Heute im Sortiment:
Dichter unter sich, unerwünschte Kinder, skandalöse Fotos, ungeklärte Todesursachen und ein vernünftiges Leben
Liza
Autor(en): Andreas Sauter (Schweiz 1974)
Produktion: DRS 2007
Bearbeitung Theater
Regie: Margret Nonhoff
Inhaltsangabe: Liza hat gerade die Lehre abgebrochen, da wird sie schwanger. Sie stellt sich vor, wie schön das wäre mit ihrem Freund, eine Familie. Aber Sven will nicht, ist noch nicht soweit, verlässt sie. "Ich will das Kind". Sie kriegt das Kind. Die Eltern helfen, alles scheint gut zu werden, Liza lernt Ron kennen. Lizas Eltern fahren erstmals seit Jahren für ein langes Wochenende weg. Und da passiert es: Liza verlässt ihr Kind, lässt es eine Woche lang allein, unversorgt. Die kleine Lea stirbt. Polizei, Gericht, komplette Ratlosigkeit und Verzweiflung. Wir hätten nicht sollen, oder wir hätten doch sollen, oder die Anderen hätten doch sollen, oder was hätten wir denn noch können?
Mit Leichtigkeit verwebt Andreas Sauter Erzählung und Szene. Niemand wird verurteilt, Fragen werden nicht gelöst, aber wir begreifen etwas besser, wie das Undenkbare geschehen kann.
Mit:
Liza: Uta Köbernick
David, Lizas Bruder: Jonas Rüegg
Sven: Maik Solbach
Ron: Philippe Nauer
Helene, Lizas Mutter: Annemarie Kuster
Lizas Vater: Peter Kner
Laufzeit: ~ 50 Minuten
Sendetermine: DRS 1 - Freitag, 16. März 2007, 20:00 Uhr (Ursendung)
Unter dem Messer
Autor(en): Ivor Wilson (Großbritannien 1924)
Produktion: WDR 2001
Originalhörspiel int. / Krimi
Regie: Dieter Carls
Übersetzung: Nicolaus Scharfeneck
Inhaltsangabe: Petra Bradley ist spurlos verschwunden. Sie hat sich nach einer Party von dem angesehenen Herzchirurgen Andrew Gray nach Hause bringen lassen, ist dort aber nie angekommen. Folglich fällt der Verdacht zunächst auf Gray, den die Polizei am anderen Morgen schlafend in seinem Auto am Ufer eines Sees findet. Die Suche nach Petra verläuft ergebnislos, aber im See werden zwei männliche Leichen gefunden. Erste Ermittlungen ergeben, dass es sich um ehemalige Soldaten handelt, die an einem geheimen Militäreinsatz in Afrika teilgenommen haben, bei dem fast die gesamte Einheit aufgerieben wurde. Ein Zusammenhang mit Petra Bradleys Verschwinden liegt nahe, denn ihr Vater, der pensionierte Offizier Henry Bradley, trägt die Verantwortung für diese Militäraktion. Damit ist Andrew Gray zunächst entlastet, und nur unter Protest lässt er sich auf einen höchst gefährlichen Polizeieinsatz ein.
Mit:
Andrew Gray: Ulrich Noethen
Tim Jordan: Thomas Anzenhofer
Petra Bradley: Anna Magdalena Fitzi
Peter Robinson: Hendrik Stickan
PC Evans: Gereon Nußbaum
Tom West: Alexander Radszun
Phillida Lytton: Sibylle Kuhne
Brigadier Henry Bradley: Walter Gontermann
Contessa Bradley: Angelika Fornell
Mr. Field: Hans Gerd Kilbinger
Tennyson: Bodo Primus
Ron: Wolfgang Rüter
Ted: Gregor Höppner
Laufzeit: 50 Minuten
Sendetermine: WDR 5 - Freitag, 16. März 2007, 20:05 Uhr
Der Fremde. Das Leben des Peter Weiss
Autor(en): Jens-Fietje Dwars
Produktion: BR 2007
Biographie
Regie: Jens-Fietje Dwars
Inhaltsangabe: Peter Weiss (1916-82) war zeitlebens ein Unzugehöriger, wie die Gestalten seiner Werke: 'Marat/Sade' (1964), 'Trotzki im Exil' (1970), 'Hölderlin' (1971) oder 'Kafka' (1982). Als Sohn eines Ungarn jüdischer Abstammung mit tschechoslowakischem Pass und einer Schweizer Schauspielerin, in Bremen und Berlin aufgewachsen, emigriert er über England und Böhmen nach Schweden. Keiner Nation und keiner Partei zugehörig, wird die Kunst zu seinem Fluchtpunkt. Ob als Maler, Erzähler oder Filmemacher - immer bleibt er ein Außenseiter, bis sein Mikroroman 'Der Schatten des Körpers des Kutschers' (1960) erscheint. Mit 45 Jahren entdeckt, gerät Weiss in den Bann einer sich politisierenden Welt. Als Dramatiker plötzlich berühmt und anerkannt, bekennt er sich zum Sozialismus und den Befreiungsbewegungen der 'Dritten Welt'. Doch mit seinem Stück über Trotzki und den Traum von einer 'doppelten Revolution' steht er nach zehn Jahren wieder im Abseits.
Weiss bricht zusammen und kehrt noch einmal an den Anfang zurück. Mit der Intensität seiner frühen Traumprosa schreibt er ein Jahrzehnt lang einen letzten Roman: 'Die Ästhetik des Widerstands'. Das Feature von Jens-Fietje Dwars folgt den Lebensrhythmen und Visionen dieses großen Außenseiters.
