Sie sind nicht angemeldet.

1

Dienstag, 30. Januar 2007, 22:52

2007-01-31 (Mittwoch)

Heute im Sortiment:
Ein neu inszenierter Günter-Eich-Klassiker, das "Genie"-Hörspiel eines schrulligen Finnen, die Frage nach Sinn und Zweck einer Totaltransplantation, der Leidensweg eines erfolglosen Musikers in den 80ern und der Weg vom runtergefallenen Zierteller zum Amoklauf :D


Liebst Du mich?

Autor(en): Jürgen Geers (BRD 1947)
Produktion: HR 2005
Regie: Jürgen Geers
Komposition: Carl Stone

3. Teil: Liebesbeweis

Inhaltsangabe: Fünf Liebespaare - fünf Konflikte. Anlässe gibt es genug: Da wäre das neu erstandene Designersofa, das die Gattin begeistert dem Gatten präsentiert - ein Schnäppchen, wie sie sagt, auch wenn man für seine Benutzung eine Bedienungsanleitung braucht. Oder IHR Abendkleid für die Oper, dessen Anprobe mal wieder SEINE Geduld auf die Probe stellt. Aber auch die falsche Nuance einer Liebeserklärung kann die Paare in Jürgen Geers Kurzstücken aus der Fassung oder gar vor den Scheidungsrichter bringen. Zuvor aber wird noch alles versucht: geweint und gestritten, therapiert und Versöhnung versucht. Die Strategien sind in jedem Fall verschieden und dabei immer höchst amüsant.

Mit:
Helge Heynold, Monika Müller-Heusch, Hartmut Volle, Andrea Wolf


Gesamtlaufzeit: ~ 25 Minuten
Sendetermine: RBB Kultur - Mittwoch, 31. Januar 2007, 14:10 Uhr - Teil 3 von 5



Fleisch ist mein Gemüse

Autor(en): Heinz Strunk (Pseudonym für: Mathias Halfpape) (BRD 1962)
Produktion: WDR/NDR 2005
Regie: Annette Berger

Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats

Inhaltsangabe: Die ganze Wahrheit über die Musikszene - zumindest die zwischen Brunsbüttel, Hollenstedt und Klein Eilstorf. Heinz Strunk spielte zehn Jahre in der Tanzkapelle "Tiffanys", die die Schützenfeste und Feuerwehrbälle der Provinz um Hamburg beschallte. Aber die Karriere als Musik-Dienstleister versorgt Heinz weder mit genug Geld noch mit dem Glanz des Erfolgs, den er sich erhoffte, um schillernd aus dem Sumpf seines Alltags emporzusteigen: Geplagt von einer Antibiotika resistenten Akne, von dauerhaftem Triebstau terrorisiert und hochprozentigen Alkoholika imprägniert, versucht er in erster Linie, die 80er Jahre zu überleben. Eine etwas andere Bandlegende - kein Glamour, keine Coolness und definitiv kein Sex. Dafür volltrunkene Jungbauern, heruntergekommene Schlagerprominenz und Liedtexte, die mitten ins wahre Leben führen.

Heinz Strunk ist das Alter Ego von Mathias Halfpape aka Jürgen Dose. Dieser trat schon als Mitglied der Telefonterrororganisation Studio Braun und als Gastmusiker der Hip Hop-Gruppe Fettes Brot in Erscheinung. Nun hat er seinem Mucker-Ich eine tragisch-komische Autobiographie geschrieben.

