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Sonntag, 14. Januar 2007, 22:45

2007-01-16 (Dienstag)

Heute im Sortiment:
Leben in Berlin, Leben bis zum gemeinsamen Tod, Leben gegen das System und Leben in einer ganz eigenen Welt :D


Wiener Dialoge 9:
Justizreform / Krank, kränker, Krankenhaus


Autor(en): Gustav Ernst (Österreich 1944)
Produktion: SFB 1982
Regie: Hartmut Kirste
Komposition: Peter Zwetkoff

Inhaltsangabe: Scherz und Ernst, Schimpf und Schmäh wechseln in diesen Szenen und Dialogen aus Wien so schnell wie das Wetter im April. Am Ende aller Schmeicheleien bleibt meist die Grobheit.
Leute im Café und in der Straßenbahn, auf der Parkbank und im Stiegenhaus, im Ehebett und am Familientisch: Der Wiener Gustav Ernst schont seine Landsleute nicht.

Mit:
Lore Brunner, Ernst Konarek, Johannes Silberschneider, Lotte Ledl, Georg Nenning, Jaromir Borek, Alois Strasser


Laufzeit: 7 Minuten
Sendetermine: RBB Kultur - Dienstag, 16. Januar 2007, 14:10 Uhr - Teil 1 von 2



Neues vom Räuber Hotzenplotz

Autor(en): Otfried Preußler (BRD 1923)
Produktion: WDR 2007
Bearbeitung, Literatur / Kinderhörspiel
Regie: Frank Erich Hübner
Bearbeitung: Ingeborg Tröndle

3. Teil: Die Kristallkugel

Inhaltsangabe: Kasperl, Seppel und Oberwachtmeister Dimpfelmoser haben ein Problem: Der Räuber Hotzenplotz ist aus dem Spritzenhaus geflohen und hat zu allem Unglück auch noch die Großmutter entführt. Nun verlangt er Lösegeld. Kasperl und Seppel setzen alles daran, die Großmutter zu befreien und Räuber Hotzenplotz wieder hinter Schloss und Riegel zu bringen.


Gesamtlaufzeit: 110 Minuten
Sendetermine: WDR 5 - Dienstag, 16. Januar 2007, 14:10 Uhr - Teil 3 von 4



Die Ästhetik des Widerstands

Autor(en): Peter Weiss (BRD 1916 - 1982)
Produktion: BR/WDR 2007
Bearbeitung, Literatur
Regie: Karl Bruckmaier
Bearbeitung: Karl Bruckmaier
Komposition: David Grubbs

1. Teil: Der Altar

Inhaltsangabe: 'Die Ästhetik des Widerstands', das in den Jahren von 1971 bis 1981 entstandene erzählerische Hauptwerk des Schriftstellers Peter Weiss, gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Romanen der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Im Zentrum des fast eintausend Seiten umfassenden Triptychons, das die Geschichte des Scheiterns sozialistischer Ideale und Kämpfe und das Ausgeliefertsein des Individuums in totalitären Zeiten abbildet, steht die Person eines fiktiven deutschen Widerstandskämpfers. Dieser Ich-Erzähler verlässt als Jugendlicher 1937 Berlin und gelangt über die Tschechoslowakei, Spanien und Paris nach Schweden. Da wie dort wird er Zeuge der Widerstandskämpfe gegen Nazideutschland und der Machtkämpfe innerhalb der Kommunistischen Partei. "Wer ist dieses Ich? Ich selbst bin es."

Der namenlose Protagonist ist in vielen Details dem Autor nachgebildet. Er gibt Peter Weiss Gelegenheit, durch seine literarische Trauer- und Erinnerungsarbeit eine sprachmächtige Aufarbeitung eines historisch entscheidenden Jahrzehnts in der Auseinandersetzung der Ideologien zu liefern. Am Ende steht der Fall des Faschismus, gleichzeitig entwerten sich aber auch die Utopien der europäischen Linken im sowjetischen Personenkult und in der weltanschaulichen Zerrissenheit der Arbeiterparteien. Darüber hinaus arbeitet sich Weiss auch an der für ihn persönlich relevanten Hauptfrage ab, inwieweit politische Notwendigkeit und individuelle Erkenntnis über ästhetische Zusammenhänge miteinander zur Deckung gebracht werden können - auch hier gelingt dem Autor eine bittere Synthese aus Kunsttheorie und Realitätsanspruch: Der Ich-Erzähler und seine Gefährten entwickeln nicht nur über politische Erörterungen und Einschätzungen, sondern ebenso über Lektüren und gemeinsame Kunstbetrachtung eine Art kollektive Weltsicht. Durch die Reflektion seines politischen Tuns wie durch die Deutung großer Kunstwerke erfindet sich der Erzähler im Roman eine eigene Position als geistiger Arbeiter, als freier Schriftsteller, der sich aber aus ebenso freien Stücken der Disziplin einer Kaderpartei unterwirft: "Für den Ruf nach totaler Zertrümmerung der Kunst hatten wir nichts übrig, solche Parolen konnten sich diejenigen leisten, die übersättigt waren von Bildung."

