Heute im Sortiment:
Hervé Joncour reist einige Male von Frankreich nach Japan, Kasperl und Seppel jagen einen Bratwurst- und Sauerkrautdieb, eine Blaskapelle verschwindet, ein legendärer Science-Fiction-Stummfilm mutiert zum Hörspiel und Bürger ermitteln ihren Selbstwert
Neues vom Räuber Hotzenplotz
Autor(en): Otfried Preußler (BRD 1923)
Produktion: WDR 2007
Bearbeitung, Literatur / Kinderhörspiel
Regie: Frank Erich Hübner
Bearbeitung: Ingeborg Tröndle
1. Teil: Bratwurst mit Sauerkraut
Inhaltsangabe: Kasperl, Seppel und Oberwachtmeister Dimpfelmoser haben ein Problem: Der Räuber Hotzenplotz ist aus dem Spritzenhaus geflohen und hat zu allem Unglück auch noch die Großmutter entführt. Nun verlangt er Lösegeld. Kasperl und Seppel setzen alles daran, die Großmutter zu befreien und Räuber Hotzenplotz wieder hinter Schloss und Riegel zu bringen.
Gesamtlaufzeit: 110 Minuten
Sendetermine: WDR 5 - Dienstag, 2. Januar 2007, 14:10 Uhr - Teil 1 von 4
Kurz und gut (RBB-Hörspielwettbewerb) 13:
Der Anrufbeantworter
Autor(en): Volker Kunze
Produktion: RBB 2005
Regie: Anouschka Trocker
Inhaltsangabe: Der Student Olaf Joppanski hat ein etwas wirres Beziehungsleben. Doch zum Glück hat er auch einen Anrufbeantworter, auf dem sich Freundinnen und Freunde ein Stelldichein geben.
Mit:
Gerlind Eschenhagen, Bert Bölitz, Thaddäus Meilinger, Maike van Helt, Teresa Schomburg, Martin Heindel, Gabriele Bigott
Laufzeit: 7 Minuten
Sendetermine: RBB Kultur - Dienstag, 2. Januar 2007, 14:10 Uhr
Die Serapions-Brüder
Autor(en): E. T. A. Hoffmann (Deutschland 1776 - 1822)
Produktion: BR 2006
Bearbeitung, Literatur / Märchen/Fantasy
Regie: Klaus Buhlert
Bearbeitung: Klaus Buhlert
Komposition: Klaus Buhlert
7. Teil: Nachricht aus dem Leben eines bekannten Mannes / Das Fräulein von Scuderi
8. Teil: Das Fräulein von Scuderi - Fortsetzung
Inhaltsangabe: Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel 'Die Serapions-Brüder' veröffentlichte. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt. Dazu gehören so berühmte Novellen wie Rat Krespel, Die Automate oder Das Fräulein von Scuderi, aber auch kürzere, weniger bekannte Geschichten.
Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die 'Regel des Serapion', auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: "Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden." Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen - ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut.
Mit:
Herbert Fritsch, Felix von Manteuffel, Bernhard Schütz, Stefan Wilkening, Werner Wölbern, Manfred Zapatka
Gesamtlaufzeit: ~ 720 Minuten
Sendetermine: BR 2 - Dienstag, 2. Januar 2007, 15:05 Uhr - Teil 7 von 12
BR 2 - Dienstag, 2. Januar 2007, 20:30 Uhr - Teil 8 von 12 (Ursendung)
De starch Wanja und sini Abentüür
Autor(en): Otfried Preußler (BRD 1923)
Produktion: DRS 1995
Bearbeitung, Literatur / Kinderhörspiel
Regie: Barbara Schlumpf
Bearbeitung: Rosalina Zweifel
Komposition: Emil Moser
Übersetzung: Rosalina Zweifel
Sprache: Dialekt
Inhaltsangabe: Wanja ist der jüngste von drei Söhnen eines russischen Bauern. Er ist ein Träumer und Faulpelz. Ein alter blinder Mann prophezeit ihm, dass er einmal Zar von Russland werde. Er müsse jedoch 7 Jahre lang auf dem Ofen liegen, nicht reden und nur Sonnenblumenkerne essen. Wanja macht das, und nach 7 Jahren wird er nach vielen gefährlichen Abenteuern tatsächlich Zar von Russland.
Mit:
Ueli Jäggi, Hanspeter Müller-Drossaart, Ruth Bannwart, Heinz Bühlmann, Martin Hug, Tino Arnold, Paul Felix Binz, Gilles Tschudi, u.a.