Hörspiel des Monats Oktober 2005, Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:

"Die Akne, die Provinz und die Musik - das ist eine Motivmischung, die bereits in ihrer Aufzählung nach einem schweren Problemstück klingt. Und tatsächlich behandelt dieses flotte, mitreißende Hörspiel genau den zur Zeit sehr beliebten Stoff "junger Mensch erzählt sein aussichtsloses Leben und verweist auf die Schuldigen". Alles, was dazu gehört, ist auch hier vorhanden: die depressive Mutter, der missgünstige Großvater, das öde Spießermilieu mit engem Häuschen, schlecht riechendem Essen und exakt gemähtem Rasenstück. Allerdings - und das ist die wunderbare Überraschung dieser Produktion -, läßt Autor Hans Strunk diesen Motivcocktail nicht zur literarischen Übung erstarren. Das wäre tödlich. Vielmehr gelingt es ihm, die Stationen eines pickeligen, antriebslosen Provinzmusikers so packend pointiert und komisch zu fassen, dass der aussichtslose Antiheld stellenweise geradezu heroisch wirkt: ein heutiger Buster Keaton. Etwa, wenn er über Jahre hinweg tapfer auf Bauernhochzeiten "An der Nordseeküste" spielt, die immergleichen aalglatten Gags seiner Kumpels aus der Band erträgt und stoisch zum x-ten Mal versucht, aus seinem Pickelgesicht heraus, eine junge Dame für sich zu interessieren. Strunk scheint seinen komischen Helden derart zu lieben, dass er ihn selbst spricht, singt und erzählt - und das mit einer lebendigen Begeisterung, der man sich nicht entziehen möchte. Auch die Regisseurin, Annette Berger, legt ein Rhythmusgefühl an den Tag, das die Musiken als gleichberechtigten Teil der Erzählung behandelt (nicht als bloße Dekoration, wie es im Hörspiel leider auch vorkommt) und die notwendigen Wiederholungen zu straffen Situationen gestaltet, so dass die unterschwellige Traurigkeit dieser Stagnationsgeschichte warm, nachvollziehbar und verständlich wird. Ein schöner Weg, Ernstes zu thematisieren, ohne im Ernst zu schwelgen."

Mit:
Heinz Strunk, Konstantin Graudus, Hille Darjes, Siemen Rühaak, Max Richter, Mario Irrek, Maximilian Pfaff, Peter Kirchberger, Klaus Dittmann, Nikos Vousvoukis, Edgar Bessen, Edgar Hoppe, Katrin Wichmann, Claudia Renner, Lana Cooper


Laufzeit: 52 Minuten
Sendetermine: DRS 2 - Mittwoch, 31. Januar 2007, 20:00 Uhr



Träume

Autor(en): Günter Eich (BRD 1907 - 1972)
Produktion: NDR 2007
Regie: Beate Andres / Simona Ryser / Norbert Schaeffer / Alexander Schuhmacher / Bernadette Sonnenbichler / Sven Stricker

Komposition: Otto Ambros / Martina Eisenreich / Thomas Leboeg / Philipp Schaufelberger / Hans Schüttler

Inhaltsangabe: Als das berühmteste und spektakulärste Hörspiel von Günter Eich, dem bedeutendsten Rundfunk- und Hörspielautor der Nachkriegszeit, gilt bis heute sein Funkstück "Träume". Es markiert unbestritten den Neubeginn des künstlerischen Nachkriegshörspiels; produziert beim damaligen NWDR in Hamburg. Es wurde am 19.4.1951 zum erstenmal ausgestrahlt. Das Hörspiel besteht aus fünf Szenen, die - realistisch und rätselhaft verschlüsselt zugleich - beunruhigende Alpträume, Szenarien fundamentaler Ängste, darunter die Furcht vor Deportation, Ausgrenzung, innerer Leere, atomarer Bedrohung und anderes wiedergeben; deutbar auch als bedrohliche Visionen von der Zukunft des Menschen. Und so wurden sie verstanden und missverstanden.

Das Hörspiel löste bereits während der Sendung einen beispiellosen Proteststurm von Hörern aus, der in den an die Programmverantwortlichen gestellten Forderungen gipfelte, "den Mann doch einzusperren" oder wenigstens "unter polizeiliche Aufsicht" zu stellen. Fünf jüngere Regisseurinnen und Regisseure stellen sich der Herausforderung, Günter Eichs Hörspielklassiker "Träume", neu zu interpretieren. Den Epilog zu dieser aufwendigen Neuproduktion des NDR bildet eine Klangkomposition von Hans Schüttler, die auf den bei der Erstendung 1951 aufgezeichneten Höreranrufen basiert.