Zu seinem Romanprojekt betrieb Peter Weiss intensive historische Recherchen, um dem entstehenden Werk "breiteste Realität zu geben". Neben der Hauptperson begegnet der Leser Figuren wie Willi Münzenberg oder Herbert Wehner und den Mitgliedern der Widerstandsorganisation um Harro Schulze-Boysen (`Rote Kapelle'). "Ich benutzte die authentischen Namen im Roman als Chiffren", notierte Peter Weiss dazu. Eine dieser Chiffren ist Bert Brecht. Auf ihn und seine Mitarbeiter stößt der Ich-Erzähler im schwedischen Exil. Weiss beschreibt manchmal bis ins quälende Detail alles über die Antagonismen zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten in Deutschland, Spanien, Schweden und im französischen Exil, denen groß angelegte Ausdeutungen von Gemälden (Picassos 'Guernica') und Romanen (Kafkas 'Das Schloss') gegenüberstehen. In den grob zehn Jahren (1937 bis 1947), die der Roman umfasst, bekämpften zwei totalitäre Systeme - Faschismus und Kommunismus - sich selbst und die Menschheit aufs grimmigste und rücksichtsloseste. Im Namen einer pervertierten Vernunft und Wissenschaftlichkeit wurde mehr gemordet als je in der Geschichte zuvor im Namen einer Religion oder metaphysischen Idee - und dies aus dem Herzen des zivilisierten Europa heraus.

Gut fünfundzwanzig Jahre nach dem Tod von Peter Weiss, gut fünfzehn Jahre nach dem Zerfall des kommunistisch regierten Ostblocks liest man "Wehrt Euch"-Parolen auf den Straßen Berlins und im Osten Deutschlands, diesmal auf den Plakaten der politischen Erben der Nazi-Ideologie - und nicht als illegal hinterlassenes Signum des Widerstands gegen das NS-Regime wie im Roman 'Die Ästhetik des Widerstands'. Zu keinem besseren Zeitpunkt könnte man erinnern an einen der noch vor nicht allzu langer Zeit meistgespielten und meistgelesenen Nachkriegsautoren Deutschlands, an Peter Weiss und seine 'Ästhetik des Widerstands', die nun in einer fast zwölfstündigen Hörspielfassung, erarbeitet und realisiert von Karl Bruckmaier, vorliegt - immer noch monströs, immer noch schwierig, immer noch besessen vom Wunsch, auf der Basis von Vernunft und Verstehen eine bessere Welt zu errichten, ohne deshalb die Menschlichkeit abzuschaffen. Und doch auch anders als der Roman: das Hörspiel ist sich der Widersprüche des Textes durch den zeitlichen Abstand und die historischen Ereignisse stärker bewusst, ebenso der Zerrissenheit des Autors, seines Leidens, seines tatsächlich stellvertretenden und existentiellen Leidens bis hin zum Tod. In der zwangsläufig radikal komprimierten Hör-Fassung wird die Ästhetik auch verstehbarer, zugänglicher durch die Stimmen von Peter Fricke, Robert Stadlober, Rüdiger Vogler, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler.

Mit:
Robert Stadlober, Peter Fricke, Rüdiger Vogler, Michael Tregor, Helga Fellerer, Ulrich Frank, Paul Herwig, Helmut Stange, Christian Friedel, Stephan Zinner, Katharina Schubert, Sabine Kastius, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler, Jochen Striebeck, Wolfgang Hinze, Jule Ronstedt


Gesamtlaufzeit: ~ 660 Minuten
Sendetermine: BR 2 - Dienstag, 16. Januar 2007, 15:00 Uhr - Teil 1 von 12



Regentage

Autor(en): Kirsty Gunn (Neuseeland)
Produktion: WDR 2007
Regie: Angeli Backhausen
Bearbeitung: Andreas Westphalen
Übersetzung: Stefanie Schaffer-de Vries

Inhaltsangabe: Während die Eltern im Sommerhaus tagsüber mit Freunden Bridge spielen und jeden Abend eine Party geben, sind die 12-jährige Janey und ihr 5-jähriger Bruder Jim sich selbst überlassen. Sie ziehen sich in ihre eigene Welt zurück, verbringen die Tage in der Natur, insbesondere am nahegelegenen See und erträumen sich ihre eigene Welt: "Ein eigenes Haus aus Bäumen ... mit einem Garten voller wilder Gräser, so dass niemand das Haus auch nur erahnen konnte. ... Nichts konnte uns erreichen, nichts, kein anderer Mensch. Es war fast, als wären wir ohne Eltern geboren." Die Szenerie, die von Geschwisterliebe geprägt ist und von den Eltern, die ihrer vergehenden Jugend nachtrauern, wird langsam und unmerklich von einer heraufziehenden Katastrophe überschattet.


