pate stehenden TV-Serien: Einem Normalsterblichen ist es nicht möglich nachzuvollziehen, ob das Beschriebene wirklich passieren könnte, oder ob es reine Fiktion ist. Da im Booklet aber ein gewisser Dr. Axel Schunk als wissenschaftlicher Berater angegeben wird kann man wohl einen Großteil der Ereignisse als „machbar“ ansehen. An sich wäre das hier wirklich eine starke Angelegenheit, wenn da nicht doch ein kleiner Wehrmutstropfen wäre: Die Optik fehlt an diversen Stellen einfach doch: Auch wenn noch so detailliert beschrieben wird, wie die Verletzung der Opfer aussehen, so kann sich fraglos nicht jeder Mensch unter den Beschreibungen etwas vorstellen. Trotz dieser kleinen „Macke“ wird hier eine knappe Stunde spannende Unterhaltung geboten, an denen wohl alle Gefallen finden dürften, die von „CSI“, „CSI: Miami“, „Navy CIS“ und Co. nicht genug bekommen können.

Sprecher:
Wie bereits erwähnt, drängt sich hier unweigerlich der Vergleich mit der TV-Serie „Navy CIS“ auf, was daran liegt, dass die Synchronstimmen von drei der Hauptdarsteller hier zu hören sind: Wolfgang Condrus, Ghadah Al-Akel und Norman Matt übernehmen auch hier die Hauptrollen. Was letzten Endes zählt sind natürlich die Leistungen und bei derart erfahrenen Profis erwartet man als Hörer schon einiges. Die Erwartungen können aber problemlos erfüllt werden, denn keiner leistet sich hier Fehltritte, im Gegenteil. Auch in den Nebenrollen geht es prominent zu, denn hier bekommt man unter anderem die Stimmen von Klaus Dieter Klebsch, Martin Kessler, Thomas Kästner und Michael Habeck zu hören. Erfreulich ist für mich die Tatsache, dass ich diesmal keine der sonst fast schon obligatorischen verschiedenen Aussprachen ausmachen konnte. Die Regie hat dementsprechend einen ordentlichen Job gemacht und auf der Seite der Sprecher bekommt man wirklich gute Leistungen geboten.

Musik und Effekte:
Auch bei der Musik lässt man sich reichlich von den großen Vorbildern in Form der erfolgreichen TV-Serien inspirieren. Harte Gitarrenklänge dringen an die Ohren des Hörers, verpackt in moderne und darum oftmals „lärmige“ Produktionen. Mir persönlich hat dieser Weg gefallen und wer Fan der TV-Serien ist, der dürfte sich hierdurch auch direkt „daheim“ fühlen, doch ebenso wird es Leute geben die ihre Probleme mit der härteren Gangart haben. Für meine Begriffe passt es aber zur Thematik und so sollte es auch sein. Bei den Geräuschen hat man ordentliche Arbeit geleistet und die verschiedenen Szenen werden sehr plastisch zum Leben erweckt. Die technische Umsetzung kann sich somit fraglos hören lassen und hinterlässt beim Hörer einen ordentlichen Eindruck.

Fazit:
Mit „Feuer und Flamme“ legt man eine sehr überzeugende erste Folge der neuen Serie „NYPDead“ vor. Man bietet dem Hörer einen interessanten Aufhänger, der in einer knappen Stunde Spielzeit spannend aufgelöst wird. Bei den Sprechern fährt man große Geschütze auf und die Leistungen können problemlos halten, was die Namen versprechen. Auch bei der technischen Umsetzung liefert man souveräne Arbeit ab und untermalt das Hörspiel mit „lärmiger“ Musik und passend eingesetzten Geräuschen. Allerdings muss man auch zugeben, dass der Serie auf der einen Seite ein wenig die Eigenständigkeit fehlt und auf der anderen Seite steht die Tatsache, dass manche Dinge sich eben doch visuell besser umsetzen lassen. Dennoch macht es insgesamt betrachtet großen Spaß diesem Hörspiel zu lauschen und darauf kommt es schließlich an. In meinen Ohren eine wirklich gute Produktion.

**** / *****
Gut (+)


© 20.12.08 by lord gösel / Hörspiel-Maniac


2

Dienstag, 23. Dezember 2008, 00:11

Hat mir auch sehr gut gefallen :]
Ist es ein Vogel!? Ist es ein Flugzeug!? Nein, es ist................der Teddy!

3

Dienstag, 13. Januar 2009, 05:36

Zitat

Original von Teddyknutschel
Hat mir auch sehr gut gefallen :]


Mir auch. Russel ist vielleicht ein Ekel !!!

