Heute im Sortiment:
Auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit, auf der Suche nach dem eigenen Selbst, auf der Suche nach einem Todesschützen, auf der Suche nach neuen musikalischen Ausdrucksformen und auf der Suche nach einem Kindesentführer
Wahlkrieg
Autor(en): Horst Bieber (BRD 1942)
Produktion: WDR 2007
Originalhörspiel dt. / Krimi
Regie: Christoph Pragua
Inhaltsangabe: Bei einer Wahlkampfveranstaltung fallen plötzlich Schüsse. Aber das Attentat auf den Innenminister Ulrich Berger schlägt fehl, die Schüsse töten seinen langjährigen Leibwächter Markus Michel. Berger war zwar selbst in den eigenen Reihen umstritten, aber wem hätte seine Ermordung nutzen können? Dem politischen Gegner bestimmt nicht, denn Berger wird nun fast als Volksheld gefeiert und die Sympathiewelle verspricht beste Wahlergebnisse. Mit vereinten Kräften tragen Günter Rabe vom LKA und Kripo-Kommissarin Caro Heynen in kürzester Zeit interessante Details zusammen: Geschossen wurde von einem Hochhaus gegenüber, aus einem Fenster neben der Kanzlei des Rechtsanwalts Zurwege, einem Parteifreund Bergers. Für einen professionellen Auftragsmord gibt es keine Anzeichen, die Tatwaffe war offenbar ein Karabiner aus dem 2. Weltkrieg.
Laufzeit: ~ 54 Minuten
Sendetermine: WDR 5 - Samstag, 10. März 2007, 10:05 Uhr
Utrangscheert
Autor(en): Hans Peter Beyenburg (BRD 1951) / Werner Drossard (BRD 1948)
Produktion: RB/NDR 1989
Regie: Jochen Schütt
Sprache: Dialekt
Inhaltsangabe: Ein junger Mann sitzt in seinem Appartement und hadert mit sich und der Welt. Er fühlt sich ausgenutzt und unverstanden. Während er eine Bierflasche nach der anderen öffnet, mischt sich Selbstreflexion zunehmend mit Selbstmitleid. Dennoch dämmert ihm allmählich die Einsicht, dass sein permanentes Bestreben, es allen Menschen recht zu machen, ihn in eine Sackgasse geführt hat. Die Erinnerung an seine Freundin, die vor genau einem Jahr einem Verkehrsunfall zum Opfer fiel, lässt ihn immer drängender fragen, wie es zu diesem Unfall hat kommen können. Bis ihn schließlich die Erkenntnis wie ein Blitz trifft.
Mit:
Tom: Jasper Vogt
Achim: Peter Kaempfe
Mutter: Ruth Bunkenburg
Ann: Martina Rüggebrecht
Günter: Frank Grupe
Silvia: Sylvia Wempner
Fahrer: Harald Halgardt
Betty: Marita Heuer
Vater: Klaus Nowicki
Frau Kühn: Elsbeth Kwintmeyer
Laufzeit: 49 Minuten
Sendetermine: NDR 1 MV - Samstag, 10. März 2007, 19:05 Uhr
NDR 1 HH - Samstag, 10. März 2007, 20:05 Uhr
Ein toter Hund
Autor(en): Werner Buhss (DDR 1949)
Produktion: DLR 2006
Originalhörspiel dt. / Krimi
Regie: Wolfgang Rindfleisch
Komposition: Frank Merfort
Inhaltsangabe: "Kümmert euch mal um Franz Reimann. Ihr werdet euer blaues Wunder erleben." Solche anonymen Hinweise wirft der Stralsunder Hauptkommissar Plessow gleich in den Papierkorb. Aber dann wird ein gewisser Franz Reimann tot im Schnee gefunden, irgendwo im Schilf bei Vitte, wo er sich nachts im Suff verlaufen hatte.
Sein Notruf bei der Feuerwehr ist noch gespeichert. Frau Kruschke, die Bürgermeisterin auf der Insel Hiddensee, glaubt an einen tragischen Unglücksfall. Aber es geht um Finanzdienstleistungen, eine Scheidung und einen toten Hund.