Sendetermine: WDR 5 - Dienstag, 16. Januar 2007, 20:05 Uhr



Gott flaniert

Autor(en): Lothar Trolle (DDR 1944)
Produktion: DLF/DRS 1997
Regie: Klaus Buhlert
Bearbeitung: Klaus Buhlert
Komposition: Klaus Buhlert

Inhaltsangabe: Das Hörstück ist eine Collage neuester Szenen, die antike Mythen direkt mit der Gegenwart der Großstadt konfrontieren - und dem Hermes-Kapitel 'Gott flaniert'. Bei Trolle ist Hermes Zeitgenosse, kultivierter Unhold, schlachtet Frauen ab, bestiehlt arglose Reisende und berauscht sich an den Wundern der Metrik, am Blankvers und Hexameter, an Hölderlin, Kleist und Klopstock - "Sprachkunst als Mordsspaß" oder umgekehrt. Zugleich ist das Ganovengeplauder des Hermes der zynische Kommentar zur Medienwirklichkeit heute. Unterhaltung im Trojanischen Pferd oder in der Wohnstube, beim Schachspiel oder beim Zappen durch die Fernsehkanäle ist Krieg; und Kassandra, der Phöbus Apoll in den Hals spuckte und ihr beim Küssen die Gabe aufhalste, Katastrophen auszuplaudern - würgt noch heute, allerdings auch an Fusel und Döner Kebab. Sie geht als Pennerin durch die Stadt, die von Mythen und selbsternannten Göttern bevölkert ist, so will es Trolle. In einem Interview erklärte der Autor, sich auf das Heiner-Müller-Zitat "Götter werden uns nicht mehr besuchen" beziehend: "Das sehe ich eigentlich ganz anders. Ich würde denken: Alles voller Götter".

Mit:
Thomas Holtzmann, Corinna Harfouch, Guntram Brattia, Irm Hermann
dumpfe Stimme, in einen Schrank eingeschlossen: Lothar Trolle


Laufzeit: 37 Minuten
Sendetermine: DLF - Dienstag, 16. Januar 2007, 20:10 Uhr



Entweder bin ich irr oder die Welt

Autor(en): Einar Schleef (BRD 1944 - 2001)
Produktion: SWR/WDR 2006
Bearbeitung, Literatur
Regie: Ulrich Lampen
Bearbeitung: Matthias Baxmann

Preise / Auszeichnungen: ARD Online-Award

Inhaltsangabe: "Das große Bild brennt am Förderturm, dann stürzt es runter. Ich renne nach Hause, die Panzer stehen vor der Tür." Es ist der 17. Juni 1953, DDR. Einar Schleef war damals neun Jahre alt: "Mittag. Beide schweigen. Vater duckt sich, Mutter löffelt. Wir sehen uns in die Augen. Er sieht weg." Die Existenz des dritten und letzten Hauptwerkes von Einar Schleef ist dessen Mutter zu verdanken. Sie vergrub die frühen Tagebuchaufzeichnungen des Sohnes im Kohlekeller, nachdem er die DDR 1976 verlassen hatte. Die Kohlen ließ die Stasi unberührt und so überlebten die Aufzeichnungen der 50er und 60er Jahre. Schleef hat sie bis zu seinem Tod fortgeführt, umgeschrieben und kommentiert. Zur Veröffentlichung kam es erst 2004, drei Jahre nach Schleefs Tod. Das Hörspiel verdichtet Teile des Tagebuchs zu einem zeitgeschichtlichen Dokument und vermittelt einen Eindruck von Einar Schleefs Kampf ums körperliche und seelische Überleben.

