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Die Ästhetik des Widerstands
Autor(en): Peter Weiss (BRD 1916 - 1982)
Produktion: BR/WDR 2007
Bearbeitung Literatur
Regie: Karl Bruckmaier
Bearbeitung: Karl Bruckmaier
Komposition: David Grubbs
9. Teil: Die Mutter
Inhaltsangabe: 'Die Ästhetik des Widerstands', das in den Jahren von 1971 bis 1981 entstandene erzählerische Hauptwerk des Schriftstellers Peter Weiss, gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Romanen der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Im Zentrum des fast eintausend Seiten umfassenden Triptychons, das die Geschichte des Scheiterns sozialistischer Ideale und Kämpfe und das Ausgeliefertsein des Individuums in totalitären Zeiten abbildet, steht die Person eines fiktiven deutschen Widerstandskämpfers. Dieser Ich-Erzähler verlässt als Jugendlicher 1937 Berlin und gelangt über die Tschechoslowakei, Spanien und Paris nach Schweden. Da wie dort wird er Zeuge der Widerstandskämpfe gegen Nazideutschland und der Machtkämpfe innerhalb der Kommunistischen Partei. "Wer ist dieses Ich? Ich selbst bin es."
Der namenlose Protagonist ist in vielen Details dem Autor nachgebildet. Er gibt Peter Weiss Gelegenheit, durch seine literarische Trauer- und Erinnerungsarbeit eine sprachmächtige Aufarbeitung eines historisch entscheidenden Jahrzehnts in der Auseinandersetzung der Ideologien zu liefern. Am Ende steht der Fall des Faschismus, gleichzeitig entwerten sich aber auch die Utopien der europäischen Linken im sowjetischen Personenkult und in der weltanschaulichen Zerrissenheit der Arbeiterparteien. Darüber hinaus arbeitet sich Weiss auch an der für ihn persönlich relevanten Hauptfrage ab, inwieweit politische Notwendigkeit und individuelle Erkenntnis über ästhetische Zusammenhänge miteinander zur Deckung gebracht werden können - auch hier gelingt dem Autor eine bittere Synthese aus Kunsttheorie und Realitätsanspruch: Der Ich-Erzähler und seine Gefährten entwickeln nicht nur über politische Erörterungen und Einschätzungen, sondern ebenso über Lektüren und gemeinsame Kunstbetrachtung eine Art kollektive Weltsicht. Durch die Reflektion seines politischen Tuns wie durch die Deutung großer Kunstwerke erfindet sich der Erzähler im Roman eine eigene Position als geistiger Arbeiter, als freier Schriftsteller, der sich aber aus ebenso freien Stücken der Disziplin einer Kaderpartei unterwirft: "Für den Ruf nach totaler Zertrümmerung der Kunst hatten wir nichts übrig, solche Parolen konnten sich diejenigen leisten, die übersättigt waren von Bildung."
Zu seinem Romanprojekt betrieb Peter Weiss intensive historische Recherchen, um dem entstehenden Werk "breiteste Realität zu geben". Neben der Hauptperson begegnet der Leser Figuren wie Willi Münzenberg oder Herbert Wehner und den Mitgliedern der Widerstandsorganisation um Harro Schulze-Boysen (`Rote Kapelle'). "Ich benutzte die authentischen Namen im Roman als Chiffren", notierte Peter Weiss dazu. Eine dieser Chiffren ist Bert Brecht. Auf ihn und seine Mitarbeiter stößt der Ich-Erzähler im schwedischen Exil. Weiss beschreibt manchmal bis ins quälende Detail alles über die Antagonismen zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten in Deutschland, Spanien, Schweden und im französischen Exil, denen groß angelegte Ausdeutungen von Gemälden (Picassos 'Guernica') und Romanen (Kafkas 'Das Schloss') gegenüberstehen. In den grob zehn Jahren (1937 bis 1947), die der Roman umfasst, bekämpften zwei totalitäre Systeme - Faschismus und Kommunismus - sich selbst und die Menschheit aufs grimmigste und rücksichtsloseste. Im Namen einer pervertierten Vernunft und Wissenschaftlichkeit wurde mehr gemordet als je in der Geschichte zuvor im Namen einer Religion oder metaphysischen Idee - und dies aus dem Herzen des zivilisierten Europa heraus.
