Heute im Sortiment:
Satanismus, Widerstand und das blanke Leben
Die Lebenspraktikanten 1:
Existenzminimum
Autor(en): Nikola Richter
Produktion: SWR/DLR 2006
Bearbeitung Literatur
Regie: Judith Lorentz
Bearbeitung: Katrin Zipse
Inhaltsangabe: Die Welt steht ihnen offen, sie sind behütet aufgewachsen und gesund ernährt, mobil, mehrsprachig, ideologisch unverdorben und informationstechnisch auf dem neuesten Stand - sie haben ihr Studium abgeschlossen und sind bereit, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Erwachsen zu werden. Geld zu verdienen. Leider haben sie keine Chance. Der Arbeitsmarkt braucht sie nicht. Wenn sie gefragt sind, dann als unbezahlte Praktikanten oder als Aushilfsjobber für ein paar Wochen. Sie sind weder Studenten noch Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger oder Berufsanfänger. Sie sind Meister der Anpassung an eine Gegenwart, die außer dem Wandel nichts Stetiges mehr kennt. Durch und durch flexibel, erfinden sie sich wochenweise neu. Sie sind professionelle Lebenspraktikanten. Sie leben auf Probe, vermutlich für immer.
Mit:
Milan Peschel, Rosalie Thomass, Katharina Vötter, Maximilian von Pufendorf
Laufzeit: 23 Minuten
Sendetermine: DLR - Montag, 5. März 2007, 00:05 Uhr
Die Lebenspraktikanten 2:
Jasmin Up-Date
Autor(en): Nikola Richter
Produktion: SWR/DLR 2006
Bearbeitung Literatur
Regie: Judith Lorentz
Bearbeitung: Katrin Zipse
Inhaltsangabe: Jasmin zum Beispiel. Jasmin hat jetzt ihre Magisterarbeit abgegeben. Tage und Nächte hat sie sich mit ihrem Billigdrucker um die Ohren geschlagen, weil er für das Drucken einer Seite fünf Minuten brauchte, hat seinen Tintenstrahlseufzern und Seiteneinzugkratzern gelauscht, ist monatelang nicht mehr ans Telefon gegangen und hat, weil sie nur noch auf ihrem Bürostuhl saß, zehn Kilo zugenommen. Jetzt soll es anders werden. Jasmin packt den Start ins Berufsleben an. Angriffslustig schreibt sie Bewerbungen, spart nicht an Kopiergeld und Portokosten und verschickt ihre gesammelten Werke in die weite Welt. Und sie hat Glück: Sie findet Arbeit in einem deutsch-polnischen Altersheim. Sie weiß, dass sie nur ein Jahr dort bleiben wird, denn dann wird sie sich ja hocharbeiten und wieder in die Nähe der großen Städte ziehen. Und dort dann die ganz große Karriere starten. Jasmin glaubt an natürliches Wachstum.
Mit:
Milan Peschel, Rosalie Thomass, Katharina Vötter, Britta Steffenhagen, Maximilian von Pufendorf
Laufzeit: 25 Minuten
Sendetermine: DLR - Montag, 5. März 2007, 00:25 Uhr
Die Lebenspraktikanten 3:
Kleine feste Orte
Autor(en): Nikola Richter
Produktion: SWR/DLR 2006
Bearbeitung Literatur
Regie: Judith Lorentz
Bearbeitung: Katrin Zipse
Inhaltsangabe: Linn würde alles machen. Sie müsste nur irgendwann mal irgendwo anfangen. Sie müsste mal anfangen, ein bisschen Verantwortung zu übernehmen, einen Schreibtisch zu haben, auf dem sie ihre Papiere liegen lassen kann, eine Durchwahl zu haben, die sie Gesprächspartnern mitteilen kann, nicht immer von Zimmer zu Zimmer ziehen zu müssen, Woche für Woche, weil die Praktikantin per se ja nicht als anwesend eingestuft wird, sondern als beobachtend, als jemand, der sich dazwischenschiebt, wenn irgendwer mal im Urlaub ist und seinen Arbeitsplatz gerade nicht braucht und der dann natürlich wiederkommt und sagt: "Im Zimmer 312 ist jetzt was frei, du kannst ja dein Zeug rüberräumen", und dabei immer lächeln, nett bleiben, das Beste aus der Sache machen, immer lächeln und weiterlächeln, auch wenn man den letzten langweiligen Müll machen muss und selbst das ständige Lächeln als Chance begreifen für das Erlernen einer positiven Ausstrahlung, die zur aktiven Lebensgestaltung natürlich unabdingbar ist.
