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Diskussion: Hoerspielblase

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1

Samstag, 7. Februar 2009, 05:30

Hoerspielblase

Mich beschaeftigt schon seit einiger Zeit der Gedanke, ob wir uns auf eine grosse Hoerspielblase hinbewegen oder ob wir uns einfach in einer gesunden Wachstumsphase befinden und wuerde mal gerne Eure Meinung dazu hoeren.

Es gibt jedes Jahr zig neue Serien (wie z.B. Mitschnitt, Wallander, Hui Buh, Dorian Hunter, Hellboy, Sacred im letzten Jahr, und dann noch die Flut von neuen Maritim Serien) und die alten bewaehrten Serien (wie Sinclair, ???, Burns, Gruselkabinett, Poe, Rhodan, Benjamin Bluemchen, TKKG etc.) laufen fast alle weiter. Und dieses Jahr geht es weiter mit einigen neuen Serien. Ist diese massive Zunahme von Serien am Hoerspielmarkt ein gesundes, natuerliches Wachstum oder ist das eine aufgeblaehte Hoerspielblase, in der ein immer groessere Zahl an Serien sich ein limitiertes Marktpotential teilen muessen, was zu reduzierten Gewinnen fuer die meisten Serien fuehrt?

Ich freue mich ja ueber jede neue Serie, aber die massive Zunahme an Serien in den letzten Jahren und die Tatsache, dass fast alle bewaehrte Serie endlos weiterzulaufen scheinen, macht mich schon nachdenklich. Ich frage mich wielange das so gut gehen kann. Oder ist das alles ein normales, gesundes Wachstum, da das Marktpotential des Hoerspielmarktes auch so rapide waechst?

Und dann wuerde mich interessieren, ob ihr denkt, dass die globale Rezession sich auf den Hoerspielmarkt auswirken wird oder nicht.

Was denkt Ihr?

2

Samstag, 7. Februar 2009, 09:45

Also eine Blase ist es glaube ich nicht. Weil ich nicht die Gefahr sehe, wie z.B. vor einigen Jahren die berühmte Internet-Firmen-Blase, dass das ganze Platz und so gut wie nichts übrig bleibt.

Man könnte zwar jetzt sagen, dass es sowas ja bereits einmal gegeben hat (Ende der 80er) und nur die großen 5 (TKKG, Drei ???, BB, BB, 5 Freunde) überlebt haben damals und das ja durchaus wieder passieren kann. Aber ich denke das war damals ja auch keine Blase sondern ein schleichender Prozess.

Zudem hat man heute noch den Faktor Hörbuch, der in meinen Augen da auch sowas wie ein Puffer ist, auch wenn der Markt rückläufig ist.
Wobei das auch kein Wunder ist, wurde doch in den letzten 2 Jahren so gut wie alles was nur irgendwie ging als Hörbuch veröffentlich ohne wirklich Qualität zu bieten. Insofern ist die Hörbuchmarktbetrachtung eher relativ in meinen Augen.

Ich persönlich empfinde es jetzt auch nicht ganz so extrem, was den Neustart von Serien angeht, weil im Gegenzug ja viele Serien auch wieder verschwinden bzw. deren VÖ-Rhythmus so breit ist, dass das nicht wirklich ins Gewicht fällt.

Der VÖ-Rhythmus ist denke ich sowieso der springende Punkt der das ganze "entschärft".

Ist ja nicht so, dass jeden Monat 10 Folgen erscheinen die man gerne kaufen möchte. Es gibt ja nun Serien da erscheinen "nur" 2 Folgen im Jahr, bei anderen sind es 4, manche schaffen 6, was schon fast "viel" ist und den höchsten Output haben eigentlich eh nur die Big 5.


Die Rezession wird sich denke ich auf das Kaufverhalten der Hörspielkunden nur bedingt auswirken. Da meiner Meinung nach die Zahl der Sammler und "Fast alles Käufer" auf die Masse gerechnet eher klein ist. Die Rezession wird sich aber sicher negativ auf die Produktion auswirken bzw. auf die Entscheidung ob man den Schritt macht zum Hörspielproduzenten. Ich denke wir werden dieses Jahr kaum neue Labels und auch nur wenig neue Serie zu sehen bekommen.

JimKnopf

JimKnopf

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3

Samstag, 7. Februar 2009, 11:48

Zitat

Original von Volker
Also eine Blase ist es glaube ich nicht.

