Länge: 01:18:00"
Buch: Katja Behnke, Klaus Brandhorst
Produzent: Katja Behnke, Klaus Brandhorst
Regie: Katja Behnke, Klaus Brandhorst
Technik: Peter Walhorn
Musik: Markus Skroch
Coverdesign: Sandra Stücker
Inhalt:
Der Brief war einfach da. Ohne Absender, ohne Briefmarke, ohne Poststempel. Eine Einladung zu einem Treffen. Um eine Geschichte zu erzählen. Dieser Termin ist wichtig, unendlich wichtig. Denn das Erzählen der Geschichte ist der Schlüssel. Und die einzige Möglichkeit, das bevorstehende Unheil abzuwenden.
Kritik:
Eine neue Serie ist aus der Kiste der Pandoras gehüpft: Kassandras Kinder! „Die Einladung“ nennt sich der erste Teil und das Besondere ist die absolut geniale Verknüpfung zwischen Hörspiel und inszenierter Lesung! Der Hörer wird permanent zwischen vorgetragenen Geschichten und Real-Szenen hin- und hergerissen. Diese Zusammensetzung gefällt mir sehr.
Zur Handlung: Drei Presonen haben einen Brief bekommen. In diesem steht, wo sie sich zu treffen haben und was sie dort machen sollen. Sie sollen jeder eine Geschichte erzählen. Wird die Geschichte erzählt – es sind meist unheimliche, fast grausame Geschichten – so findet das Ereignis im wahren Leben nicht statt, doch was passiert, wenn eine Geschichte nicht vorgetragen wird? Zwei Personen folgen dem Aufruf doch die dritte Person – Marie Louise Reiners – schickt einen Privatdetektiven zum Treffpunkt. Kann er ihre Geschichte erzählen? Darf er es? Was passiert, wenn ein anderer als die aufgeforderte Person die Geschichte vorträgt?
Die Macher von Pandoras Play haben hier ein geschicktes Händchen bei der Besetzung der Rollen an den Tag gelegt. Marco Göllner, als Privatdetektiv Henrich Kant gefällt mir absolut spitze! Es macht Spaß, seiner Stimme zu lauschen. Recht professionell und mit einer Steigerung gegenüber älteren Produktionen (wie z.B. Der Schneemann) sorgt Göllner für ein tolles Hörspielerlebnis. Tolle Leistung. Zwei weitere (Haupt-) Personen haben mich ebenfalls überzeugt: Nicola Preinesberger (als Susie Martens) und Nico Steckelberg (als Thomas Fleiderer). Beide Sprecher wirken entspannt und professionell. Gerade ihre Geschichten-Lese-Parts sind ein Leckerbissen für jedes Ohr, wobei Nico Steckelberg nicht nur spricht, von ihm stammt auch die zweite Geschichte (Die bessere Hälfte) welche ohne Zweifel ein Highlight unter den Kurzgeschichten darstellt. Damit möchte ich die beiden anderen Geschichten ( Die Statue von Ralf Sandfuchs und Die Ausgeburt von Jens Böwer) keineswegs deplatzieren aber „Die bessere Hälfte“ gefiel mir am besten.
Die Mischung aus Geräusche, Musik, inszenierter Lesung und Hörspiel macht Kassandras Kinder sehr interessant. Die Stimmung ist recht unterschiedlich, bedingt durch die verschiedenen, ständig wechselnden Plätze aber tendentiell eher düster, wobei die Musik hier einen nicht ganz unwesentlichen Part übernimmt. Klavier eignet sich halt am besten für die Untermalung des Schaurigen.
Fazit:
Eine tolle, neue Serie haben Katja Behnke und Klaus Brandhorst hier auf die Beine gestellt. Mit der ersten Folge „Die Einladung“ zeigen die beiden Bielefelder, dass sich die Grenzen zwischen Hörspiel und –buch genial verwischen lassen. Toller Serienstart mit Lust auf mehr.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Jaxx« (21. Juli 2004, 17:32)