Heute im Sortiment:
Woran erkennt man die Liebe, wie klingt der Schnee, was bedeutet Autofahren und warum leistet man Widerstand?
Der Klang des Schnees - Finnish Snowwalks and Snowdances
Autor(en): Gabi Schaffner (BRD 1965)
Produktion: EIG 2006
Originalhörspiel dt. / Audio Art
Inhaltsangabe: Aufnahmen von Schneemusik sind selten; noch seltener werden sie einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Drei Jahre haben die Hamburger Künstlerin Gabi Schaffner und die finnische Musikanthropologin Sisukas Poronainen Material in Finnland und Lappland gesammelt.
In unserer Sendung stellt Gabi Schaffner nun einige ihrer schönsten Beiträge finnischer "Lumimusikki" vor: Feldaufnahmen aus Nordkarelien und Lappland mischen sich mit modernen Stücken aus Helsinki, Turku und Tampere. Denn eine neue Generation von Musikern hat sich der Aufgabe verschrieben, die älteren Traditionen des Rituals und der Wortmagie neu zu interpretieren. Das Wirkungsfeld der Schneemusik wächst mit dem steigenden Bedürfnis nach einer musikalischen Identität, die das poetische Universum des Schnees mit einschließt.
Laufzeit: ~ 55 Minuten
Sendetermine: DLR - Montag, 29. Januar 2007, 00:05 Uhr
Wenn wir alle Engel wären
Autor(en): Heinrich Spoerl (Deutschland 1887 - 1955)
Produktion: DRS 1987
Bearbeitung Literatur / Komödie
Regie: Hans Jedlitschka
Bearbeitung: Walter Kälin
Komposition: Roger Girod
Inhaltsangabe: Im idyllischen Städtchen Weinheim an der Mosel führen der Kanzleivorsteher Christian Kempenich und seine wohlgestalte Gattin Hedwig das geruhsame Leben achtbarer Bürger, bis Kempenich eines Tages nach Köln fährt zu einer Taufe. In die sündige Metropole Köln! Der Ausflug endet mit der Polizeiakte «Strafsache gegen Christian Kempenich und Ehefrau wegen Hoteldiebstahl».
Mit:
Erzähler: Matthias Habich
Christian Kempenich: Norbert Schwientek
Hedwig Kempenich: Katja Kessler
Faletti: Inigo Gallo
Maria: Helga Mertens
Tante Selma: Alice Brüngger
Kommissar: Horst Warning
u.a.
Sendetermine: DRS 1 - Montag, 29. Januar 2007, 14:00 Uhr - Teil 4 von 4
Liebst Du mich?
Autor(en): Jürgen Geers (BRD 1947)
Produktion: HR 2005
Regie: Jürgen Geers
Komposition: Carl Stone
1. Teil: Tolles Design
Inhaltsangabe: Fünf Liebespaare - fünf Konflikte. Anlässe gibt es genug: Da wäre das neu erstandene Designersofa, das die Gattin begeistert dem Gatten präsentiert - ein Schnäppchen, wie sie sagt, auch wenn man für seine Benutzung eine Bedienungsanleitung braucht. Oder IHR Abendkleid für die Oper, dessen Anprobe mal wieder SEINE Geduld auf die Probe stellt. Aber auch die falsche Nuance einer Liebeserklärung kann die Paare in Jürgen Geers Kurzstücken aus der Fassung oder gar vor den Scheidungsrichter bringen. Zuvor aber wird noch alles versucht: geweint und gestritten, therapiert und Versöhnung versucht. Die Strategien sind in jedem Fall verschieden und dabei immer höchst amüsant.
Mit:
Helge Heynold, Monika Müller-Heusch, Hartmut Volle, Andrea Wolf
Laufzeit: ~ 25 Minuten
Sendetermine: RBB Kultur - Montag, 29. Januar 2007, 14:10 Uhr - Teil 1 von 5
Seenot
Autor(en): Erich R. Andersen (BRD 1937)
Produktion: RB/NDR 1989
Regie: Jochen Schütt
Schlagwörter: Überlebenskampf, Lebenseinstellung
Inhaltsangabe: Eine selbstsichere Passagierin mittleren Alters und ein eher schüchtern wirkender junger Mann retten sich nach dem plötzlichen Untergang ihres Schiffes auf dem herbstlichen Nordatlantik in ein Rettungsfloß. Schnell wird die Unterschiedlichkeit deutlich. Sein pessimistisches Welt- und Zukunftsbild kann sie mit ihrem Optimismus nicht besiegen, aber daß beide ganz ohne Proviant und Decken zunächst überleben, ist ihrer praktischen Tatkraft zu verdanken. Beide wollten nach Milwaukee, doch daraus wird wohl nichts mehr werden, denn nirgends ist auch nur der Schein eines ihren wind- und strömungsgesteuerten Kurs kreuzenden Schiffes zu erkennen. Der schnelle Untergang hatte wohl jeden SOS-Ruf verhindert. Erst ziemlich spät wird das dümpelnde Floß von den Brückenleuten eines entgegenkommenden Frachters bemerkt.