Gut fünfundzwanzig Jahre nach dem Tod von Peter Weiss, gut fünfzehn Jahre nach dem Zerfall des kommunistisch regierten Ostblocks liest man "Wehrt Euch"-Parolen auf den Straßen Berlins und im Osten Deutschlands, diesmal auf den Plakaten der politischen Erben der Nazi-Ideologie - und nicht als illegal hinterlassenes Signum des Widerstands gegen das NS-Regime wie im Roman 'Die Ästhetik des Widerstands'. Zu keinem besseren Zeitpunkt könnte man erinnern an einen der noch vor nicht allzu langer Zeit meistgespielten und meistgelesenen Nachkriegsautoren Deutschlands, an Peter Weiss und seine 'Ästhetik des Widerstands', die nun in einer fast zwölfstündigen Hörspielfassung, erarbeitet und realisiert von Karl Bruckmaier, vorliegt - immer noch monströs, immer noch schwierig, immer noch besessen vom Wunsch, auf der Basis von Vernunft und Verstehen eine bessere Welt zu errichten, ohne deshalb die Menschlichkeit abzuschaffen. Und doch auch anders als der Roman: das Hörspiel ist sich der Widersprüche des Textes durch den zeitlichen Abstand und die historischen Ereignisse stärker bewusst, ebenso der Zerrissenheit des Autors, seines Leidens, seines tatsächlich stellvertretenden und existentiellen Leidens bis hin zum Tod. In der zwangsläufig radikal komprimierten Hör-Fassung wird die Ästhetik auch verstehbarer, zugänglicher durch die Stimmen von Peter Fricke, Robert Stadlober, Rüdiger Vogler, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler.
Mit:
Robert Stadlober, Peter Fricke, Rüdiger Vogler, Michael Tregor, Helga Fellerer, Ulrich Frank, Paul Herwig, Helmut Stange, Christian Friedel, Stephan Zinner, Katharina Schubert, Sabine Kastius, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler, Jochen Striebeck, Wolfgang Hinze, Jule Ronstedt
Gesamtlaufzeit: ~ 660 Minuten
Sendetermine: BR 2 - Dienstag, 13. März 2007, 15:00 Uhr - Teil 9 von 12
Meisterdetektiv Kalle Blomquist
Autor(en): Astrid Lindgren (Schweden 1907 - 2002)
Produktion: NWDR 1954
Bearbeitung Literatur / Kinderhörspiel
Regie: Kurt Reiss
Bearbeitung: Rose Marie Schwerin / Ingeborg Tröndle
Komposition: Erich Bender
Inhaltsangabe: Kalle Blomquist kämpft gegen das Verbrechen. Immerhin ist er schon 12 Jahre alt, und da kann er es mit Sherlock Holmes allemal aufnehmen. Sehr zu Kalles Verdruss nehmen ihn seine Freunde Eva-Lotta und Anders nicht so ganz ernst mit seinem "Krimi-Tick". Eines Tages taucht Eva-Lottas Onkel Einar unvermittelt in dem kleinen Städtchen auf. Oder taucht er unter? Das kombiniert jedenfalls Kalle sofort messerscharf. Mit waghalsigen Ermittlungen versucht Kalle - zunächst im Alleingang - Beweise gegen Onkel Einar zu sammeln. Dabei gerät er mächtig in Schwierigkeiten.
Das Hörspiel des Meister-Regisseurs Kurt Reiss war bei seiner Erstausstrahlung im Jahre 1954 ein "Straßenfeger". Es erreichte ein Millionenpublikum und verhalf auch Astrid Lindgrens Buchvorlage zu Rekordauflagen. Noch nach über 50 Jahren fragen Erwachsene und Kinder beim NDR immmer wieder nach einer Wiederholung der zeitlos-gelungenen Produktion.