Sendetermine: DRS 1 - Dienstag, 2. Januar 2007, 19:30 Uhr - Teil 2 von 5
Seide
Autor(en): Alessandro Baricco (Italien 1958)
Produktion: SWR 2003
Bearbeitung/Literatur
Regie: Jobst Christian Oetzmann
Bearbeitung: Jobst Christian Oetzmann
Komposition: Dieter Schleip
Übersetzung: Karin Krieger
Inhaltsangabe: Hervé Joncour führt mit seiner Frau Hélène ein angenehmes, leichtes Leben. Im Auftrag seiner südfranzösischen Heimatstadt Lavilledieu, die von ihrer Seidenproduktion lebt, reist er jedes Jahr für wenige Wochen nach Nordafrika und kauft Seidenraupeneier. Doch im Jahr 1861, als in ganz Europa und Nordafrika die Seidenraupen von einer unbekannten Seuche dahingerafft werden, schickt ihn sein Mentor Baldabiou das erste Mal auf die beschwerliche Reise ans andere Ende der Welt, in das vollkommen abgeschottete Japan. Obwohl er dort nur kurze Zeit verweilt, verliebt sich Hervé in ein Mädchen, das er auch auf seinen Reisen in den folgenden Jahren wiedersieht. Kein einziges Mal hört er die Stimme der jungen Frau, und doch bestimmt die Sehnsucht nach ihr fortan sein Leben.
"Eine unglaublich schön erzählte Geschichte voller Poesie und schönen Bildern. Jeanette Hain als Erzählerin trägt dieses Hörspiel mit einer ungeheuren Leichtigkeit." (CS)
Mit:
Erzählerin: Jeanette Hain
Herve Joncour: Martin Feifel
Helene: Astrid Fünderich
Baldabiou: Nikolaus Paryla
Hara Kai: Dieter Laser
Madame Blanche: Eva Kryll
Junges Mädchen / Frau: Alexandra Schalaudek
Japanisches Mädchen / An- und Absage: Noriko Tomita
Bürgermeister / Eisenbahner: Heinz Meier
Händler 1 / Mann alt / Russischer Kaufmann: Horst Hildebrand
Händler 2 / Mann 1: Helmut Wöstmann
Händler 3 / An- und Absage: Hubertus Gertzen
Schneiderin / Frau alt: Margarete Salbach
Japanischer Junge: Julian Ando
Japanischer Diener: Akutsu Hiroshi
Laufzeit: 77 Minuten
Sendetermine: DRS 1 - Dienstag, 2. Januar 2007, 20:00 Uhr
Die Minute mit Paul McCartney
Autor(en): Friedrich Christian Delius (BRD 1943)
Produktion: RB/WDR 2006
Regie: Christiane Ohaus
Komposition: Michael Riessler
Inhaltsangabe: 9. März 1967: Ein Ball, ein Hund, ein Beatle, zwei junge Männer und sieben junge Mädchen im Londoner Regent's Park am Tag, als "Getting better" für das Album "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" aufgenommen wurde. Eine wundersame Begegnung, immer wieder neu erzählt und anders beleuchtet - ein heiteres Spiel mit wechselnden Perspektiven und schönen Varianten. 25 Memo-Arien: ein bunter Fächer von Stil- und Tonarten, von literarischen Kompositionen, Satz- und Wortspielen.
Mit:
Wolf Aniol, Ulrich von Bock, Hille Darjes, Martin Engler, Ulla Evrahr, Verena Güntner, Hans-Peter Hallwachs, Lutz Herkenrath, Peter Kaempfe, Ralf Knapp, Ulrike Knospe, Wolfgang Kraßnitzer, Hedi Kriegeskotte, Astrid Meyerfeldt, Dietmar Mues, Brigitte Petereit, Trystan W. Pütter, Michael Pundt, Brigitte Röttgers, Erik Roßbander, Gabriela Maria Schmeide, Angela Schmid, Susanne Schrader, Bernhard Schütz, Wolf-Dietrich Sprenger
Laufzeit: 55 Minuten
Sendetermine: WDR 5 - Dienstag, 2. Januar 2007, 20:05 Uhr
March Movie
Autor(en): Peter Klein (Österreich 1953) / Michael Köhlmeier (Österreich 1949)
Produktion: ORF 1983
Originalhörspiel, dt. / Komödie
Regie: Peter Klein / Michael Köhlmeier
Komposition: Gerold Amann
Inhaltsangabe: Musikforschung der anderen Art. Bei einem Musikfest verschwindet eine ganze Blasmusik-Kapelle! Einfach so. Weder die Behörden noch die Bevölkerung scheinen sich besonders darum zu kümmern. Nur einer, Oskar Zambanini, Bahnschrankenwärter, nimmt sich der Sache an. Seine Hartnäckigkeit macht ihn zum Außenseiter, er gilt als Spinner. Nach vierzehn Jahren der Suche aber werden seine Bemühungen belohnt: Unter einem Stein findet er die verschollene Blaskapelle - allerdings in stark verändertem Zustand, doch klar und deutlich zu vernehmen... Diesen "Scoop" will sich der Rundfunk nicht entgehen lassen und schickt ein Team zur Berichterstattung...
