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Sonntag, 18. Februar 2007, 20:46

2007-02-19 (Montag)

Heute im Sortiment:
Godzilla, LSD, eine Mumie, ein Bruder Leichtsinn und ein Neubeginn in einem fremden Land :D


Hofmanns Elixier oder Die Welt ist perfekt

Autor(en): Regine Ahrem (BRD 1958) / Michael Rodach (BRD 1957)
Produktion: RBB 2005
Originalhörspiel dt. / Dokumentation
Regie: Regine Ahrem
Komposition: Michael Rodach
Sprache: Deutsch/Englisch

Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats

Inhaltsangabe: An einem denkwürdigen Frühlingstag im April 1943 stieß Albert Hofmann, Chemiker in den Forschungslabors von Sandoz, eher zufällig auf die halluzinogene Wirkung der Substanz, die er zuvor synthetisiert hatte: das Lysergsäurediäthylamid, kurz LSD. Damit begann der Siegeszug der Droge LSD, die einer der maßgeblichen Katalysatoren in den gesellschaftlichen Umwälzungen der 60er Jahre war und das Bewusstsein einer ganzen Generation veränderte. Eine Entwicklung, die ihr Entdecker zum Teil durchaus kritisch sah. Denn der wahllose Konsum als Partydroge stand den eigentlichen Möglichkeiten, die das LSD seiner Ansicht und Erfahrung nach hatte, diametral gegenüber: der Öffnung hin zu einer transzendenten Seinserfahrung. Ein Stück über einen Ausnahme-Menschen, der sich mühelos zwischen Naturwissenschaft und Mystik bewegt, und zugleich ein Stück über 60 Jahre Kulturgeschichte des LSD.

Unter Verwendung von Originalaufnahmen von Albert Hofmann, Aldous Huxley, Timothy Leary und des Senders KPFA/Kalifornien

Hörspiel des Monats Januar 2006, Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:

"'Hofmanns Elixier oder Die Welt ist perfekt' von Regine Ahrem und Michael Rodach überzeugt durch die Leichtigkeit im Umgang mit dem tabuisierten Gegenstand LSD. In spielerischer Manier wird die Entdeckung der chemischen Droge LSD aus den Stereotypen der Popkultur gelöst und in die geistesgeschichtliche Tradition der Mystik und Ekstase gestellt. Aus autobiographischen Notizen, historischem Radiomaterial und Aufzeichnungen von Ernst Jünger als einem der ersten LSD-Konsumenten fügen die Autoren eine ebenso fesselnde wie skurril amüsante und klanglich zwingende Mischung zusammen."

"[...] ist eine ebenso amüsante wie fesselnde Montage aus autobiografischen Notizen und historischem Radiomaterial. Das Hörspiel umkreist das Wesen der Drogenerfahrung und die lange Kulturgeschichte psychoaktiver Substanzen." (Tom Peuckert, Tagesspiegel, 06.09.2006)

Mit:
Albert Hofmann: Ueli Jäggi
Ernst Jünger: Dietrich Knaup
Aldous Huxley: Tom Strauss
Zitat/Übersetzung Huxley: Gerd Wameling
Timothy Leary: Stefan Baumecker
Kathrin Angerer, Bernhard Schütz, Axel Wandtke, u.a.


Laufzeit: 44 Minuten
Sendetermine: DLR - Montag, 19. Februar 2007, 00:05 Uhr



Der liebe Augustin

Autor(en): Horst Wolfram Geissler
Produktion: DRS 1967
Bearbeitung Literatur
Regie: Guido Frei / Albert Rösler
Bearbeitung: August E. Hohler / Eduard Stäuble
Komposition: Hans Steingrube