Mit:
Milan Peschel, Rosalie Thomass, Katharina Vötter, Maximilian von Pufendorf
Laufzeit: 27 Minuten
Sendetermine: DLR - Montag, 5. März 2007, 00:45 Uhr
Der liebe Augustin
Autor(en): Horst Wolfram Geissler
Produktion: DRS 1967
Bearbeitung Literatur
Regie: Guido Frei / Albert Rösler
Bearbeitung: August E. Hohler / Eduard Stäuble
Komposition: Hans Steingrube
5. Teil: Susanne
Inhaltsangabe: "Der liebe Augustin" von Horst Wolfram Geissler ist die Geschichte eines leichten Lebens. Im Mittelpunkt steht die Figur des Augustin Sumser, Spieldosenmacher zu Lindau am Bodensee. Der Roman erschien im Jahre 1921 und gehört seither zu den meistgelesenen und beliebtesten Büchern in deutscher Sprache.
Die fast märchenhaft anmutende Geschichte spielt Ende des 18.-, anfangs des 19. Jahrhunderts und liegt völlig quer in der literarischen Landschaft. Weshalb sich eine Kapazität wie August E. Hohler dennoch darauf einliess, formulierte er gleich selber: "So darum, weil wir der Meinung sind, dass uns heute nichts so Not tut, als am liebreizenden Beispiel zu erfahren, mit welcher Grazie und Heiterkeit man der Schwere des Lebens begegnen kann". Was 1967 galt dürfte auch vierzig Jahre später nichts von seiner Gültigkeit verloren haben.
Mit:
Erzählerin: Therese Giehse
Der liebe Augustin: Peter W. Loosli
Bürger von Lindau: Max Haufler
Pfr. Anton Knöpfle: Emil Hegetschwiler
Montgelas: Sigfrit Steiner
Kaiser Napoleon: Lukas Ammann
Talleyrand: Walter Morath
Sophie von Ungelter: Olga Gloor
Fürstäbtissin: Margrit Thomann
Susanne: Marianne Kober
Tante Jent: Walburga Gmür
u.a.
Gesamtlaufzeit: ~ 200 Minuten
Sendetermine: DRS 1 - Montag, 5. März 2007, 14:00 Uhr - Teil 5 von 5
Die Ästhetik des Widerstands
Autor(en): Peter Weiss (BRD 1916 - 1982)
Produktion: BR/WDR 2007
Bearbeitung Literatur
Regie: Karl Bruckmaier
Bearbeitung: Karl Bruckmaier
Komposition: David Grubbs
8. Teil: Brecht
Inhaltsangabe: 'Die Ästhetik des Widerstands', das in den Jahren von 1971 bis 1981 entstandene erzählerische Hauptwerk des Schriftstellers Peter Weiss, gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Romanen der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Im Zentrum des fast eintausend Seiten umfassenden Triptychons, das die Geschichte des Scheiterns sozialistischer Ideale und Kämpfe und das Ausgeliefertsein des Individuums in totalitären Zeiten abbildet, steht die Person eines fiktiven deutschen Widerstandskämpfers. Dieser Ich-Erzähler verlässt als Jugendlicher 1937 Berlin und gelangt über die Tschechoslowakei, Spanien und Paris nach Schweden. Da wie dort wird er Zeuge der Widerstandskämpfe gegen Nazideutschland und der Machtkämpfe innerhalb der Kommunistischen Partei. "Wer ist dieses Ich? Ich selbst bin es."