Die Darsteller in diesem skurril-phantastischen Hörspiel sind Laien und zwei Vorarlberger Blaskapellen. Das Genre Blasmusik gewinnt durch die Kompositionen des Vorarlberger Komponisten Gerold Amann eine besondere Qualität, es beginnt zu swingen.
Mit:
Hubert Dragaschnig, Franz Köb, Alfred Lammel, Bernarda Gisinger, Christian Mähr, Hannes Schenkenbach, Michael Köhlmeier, Peter Klein, u.a.
Laufzeit: 50 Minuten
Sendetermine: DLF - Dienstag, 2. Januar 2007, 20:10 Uhr
Örtliche Verhältnisse
Autor(en): Werner Kofler (Österreich 1947)
Produktion: ORF 1971
Regie: Alfred Treiber
Inhaltsangabe: Der Autor rekonstruiert collageartig die Lebensbedingungen in der österreichischen Provinz. Bestimmendes Element ist der Tratsch, der auch die Themen öffentlicher Berichterstattung liefert. Einzelschicksale kristallisieren sich aus Gesprächsfetzen heraus, verzweifelte Liebesgeschichten und Selbstmorde.
Mit:
Wolfgang Hübsch, Johanna Tomek, Lore Müller, Lena Rothstein, Walter Gellert, Hermann Schmid
Laufzeit: 50 Minuten
Sendetermine: ORF 1 - Dienstag, 2. Januar 2007, 20:31 Uhr
Metropolis
Autor(en): Thea von Harbou (Deutschland 1888 - 1954)
Produktion: BR 2001
Bearbeitung, Literatur / Science Fiction
Regie: Bernhard Jugel
Bearbeitung: Michael Farin
Komposition: Kalle Laar / Georg Zeitblom
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats, Hörspiel des Jahres (ARD)
Inhaltsangabe: Thea von Harbous 1925 veröffentlichter Roman 'Metropolis' ist ein früher Klassiker des Sciencefictions und seit langem vergriffen. Der Roman und das Drehbuch zur legendären Verfilmung von Fritz Lang bilden die Grundlage für die Radiobearbeitung, die der Autor und Filmexperte Michael Farin für den Bayerischen Rundfunk schrieb. Eine "Menschheitssymphonie von brausender Melodik und ehernem Rhythmus", warb die UFA 1926 bei der Uraufführung für den Stummfilm 'Metropolis'. Die grandiose Zukunftsversion und der Gartenlaubenkitsch der Vorlage, der Sexismus aus männlichem Wolkenkratzer und weiblichem Aufwiegeln wird musikalisch überhöht, kommentiert, gebrochen. Michael Farin und die Komponisten Laar/Zeitblom bringen dieses drakonisch geordnete, "gigantische Ballett" (Luis Buñuel) in eine moderne Unordnung, sie verwandeln den Stummfilm in einen Klangrausch.
Zum Inhalt: Während in der lichtlosen Unterstadt die Arbeiter wie Sklaven hausen, lebt die Gesellschaft der Oberstadt in einer Welt des Luxus. Herr über Menschen und Maschinen ist Fredersen, das "Hirn von Metropolis". Seine Gegenspielerin ist Maria, "die Heilige der Unterdrückten". Freder, der blonde Sohn des Herrschers, verliebt sich in sie und folgt ihr in die Katakomben. Sein Vater bittet den Magier Rotwang, eine "falsche Maria" zu erschaffen, einen künstlichen Menschen, der Maria aufs Haar gleicht. Die Doppelgängerin wiegelt die Massen auf. Mit der Zerstörung der Maschinen droht der Untergang.