3. Teil: Duett in der Dämmerung

Inhaltsangabe: "Der liebe Augustin" von Horst Wolfram Geissler ist die Geschichte eines leichten Lebens. Im Mittelpunkt steht die Figur des Augustin Sumser, Spieldosenmacher zu Lindau am Bodensee. Der Roman erschien im Jahre 1921 und gehört seither zu den meistgelesenen und beliebtesten Büchern in deutscher Sprache.
Die fast märchenhaft anmutende Geschichte spielt Ende des 18.-, anfangs des 19. Jahrhunderts und liegt völlig quer in der literarischen Landschaft. Weshalb sich eine Kapazität wie August E. Hohler dennoch darauf einliess, formulierte er gleich selber: "So darum, weil wir der Meinung sind, dass uns heute nichts so Not tut, als am liebreizenden Beispiel zu erfahren, mit welcher Grazie und Heiterkeit man der Schwere des Lebens begegnen kann". Was 1967 galt dürfte auch vierzig Jahre später nichts von seiner Gültigkeit verloren haben.

Mit:
Erzählerin: Therese Giehse
Der liebe Augustin: Peter W. Loosli
Bürger von Lindau: Max Haufler
Pfr. Anton Knöpfle: Emil Hegetschwiler
Montgelas: Sigfrit Steiner
Kaiser Napoleon: Lukas Ammann
Talleyrand: Walter Morath
Sophie von Ungelter: Olga Gloor
Fürstäbtissin: Margrit Thomann
Susanne: Marianne Kober
Tante Jent: Walburga Gmür
u.a.


Gesamtlaufzeit: ~ 200 Minuten
Sendetermine: DRS 1 - Montag, 19. Februar 2007, 14:00 Uhr - Teil 3 von 5



Die Ästhetik des Widerstands

Autor(en): Peter Weiss (BRD 1916 - 1982)
Produktion: BR/WDR 2007
Bearbeitung Literatur
Regie: Karl Bruckmaier
Bearbeitung: Karl Bruckmaier
Komposition: David Grubbs

6. Teil: Im Exil

Inhaltsangabe: 'Die Ästhetik des Widerstands', das in den Jahren von 1971 bis 1981 entstandene erzählerische Hauptwerk des Schriftstellers Peter Weiss, gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Romanen der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Im Zentrum des fast eintausend Seiten umfassenden Triptychons, das die Geschichte des Scheiterns sozialistischer Ideale und Kämpfe und das Ausgeliefertsein des Individuums in totalitären Zeiten abbildet, steht die Person eines fiktiven deutschen Widerstandskämpfers. Dieser Ich-Erzähler verlässt als Jugendlicher 1937 Berlin und gelangt über die Tschechoslowakei, Spanien und Paris nach Schweden. Da wie dort wird er Zeuge der Widerstandskämpfe gegen Nazideutschland und der Machtkämpfe innerhalb der Kommunistischen Partei. "Wer ist dieses Ich? Ich selbst bin es."

Der namenlose Protagonist ist in vielen Details dem Autor nachgebildet. Er gibt Peter Weiss Gelegenheit, durch seine literarische Trauer- und Erinnerungsarbeit eine sprachmächtige Aufarbeitung eines historisch entscheidenden Jahrzehnts in der Auseinandersetzung der Ideologien zu liefern. Am Ende steht der Fall des Faschismus, gleichzeitig entwerten sich aber auch die Utopien der europäischen Linken im sowjetischen Personenkult und in der weltanschaulichen Zerrissenheit der Arbeiterparteien. Darüber hinaus arbeitet sich Weiss auch an der für ihn persönlich relevanten Hauptfrage ab, inwieweit politische Notwendigkeit und individuelle Erkenntnis über ästhetische Zusammenhänge miteinander zur Deckung gebracht werden können - auch hier gelingt dem Autor eine bittere Synthese aus Kunsttheorie und Realitätsanspruch: Der Ich-Erzähler und seine Gefährten entwickeln nicht nur über politische Erörterungen und Einschätzungen, sondern ebenso über Lektüren und gemeinsame Kunstbetrachtung eine Art kollektive Weltsicht. Durch die Reflektion seines politischen Tuns wie durch die Deutung großer Kunstwerke erfindet sich der Erzähler im Roman eine eigene Position als geistiger Arbeiter, als freier Schriftsteller, der sich aber aus ebenso freien Stücken der Disziplin einer Kaderpartei unterwirft: "Für den Ruf nach totaler Zertrümmerung der Kunst hatten wir nichts übrig, solche Parolen konnten sich diejenigen leisten, die übersättigt waren von Bildung."