Der namenlose Protagonist ist in vielen Details dem Autor nachgebildet. Er gibt Peter Weiss Gelegenheit, durch seine literarische Trauer- und Erinnerungsarbeit eine sprachmächtige Aufarbeitung eines historisch entscheidenden Jahrzehnts in der Auseinandersetzung der Ideologien zu liefern. Am Ende steht der Fall des Faschismus, gleichzeitig entwerten sich aber auch die Utopien der europäischen Linken im sowjetischen Personenkult und in der weltanschaulichen Zerrissenheit der Arbeiterparteien. Darüber hinaus arbeitet sich Weiss auch an der für ihn persönlich relevanten Hauptfrage ab, inwieweit politische Notwendigkeit und individuelle Erkenntnis über ästhetische Zusammenhänge miteinander zur Deckung gebracht werden können - auch hier gelingt dem Autor eine bittere Synthese aus Kunsttheorie und Realitätsanspruch: Der Ich-Erzähler und seine Gefährten entwickeln nicht nur über politische Erörterungen und Einschätzungen, sondern ebenso über Lektüren und gemeinsame Kunstbetrachtung eine Art kollektive Weltsicht. Durch die Reflektion seines politischen Tuns wie durch die Deutung großer Kunstwerke erfindet sich der Erzähler im Roman eine eigene Position als geistiger Arbeiter, als freier Schriftsteller, der sich aber aus ebenso freien Stücken der Disziplin einer Kaderpartei unterwirft: "Für den Ruf nach totaler Zertrümmerung der Kunst hatten wir nichts übrig, solche Parolen konnten sich diejenigen leisten, die übersättigt waren von Bildung."
Zu seinem Romanprojekt betrieb Peter Weiss intensive historische Recherchen, um dem entstehenden Werk "breiteste Realität zu geben". Neben der Hauptperson begegnet der Leser Figuren wie Willi Münzenberg oder Herbert Wehner und den Mitgliedern der Widerstandsorganisation um Harro Schulze-Boysen (`Rote Kapelle'). "Ich benutzte die authentischen Namen im Roman als Chiffren", notierte Peter Weiss dazu. Eine dieser Chiffren ist Bert Brecht. Auf ihn und seine Mitarbeiter stößt der Ich-Erzähler im schwedischen Exil. Weiss beschreibt manchmal bis ins quälende Detail alles über die Antagonismen zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten in Deutschland, Spanien, Schweden und im französischen Exil, denen groß angelegte Ausdeutungen von Gemälden (Picassos 'Guernica') und Romanen (Kafkas 'Das Schloss') gegenüberstehen. In den grob zehn Jahren (1937 bis 1947), die der Roman umfasst, bekämpften zwei totalitäre Systeme - Faschismus und Kommunismus - sich selbst und die Menschheit aufs grimmigste und rücksichtsloseste. Im Namen einer pervertierten Vernunft und Wissenschaftlichkeit wurde mehr gemordet als je in der Geschichte zuvor im Namen einer Religion oder metaphysischen Idee - und dies aus dem Herzen des zivilisierten Europa heraus.
Gut fünfundzwanzig Jahre nach dem Tod von Peter Weiss, gut fünfzehn Jahre nach dem Zerfall des kommunistisch regierten Ostblocks liest man "Wehrt Euch"-Parolen auf den Straßen Berlins und im Osten Deutschlands, diesmal auf den Plakaten der politischen Erben der Nazi-Ideologie - und nicht als illegal hinterlassenes Signum des Widerstands gegen das NS-Regime wie im Roman 'Die Ästhetik des Widerstands'. Zu keinem besseren Zeitpunkt könnte man erinnern an einen der noch vor nicht allzu langer Zeit meistgespielten und meistgelesenen Nachkriegsautoren Deutschlands, an Peter Weiss und seine 'Ästhetik des Widerstands', die nun in einer fast zwölfstündigen Hörspielfassung, erarbeitet und realisiert von Karl Bruckmaier, vorliegt - immer noch monströs, immer noch schwierig, immer noch besessen vom Wunsch, auf der Basis von Vernunft und Verstehen eine bessere Welt zu errichten, ohne deshalb die Menschlichkeit abzuschaffen. Und doch auch anders als der Roman: das Hörspiel ist sich der Widersprüche des Textes durch den zeitlichen Abstand und die historischen Ereignisse stärker bewusst, ebenso der Zerrissenheit des Autors, seines Leidens, seines tatsächlich stellvertretenden und existentiellen Leidens bis hin zum Tod. In der zwangsläufig radikal komprimierten Hör-Fassung wird die Ästhetik auch verstehbarer, zugänglicher durch die Stimmen von Peter Fricke, Robert Stadlober, Rüdiger Vogler, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler.