Harbou stellte ihrem Roman ein Motto voran: "Dieses Buch ist kein Gegenwartsbild. Dieses Buch ist kein Zukunftsbild. [...] Dieses Buch dient keiner Tendenz, keiner Klasse, keiner Partei. Dieses Buch ist ein Geschehen, das sich um eine Erkenntnis rankt: Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein." Der letzte Satz wird im Film von der weiblichen Hauptfigur Maria wiederholt. Harbous Aussagen riefen immer wieder starken Protest hervor. 1946 schrieb Siegfried Kracauer in seinem Standardwerk 'Von Caligari zu Hitler': "Auf Freders Vorschlag hin reichen sich sein Vater und der Vorarbeiter die Hand, und Maria gibt dieser symbolischen Allianz von Arbeit und Kapital ihren Segen. [...] Tatsächlich könnte Marias Forderung, dass das Herz zwischen Hand und Hirn vermitteln muss, auch von Goebbels stammen."
Hörspiel des Jahres 2001 - Die Begründung der Jury:
Der Stummfilm Metropolis von Fritz Lang nach dem Roman von Thea von Harbou stand mit seiner Idee einer Versöhnung von Kapital und Arbeit der Nazi-Ideologie gefährlich nah. Es bedeutete deshalb kein geringes Wagnis, den 1929 entstandenen Film als radiophone Retrospektive wieder zu beleben. Michael Farin und Bernhard Jugel haben einerseits das Pathos der Vorlage klar herausgestellt und zugleich den Versuch unternommen, für die monströse Großstadtvision Fritz Langs ein zeitgenössisches akustisches Pendant zu finden. Trotz deutlicher Überzeichnung wirkt die Emphase der Schauspieler gelegentlich befremdlich. Die Erzählsequenzen und Dialoge des Hörspiels gerieten durchaus melodramatisch, es gelang jedoch insgesamt, Kitsch durch Strenge zu vermeiden. Elegant haben Bearbeiter und Regisseur mit audiophonen Mitteln Räume charakterisiert und Handlungsabläufe durch Auszüge aus dem Roman nachskizziert. An kollektiv erinnerten Bildern entlang (Metropolis wurde jüngst auch im Fernsehen gezeigt) entfaltet das Hörspiel eine eigene Version der für die Ästhetik des Kinos so einflussreichen Darstellung der Zukunftsstadt: die extreme Kälte eines Lebens in den Gebäude-Waben von Metropolis und in detailliert diktierten Abläufen wird fast körperlich spürbar. Die Geräusch-Musik von Kalle Laar und Georg Zeitblom ist hierfür ein weiterer Schlüssel. Wie unentwegte elektrische Entlandungen äußert sich ein ostinates Knistern, hinzu treten abstrakte Maschinengeräusche und ein verfremdetes Glockenläuten. Das Markante dieser Produktion liegt in ihrem Kunstgriff, gezielt die Erinnerung an Kinobilder für sich zu nutzen. Die Jury begrüßt, dass das Stück sich, entgegen dem anhaltenden Trend der Literaturbearbeitungen im Hörspiel, dem Medium Film geöffnet hat. Nicht um ihm nachzueifern, sondern um sich mit einem einflussreichen Bildmedium des 20. Jahrhunderts auseinander zu setzen. Radio bezieht sich hier nicht lediglich auf Kino, sondern macht es sich dienstbar, indem es sich dessen Bilder (und Texte) aneignet und ihnen einen selbständigen Ton abgewinnt.
Zugleich berührt Metropolis auch ein heute weiter aktuelles Thema: Die Konfrontation des Einzelnen mit der Moderne (die für uns Heutige längst eine Nach-Post-Moderne geworden ist), und mit deren Hervorbringungen - der Großstadt mit ihrem sozialen Gefüge, der Menschenmasse. Farin beleuchtet diese Situation im Moment ihrer größten Krise, nämlich den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, ohne sie zu historisieren. Geschichte und Aktualität gehen in diesem Hörspiel eine Symbiose ein - dass das Stück darüber hinaus ausgerechnet mit der Ästhetik eines Stummfilms spielt, wirkt überaus ironisch.