"Gleiche Machart wie "Kaugummimonat", vielleicht der Beginn einer Serie von Inselkrimis?" (RR)
Mit:
Karl Kranzkowski, Stefan Kaminski, Steffi Kühnert, Simone von Zglinicki, Michael Klobe, Friedhelm Ptok, Catherine Stoyan, Klaus Manchen, Shorty Schollman, Jennifer Weiß
Laufzeit: 53 Minuten
Sendetermine: DLF - Samstag, 10. März 2007, 00:05 Uhr
Wie wir den Free Jazz erfunden haben
Autor(en): Dietrich Rauschtenberger (BRD 1939)
Produktion: Guanako 2005
Originalhörspiel dt. / Biographie
Regie: Dirk Peters
Bearbeitung: Dirk Peters
Komposition: Dietrich Rauschtenberger
Inhaltsangabe: Die Geschichte des Jazz muss neu geschrieben werden, so viel steht fest. Der Free Jazz, der große Aufbruch der freien Musik in den sechziger Jahren hatte nicht in New Yorker Untergrundbars seinen Ursprung, sondern im Vereinsheim des Deutschen Turnvereins Wuppertal Barmen. Nicht Cecil Taylor oder Bill Dixon waren die Protagonisten, sondern Paul Trombeck und sein Freund Hans Notenbast. Inzwischen geht Paul Trombeck auf die Siebzig zu und findet, dass es Zeit ist, seine Geschichte zu erzählen. Vom Mief und Frust der Jugend in den Fünfzigern. Von Musik als Mittel, sich zu wehren. Vom Bebop, der aufregend, aber schwer zu spielen war. Und warum sie den Free Jazz erfinden mussten: "Aus Rache. Damit jeder deutsche Vater und jede deutsche Mutter ein für alle mal wussten, dass Jazz genau so schrecklich war, wie die Nazis immer behauptet hatten."
Mit:
Rolf Becker
Laufzeit: 47 Minuten
Sendetermine: ORF 1 - Samstag, 10. März 2007, 14:00 Uhr
Untergang des Egoisten Fatzer
Autor(en): Bertolt Brecht (Deutschland 1898 - 1956)
Produktion: DDR 1988
Bearbeitung Literatur
Regie: Heiner Müller
Bearbeitung: Heiner Müller
Komposition: Einstürzende Neubauten (Blixa Bargeld) (Frank Martin Einheit) (Alexander Hacke) (N. U. Unruh) (Mark Chung)
Inhaltsangabe: Vier Deserteure im ersten Weltkrieg geraten in eine Zwangssituation, an deren Ende Fatzer kurz vor seiner Exekution erklärt: "Und von jetzt ab eine ganz Zeit über / Wird es keine Sieger mehr geben / Auf eurer Welt, sondern nur mehr / Besiegte". In den 20er Jahren schrieb Brecht am "Untergang des Egoisten Fatzer", der ein schließlich auf 600 Seiten ausuferndes Fragment bleiben sollte. Zu seiner Bearbeitung sagt Heiner Müller: "Was am 'Fatzer' wichtig ist, das hängt zusammen mit dem Fragment-Charakter der deutschen Geschichte, der dazu führt, daß so ein Stück, das ganz unmittelbar mit deutscher Geschichte zu tun hat, Fragment bleibt... Vier Leute desertieren aus dem 1. Weltkrieg, warten auf die Revolution, und die kommt nicht. Und nun sind sie ausgestiegen aus der Gesellschaft... radikalisieren sich gegeneinander und negieren sich gegenseitig. Das ist eine große Formulierung einer Situation, die sich in der deutschen Geschichte immer wieder ergeben hat..."
Mit:
Fatzer: Jörg-Michael Koerbl
Büsching: Werner Hennrich
Koch: Frank Castorf
Kaumann: Ulrich Zieger
Frau Kaumann: Iduna Hegen
Die Andere: Regina Menzel
Soldat: Knut Hirche
Zwei Fleischer: Wolfgang Krause, Jochen Menzel
Chortexte: Johanna Schall
Sprecher: Heiner Müller
Laufzeit: 79 Minuten
Sendetermine: DLF - Samstag, 10. März 2007, 20:05 Uhr
One Minute
Autor(en): Simon Stephens (Großbritannien 1971)
Produktion: DRS 2005
Bearbeitung Theater
Regie: Franziska Hirsbrunner
Komposition: Stini Arn
Übersetzung: Barbara Christ
Inhaltsangabe: "One Minute" bezeichnet in der englischen Kriminologie die Zeit, die es braucht, um ein Kind zu entführen und verschwinden zu lassen. Nicht, dass Simon Stephens dies in seinem Stück erwähnen würde, das auf Grund von intensiven Recherchen und Improvisationen entstanden ist. Vielmehr nähert er sich dem grausamen Hintergrund des Titels von den Rändern, platziert das, was mit Daisy Schults geschieht, an die Peripherie eines grossen Spektrums von Verlust, Gewalt und schwindenden sozialen Verbindlichkeiten, die den Alltag in den Städten des 21. Jahrhunderts prägen. Bis Daisy nach 28 Wochen am Londoner Themseufer bei Ebbe tot aufgefunden wird, kreisen ihre Mutter, zwei mit dem Fall befasste Polizisten und zwei junge Frauen, alle fünf durch das entführte Kind wissentlich oder unwissentlich miteinander verbunden, um ihre eigene innere Verlorenheit, um ein Gefühl der Entfremdung, das durch die Sorge um das kleine Mädchen, das Entsetzen angesichts seines Verschwindens am helllichten Tag, ins Unerträgliche gesteigert wird.