DerPoldi

Fortgeschrittener

Beiträge: 188

Wohnort: Drauss vom Krater komm ich her

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4

Montag, 2. März 2009, 10:03

NYPDead 1. Feuer und Flamme

NYPDead 1. Feuer und Flamme



Erster Eindruck: Neue Krimireihe von Maritim

Ein Mann, der in seinem eigenen Bett verbrennt, jedoch Nichtraucher ist. Ein weiterer Mann, der bei seiner Arbeit meterweit in die Tiefe stürzt, obwohl er gesichert ist. Später wird die Todesursache ersticken festgestellt. Ein dritter Mann, der beim Liebesspiel mit seiner Freundin förmlich in Flammen aufgeht. Drei Todesfälle, die das recht neue Team um Russel Owen in Schach halten…

Maritim hat in der Vergangenheit immer wieder auf Kriminalhörspiele gesetzt, und auch die neue Serie NYPDead fügt sich in diese Reihe ein. Doch Vorsicht hier geht es wesentlich härter zur Sache als in vielen anderen Serien. Die Todesfälle der ersten Folge Feuer und Flamme sind recht brutal und auch recht anschaulich beschrieben. Auch die Obduktionen der Leichen sind nichts für schwache Nerven. Die Ermittlungen sind ebenso spannend und unterhaltsam gestaltet wie die übrigen Ereignisse und die Todesfälle. Sogar auf eine wissenschaftliche Beratung wurde wert gelegt, sodass die Glaubwürdigkeit gewahrt bleibt. Das alles würde schon zu einem guten Hörspiel reichen. Seinen großen Reiz bezieht NYPDead allerdings aus dem Ermittlertrio, die allesamt ausführlich, aber kurzweilig vorgestellt werden: Russel Owen ist der Chef der Truppe, hat immer einen Spruch auf den Lippen, der auch gerne mal unter die Gürtellinie geht. Zurückhaltung ist ihm ebenso fremd wie Einfühlsamkeit. Melissa Cavallero ist eine hochintelligente und aufstrebende Polizistin hat aber leider den Fehler gemacht mit Russel Owen zu schlafen. Mit starken Willen kämpft sie nicht nur gegen das Verbrechen, sondern auch gegen die Herrschaft ihres Chefs. Kyle Anderson schließlich wird von Owen nicht sonderlich geschätzt und immer ziemlich heruntergebuttert, liefert aber insgesamt gute Leistungen ab. Lockere Anspielungen auf diverse TV- und Filmformate runden das Ganze ab. Das alles sowie die durchdachte und überraschende Geschichte lassen ein gutes ein hervorragendes Erstlingswerk entstehen, das schon jetzt große Hoffnungen auf die weiteren Folgen macht.

Wolfgang Condrus spricht Russel Owen und lässt ihn dabei derart cool, clever und abgebrüht wirken, dass er für den Hörer greifbar erscheint und liefert so eine tadellose Vorstellung ab. Seine Assistentin Melissa wird von Ghadah Al-Akel gesprochen, die in dieser Rolle ihren Mittelpunkt gefunden zu haben scheint und eine ebenso grandiose Leistung vollbringt. Der dritte im Team, Kyle Anderson, wird von Norman Matt gesprochen, der den leicht schüchternen Charakter toll zur Geltung bringt. Weitere Sprecher sind unter anderem klaus Dieter Klebsch, Melanie Marnstein und Martin Kessler.

Die Musik ist dabei sehr abwechslungsreich gelungen und reicht von harten Gitarrenriffs über elektronische Klänge bis zu coolen Hip Hop-Beats. Dabei drängt sich die Musik zu keiner Zeit in den Vordergrund, sondern dient eher zur stilistischen Untermalung der Szenen und der Übergänge. Die Geräuschkulisse ist dabei realistisch geworden und überzeugt so komplett.

Das Cover fällt da leider etwas zurück. Zwar ist es schön anzusehen und ist aufwändig gestaltet, jedoch recht austauschbar. Eine wirkliche Identifikation mit der Geschichte kann ich jedenfalls nicht feststellen. Doch dabei wurde auch an die dynamisch gestaltete Rückseite geachtet.

Fazit: Die erste Folge von NYPDead ist absolute Spitzenklasse und ein Meisterstück moderner Krimihörspiele. Leute die Krimis mögen sollten sich NYPDead auf keinen Fall entgehen lassen!

