Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Cherusker« (4. November 2007, 20:06)
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Paul Temple ist einer der ungekrönten Könige des Radiohörspiels - und das auch vollkommen zu Recht. Die Story ist rund und trotz einer Spielzeit von mehr als 5 Stunden zu keiner Zeit langweilig oder -atmig wird.
Auch wenn Temple aus spannungsgründen manchmal arg auf dem Schlauch steht und der Hörer hier schon dreimal kombiniert hat, was passieren wird - überrascht er jedoch im Regelfall mit genialen Einfälllen.
Gerade im Team mit seiner Frau Steve, die hier mehr als der standartisierte Dialogpartner ist, überzeugt Temple mit Esprit und Witz - ein inhaltlich richig gutes Hörspiel. Durbridge hatl!
Auch bei den Sprechern wird nicht nur viel, sondern auch Qualität aufgefahren. Die macht sich sowohl in der Leistung der Einzelnen, als auch in der passgenauen Besetzung bemerkbar.
Auch die Sounds sind für ein Hörspiel diesen Alters mehr als erstklassig - Wenn man bedenkt, dass heute - trotz vielfältigerer technischer Möglichkeiten - es Hörspiele gibt, die da qualitativ deutlich dahinter liegen - zeigt das schon, wie weit man 1962 schon war.
Einzig das Format, in dem das Hörspiel daher kommt, zeigt einige Schwächen, die sich leider nicht nur optisch sondern auch inhaltlich auswirken. Das ursprünglich 6-teilige Radiohörspiel wurde auf vier CDs verteilt und damit auch in vier Folgen aufgeteilt. Nun ist Durbridge aber nun mal hauptsächlich für seine genialen Cliffhanger berühmt, die urplötzlich dem Stück kurz vor Ende der jeweiligen Folge mit einer im Regelfall überraschenden Wendung überrascht. Leider geht das hier etwas unter, denn diese Cliffhanger sind nun mitten im Hörspiel und das jeweilige Ende der Folge ist im Regelfall etwas unspektakulär. Das grenzt leider bei einem solchen Hörspiel schon fast an Frevel.
Auch die Sonderauflage in Vinyloptik ist zwar grundsätzlich begrüßenswert, überzeugt mich optisch aber auch nicht wirklich. Die schöne CDs liegen etwas lieblos in Jewelcases ohne Deckblatt, so dass das Ganze etwas unfertig aussieht. Hier hätte ich z. B. eine schmälere Box mit LP-üblichen Papierhüllen erheblich schicker gefunden.
Immerhin kommt auch diese Sonderauflage mit einem Bonushörspiel daher: Nur über meine Leiche - ebenfalls ein Stück von Durbridge, bei dem aber seine Genialität nicht so richtig offenbar wird.
Das Hörspiel an sich hätte ohne weiteres die Höchstwertung verdient. Insbesondere für die etwas zerschnippelte Fassung musste ich allerdings einen Wertungspunkt abziehen.
Meine Wertung: + + + +
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@Eismarder: Hoerspiele auf CD in Vinyl-Optik haben durch die edlere Verarbeitungsart ein besseres Klangbild als normalen CDs. Vor allem wenn ich sie auf meinem Schallplattenspieler abspiele.
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Original von Eismarder
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@Eismarder: Hoerspiele auf CD in Vinyl-Optik haben durch die edlere Verarbeitungsart ein besseres Klangbild als normalen CDs. Vor allem wenn ich sie auf meinem Schallplattenspieler abspiele.
Würde ich ja gerne versuchen, aber leider fehlt mir der Adapter, denn wenn ich sie so auflege, eiert sie doch ganz schön, un der Sound ist auch nicht so dolle![]()