Mit:
Frau: Ursula Hinrichs
Mann: Bernd Poppe
Matrose: Hasso Henke
Kapitän: Wolfgang Schenck
Steuermann: Dirk Böhling
Laufzeit: 52 Minuten
Sendetermine: NDR 1 NS - Montag, 29. Januar 2007, 20:05 Uhr
Die Ästhetik des Widerstands
Autor(en): Peter Weiss (BRD 1916 - 1982)
Produktion: BR/WDR 2007
Bearbeitung Literatur
Regie: Karl Bruckmaier
Bearbeitung: Karl Bruckmaier
Komposition: David Grubbs
3. Teil: Der Vater
Inhaltsangabe: 'Die Ästhetik des Widerstands', das in den Jahren von 1971 bis 1981 entstandene erzählerische Hauptwerk des Schriftstellers Peter Weiss, gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Romanen der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Im Zentrum des fast eintausend Seiten umfassenden Triptychons, das die Geschichte des Scheiterns sozialistischer Ideale und Kämpfe und das Ausgeliefertsein des Individuums in totalitären Zeiten abbildet, steht die Person eines fiktiven deutschen Widerstandskämpfers. Dieser Ich-Erzähler verlässt als Jugendlicher 1937 Berlin und gelangt über die Tschechoslowakei, Spanien und Paris nach Schweden. Da wie dort wird er Zeuge der Widerstandskämpfe gegen Nazideutschland und der Machtkämpfe innerhalb der Kommunistischen Partei. "Wer ist dieses Ich? Ich selbst bin es."
Der namenlose Protagonist ist in vielen Details dem Autor nachgebildet. Er gibt Peter Weiss Gelegenheit, durch seine literarische Trauer- und Erinnerungsarbeit eine sprachmächtige Aufarbeitung eines historisch entscheidenden Jahrzehnts in der Auseinandersetzung der Ideologien zu liefern. Am Ende steht der Fall des Faschismus, gleichzeitig entwerten sich aber auch die Utopien der europäischen Linken im sowjetischen Personenkult und in der weltanschaulichen Zerrissenheit der Arbeiterparteien. Darüber hinaus arbeitet sich Weiss auch an der für ihn persönlich relevanten Hauptfrage ab, inwieweit politische Notwendigkeit und individuelle Erkenntnis über ästhetische Zusammenhänge miteinander zur Deckung gebracht werden können - auch hier gelingt dem Autor eine bittere Synthese aus Kunsttheorie und Realitätsanspruch: Der Ich-Erzähler und seine Gefährten entwickeln nicht nur über politische Erörterungen und Einschätzungen, sondern ebenso über Lektüren und gemeinsame Kunstbetrachtung eine Art kollektive Weltsicht. Durch die Reflektion seines politischen Tuns wie durch die Deutung großer Kunstwerke erfindet sich der Erzähler im Roman eine eigene Position als geistiger Arbeiter, als freier Schriftsteller, der sich aber aus ebenso freien Stücken der Disziplin einer Kaderpartei unterwirft: "Für den Ruf nach totaler Zertrümmerung der Kunst hatten wir nichts übrig, solche Parolen konnten sich diejenigen leisten, die übersättigt waren von Bildung."