(ab 7 Jahren)
"Besonders das erste der beiden Kalle-Hörspiel hat in den Fünfzigern und 60iger Jahren in jener halben Stunde von 14.00 bis 14.30 Uhr selbst die Erwachsenen von der Straße geholt! Alles lauschte verzückt dem Radio! - War selbst Zeuge dieses Geschehens! ;-)" (SW)
Mit: Kalle: Andreas von der Meden
Eva-Lotta: Kornelia Boje
Anders: Thomas Piper
Frida: Eva Pflug
Onkel Einar: Franz Schafheitlin
Schutzmann Björk: Herbert A. E. Böhme
Frau Lisander: Anne-Mary Braun
Redig: Eric Schildkraut
Tiommen: Hans Anklam
Portier: Gerd Segatz
Stenberg: Walter Klam
Santesson: Karl Kramer
Komposition: Erich Bender
Gesang: Thomas Piper, Heidi Meckhoff, Andreas von der Meden
Hammondorgel: Gerhard Gregor
Gesamtlaufzeit: 107 Minuten
Sendetermine: WDR 5 - Dienstag, 13. März 2007, 14:05 Uhr - Teil 2 von 4
Willkommen daheim!
Autor(en): Ed Jones (Großbritannien 1964)
Produktion: WDR 2002
Originalhörspiel int.
Regie: Frank Erich Hübner
Übersetzung: Sabine Hübner / Michael Walter
Inhaltsangabe: Lezzo freut sich auf seinen Wochenendurlaub. Er hat eine achtjährige Haftstrafe bis auf einen winzigen Rest von vier Wochen abgesessen und ist fest entschlossen, ein sogenanntes "anständiges" Leben zu führen, wenn er den Knast endlich hinter sich gelassen hat. Aber die Freunde, die er an diesem Wochenende trifft, sind ihm bei diesem guten Vorsatz keine echte Hilfe. Sie erzählen von miesen Löhnen, von blaugefrorenen Fingern in der örtlichen Fabrik für Tiefkühlkost und von den Schikanen der Behörden. Alles habe sich verändert in den letzten Jahren, behaupten sie, und als Lezzo Drogen und Waffen bei ihnen findet, ahnt er, dass sie Recht haben. Wenn er sich wieder in ihre Kreise ziehen lässt, kann er seine Entlassung vergessen. Ein turbulentes Wochenende steht ihm bevor, an dem alles passieren darf, solange keine Polizeistreife in der Nähe ist. Aber die lauert schon an der nächsten Ecke.
Mit:
Florian von Manteuffel, Roman Knizka, Jesco Wirthgen, Alexandra Wilcke, Camilla Renschke, u.a.
Laufzeit: 47 Minuten
Sendetermine: WDR 5 - Dienstag, 13. März 2007, 20:05 Uhr
Pour en finir avec le jugement de Dieu - Schluss mit dem Gottesgericht
Autor(en): Antonin Artaud (Frankreich 1896 - 1948)
Produktion: DLF 1997
Originalhörspiel int.
Regie: Antonin Artaud / Götz Naleppa
Sprache: Deutsch/Französisch
Inhaltsangabe: Zweisprachige Version des Hörspiels von Antonin Artaud
Im November 1947 bot der französische Rundfunk dem literarischen Exzentriker Antonin Artaud an, für die Sendung "La voix des poètes" einen radiophonen Vortrag zu erarbeiten. Artaud, nach neunjährigem Aufenthalt in psychiatrischen Kliniken wieder in Paris, sah die Chance, noch einmal eine Probe seines "Theaters der Grausamkeit" zu geben.
An sechs Tagen wurde "Schluss mit dem Gottesgericht" geprobt und aufgezeichnet. Das Hörspiel wurde jedoch einen Tag vor dem Sendetermin "wegen Ungebührlichkeit" aus dem Programm genommen.
Zu hören ist das Stück in der französischen Originalfassung mit einer vom Hörer selbst regulierbaren Synchronspur.
