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DRY

Aggro-Tim & Killer-Klößchen

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Freitag, 19. Januar 2007, 16:49

Die Dr3i - 004) Zug um Zug

Knapp einem Monat nach dem Release der ersten drei Folgen der neuen Serie gibt es mit Zug um Zug direkt wieder Nachschub. Desweiteren hat man noch einen Mitrate-Fall im Gepäck, doch dazu in einer eigenen Rezension mehr.

Jupiter räumt zusammen mit seinem Onkel Titus dutzende von Möbeln aus einem Haus, das nun vollständig renoviert werden soll, da die alte Inhaberin gestorben ist. Dabei stößt Jupiter auf einen alten Zeitungsartikel, der sofort sein Interesse und detektivisches Gespür weckt. Da die Dr3i momentan mit keinem Fall betraut sind, beschließt er zusammen mit Bob und Peter den Hintergründen der damaligen Geschehnisse ein wenig genauer auf den Grund zu gehen. Und tatsächlich ist der damalige Postraub bis heute ungeklärt. Logisch, dass sich die drei jetzt umso eifriger an die Sache machen und versuchen neue Spuren zu finden. Doch nicht nur die Detektive scheinen sich jetzt nach so langer Zeit für die damaligen Ereignisse zu interessieren, das wird ihnen spätestens klar, als ein Unbekannter in ihre Zentrale einbricht.

Der Klappentext als auch das Cover sind wirklich sehr vielversprechend. Fast scheint es, dass man nun endlich vollständig back to the roots gehen zu möchte scheint. Und die Geschichte selbst präsentiert sich eigentlich auch als gar nicht mal so unklassisch. Die Dr3i befragen alte Augenzeugen, knacken Rätsel, betreiben Recherchen (sogar vollständig ohne das Internet einzusetzen) und versuchen so das Geheimnis zu lösen. Die Geschichte selbst hat also doch einiges an Potential, auch wenn zum Schluss dann der Kommissar Zufall eine nicht ganz unbedeutende Rolle einnimmt, was mich jetzt aber gar nicht mal derart gestört hätte. Viel schlimer ist, dass man das Ganze alles andere als ansprechend umgesetzt hat. Das Hörspiel erweist sich leider als ähnlich zäh und schnarchig wie es schon beim "Seeungeheuer" der Fall war. Hat man sonst wirklich viele Kritikpunkte aus der "alten ???-Serie" ausgemerzt, so scheint man leider doch ein ganz großes Problem der ???-Folgen post 100 noch nicht recht in den Griff bekommen zu haben, was äußerst schade ist, da so der Hörgenuss eben alles andere darstellt als einen wirklichen Genuss, sondern mehr einem Schnarchfest erster Güte gleicht. Spannung will so gut wie gar keine aufkommen, vieles zieht sich zu lange und wirkt damit eher langweilig anstatt abwechslungsreich. Beste Beispiel für eine der Szenen, die viel zu lang und vor allem langweilig ausfällt ist der eingestreute Besuch bei dem alten Bahnwärter. Schade, dass man hier das Potential des Plots so leichtfertig verschenkt hat. Dass es selbst mit längerer Spielzeit anders gehen kann, beweist doch eigentlich schon "Pforte zum Jenseits". Vielleicht sollte man einfach nicht zwanghaft die vollen 80 Minuten Spieldauer ausnutzen wollen, sondern stattdessen unwichtiges gnadenlos wegkürzen.

Bei den Sprechern läuft dagegen wirklich alles rund und das gilt nicht nur für Oliver Rohrbeck, Andreas Fröhlich und Jens W., bei denen das Thema Overacting jetzt wirklich endgültig der Vergangenheit anzugehören scheint und nur beim "Seeungeheuer" zu Beginn nochmals kurz aufgetaucht ist. Ein Wiederhören gibt es nun erstmals mit Tante Mathilda (Karin Lieneweg) und Onkel Titus (Hans Meinhardt), deren Auftritte aber recht knapp ausfallen. Neben Holger Mahlich als Inspektor Milton, darf man sich auch über eine Rückkehr von Kommissar Reynolds freuen, dessen Part Wolfgang Draeger übernimmt, der ihn zuletzt ja auch schon bei den drei ??? gesprochen hat. Und wie schon dort ist er auch hier bereits in Pension. Den bekanntesten Namen hat man wohl mit Jürgen Thormann an Bord, der auch am deutlichsten herauszustechen weiß, selbst wenn er nur wenige Sätze sagen darf. Insgesamt bietet sich aber ebenso bei den anderen auftretenden Sprechern ein überzeugendes Bild.

Einen weiteren Aspekt der absolut überzeugend ist, stellt die Musik dar. Die neuen Stücken verbreiten sofort eine Menge Charme und Atmosphäre. Mit dabei sind auch immer mal wieder ältere und bekannte Stücke aus dem Europa-Archiv, die aber mit dem lieblosen Techno-Gedudel nichts zu tun haben. Und auch bei den Effekten bietet sich ein recht souveränes Bild, wie man es von der Serie gewohnt ist. Nichts überragendes, aber genausowenig schlechtes.

Fazit: Die letzten beiden Punkte können aber das große Problem dieser Folge dennoch nicht vollständig kompensieren. Die Story an sich ist gut und kann rein von den Ideen und Versatzstücken sicherlich mit einigen Klassikern mithalten. Dagegen ist die Umsetzung leider alles andere als überzeugend, sondern regelrecht einschläfernd. Das Problem kennt man aber zum Großteil auch schon den letzten 20 ???-Folgen und so ist es doch verdammt schade, dass man dieses mit dem Neustart noch nicht wirklich in den Griff bekommen hat. Kann man dem Seeungeheuer noch zugute halten, dass man mit einem Zweiteiler den Fans etwas besonderes bieten wollte, so kann das hier als "Entschuldigung" nicht mehr herhalten. Daher bleibt letztendlich nicht mehr als ein "geht so", auch wenn rein von der Geschichte her mehr drin gewesen wäre.

Note 3-

(c) 2006-2007 - Daniel Merk
http://www.hoerspieleportal.de/folgen.php?id=153
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