Mit:
Robert Stadlober, Peter Fricke, Rüdiger Vogler, Michael Tregor, Helga Fellerer, Ulrich Frank, Paul Herwig, Helmut Stange, Christian Friedel, Stephan Zinner, Katharina Schubert, Sabine Kastius, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler, Jochen Striebeck, Wolfgang Hinze, Jule Ronstedt
Gesamtlaufzeit: ~ 660 Minuten
Sendetermine: BR 2 - Montag, 5. März 2007, 20:30 Uhr - Teil 8 von 12 (Ursendung)
Schreckmümpfeli:
Die Leoparden-Orchidee
Autor(en): Irma Greber (Schweiz)
Produktion: DRS 1987
Originalhörspiel dt. / Krimi
Regie: Lorenz Keiser
Inhaltsangabe: Lester hat ein Problem: Auf der Suche nach der seltenen Leoparden-Orchidee hat er sich im Dschungel verirrt, er weiss nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Doch dann taucht plötzlich sein Freund Mike auf - und alles scheint gut zu werden.
Mit:
Peter Rinderknecht, Daniel Kasztura
Laufzeit: 11 Minuten
Sendetermine: DRS 1 - Montag, 5. März 2007, 23:00 Uhr
Do what you like - 17 Songs für Aleister Crowley
Autor(en): Michael Farin (BRD 1953) / Georg Zeitblom
Produktion: WDR 2007
Regie: Michael Farin
Georg Zeitblom
Komposition: Georg Zeitblom
Inhaltsangabe: Prophet und Scharlatan, Alchimist und Drogensüchtiger, Magier und Verführer - der selbsternannte Meister des Okkulten, Aleister Crowley (1875-1947), war ebenso verstörend wie faszinierend. Mit seinen düsteren Ritualen, seinem ausschweifenden Leben, seinen Drogenexperimenten und magischen Theorien avancierte Crowley zu einer der großen Ikonen der dunklen, abgründigen Seite der Popkultur. Iron Maiden, Cream oder David Bowie beriefen sich auf Crowley. Er hat die Stones zu "Sympathy for the Devil" inspiriert, und sogar auf dem Cover von "Sergeant Pepper" der Beatles taucht er auf. "Do what you like" war eine seiner heiligen Maximen, die viele Adepten fand. Nicht nur unter Popmusikern. Auch Demagogen des 20. Jahrhunderts wie Charles Manson oder der Scientology-Gründer Ron Hubbard griffen auf Crowleys Maxime und esoterischen Theoreme zurück. In 17 Songs spiegeln der Autor Michael Farin und der Musiker Zeitblom die zwielichtige Gestalt und Wirkung Aleister Crowleys.
Mit:
Aleister: Bernhard Schütz
Aivass: Alexander Hacke
Babalon: Hitomi Makino
Adeptin: Ilka Teichmüller
Adept: August Diehl
Schlagzeug: Tony Buck
Perkussion / Marimba: Steve Heather
Gitarre: Martin Siewert
Bass: Zeitblom
Laufzeit: 55 Minuten
Sendetermine: WDR 3 - Montag, 5. März 2007, 23:05 Uhr
[Quelle:
www.hoerdat.de]