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Sonntag, 14. Januar 2007, 22:35

2007-01-15 (Montag)

Heute im Sortiment:
Eben noch eitel Sonnenschein - plötzlich ein Leben voller Probleme, eben noch Krieg - plötzlich im Widerstand, eben noch Biedermann - plötzlich vor Gericht und eben noch ein einsamer Mensch - plötzlich ein brechend voller Anrufbeantworter :D

36 dramatische Situationen im Leben des Georg Polti

Autor(en): Robert Weber (BRD 1966)
Produktion: WDR 2005
Regie: Petra Feldhoff
Komposition: Frank Dommert

Inhaltsangabe: Es gibt nur 36 mögliche dramatische Situationen - das behauptete schon Carlo Gozzi im 18. Jahrhundert. Georg Polti hat seine dramatischen Situationen verbraucht, wie er befürchtet. Denn Polti ist Schriftsteller und steckt mal wieder in einer Schaffenskrise, die er finanziell überbrückt, indem er Drehbücher für Pornos schreibt. Und die haben bekanntlich weit weniger als 36 mögliche Situationen. Als Polti in einem Antiquariat ein Buch entdeckt, das angeblich eine Geschichte erzählt, die noch nie erzählt wurde, muss er zugreifen. Kaum jedoch hält er das Buch in Händen, bleibt ihm keine Zeit mehr, seine unerhörte Geschichte zu lesen. Denn von diesem Moment an erlebt er mehr dramatische Situationen als ihm lieb ist. Er stolpert über die Leiche seines Pornoproduzenten, findet die Katze seiner Ex-Frau an die Wand genagelt, von dieser aber nur noch ihre Stöckelschuhe vor der Haustür. Er begegnet russischen Geheimagenten und russischen Taxifahrern, die natürlich ebenfalls Agenten sind, und muss seine verrückte Oma aus dem Altenheim entführen, um mit ihr die Welt zu retten - oder doch eher zu zerstören? Alles dies jedenfalls nur, weil alle hinter dem Buch her sind, von dem Polti noch immer keine einzige Seite lesen konnte.

Mit:
Oma: Gisela Trowe
Sergej: Mark Zak
Boris: Jenari Galjerow
Guillaume: Ernst August Schepmann
Marianne: Caroline Schreiber
Sigrid Burkholder, Alexander Hauff, Magda Hennings, Hans Holzbecher, Elisabeth Scherer, Kerstin Thielemann, Robert Weber


Laufzeit: 51 Minuten
Sendetermine: DLR - Montag, 15. Januar 2007, 00:05 Uhr



Wenn wir alle Engel wären

Autor(en): Heinrich Spoerl (Deutschland 1887 - 1955)
Produktion: DRS 1987
Bearbeitung, Literatur / Komödie
Regie: Hans Jedlitschka
Bearbeitung: Walter Kälin
Komposition: Roger Girod

Inhaltsangabe: Im idyllischen Städtchen Weinheim an der Mosel führen der Kanzleivorsteher Christian Kempenich und seine wohlgestalte Gattin Hedwig das geruhsame Leben achtbarer Bürger, bis Kempenich eines Tages nach Köln fährt zu einer Taufe. In die sündige Metropole Köln! Der Ausflug endet mit der Polizeiakte «Strafsache gegen Christian Kempenich und Ehefrau wegen Hoteldiebstahl».

Mit:
Erzähler: Matthias Habich
Christian Kempenich: Norbert Schwientek
Hedwig Kempenich: Katja Kessler
Faletti: Inigo Gallo
Maria: Helga Mertens
Tante Selma: Alice Brüngger
Kommissar: Horst Warning
u.a.


Sendetermine: DRS 1 - Montag, 15. Januar 2007, 14:00 Uhr - Teil 2 von 4



Wiener Dialoge 7:
Stadtratdialog / Hauts euch


Autor(en): Gustav Ernst (Österreich 1944)
Produktion: SFB 1982
Regie: Hartmut Kirste
Komposition: Peter Zwetkoff

Inhaltsangabe: Scherz und Ernst, Schimpf und Schmäh wechseln in diesen Szenen und Dialogen aus Wien so schnell wie das Wetter im April. Am Ende aller Schmeicheleien bleibt meist die Grobheit.
Leute im Café und in der Straßenbahn, auf der Parkbank und im Stiegenhaus, im Ehebett und am Familientisch: Der Wiener Gustav Ernst schont seine Landsleute nicht.