Laufzeit: ~ 60 Minuten
Sendetermine: BR 2 - Freitag, 16. März 2007, 20:30 Uhr (Ursendung)
Schöne Schädeley oder Schiller bei Goethe zu Gast
Autor(en): Ingomar von Kieseritzky (BRD 1944)
Produktion: SWR 2005
Regie: Norbert Schaeffer
Inhaltsangabe: »Im ernsten Beinhaus war's, wo ich beschaute,
Wie Schädel Schädeln angeordnet passten;
Die alte Zeit gedacht ich, die ergraute.
Sie stehn in Reih und Glied geklemmt, die sonst sich hassten«,
dichtete Goethe 1826 in Erinnerung an das Kassengewölbe des aufgelassenen Weimarer St.-Jakobs-Friedhofs, aus dem Schillers Gebeine geborgen worden waren. Soeben war der Schädel des bereits am 9. Mai 1805 Verstorbenen in sein Haus gelangt.
Goethe, der jede Konfrontation mit dem Tod ein Leben lang gemieden hatte, blieb der letzte Dialogpartner des verstummten Freundes, mit dem er hinfort den Weimarer Olymp zu teilen hatte. Die Translation von Schillers Schädel war ein Ereignis, das in Kieseritzkys durchtriebener Phantasie zu einem bizarren Portrait der Weimarer Nachwelt wird.
Mit:
Johann Wolfgang von Goethe: Traugott Buhre
Friedrich von Schiller: Rüdiger Vogler
Schwabe: Wolf-Dietrich Sprenger
Boltz: Ernst Konarek
Sophie Boltz: Elisabeth Trissenaar
Dame von Knopf: Hildegard Schmahl
Riedel: Gerd Baltus
Louise von Göchhausen: Gabriela Badura
Weyland: Heinz Meier
Charles Gore: Mathias Lange
John: Klaus Weiss
Laufzeit: 69 Minuten
Sendetermine: SWR 2 - Freitag, 16. März 2007, 22:03 Uhr
Krupp, wie er sich auf Capri ergeht
Autor(en): Ulrich Land (BRD 1956)
Produktion: DLR 2005
Originalhörspiel dt. / Krimi
Regie: Wolfgang Rindfleisch
Komposition: Alexander Krohn
Inhaltsangabe: "Majestät, es existiert eine absolut desavouierende Fotografie, die meinen Mann in unmissverständlicher Pose im Kreise graziöser Capreser Jünglinge zeigt." Während sich Margarethe Krupp an höchster Stelle um die Entmündigung ihres Gatten bemüht, droht der Skandal im Herbst 1902 bereits zu eskalieren.
Dann stirbt Friedrich Alfred Krupp einen plötzlichen Tod. Kaiser Wilhelm hält den Nachruf auf einen ehrenwerten Mann. Was bleibt, sind Rätsel um die Todesursache und um ein Foto, das viele fürchten und niemand kennt.
Mit:
Fahrenhorst: Henry Hübchen
Gernot: Matthias Matschke
Allers: Udo Kroschwald
Kaiser Wilhelm: Horst Hiemer
Margarethe Krupp: Steffi Kühnert
Bertha Krupp: Bianca Nele Rosetz
Friedrich Alfred Krupp: Herbert Fritsch
Giovanni: Eduardo Mulone
von Plöhnen: Roland Hemmo
u.a.
Laufzeit: 55 Minuten
Sendetermine: RBB Kultur - Freitag, 16. März 2007, 22:04 Uhr
Graffiti Hero
Autor(en): Christian Schiller (BRD 1974)
Produktion: RB 2006
Regie: Wolfgang Seesko
Komposition: Matthias Zähler
Inhaltsangabe: Alex ist jung, Sprayer, am liebsten nachts unterwegs. "Es ist ein abgefahrenes Gefühl. Was zu machen, was verboten ist und man macht's trotzdem. Man selber denkt in diesem Moment gar nicht drüber nach, was man gerade macht. Man hat seinen Plan vom Style. Und dann schreibt man: ich. Ich schreib meine Namen in die Welt. Ich vergess alles andere drum rum. Meine Wünsche und Ängste und all den Müll. Scheiße auf morgen. Nur ich und die Wand. Nur ich und der Zug. Nur ich und die action. Und meine Kumpels."
Alex steht eine zweite Herz-Operation bevor - und eine Entscheidung. Er weiß: Nach der OP muss er sein Leben lang Medikamente nehmen, risikovolle Unternehmungen, bei denen er sich verletzen könnte, - dazu gehört auch das Sprayen - sollte er ab sofort ausschließen. Alex wehrt sich gegen ein von ihm als angepasst verstandenes, vorgeschriebenes "vernünftiges Leben". Am Abend vor der OP im Krankenhaus beschließt er, noch einmal loszugehen: "Ich mache meinen letzten Zug."
Mit:
Daniel Hoevels, Ole Lagerpusch, Stefanie Schimanski, Verena Güntner, Gabriela Maria Schmeide, Siemen Rühaak, Hans-Werner Leupelt, Burghard Rausch, Anja Wedig
Laufzeit: 39 Minuten
Sendetermine: RB NWR - Freitag, 16. März 2007, 22:05 Uhr (Ursendung)
[Quelle:
www.hoerdat.de]