Mit:
Lukas Ammann, Christine Oesterlein, Jens Wawrczeck, Barbara Auer, Franziska Treede, Céline Fontanges, Oliver Mallison, Lukas Adelmann, Leslie Malton, Felix von Manteuffel, Bernhard Schütz, Astrid Meyerfeldt, Susanne Lothar, Udo Wachtveitl, Andreas Fröhlich, Oumar Koita, Olajide Akinyosoy, Tina Engel, Anna Kubin, Hans Löw, Klaus Dittmann, Uli Pleßmann, Anne Weber, Jürgen Hentsch, u.a.


Laufzeit: ~ 85 Minuten
Sendetermine: NDR Kultur - Mittwoch, 31. Januar 2007, 20:00 Uhr



Mensch auf Raten

Autor(en): Pierre Boileau (Frankreich 1906 - 1989) / Raymond Narcejac (Frankreich 1908 - 1998)
Produktion: WDR 2006
Bearbeitung Literatur / Krimi
Regie: Uwe Schareck
Bearbeitung: Uwe Schareck
Übersetzung: Eva Rottenberg

Inhaltsangabe: Garric, ein hoher Polizeibeamter, wird von seinem Chef Andreotti in einer höchst brisanten und streng geheimen Mission eingesetzt: René Myrtil, ein Erzganove, der bei einem Banküberfall zwei Menschen erschossen hat, soll hingerichtet werden. Doch zuvor hat er voll Reue seinen Körper der Wissenschaft für ein spektakuläres Experiment zur Verfügung gestellt. Professor Marec behauptet, die "totale Transplantation", die ihm bereits in mehreren Versuchen mit Hunden gelungen ist, auch am Menschen durchführen zu können. Dabei soll jeder Körperteil und jedes Organ eines Menschen auf einen anderen übertragen werden. Als Myrtils Leiche nach der Hinrichtung in Mareks Privatklinik überführt wird, warten dort bereits sieben schwer verletzte Unfallopfer auf ihre Operation: Arme, Beine, Rumpf, Becken und sogar der Kopf Myrtils werden den Verletzten transplantiert. Zunächst scheint alles bestens zu verlaufen. Doch dann begeht einer von ihnen plötzlich Selbstmord. Sollte es am Ende einen Zusammenhang zwischen den Transplantationen und dem Selbstmord geben?

In Form eines raffinierten Suspense-Thrillers beschäftigt sich "Mensch auf Raten" mit einem Themenkreis, der bereits vor vierzig Jahren aktuell war und im Zuge der wissenschaftlichen Weiterentwicklung zunehmend an Brisanz gewonnen hat.

Mit:
Garric: Christian Redl
Andreotti: Hans Peter Hallwachs
Professor Marec: Walter Renneisen
Gereon Nußbaum, Hanns-Jörg Krumpholz, Serdar Somuncu, Gandi Mukli, Christiane Bachschmidt, Jens Wawrczeck, Anja Lais, Walter Gontermann, Gregor Höppner, Horst Mendroch, u.a.


Laufzeit: 54 Minuten
Sendetermine: BR 2 - Mittwoch, 31. Januar 2007, 20:30 Uhr



Die kleinen und die Bösen

Autor(en): Norbert Zähringer (BRD 1967)
Produktion: DLR 2001
Regie: Annette Berger

Inhaltsangabe: Morgens in einem Mietshaus in der Großstadt:
Nebeneinander wohnen der Angestellte Finnig, der Bodybuilder Lenk mit seiner Freundin Marie und die Prostituierte Rosi. Trotz ihrer jahrelangen Nachbarschaft kennen sie sich nicht, sind allenfalls durch ihre mehr oder weniger gescheiterten Biografien miteinander verbunden.
Doch an diesem Morgen kommt alles anders: Erst wird eine Katze überfahren. Dann fällt ein Preisteller von der Wand. Und noch während der kleinwüchsige Lenk mit seiner Freundin streitet und Rosi ihren ersten Kunden erwartet, sinnt Finnig auf Rache an den Menschen, durch die er sich um seine Existenz gebracht fühlt - "weil ihr mehr Luft atmet, als ihr eigentlich zum Leben braucht".
Aus der Chronologie eines ganz gewöhnlichen Vormittags wird die Geschichte eines Amoklaufes...