Die Rezession wird sich denke ich auf das Kaufverhalten der Hörspielkunden nur bedingt auswirken. Da meiner Meinung nach die Zahl der Sammler und "Fast alles Käufer" auf die Masse gerechnet eher klein ist. Die Rezession wird sich aber sicher negativ auf die Produktion auswirken bzw. auf die Entscheidung ob man den Schritt macht zum Hörspielproduzenten. Ich denke wir werden dieses Jahr kaum neue Labels und auch nur wenig neue Serie zu sehen bekommen.


Ich sehe das ähnlich. Da die ganz harten Hörspielsammler doch eher in der Minderheit sind.
Selbst ich, der ja gerne Hörspiele ört und besitzt, kenne über 50% der, hier im Forum, besprochenen Hörspiele und Labels nicht.
es ist we überall Angebot und Nachfrage. wenn eine Serie nicht läuft, wird sie eingestellt oder nch einiger Zeit als Kult entdeckt.
Auf dem Buch markt sieht es doch ähnlich aus.

Ich finde es sogar sehr gut, daß es so eine riesige Auswahl gibt. Ist doch für jeden was dabei.

irina

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4

Montag, 9. Februar 2009, 20:31

RE: Hoerspielblase

hörspielblase ist wahrscheinlich das falsche wort, weil zumindest ich (evtl. auch fälschlicherweise) es so ein bisschen mit ner luftnummer assoziiere, aber ich halte den wachstum für "normal". oder besser gesagt: ich halte es für normal, dass der hörspiel-/hörbuchmarkt in letzter zeit so groß geworden ist, da nun mal möglichst viele leute mitverdienen wollen, aber gesund im sinne von überlebensfähig ist es sicher nicht. es müssen sich halt immer mehr produktionen den kuchen teilen (der m.E. nicht wesentlich größer, sondern eher wieder kleiner wird), also werden die gewinne für die einzelnen labels schrumpfen. und das können einfach nicht alle überleben.


ich könnte mir gut vorstellen, dass in absehbarer zeit diverse labels den bach runter gehen oder zumindest die anzahl der produktionen massiv runterfahren werden. überleben werden die …
– die sich zu "normalen" bis günstigen preisen weiterhin ein richtig großes programm leisten können, weil sie z.B. ganz dick im massenmarkt sind, einen richtig guten namen, gute kooperationen und/oder ein zweites standbein haben
– die "billligdumper" wie naxos, die bei der produktion kein großes geld anpacken und rechtefreie sachen, eingelesen von unbekannte(re)n sprechern, auf den markt werfen
– hochpreisig(er)e labels, die richtig herausragende qualität liefern und/oder eine große "fanbase" haben.

ich glaube, es wäre aber nicht allzu schlimm; so eine selbstreinigungsphase schafft übersicht auf dem markt und hat für den kunden m.E. keine wirklichen nachteile. wenn es so käme, würde es m.E. immer noch genug produktionen für jeden geschmack geben, um die nachfrage zu decken. (ist übrigens vor einigen jahren genau so im billig-sachbuch-bereich passiert und nicht wirklich geschadet – zumindest nicht den kunden.)

die rezession wird sich schon auf den hörspielmarkt auswirken (ebenso wie übrigens auf den buchmarkt), aber – so wie volker schon sagte – nur im bereich der produzenten, und nicht weil der kunde weniger geld hat.
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

5

Samstag, 21. Februar 2009, 05:48

RE: Hoerspielblase

Zitat

Original von irina
die rezession wird sich schon auf den hörspielmarkt auswirken (ebenso wie übrigens auf den buchmarkt), aber – so wie volker schon sagte – nur im bereich der produzenten, und nicht weil der kunde weniger geld hat.


Also ich habe zwar im Moment nicht unbedingt weniger Geld zur Verfuegung, aber aufgrund der Ungewissheit ueber die generelle Wirtschaftslage und speziell den Job meiner Frau, stecke ich im Moment aber mehr Geld auf mein Sparkonto als zuvor. Damit bleibt bei mir weniger Geld fuer Hoerspiele uebrig. Deshalb habe ich z.B. schon einige Serien aufgehoert zu sammeln. Bei mir ist die Anzahl der gekauften CDs leicht ruecklaeufig aufgrund der Finanzkrise/Wirtschaftskrise/Rezession oder wie man das auch immer bezeichnen will.

6

Samstag, 21. Februar 2009, 10:09

Das ist ja aber im Moment eher auf die Unsicherheit zurückzuführen ob es die Rezession wirklich (in dem befürchteten Maße) geben wird oder ob das nur "Panikmache" ist. Die Meinungen dazu sind ja sehr verschieden bei den "Experten".

