Original von erja
kennt das jemand? klingt toll, finde ich!
Ich dachte, Du bist keine Freundin von Lesungen?
Ich hab' mal reingehört (tausend Dank an einen fleißigen Mitschneider und Freund
), muß aber sagen, daß es für mich mehr nach einer Collage als nach einem "echten" Hörspiel klingt.
Genauer: es gibt viele Erzähler, zwischen denen ständig (und wenn ich sage "ständig", dann meine ich "ständig") hin- und hergewechselt wird: der Originalautor (?), der alles mit kratzender Feder niederschreibt - F. Ptok -, dann die Übersetzerin mit Computertastatur im Hintergrund - S. Icks -, schließlich noch eine Art Erzähler / Barde am Hofe mit ein paar Zuhörern und einer Klampfe als Begleitung - J. Wawrczeck - plus zwei stark verzerrte Stimmen, die klingen wie ein Reporter und ein Astronaut - G. Koch, F. Brebeck. Oft erfolgen die Erzählerwechsel innerhalb eines Satzes, bei längeren Sätzen können auch schon mal drei Erzähler zum Einsatz kommen.
Zwischen die nie enden wollenden Erzählpassagen drücken sich irgendwie die Dialoge der einzelnen Figuren und die passenden Hintergrundgeräusche, wobei allerdings die Erzähler IMMER das Heft in der Hand behalten, d. h. daß sich niemals richtig ein reiner Dialog entwickelt, sondern immer irgendein Erzähler seinen Senf dazugeben muß (und wenn's nur "Sie rückt ihm immer näher. Gleich spürt sie seinen Atemzug auf ihrer Haut" ist).
Also - mal schnell in die Atmosphäre des ausklingenden Mittelalters eintauchen, ist bei diesem Hörspiel absolut nicht drin. Für Experimentierfreudige oder solche, die sich für die Geschichte interessieren - okay, aber man muß auch etwas Konzentration mitbringen, weil man ansonsten die Übersicht bei allen gelieferten Informationen ziemlich schnell verliert.
Gruß
Skywise