5

Sonntag, 29. März 2009, 17:05

Also mich hat das Hörspiel jetzt nicht so begeistert. Nach all den positiven Kritiken die ich gelesen habe war ich etwas enttäuscht. Ich habe mir das ganze mysteriöser vorgestellt und hätte gerne mehr aus der Sicht der Gerichtsmedizin gehört.

irina

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6

Sonntag, 29. März 2009, 17:35

Zitat

Original von Mr.Belvedere
Also mich hat das Hörspiel jetzt nicht so begeistert. Nach all den positiven Kritiken die ich gelesen habe war ich etwas enttäuscht. Ich habe mir das ganze mysteriöser vorgestellt und hätte gerne mehr aus der Sicht der Gerichtsmedizin gehört.

mich hats auch nicht so begeistert, aus genau den gleichen gründen! es ist okay, aber für meinen geschmack nicht wirklich umwerfend.

ich würde 9/15 punkten geben.
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

7

Sonntag, 29. März 2009, 18:09

Mir hat es gut gefallen. Als Meisterwerk der Hoerspielkunst wuerde ich es aber auch nicht bewerten, demnach wuerde ich "Die erste Folge von NYPDead ist absolute Spitzenklasse und ein Meisterstück moderner Krimihörspiele." nicht unterschreiben. Dennoch gute Kost, die Geschmack auf Teil 2 macht. Vor allem die Konversationen der Protagonisten sind sehr spritzig, frisch und koestlich. Haette nicht gedacht, dass ich bei NYPDead mehr lache als bei der Comedy "Jack Slaughter" oder anderen Serien, die von sich behaupten lustig zu sein. Diese privaten, lustigen Elemente stehen im erfrischenden Kontrast zu der doch eher ernsten Thematik der Geschichte.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Cherusker« (29. März 2009, 18:11)


8

Samstag, 4. April 2009, 18:41

Zitat

Original von Mr.Belvedere
Also mich hat das Hörspiel jetzt nicht so begeistert. Nach all den positiven Kritiken die ich gelesen habe war ich etwas enttäuscht. Ich habe mir das ganze mysteriöser vorgestellt und hätte gerne mehr aus der Sicht der Gerichtsmedizin gehört.


Wieso denn mysteriös? Es soll doch eine Krimi-Serie vergleichbar mit CSI sein. Mysteriös geht es dann ja eher bei AKte X zu. Oder was genau meinst du damit?


9

Samstag, 4. April 2009, 19:17

Zitat

Original von lord gösel

Zitat

Original von Mr.Belvedere
Also mich hat das Hörspiel jetzt nicht so begeistert. Nach all den positiven Kritiken die ich gelesen habe war ich etwas enttäuscht. Ich habe mir das ganze mysteriöser vorgestellt und hätte gerne mehr aus der Sicht der Gerichtsmedizin gehört.


Wieso denn mysteriös? Es soll doch eine Krimi-Serie vergleichbar mit CSI sein. Mysteriös geht es dann ja eher bei AKte X zu. Oder was genau meinst du damit?



Na ja wenn man so liest das die alle in Flammen aufgehen habe ich mehr an "Fire Syndrom" gedacht, spontane Selbstentzündung. Die Todesfälle sind doch auch erstmal mysteriös ohne das Ende bzw. die Auflösung zu kennen.

10

Sonntag, 5. April 2009, 21:23

Zitat

Original von Mr.Belvedere

Zitat

Original von lord gösel

Zitat

Original von Mr.Belvedere
Also mich hat das Hörspiel jetzt nicht so begeistert. Nach all den positiven Kritiken die ich gelesen habe war ich etwas enttäuscht. Ich habe mir das ganze mysteriöser vorgestellt und hätte gerne mehr aus der Sicht der Gerichtsmedizin gehört.


Wieso denn mysteriös? Es soll doch eine Krimi-Serie vergleichbar mit CSI sein. Mysteriös geht es dann ja eher bei AKte X zu. Oder was genau meinst du damit?



Na ja wenn man so liest das die alle in Flammen aufgehen habe ich mehr an "Fire Syndrom" gedacht, spontane Selbstentzündung. Die Todesfälle sind doch auch erstmal mysteriös ohne das Ende bzw. die Auflösung zu kennen.


Ja klar. Aber schon der Untertitel "Medical Report" legt doch eigentlich nahe, dass es am Ende ne natürliche Ursache gibt, oder nicht? :)

Wenn du was Mysteriöses suchst, solltest du von Maritim Top Secret antesten (wenn du es nicht schon kennst). Wobei ich da nur Folge 2 gut fand. Die aktuell erschienene Folge 3 finde ich sogar erschreckend schwach :(