Mit:
Ingo Hülsmann, Matthias Matschke, Martin Engler, Kathrin Angerer, Deborah Kaufmann, Gerd Wameling, Gerd Grasse, Udo Kroschwald, Cathlen Gawlich, Shelly Kupferberg, Tobias Kluckert


Laufzeit: 39 Minuten
Sendetermine: HR 2 - Mittwoch, 31. Januar 2007, 21:30 Uhr



Einstein, Weinstein, Wittgenstein

Autor(en): Mauri Antero Numminen (Finnland 1940)
Produktion: DLR 2005
Originalhörspiel int.
Regie: Alexander Schuhmacher
Komposition: Mauri Antero Numminen

Inhaltsangabe: Was wäre, wenn sich die Jahrhundertgrößen Einstein und Wittgenstein mit einem gewissen Herrn Weinstein zu einer Plauderei treffen könnten? Im Hörspiel des finnischen Allroundgenies Numminen ist alles möglich, man braucht nur etwas Phantasie, Wein und natürlich Musik. Eine Nacht in Lappland ist deshalb besonders verführerisch und sehr geeignet für unterhaltsame Ausflüge in die Relativität von Zeit und Raum und Sprache.

Mit:
Einstein: Ingo Hülsmann
Weinstein: Martin Engler
Wittgenstein: Philipp Schepmann
Der Mann: Boris Aljinovic
Die Frau: Nina Weniger
Franziska: Luise-Lotte Nöllemeyer
Karl-Heinz: Benjamin Lehmann
Schilderer / Gesang: Mauri Antero Numminen
Die Lehrerin: Maren Kroymann


Laufzeit: 57 Minuten
Sendetermine: DLR - Mittwoch, 31. Januar 2007, 21:33 Uhr



Tom Parker und der falsche Lord

Autor(en): Hans Carl Artmann (Österreich 1921 - 2000)
Produktion: WDR 2007
Bearbeitung Literatur
Regie: Martin Heindel
Bearbeitung: Martin Heindel

Inhaltsangabe: Tom Parker ist ein Meisterdetektiv, dem keiner das Wasser reichen kann. Schlagfertig, charmant und scharfsinnig löst er jeden Fall. Unterstützt wird er von seinem treuen Butler James, der ebenso formvollendet Whisky kredenzt wie er geistesgegenwärtig Gefahr begegnet. Doch Genie erweckt nicht nur Bewunderung, und ein begnadeter Meisterdetektiv macht sich auch mächtige Feinde. So etwa Lyford Pemberton, einen gewieften Bösewicht, der sich hinter zahlreichen Masken verbirgt und eine Gefolgschaft düsterer Gestalten der Unterwelt befehligt. Mit diebischem Vergnügen betreibt Artmann hier künstlerische Camouflage und spielt mit den typischen Figuren, den haarsträubenden Ereignissen und unglaublichen Wendungen der klassischen Detektivgeschichte.


Laufzeit: ~ 55 Minuten
Sendetermine: WDR 3 - Mittwoch, 31. Januar 2007, 22:00 Uhr (Ursendung)


[Quelle: www.hoerdat.de]
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Dienstag.
Kollegin: "Hömma ... 'Als Koordinatorin des Projekts *pf* habe ich die Aufgabe übernommen, Sie am son'nsovielten einzuladen zu blubb ...' - kannst du dir einen Einleitungssatz denken, der mehr nach Arschlochkarte klingt als der?"
Skywise: :D