Zu seinem Romanprojekt betrieb Peter Weiss intensive historische Recherchen, um dem entstehenden Werk "breiteste Realität zu geben". Neben der Hauptperson begegnet der Leser Figuren wie Willi Münzenberg oder Herbert Wehner und den Mitgliedern der Widerstandsorganisation um Harro Schulze-Boysen (`Rote Kapelle'). "Ich benutzte die authentischen Namen im Roman als Chiffren", notierte Peter Weiss dazu. Eine dieser Chiffren ist Bert Brecht. Auf ihn und seine Mitarbeiter stößt der Ich-Erzähler im schwedischen Exil. Weiss beschreibt manchmal bis ins quälende Detail alles über die Antagonismen zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten in Deutschland, Spanien, Schweden und im französischen Exil, denen groß angelegte Ausdeutungen von Gemälden (Picassos 'Guernica') und Romanen (Kafkas 'Das Schloss') gegenüberstehen. In den grob zehn Jahren (1937 bis 1947), die der Roman umfasst, bekämpften zwei totalitäre Systeme - Faschismus und Kommunismus - sich selbst und die Menschheit aufs grimmigste und rücksichtsloseste. Im Namen einer pervertierten Vernunft und Wissenschaftlichkeit wurde mehr gemordet als je in der Geschichte zuvor im Namen einer Religion oder metaphysischen Idee - und dies aus dem Herzen des zivilisierten Europa heraus.

Gut fünfundzwanzig Jahre nach dem Tod von Peter Weiss, gut fünfzehn Jahre nach dem Zerfall des kommunistisch regierten Ostblocks liest man "Wehrt Euch"-Parolen auf den Straßen Berlins und im Osten Deutschlands, diesmal auf den Plakaten der politischen Erben der Nazi-Ideologie - und nicht als illegal hinterlassenes Signum des Widerstands gegen das NS-Regime wie im Roman 'Die Ästhetik des Widerstands'. Zu keinem besseren Zeitpunkt könnte man erinnern an einen der noch vor nicht allzu langer Zeit meistgespielten und meistgelesenen Nachkriegsautoren Deutschlands, an Peter Weiss und seine 'Ästhetik des Widerstands', die nun in einer fast zwölfstündigen Hörspielfassung, erarbeitet und realisiert von Karl Bruckmaier, vorliegt - immer noch monströs, immer noch schwierig, immer noch besessen vom Wunsch, auf der Basis von Vernunft und Verstehen eine bessere Welt zu errichten, ohne deshalb die Menschlichkeit abzuschaffen. Und doch auch anders als der Roman: das Hörspiel ist sich der Widersprüche des Textes durch den zeitlichen Abstand und die historischen Ereignisse stärker bewusst, ebenso der Zerrissenheit des Autors, seines Leidens, seines tatsächlich stellvertretenden und existentiellen Leidens bis hin zum Tod. In der zwangsläufig radikal komprimierten Hör-Fassung wird die Ästhetik auch verstehbarer, zugänglicher durch die Stimmen von Peter Fricke, Robert Stadlober, Rüdiger Vogler, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler.