Mit:
Lore Brunner, Ernst Konarek, Johannes Silberschneider, Lotte Ledl, Georg Nenning, Jaromir Borek, Alois Strasser


Laufzeit: 9 Minuten
Sendetermine: RBB Kultur - Montag, 15. Januar 2007, 14:10 Uhr - Teil 1



Ward verschaben

Autor(en): Rudolf Reiner (Pseudonym für: Reni Bremer) (Pseudonym für: Ruth Bunkenburg) (BRD)
Produktion: RB/NDR 1959
Regie: Ivo Braak
Komposition: Heinrich Wiechmann

Inhaltsangabe: Joost lebt mit seinem Vater unter einem Dach. Die Hausarbeit ist gerecht verteilt, und seine Leidenschaften beschränken sich auf Stammtisch und Skat. Alles in allem ein erfülltes, behagliches Leben. Hätte nicht der Vater beschlossen, dass Joost heiraten muss! Eine Braut weiß er schon, und alles ist besprochen und abgemacht. Um jetzt das Schlimmste zu verhüten, muss Joost etwas tun, was für ihn gänzlich neu ist: Er muss aktiv werden!

Mit:
Vadder Jansen: Carl Hinrichs
Joost, sein Sohn: Heinrich Kunst
Thalke: Ruth Bunkenburg
Franz: Bernd Wiegmann
Dierk: Hans-Jürgen Ott
Gendarm: Ernst Waldau
Gefängniswärter: Henry Vahl
Almut Sandstede, Hella Schöttler, Anneliese Tesch, Hermann Bartschat, Kay Landmark, Theo Staats


Sendetermine: NDR 1 NS - Montag, 15. Januar 2007, 20:05 Uhr



Die Ästhetik des Widerstands

Autor(en): Peter Weiss (BRD 1916 - 1982)
Produktion: BR/WDR 2007
Bearbeitung, Literatur
Regie: Karl Bruckmaier
Bearbeitung: Karl Bruckmaier
Komposition: David Grubbs

1. Teil: Der Altar

Inhaltsangabe: 'Die Ästhetik des Widerstands', das in den Jahren von 1971 bis 1981 entstandene erzählerische Hauptwerk des Schriftstellers Peter Weiss, gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Romanen der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Im Zentrum des fast eintausend Seiten umfassenden Triptychons, das die Geschichte des Scheiterns sozialistischer Ideale und Kämpfe und das Ausgeliefertsein des Individuums in totalitären Zeiten abbildet, steht die Person eines fiktiven deutschen Widerstandskämpfers. Dieser Ich-Erzähler verlässt als Jugendlicher 1937 Berlin und gelangt über die Tschechoslowakei, Spanien und Paris nach Schweden. Da wie dort wird er Zeuge der Widerstandskämpfe gegen Nazideutschland und der Machtkämpfe innerhalb der Kommunistischen Partei. "Wer ist dieses Ich? Ich selbst bin es."

Der namenlose Protagonist ist in vielen Details dem Autor nachgebildet. Er gibt Peter Weiss Gelegenheit, durch seine literarische Trauer- und Erinnerungsarbeit eine sprachmächtige Aufarbeitung eines historisch entscheidenden Jahrzehnts in der Auseinandersetzung der Ideologien zu liefern. Am Ende steht der Fall des Faschismus, gleichzeitig entwerten sich aber auch die Utopien der europäischen Linken im sowjetischen Personenkult und in der weltanschaulichen Zerrissenheit der Arbeiterparteien. Darüber hinaus arbeitet sich Weiss auch an der für ihn persönlich relevanten Hauptfrage ab, inwieweit politische Notwendigkeit und individuelle Erkenntnis über ästhetische Zusammenhänge miteinander zur Deckung gebracht werden können - auch hier gelingt dem Autor eine bittere Synthese aus Kunsttheorie und Realitätsanspruch: Der Ich-Erzähler und seine Gefährten entwickeln nicht nur über politische Erörterungen und Einschätzungen, sondern ebenso über Lektüren und gemeinsame Kunstbetrachtung eine Art kollektive Weltsicht. Durch die Reflektion seines politischen Tuns wie durch die Deutung großer Kunstwerke erfindet sich der Erzähler im Roman eine eigene Position als geistiger Arbeiter, als freier Schriftsteller, der sich aber aus ebenso freien Stücken der Disziplin einer Kaderpartei unterwirft: "Für den Ruf nach totaler Zertrümmerung der Kunst hatten wir nichts übrig, solche Parolen konnten sich diejenigen leisten, die übersättigt waren von Bildung."

Zu seinem Romanprojekt betrieb Peter Weiss intensive historische Recherchen, um dem entstehenden Werk "breiteste Realität zu geben". Neben der Hauptperson begegnet der Leser Figuren wie Willi Münzenberg oder Herbert Wehner und den Mitgliedern der Widerstandsorganisation um Harro Schulze-Boysen (`Rote Kapelle'). "Ich benutzte die authentischen Namen im Roman als Chiffren", notierte Peter Weiss dazu. Eine dieser Chiffren ist Bert Brecht. Auf ihn und seine Mitarbeiter stößt der Ich-Erzähler im schwedischen Exil. Weiss beschreibt manchmal bis ins quälende Detail alles über die Antagonismen zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten in Deutschland, Spanien, Schweden und im französischen Exil, denen groß angelegte Ausdeutungen von Gemälden (Picassos 'Guernica') und Romanen (Kafkas 'Das Schloss') gegenüberstehen. In den grob zehn Jahren (1937 bis 1947), die der Roman umfasst, bekämpften zwei totalitäre Systeme - Faschismus und Kommunismus - sich selbst und die Menschheit aufs grimmigste und rücksichtsloseste. Im Namen einer pervertierten Vernunft und Wissenschaftlichkeit wurde mehr gemordet als je in der Geschichte zuvor im Namen einer Religion oder metaphysischen Idee - und dies aus dem Herzen des zivilisierten Europa heraus.