Mit:
Antonin Artaud, Maria Casarès, Roger Blin, Paul Thévenin, Christian Brückner
Laufzeit: 38 Minuten
Sendetermine: DLF - Dienstag, 13. März 2007, 20:10 Uhr
Mitte letzter Woche entwickelten sich menschenähnliche Affen zu affenähnlichen Menschen. Ein Hörspiel aus der Schule des Lebens
Autor(en): Franz Schuh
Produktion: ORF 2001
Regie: Renate Pittroff
Inhaltsangabe: Franz Schuh über sein Hörspiel: "Eines Tages habe ich wieder zu schreiben begonnen, und zwar sogenannte Prosa. Oft schreibe ich ja gar nicht, sondern treibe mich in der materiellen, in der virtuellen und in der spirituellen Welt herum. Ich bin am glücklichsten, wenn mich keinerlei Ehrgeiz packt. Aber leider saß ich eines Tages - zu einer bestimmten Jahreszeit - in einem Gasthausgarten. Ach, der Winter war vorbei und das unentschiedene Zwischenspiel, das in unseren Breiten zu einer Art Halbsommer führt, war für einen Augenblick "Frühling" geworden. Da fiel mir der erste Satz ein: "Wenn man sich nicht mehr bücken kann, sollte man zusehen "danach trachten", daß einem nichts runterfällt: Eben auch nicht die zehn Schilling Münze im Gasthausgarten, die der Kellner gerade herausgeben hat." Ich wußte, so ein Satz führt jemanden wie mich im Frühling zu Schreibarbeiten. Mein Thema war, um es schlicht zu sagen: Das Leben und ich. Ich schrieb und ich schrieb, und während ich so schrieb, mit mir selbst ins Gericht ging, meine inneren Stimmen abhörte, erwachte in mir der Wunsch, diese Stimmen "von außen" zu hören. So dramatisierte ich diese Prosa oder besser: Ich zerlegte den prosaischen Verlauf in einen stimmlichen. Wie sich diese Stimmen anhören sollten, davon hatte ich eine genaue Vorstellung; sie wird nun von den Stimmen erfüllt, die in meinem Hörspiel das Wort ergriffen haben." Auf die Vermutung des Redakteurs, der Titel könnte auf eine Stelle in den Schriften von Marx Bezug nehmen, antwortete Schuh: "Nein. Der Titel stammt aus der U-Bahn. Auf einem Plakat wird die Evolution in kurzen Zügen und 'heiter' referiert. Die Affengeschichte ist überhaupt eine bösartige Montage meinerseits: In der NZZ hat sich ein (...) Auslandskorrespondent in Indien 'heiter' über die Affen beklagt ... Aber mir geht's (wie dem Marx) ums Leben, auch um 'Identität und Diffferenz' mit dem Tierischen, um den 'Schlüssel'..."
Mit:
Er: Peter Matic
Sie 1: Susi Nicoletti
Sie 2: Michou Friesz
Bürgermeister: Thomas Bauer
Schulfunkstimme: Peter Färber
Sensible Männerstimme: Eduard Wildner
Laufzeit: 43 Minuten
Sendetermine: ORF 1 - Dienstag, 13. März 2007, 20:31 Uhr
Die Räuber
Autor(en): Friedrich Schiller (Deutschland 1759 - 1805)
Produktion: SWR 2006
Bearbeitung Theater
Regie: Leonhard Koppelmann
Bearbeitung: Leonhard Koppelmann
Komposition: Henrik Albrecht
Inhaltsangabe: "Die Räuber" gehören zu den wenigen Dramen des "Sturm und Drang", die bis heute zur Interpretation herausfordern. Schiller sieht Geist und Moral determiniert durch Geburt und soziale Ordnung. Franz Moor, als Zweitgeborener von der Erbfolge des Hauses Moor ausgeschlossen, fühlt sich von der Natur benachteiligt. "Ich habe großes Recht, über die Natur ungehalten zu sein, und bei meiner Ehre! Ich will es geltend machen." Der Vater Karl Moor, der sich in der Manier des "Sturm und Drang" als freiheitsdurstig und angeekelt von kleinbürgerlicher Provinzialität gezeigt hat, bereut sein Handeln. Franz aber verhindert eine Aussöhnung des "verlorenen Sohnes" mit dem Vater. Franzens Intrige spaltet nicht nur die Familie, sondern legt auch den Riss durch die Ordnung der Welt offen.