Mit:
Robert Stadlober, Peter Fricke, Rüdiger Vogler, Michael Tregor, Helga Fellerer, Ulrich Frank, Paul Herwig, Helmut Stange, Christian Friedel, Stephan Zinner, Katharina Schubert, Sabine Kastius, Susanne-Marie Wrage, Hanns Zischler, Jochen Striebeck, Wolfgang Hinze, Jule Ronstedt


Gesamtlaufzeit: ~ 660 Minuten
Sendetermine: BR 2 - Montag, 19. Februar 2007, 20:30 Uhr - Teil 6 von 12 (Ursendung)



Das Amulett der Mumie

Autor(en): Bram Stoker (Irland 1847 - 1912)
Produktion: Titania
Bearbeitung Literatur
Regie: Marc Gruppe
Bearbeitung: Marc Gruppe
Komposition: Manuel Rösler

Inhaltsangabe: London im Jahr 1904: Abel Trelawny fällt in seinem mit Pharaonen-Schätzen bestückten Haus ins Koma. Seine Tochter Margaret und sein junger Anwalt sind ratlos. Eigenartigerweise hat Trelawny offenbar mit einem solchen Vorfall gerechnet und entsprechende Verfügungen hinterlassen. Es scheint ein unheimlicher Zusammenhang mit Tera, einer magiekundigen Pharaonin, zu bestehen. Teras Mumiensarkophag hatte Trelawny just in dem Augenblick entdeckt, als seine Frau während der Geburt Margarets in London starb.Bram Stoker verfasste nach "Dracula" diesen mehrfach verfilmten Mumienroman.

Mit:
Janina Sachau, Herbert Schäfer, Jürg Löw, Christian Rode, Regina Lemnitz, Dagmar von Kurmin, Jens Hajek, Lothar Didjurgis


Gesamtlaufzeit: 78 Minuten
Sendetermine: SWR DasDing - Montag, 19. Februar 2007, 22:00 Uhr - Teil 1 von 3



Schreckmümpfeli:
Der Lehrling


Autor(en): Beat Schlatter
Produktion: DRS 2006
Regie: Buschi Luginbühl

Mit:
Gilles Tschudi, Urs Bihler, Edward Piccin, Franziska von Fischer


Laufzeit: ~ 9 Minuten
Sendetermine: DRS 1 - Montag, 19. Februar 2007, 23:00 Uhr (Ursendung)



Interview mit einem Monster

Autor(en): Jörg Buttgereit (BRD 1963)
Produktion: DLR 2004
Originalhörspiel dt. / Dokumentation
Regie: Jörg Buttgereit

Inhaltsangabe: Seit 1954, dem Geburtsjahr von Godzilla, wird Japan von gigantischen Leinwand-Ungeheuern heimgesucht. In den 60er und 70er Jahren war auch Deutschland ein fruchtbarer Markt für japanische Monsterfilme. Eine ganze Generation von deutschen Jugendlichen ist mit diesen fremdartigen Fantasy-Filmen aufgewachsen, ohne sie je kulturell richtig einordnen zu können. Jörg Buttgereit, in früher Jugend mit dem Monster-Virus infiziert, ist mittlerweile Fachmann. In Tokio hat er den letzten noch lebenden Veteranen des Godzilla-Films getroffen: Endlich sitzt der langjährige Fan seinem Monster-Idol gegenüber, einem Mann, der einen Großteil seines Lebens im Godzilla-Gummi-Anzug steckte. Gemeinsam blicken sie auf die Fremdartigkeit japanischer Monsterkultur, und vielleicht erfahren wir ja, ob es eine Erlösung durch Trash geben kann?

Mit:
Fan: Boris Aljinovic
der Fan als Kind: Lukas Leon Noellemeyer
Haruo: Klaus Herm
Alter Mann: Jürgen Thormann
Sprecher: Klaus Herm, Rolf Marnitz
Erzählerin: Ingeborg Medschinski


Laufzeit: 53 Minuten
Sendetermine: WDR 3 - Montag, 19. Februar 2007, 23:05 Uhr


[Quelle: www.hoerdat.de]
Radio Liederlicht
Liedermacher & Co.


Montag.
Skywise: "Daß heute der große Umzug von zwei Abteilungen stattfindet, das weiß ich. Wie ich gerade reingekommen bin, stand vorm Haus ein Wagen von einem Beerdigungsunternehmen. Werden beim Umzug jetzt auch die Leichen aus unserem Keller umgebettet?"