Gut fünfundzwanzig Jahre nach dem Tod von Peter Weiss, gut fünfzehn Jahre nach dem Zerfall des kommunistisch regierten Ostblocks liest man "Wehrt Euch"-Parolen auf den Straßen Berlins und im Osten Deutschlands, diesmal auf den Plakaten der politischen Erben der Nazi-Ideologie - und nicht als illegal hinterlassenes Signum des Widerstands gegen das NS-Regime wie im Roman 'Die Ästhetik des Widerstands'. Zu keinem besseren Zeitpunkt könnte man erinnern an einen der noch vor nicht allzu langer Zeit meistgespielten und meistgelesenen Nachkriegsautoren Deutschlands, an Peter Weiss und seine 'Ästhetik des Widerstands', die nun in einer fast zwölfstündigen Hörspielfassung, erarbeitet und realisiert von Karl Bruckmaier, vorliegt - immer noch monströs, immer noch schwierig, immer noch besessen vom Wunsch, auf der Basis von Vernunft und Verstehen eine bessere Welt zu errichten, ohne deshalb die Menschlichkeit abzuschaffen. Und doch auch anders als der Roman: das Hörspiel ist sich der Widersprüche des Textes durch den zeitlichen Abstand und die historischen Ereignisse stärker bewusst, ebenso der Zerrissenheit des Autors, seines Leidens, seines tatsächlich stellvertretenden und existentiellen Leidens bis hin zum Tod. In der zwangsläufig radikal komprimierten Hör-Fassung wird die Ästhetik auch verstehbarer, zugänglicher durch die Stimmen von Peter Fricke, Robert Stadlober, Rüdiger Vogler, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler.

Mit:
Robert Stadlober, Peter Fricke, Rüdiger Vogler, Michael Tregor, Helga Fellerer, Ulrich Frank, Paul Herwig, Helmut Stange, Christian Friedel, Stephan Zinner, Katharina Schubert, Sabine Kastius, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler, Jochen Striebeck, Wolfgang Hinze, Jule Ronstedt


Gesamtlaufzeit: ~ 660 Minuten
Sendetermine: BR 2 - Montag, 15. Januar 2007, 20:30 Uhr - Teil 1 von 12 (Ursendung)



Schreckmümpfeli:
Der letze Traum


Autor(en): Beat Schlatter
Produktion: DRS 2006
Bearbeitung, Literatur
Regie: Buschi Luginbühl
Bearbeitung: Fritz Zaugg

Mit:
Gilles Tschudi, Urs Bihler, Franziska von Fischer


Laufzeit: ~ 10 Minuten
Sendetermine: DRS 1 - Montag, 15. Januar 2007, 23:00 Uhr (Ursendung)



Voices

Autor(en): Barbara Neureiter (Österreich)
Produktion: WDR 2007
Regie: Frank Martin Einheit (Frank Martin Strauss)

Inhaltsangabe: Marcus lebt in einem 16 Quadratmeter großen Zimmer. Sein bester Freund Michael wohnt gegenüber, auf der anderen Seite des Flurs. Ihre Zimmer gehören zu einer betreuten Wohngemeinschaft für geistig behinderte Männer mit gewalttätiger Vergangenheit. Marcus sucht Kontakt. Zum Beispiel zu Barbara, die er über ein Theaterprojekt kennen gelernt hat. Er ruft sie an. Regelmäßig. Und spricht auf ihren Anrufbeantworter. Mit der Maschine plaudert er dann, als würde er sich mit einem Menschen unterhalten, als gäbe es Antworten auf seine Fragen. "Voices" versucht, einen Schritt in den Alltag und die Welt von Marcus zu setzen. Der Anrufbeantworter ist dabei der Chronist.


Laufzeit: ~ 53 Minuten
Sendetermine: WDR 3 - Montag, 15. Januar 2007, 23:05 Uhr

[Quelle: www.hoerdat.de]
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Dienstag.
Kollegin: "Hömma ... 'Als Koordinatorin des Projekts *pf* habe ich die Aufgabe übernommen, Sie am son'nsovielten einzuladen zu blubb ...' - kannst du dir einen Einleitungssatz denken, der mehr nach Arschlochkarte klingt als der?"
Skywise: :D