Zu seinem Romanprojekt betrieb Peter Weiss intensive historische Recherchen, um dem entstehenden Werk "breiteste Realität zu geben". Neben der Hauptperson begegnet der Leser Figuren wie Willi Münzenberg oder Herbert Wehner und den Mitgliedern der Widerstandsorganisation um Harro Schulze-Boysen (`Rote Kapelle'). "Ich benutzte die authentischen Namen im Roman als Chiffren", notierte Peter Weiss dazu. Eine dieser Chiffren ist Bert Brecht. Auf ihn und seine Mitarbeiter stößt der Ich-Erzähler im schwedischen Exil. Weiss beschreibt manchmal bis ins quälende Detail alles über die Antagonismen zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten in Deutschland, Spanien, Schweden und im französischen Exil, denen groß angelegte Ausdeutungen von Gemälden (Picassos 'Guernica') und Romanen (Kafkas 'Das Schloss') gegenüberstehen. In den grob zehn Jahren (1937 bis 1947), die der Roman umfasst, bekämpften zwei totalitäre Systeme - Faschismus und Kommunismus - sich selbst und die Menschheit aufs grimmigste und rücksichtsloseste. Im Namen einer pervertierten Vernunft und Wissenschaftlichkeit wurde mehr gemordet als je in der Geschichte zuvor im Namen einer Religion oder metaphysischen Idee - und dies aus dem Herzen des zivilisierten Europa heraus.
Gut fünfundzwanzig Jahre nach dem Tod von Peter Weiss, gut fünfzehn Jahre nach dem Zerfall des kommunistisch regierten Ostblocks liest man "Wehrt Euch"-Parolen auf den Straßen Berlins und im Osten Deutschlands, diesmal auf den Plakaten der politischen Erben der Nazi-Ideologie - und nicht als illegal hinterlassenes Signum des Widerstands gegen das NS-Regime wie im Roman 'Die Ästhetik des Widerstands'. Zu keinem besseren Zeitpunkt könnte man erinnern an einen der noch vor nicht allzu langer Zeit meistgespielten und meistgelesenen Nachkriegsautoren Deutschlands, an Peter Weiss und seine 'Ästhetik des Widerstands', die nun in einer fast zwölfstündigen Hörspielfassung, erarbeitet und realisiert von Karl Bruckmaier, vorliegt - immer noch monströs, immer noch schwierig, immer noch besessen vom Wunsch, auf der Basis von Vernunft und Verstehen eine bessere Welt zu errichten, ohne deshalb die Menschlichkeit abzuschaffen. Und doch auch anders als der Roman: das Hörspiel ist sich der Widersprüche des Textes durch den zeitlichen Abstand und die historischen Ereignisse stärker bewusst, ebenso der Zerrissenheit des Autors, seines Leidens, seines tatsächlich stellvertretenden und existentiellen Leidens bis hin zum Tod. In der zwangsläufig radikal komprimierten Hör-Fassung wird die Ästhetik auch verstehbarer, zugänglicher durch die Stimmen von Peter Fricke, Robert Stadlober, Rüdiger Vogler, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler.
Mit: Robert Stadlober, Peter Fricke, Rüdiger Vogler, Michael Tregor, Helga Fellerer, Ulrich Frank, Paul Herwig, Helmut Stange, Christian Friedel, Stephan Zinner, Katharina Schubert, Sabine Kastius, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler, Jochen Striebeck, Wolfgang Hinze, Jule Ronstedt
Gesamtlaufzeit: ~ 660 Minuten
Sendetermine: BR 2 - Montag, 29. Januar 2007, 20:30 Uhr - Teil 3 von 12 (Ursendung)
Schreckmümpfeli:
Engel sind überall
Autor(en): Ernst W. Heine (BRD 1935)
Produktion: DRS 1984
Regie: Rainer Zur Linde
Mit:
Klaus Degenhardt
Laufzeit: 7 Minuten
Sendetermine: DRS 1 - Montag, 29. Januar 2007, 23:00 Uhr
Cruisen
Autor(en): Hans-Peter Metzler (BRD 1967)
Produktion: WDR 2004
Regie: Petra Feldhoff
Inhaltsangabe: Mit dem Auto durch die Gegend fahren, laut aber ziellos. Besitzer einer Fahrerlaubnis bewegen sich am Wochenende im Rhythmus von Gas- und Bremspedal über die nächtlichen Straßen. Rastlose Mobilität auf der Suche nach einem Ereignis.
Mensch - Maschine - Musik verschmelzen zur mobilen Kommunikationsform Cruising. "Hot Rodder", "Drag Racer" oder "Low Rider", welche Merkmale bilden die jeweilige Identität des Cruisenden? Und was wird kommuniziert? Geht es am Ende doch nur um das Eine? "Parking" als Ziel der Fahrerei? Zwischen Tankstellen und Drive-In-Restaurants hat sich eine Bewegungskultur entwickelt, die die Geschichte des Autofahrens wie der Popkultur widerspiegelt.
Laufzeit: 53 Minuten
Sendetermine: WDR 3 - Montag, 29. Januar 2007, 23:05 Uhr
[Quelle:
www.hoerdat.de]