Mit:
Mann: Sylvester Groth
Mutter: Angelica Domröse


Laufzeit: 74 Minuten
Sendetermine: ORF 1 - Dienstag, 16. Januar 2007, 20:31 Uhr (gekürzt)



Philemon und Baucis

Autor(en): Leopold Ahlsen (BRD 1927)
Produktion: NWDR 1955
Regie: Fritz Schröder-Jahn
Komposition: Johannes Aschenbrenner

Preise / Auszeichnungen: Hörspielpreis der Kriegsblinden

Inhaltsangabe: Dieses Hörspiel variiert die antike Sage von Philemon und Baucis, dem hochbetagten Paar, dem Zeus für seine Gastfreundschaft die Gnade eines gemeinsamen Todes gewährte. Es spielt während des zweiten Weltkriegs in den griechischen Bergen. Das Bauernehepaar Nikolaos und Marulja lebt in ständigem, aber liebevollem Streit dahin, bis das Flötenspiel des alten Nikolaos durch Schüsse unterbrochen wird. Von griechischen Partisanen hart bedrängt, ziehen die deutschen Truppen sich aus dem Lande zurück. Der Partisanenkrieg dringt in den ureigensten Lebensraum der beiden Alten ein und macht sie zu tragischen Helden. Da sie die Gebote der Nächstenliebe und der Gastfreundschaft vor das Gesetz des Krieges stellen, welches die rücksichtslose Vernichtung des Gegeners fordert, müssen die beiden Alten ihr menschliches Handeln mit dem Tod besiegeln.

Mit:
Nikolaos: Paul Bildt
Marulja: Hedwig Wangel
Petros: Hermann Schomberg
Alexandros: Heinz Reincke
Georgios: Krafft Georg Schulze
Panagiotis: Josef Dahmen
Alka: Gisela von Collande
Deutscher Soldat: Hanns Lothar
Adolf Hansen, Heinz Roggenkamp, Herbert Asmis, Max Zawislak
Instrumentalsolisten: Karl Elsner (Flöte), Johannes Rose (Schlagzeug)


Laufzeit: 64 Minuten
Sendetermine: MDR Figaro - Dienstag, 16. Januar 2007, 22:00 Uhr



Der Himmel unter Berlin

Autor(en): Jaroslav Rudiš (Tschechoslowakei 1972)
Produktion: WDR 2005
Bearbeitung, Literatur
Regie: Leonhard Koppelmann
Bearbeitung: Leonhard Koppelmann
Komposition: ich schwitze nie (Hanno Leichtmann) (Nicholas Bussmann) (Lars Rudolph)
Übersetzung: Eva Profousová

Inhaltsangabe: Last Exit Weberwiese. Petr hat sich vor einem geregelten Leben in Prag in den Berliner Underground geflüchtet. In runtergerockten Kellerclubs und im unterirdischen Netz der Berliner Verkehrsbetriebe begegnet er schillernden Gestalten, die nur selten das Tageslicht zu Gesicht bekommen. Wie Pancho Dirk, mit dem zusammen Petr die Punkrockband "U-Bahn" gründet. Oder Günter, der den traurigen Rekord hält, in seiner Zugführerlaufbahn schon fünf "Springer" überfahren zu haben. Sogar die Seelen der Selbstmörder glaubt Petr durch das Labyrinth der U-Bahn-Tunnel irren zu sehen. Oberirdisch aber lernt Petr Katrin kennen, deren Vater ebenfalls Lokführer der Berliner U-Bahn ist. Eigentlich ist es Pancho Dirk gewesen, der es auf Katrin abgesehen hatte, aber sie nimmt lieber Petr mit in die Welt unter Berlin. Schwärze, Krach, Tempo - "die U-Bahn ist das Einzige, was Berlin zusammenhält." konstatiert Jaroslav Rudiš.

Mit:
Bém / Erzähler: Boris Aljinovic
Pancho Dirk: Lars Rudolph
Katrin: Effi Rabsilber
Bertram: Ralf Dittrich
Atom: Ingo Hülsmann
Günter Fürst: Hannes Hellmann
Reinhard Blume: Ulrich Haß
Schaffner: Gregor Höppner
Felix (Reiner): Rainer Homann
Frau: Petra Kalkutschke
Thorir: Norman Matt
Hippie: André Lehnert
Schluckauf: Tobias Nowowiejski
Zuschauer und Journalist: Matthias Kiel
Mácha: Udo Schenk


Laufzeit: 54 Minuten
Sendetermine: WDR Eins Live - Dienstag, 16. Januar 2007, 23:00 Uhr


[Quelle: www.hoerdat.de]
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Dienstag.
Kollegin: "Hömma ... 'Als Koordinatorin des Projekts *pf* habe ich die Aufgabe übernommen, Sie am son'nsovielten einzuladen zu blubb ...' - kannst du dir einen Einleitungssatz denken, der mehr nach Arschlochkarte klingt als der?"
Skywise: :D