[isbn]B000FMH90C[/isbn]
© 2006 Kiddinx
Buch: Elfie Donnelly
Regie: Angelika Maiworm
Laufzeit:
44:23 Minuten [10 Tracks]
Sprecher:
Erzähler – Lutz Mackensy
Elea – Giuliana Jakobeit
Ezechiel – Gerrit Schmidt-Foß
Ravi – Tobias Müller
Rosa – U. Hugo
Olli – Norman Matt
Tessa – B. Krahl
Tante Lissy – Heidrun Bartholomäus
Opi Kopi – Helmut Krauss
Frau Munter-Drauflos – N. Herting
Pfarrer Kniffl – Ch. Gaul
Herr Schubert – Gerd Grasse
Elea ist sauer. Der Buchladen ihrer Tante Lissy wirft nicht genug Geld für eine vernünftige Reise ab, so daß sie die Schulferien wohl oder übel zu Hause verbringen muß. Und dann überredet auch noch Olli ihren Freund Ravi, die erste Ferienwoche mit ihm in einem Ferienlager zu verbringen – einem Ferienlager nur für Jungs. Selbst Eleas blaue Tröstereule Ezechiel ist mit seinem Latein … ne, Arambolisch am Ende. Doch da ergibt sich für Elea ebenfalls die Möglichkeit, in ein Feriencamp zu fahren, und es stellt sich heraus, daß dieses Lager nur wenige Meter vom Aufenthaltsort der beiden Jungen entfernt liegt. Sofort wird Ravi verständigt - die Ferien scheinen gerettet zu sein. Doch da begibt sich Olli in Gefahr …
Klingt vertraut? Nun ja, Jugendbücher und –hörspiele dieser Art gibt es sicherlich zur Genüge. Und dem routinierten Hörer wird spätestens ab der Mitte des Hörspiels zumindest in etwa klar sein, wie sich die weitere Geschichte entwickelt, daher werfen wir zunächst mal einen Blick auf die übrigen Zutaten, ehe es wieder zur Handlung zurückgeht:
Was kann man über die Sprecher sagen? Glaubhaft besetzt, routiniert und vollkommen überzeugend; vor allem das Zusammenspiel einzelner Sprecher funktioniert einfach blendend. Da klingt alles natürlich, nicht überdreht oder überladen – so soll es sein. An dieser Stelle sei besonders die herrliche Szene genannt, in der Opi Kopi bei der Ferienlagerleiterin Frau Munter-Drauflos so gekonnt und heftig Süßholz raspelt bzw. fräßt, um Elea trotz Rollstuhl die Mitreise ins Tipilager zu ermöglichen, daß es eine wahre Freude ist.
Über die Musik muß an dieser Stelle nicht viel gesagt werden, denn wie von den meisten Elfie-Donnelly-Hörspielen bekannt, wird außer der Titelmelodie keinerlei Musik eingesetzt – und das Titelstück tut eigentlich niemandem weh. Darüber hinaus gibt es (auch diesmal wieder) keinen übermäßigen Gebrauch von Effekten – alles läuft hier nach dem Motto „so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig“. In einigen Fällen mag das störend sein, hier unterstreicht es allerdings die ziemlich gemütliche Atmosphäre, die sich durch das gesamte Hörspiel zieht.
Die Atmosphäre ist ohnehin ein Fall für sich – die Geschichte ist nicht allzu spannend, sondern plätschert bis wirklich ganz kurz vor Schluß etwas träge vor sich hin, ohne jedoch deshalb langweilig zu sein. Im Grunde genommen wird hier ein perfektes Ferien-Hörspiel geboten, das man sich auch gerne mal „nebenher“ zu Gemüte führen kann. Selbst innerhalb der Reihe dürfte diese Folge eher Füllwerk sein, denn es ereignet sich praktisch nichts Neues – eine Reise in das geheimnisvolle Arambolien findet nicht statt, Eleas Gegenspieler Quirin Bartels verlebt seine Ferien abseits des Geschehens und auch Ezechiel hält sich in dieser Episode eher zurück. Zum Verständnis der nächsten Folgen ist „Ferien am wilden Fluß“ also nicht zwingend notwendig.
Fazit: Im Sonnenstuhl zurücklehnen, mit Was-Kaltes in der einen Hand und Elea Eluanda 12 auf den Ohren – einfach ideal. Hier wird definitiv kein großes Tennis geboten, aber dafür sehr (!) ordentliches Handwerk, das eine häufig erzählte Geschichte auf angenehme Weise noch einmal aufgreift. Keine Glanztat, aber mit Sicherheit gut.