Mit:
Klaus Brömmelmeier, Julika Jenkins, Lara Körte, Till Kretzschmar, Susanne-Marie Wrage
Laufzeit: 96 Minuten
Sendetermine: DRS 2 - Samstag, 10. März 2007, 21:00 Uhr
Mein Name ist Luz
Autor(en): Elsa Osorio (Argentinien 1952)
Produktion: WDR 2006
Bearbeitung Literatur
Regie: Martin Zylka
Bearbeitung: Martin Zylka
Übersetzung: Christiane Barckhausen-Canale
Inhaltsangabe: Luz - Opfer des systematischen Kindesraubes während der Militärdiktatur in Argentinien - versucht Licht in das Dunkel ihrer eigenen Herkunft zu bringen. Wer ist sie, wer waren ihre wirklichen Eltern? Jedenfalls ist sie nicht das Kind ihrer vermeintlichen Eltern. Sie ist die Tochter einer politisch Verfolgten, einer "Verschwundenen". Luz weiß es nicht, bis sie in Madrid ihrem wirklichen Vater gegenübersitzt. Hinter ihrer scheinbar normalen Kindheit in der Familie eines hohen Militärs in Argentinien verbirgt sich ein menschliches und politisches Drama. Nur wenige Kinder wurden gefunden, die während der Militärdiktatur geraubt wurden. Nicht nur die Täter schwiegen, auch die Familien der Opfer verharrten jahrelang in Angst und Sprachlosigkeit. Auch nach Luz suchte niemand.
Mit:
Luz: Meriam Abbas
Miriam: Christin Marquitan
Eduardo: Christian Berkel
Alfonso: Peter Groeger
Mariana: Esther Hausmann
Bestia: Michele Cuciuffo
Dolores: Helene Grass
Amalia: Marianne Rogée
Liliana: Nina Weniger
Arzt: Jochen Langner
Sekretärin: Sabine Weithöner
Javier: Juan Carlos Lopez
Luz als Kind: Céline Vogt
Marta: Wieslawa Wesolowska
Pilon: Andreas Grötzinger
Frank: Andreas Laurenz Maier
Portier: Rainer Homann
Laura: Jele Brückner
Carlos: Udo Schenk
Ramiro: Samuel Weiss
Soldat / Stimme: Hüseyin Michael Cirpici
Gesamtlaufzeit: 160 Minuten
Sendetermine: NDR Info - Samstag, 10. März 2007, 21:05 Uhr - Teil 2 von 3
Club d'Essai - Das Pariser Studio für Radiokunst
Autor(en): Hansjörg Schmitthenner (BRD 1908 - 1993)
Produktion: HR/WDR 1978
Feature / Hörspieltheorie
Regie: Hansjörg Schmitthenner
Inhaltsangabe: Der 1946 in Paris gegründete Club d'Essai stellte sich drei Aufgaben:
1. Das Instrumentarium des Rundfunks und seine Möglichkeiten im Sinne einer grundlegenden Rundfunkästhetik zu erforschen.
2. Produktionsmaschinen und Arbeitsmethoden zu entwickeln, die es erlauben, den Rundfunk in seinen noch unentdeckten medialen Möglichkeiren weiter zu entfalten.
3. Den Rundfunk nicht nur als Verbreitungsinstrument von Nachrichten, Unterhaltung und kulturellen Ereignissen zu verbessern, sondern seine Chance, auch Wirkungsfeld für eine autonome radiofonische Kunst zu sein, grundlegend zu durchdenken und praktisch zu erproben; die "konkrete Musik" ist das markanteste Ergebnis dieser vielfältigen Arbeit des Club d'Essai.
Hansjörg Schmitthenner berichtet anhand zahlreicher Beispiele über die Entwicklungen des Club d'Essai sowie über die verschiedenen Forschungsgruppen des Französischen Rundfunks, die heute die damals gestellten experimentellen Aufgaben fortführen.
Gesamtlaufzeit: 101 Minuten
Sendetermine: HR 2 - Samstag, 10. März 2007, 23:05 Uhr - Teil 1 von 2
[Quelle:
www.hoerdat.de]