Mitglieder der Jury: Frank Kaspar, Frank Olbert, Waldemar Schmid
"Ich habe den Film nie gesehen - bis auf die Ausschnitte, die vielleicht jeder kennt. In diesem Hörspiel jedoch tauchen die Bilder aus dem Stummfilm immer wieder in meinem Kopf auf und setzen sich unaufgefordert fort. Es scheint, als würde ich doch den gesamten Film einmal gesehen haben..." (CS)
Mit:
Erzähler: Peter Fricke
Freder: Jan Neumann
Maria: Jule Ronstedt
Joh Fredersen: Joachim Höppner
Fredersens Mutter: Helga Roloff
Rotwang: Werner Haindl
Der Schmale: Jens Harzer
Josaphat: Heiko Raulin
Laufzeit: 65 Minuten
Sendetermine: MDR Figaro - Dienstag, 2. Januar 2007, 22:00 Uhr
Präsentation eines Prototyps
Autor(en): Juli Zeh (BRD 1974)
Produktion: SWR 2006
Inhaltsangabe: Herzlich Willkommen zur Präsentation der Ein-Mann-Revolution! Die Ein-Mann-Revolution trägt Drei-Tage-Bart und war mal 20, bis sie 30 wurde oder auch 35. Was keine Rolle spielt in einer Zeit, wo keine Sau mehr erwachsen wird. Die Ein-Mann-Revolution ist die logische Folge aus den Single-Pizza-Öfen und den Einraum-Wohnungen. Denn die wirklichen Revolutionen finden nicht mehr im Kollektiv statt, sondern als Einzeltaten von Einzelkämpfern. Auf der höchsten Stufe der Zivilisation, in der liberalisierten, pluralisierten, individualisierten Gesellschaft beginnt der Kampf aller gegen alle von vorn. In nicht allzu ferner Zukunft, in einer sternklaren Ich-kann-nicht-schlafen-und-geh-spazieren-Nacht werdet ihr begreifen, wovon ich heute Abend spreche. Und bis dahin: Gute Nacht.
Sendetermine: SWR 2 - Dienstag, 2. Januar 2007, 22:05 Uhr (Ursendung)
Mehrwert
Autor(en): Tim Staffel (BRD 1965)
Produktion: WDR 2006
Originalhörspiel, dt. / Pophörspiel
Regie: Tim Staffel
Inhaltsangabe: Um die Zukunft von Arbeit zu gewährleisten, werden die Bürger demnächst aufgefordert sein, ihren persönlichen Wert zu ermitteln. Nicht nur den ökonomischen, ebenso den sozialen wie emotionalen. Aufgrund der Ergebnisse wird ihnen dann ein Neues Leben zugewiesen. "Mehrwert" folgt exemplarisch der Hartz IV-Empfängerin Viva Vogelsang - einer auf Märchenerzählungen spezialisierten, nicht vermittelbaren Schauspielerin - auf der Suche nach ihrer wertschaffenden Identität. Am Ende findet sie sich als Frau eines polnischen Akkordeonspielers in einem Geo-Park-Unternehmen wieder, wo sie als Führerin Erlebnistouristen durch stillgelegte Bergwerke leitet - ihr neues Leben, in dem sie sich kaum wiedererkennt, aber laut dem sie ständig begleitenden Soziologen Sylvio Kelm doch ganz sie selbst sein darf.
Mit:
Claudia Splitt, Daniel Fries, Stephan Bork, Jan Holthues, Lisa Hoffmann, Danie Krauss
Laufzeit: ~ 53 Minuten
Sendetermine: WDR Eins Live - Dienstag, 2. Januar 2007, 23:00 Uhr
Blagomir Alexiev
Autor(en): Gisela Erbslöh (BRD 1950)
Produktion: SWR 2002
Feature / Hörspieltheorie
Regie: Iris Drögekamp
Inhaltsangabe: Wie in vielen Ländern Südosteuropas entwickeln sich neben der herkömmlichen Funkdramatik auch in Bulgarien akustische Spielformen, die an keine Landessprache mehr gebunden sind. Im Hörspielprogramm des Nationalen Bulgarischen Rundfunks war nach etlichen internationalen Beispielen der ars acustica 2001 erstmals eine Klangkomposition aus dem Land selbst zu hören, für die ihr Autor Blagomir Alexiev mit dem Karl-Sczuka-Förderpreis des SWR ausgezeichnet wurde. Blagomir Alexiev, Jahrgang 1954, beendete seine Ausbildung 1973 in Sofia, arbeitete dort 1977-84 als Musiker und 1984-97 als Toningenieur im Studio der Nationalen Theater- und Filmakademie. 1993 gründete er sein Privatstudio "ARS Digital Studio" für Kino- und TV-Postproduction. Seine Erfahrungen bei der Tonregie von Filmen schlagen sich auch im expressiven Gebrauch der Klangmittel seines Preiswerks "Am Ende des Weges" nieder.
Laufzeit: 34 Minuten
Sendetermine: SWR 2 - Dienstag, 2. Januar 2007, 23:03 Uhr
[Quelle:
www.hoerdat.de]