Tja.
Da ist die Frage, was Du unter einem empfehlenswerten Hörspiel verstehst
.
"Der Mörder in mir" ist eigentlich nicht spannend im kriminalistischen Sinn. Alles wird aus der Sicht von Lou Ford geschildert, einem Sheriff mit psychischem Knacks, nach außen hin sympathisch, innen aber ein absolutes Wrack mit aggressiven Gedanken.
Das Hörspiel besteht im wesentlichen aus einigen Szenen, die der Hörer von einem kleinen Schemel hinter Lous Stirn aus erlebt. In den Szenen geht es um einen Mord (wer ihn begangen hat, wird durch den Titel deutlich) und darum, wie dieses Verbrechen einem anderen in die Schuhe geschoben wird. Dabei macht der Regisseur sich die Studiotechnik zunutze, indem er die eigentliche Handlung praktisch im "Zentrum" stattfinden läßt, während Lous Gedanken und Erinnerungen zusätzlich und teilweise ziemlich zusammenhanglos von links und rechts auf den Hörer einprasseln, größtenteils in Fetzenform oder als imaginäre (Selbst-)Dialoge.
Willst Du einen Krimi der Marke "Wer war der Täter" haben, bei dem eifrig und kriminalistisch ermittelt wird, bist Du bei "Der Mörder in mir" absolut an der falschen Adresse. Willst Du ein tiefgehendes Psycho-Portrait, das seinen Reiz daraus bezieht, daß man sich unmittelbar im Kopf eines verrückten Mörders herumtreibt und an seinen Handlungen teilnimmt, kannst Du "Der Mörder in mir" ruhig eine Chance geben. Zum "Nebenher-Hören" ist es aber nichts - und mit einem Mono-Gerät würde ich es mir absolut nicht anhören wollen
Gruß
Skywise