Ob du bzw. auch andere aufgrund der Wirtschaftslage weniger gekauft haben wird sich wohl erst am Ende des Jahres bzw. mit ner Prognose in der Mitte des Jahres sagen lassen.

Auf der anderen Seite hast du sicher insofern recht, dass es natürlich auch Kunden geben wird, die ihren Konsum zurückschrauben. Ob das dann für die Masse zutrifft kann man zur Zeit schwer sagen denke ich

7

Samstag, 21. Februar 2009, 14:58

Wollen wir hoffen, dass der Gewinn fuer die Produzenten ausreichend bleibt und dass keine unserer Lieblingsserien eingestellt wird.

hoerspielguru

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8

Mittwoch, 25. Februar 2009, 10:07

Ich sehe das schon differenzierter und meine das es zuviele Anbieter auf dem Markt gibt. Und viele auch wieder verschwinden werden.
Und wenn wir von Blase sprechen: Die ist doch eigentlich schon geplatzt, auch ohne Rezession, wenn ich da noch an die Zeiten denke wo jedes ??? Hörspiel für 20 EUR wegging, weil es retro war und nostalgisch, es wurden (schachsinnige) Bücher und Kataloge gedruckt, HSP Seiten im Inet schossen wie Pilze aus den Boden.

Was ist davon geblieben? Die Seiten die vorher da waren gibt es immer noch, die meisten sind wieder verschwunden. Läden die sich gegründet haben sind wieder weg, die Preise für alte MCs - wenn man vernünftig und geduldig schaut - sind wieder auf normalem Niveau.

Ich bezeichne mich schon als Alleskäufer, nein eher Sammler, denn Hörspiele sind mein Hobby. Und die Frage ist ja immer, was ist denn viel Geld ausgeben? Wir alle sehen mit Sicherheit Summen mit anderen Augen. Der eine gibt 60 EUR aus, der andere 200 EUR. Das kann man also gar nicht pauschalisieren. Und war auch vor der Rezession schon so.

Ich wünsche mir schon eine Regulierung und meine auch das die VÖ ein wenig zu schnell geschehen und zuviel auf dem Markt kommt, siehe maritim z.B....aber das ist nur meine bescheidene, persönliche Wahrnehmung und Meinung :-)
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9

Mittwoch, 25. Februar 2009, 11:42

Zitat

Original von hoerspielguru
Ich wünsche mir schon eine Regulierung


durch wen? bzw. wie soll sowas denn überhaupt aussehen?
Falls du auf der Suche nach weiteren News rund ums Hörspiel bist, schau doch einfach mal auf www.hoerspiel3.de vorbei.

hoerspielguru

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10

Mittwoch, 25. Februar 2009, 11:54

Eine natürliche Regulierung, keine gesteuerte...ich glaube einfach das die Masse der VÖ und neuen Labels dem Markt nicht gut tut, denn wenn eine Übersättigung des Käufers statt findet oder man nicht mehr die Zeit hat alles zu Hören was man kauft, führt das dazu, daß man irgendwann die Lust verliert zu sammeln und zu kaufen.

Ein Beispiel/Opfer ist ja auch z.B. Detektei Bates...
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11

Mittwoch, 25. Februar 2009, 13:10

Wie kommts du da gerade auf Detektei Bates ?

Ich frage, weil die für mich so irgendwie gar nicht dazu gehören.

Ein Label das 2 Folgen einer Serie produziert und dann gut 3 1/2 Jahre braucht um eine dritte zu produzieren, hat sich in meinen Augen nicht am Markt etabliert (warum auch immer).

Und insofern fallen die für mich halt nicht unter den von dir angesprochenen übersättigten Markt.

JimKnopf

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12

Mittwoch, 25. Februar 2009, 13:28

Zitat

Original von hoerspielguru
Eine natürliche Regulierung, keine gesteuerte...ich glaube einfach das die Masse der VÖ und neuen Labels dem Markt nicht gut tut, denn wenn eine Übersättigung des Käufers statt findet .


Ich glaube nicht, daß es eine Übersättigung gibt. Die Leute, die Hörspiele hören oder sammeln, die können eh nicht genug davon kriegen.

Ich dachte ja auch, daß der Fußball an Attraktivität abnimmt, wenn jeden Tag der Ball rollt, wenn die aufgeblasene Champions League läuft und der UEFA- Cup abgewertet wird. Das Gegenteil ist der Fall. Und die Leute, die weniger gucken, wie ich, fallen in der Masse nicht auf.

Ich glaube, so ist es auch mit den Hörspielen.