Mit:
Der alte Moor: Hans-Michael Rehberg
Karl Moor: Oliver Stokowski
Franz Moor: Wolfgang Pregler
Amalia von Edenreich: Alexandra Henkel
Spiegelberg: Sylvester Groth
Schweizer: Oliver Mallison
Grimm: Frank Stöckle
Roller: Martin Bross
Schwarz: Andreas Grothgar
Kosinsky: Timothy Peach
Hermann: Lucas Gregorowicz
Pater: Horst Hildebrand
Daniel: Friedrich von Bülow
Pastor Moser: Hubertus Gertzen
Laufzeit: 76 Minuten
Sendetermine: MDR Figaro - Dienstag, 13. März 2007, 22:00 Uhr
Vom Träumen in der Traumindustrie - Sartre verfilmt Freud in Hollywood
Autor(en): Heinz-Dieter Herbig (BRD 1951)
Produktion: SWR 2007
Originalhörspiel dt. / Biographie
Inhaltsangabe: 1958 bat der Hollywood-Regisseur John Huston den französischen Philosophen Jean-Paul Sartre, ein Drehbuch über Sigmund Freud zu schreiben. Sartre brauchte Geld und legte los. Er schrieb ein Meisterwerk optischer Tiefenanalyse, das noch heute becirct. Aber: 500 Seiten! 5 Stunden Kintopp über ein intellektuelles Thema? In Hollywood? John Huston bat den Autor nach Hawaii. Das praktische Genie rang mit dem intellektuellen. Das Ergebnis: 500 Seiten. 5 Stunden Kintopp. Und ein erledigter Regisseur. Anscheinend hatte Sartre Huston in Grund und Boden geredet. Und der schwor, sich nie mehr auf einen Intellektuellen einzulassen. Sartres Film kam nie zustande. Gedreht wurde ein anderthalbstündiger Abklatsch zweier anderer Autoren, der ein cineastischer Reinfall wurde.
Laufzeit: 76 Minuten
Sendetermine: SWR 2 - Dienstag, 13. März 2007, 22:05 Uhr (Ursendung)
Digital Underground
Autor(en): Evrim Sen ( 1975)
Produktion: WDR 2007
Regie: Martin Zylka
Inhaltsangabe: Ihre Chaträume und E-Mails sind verschlüsselt, von ihren digitalen Treffpunkten wissen nur Eingeweihte. Sie führen ein Eigenleben in einem digitalen Untergrund und sind die Quelle der Raubkopien, die sich weltweit verbreiten. Doch ihnen geht es nicht um die Kopien und noch weniger um Profit, es geht um Respekt und um Ruhm. Es geht darum, Teil einer Untergrundbewegung zu sein: der "Scene". Was wie eine Verschwörungstheorie klingt, ist die Geschichte einer eingeschworenen Subkultur, deren Wurzeln bis in die 50er Jahre zurückgehen. Die frühe Hackerkultur war überzeugt, dass Wissen und Information frei sind und frei bleiben sollen. Auch heute noch sorgt die "Scene" hinter verschlossenen Türen für die Erstverbreitung von digitalen Kopien aller Art. "Racen" heißt es im Szene-Jargon, das Wettrennen um die schnellste Raubkopie. Dass ihre Handlungen illegal sind, weiß die "Scene" nur zu genau. Die Mitglieder werden mittlerweile von FBI und Interpol gejagt. Dennoch existiert die Szene bereits seit 25 Jahren. Denn das genau ist auch ihre Faszination eine geheime Elite zu sein. Wissen ist nicht nur frei, Wissen ist auch Macht.
Laufzeit: ~ 53 Minuten
Sendetermine: WDR Eins Live - Dienstag, 13. März 2007, 23:00 Uhr (Ursendung)
[Quelle:
www.hoerdat.de]