Edgar Allan Poe (Folge 4) - Die Maske des roten Todes
Hörspiel
55:06 Minuten
1 CD; ISBN 3-7857-1349-5; Euro 7,95
1 MC; ISBN 3-7857-1348-7; Euro 4,95
Lübbe Audio
Eine STIL-Produktion
Sprecher:
Edgar Allan Poe / Fürst Prospero - Ulrich Pleitgen
Dr. Tempelton - Till Hagen
Narr - Thomas B. Hoffmann
Louisa - Yara Blümel
Hofmeister - Peter Groeger
Wirt - Dietrich Burmeister
Gaukler - Andreas Bisowski
sowie: Susanne Beimer, Edelgard Hansen, André Sander, Penny Shepherd, Elisabeth Freyburg, Jürgen Wolters und Heinz Rudolf Kunze
Covertext:
Kurz bevor sein Schiff die Segel setzt, versinkt Edgar Allan Poe in einen Wachtraum: Vor den zugemauerten Toren eines Palastes stirbt die Bevölkerung an einer furchtbaren Seuche. Der Fürst hat sich mit seinem Hofstaat von der Außenwelt abgeschlossen, um der Pest zu entgehen. Er veranstaltet einen Maskenball, um den Hofstaat aufzuheitern. Ein prächtiges Spektakel beginnt. Doch unter den Gästen ist eine Maske, die keiner kennt. Es ist die Maske des roten Todes ...
Kritik:
Die Rahmengeschichte, die alle bisher erschienenen 4 Folgen der neuen Serie von Edgar-Allan-Poe-Hörspielen aus dem Hause Lübbe Audio umspannt, erzählt, wie Poe, der Mann ohne Identität und Gedächtnis, vor seinen Alpträumen fliehen will, die er nicht mehr erträgt. Sein ihn behandelnder Arzt Dr. Tempelton versucht, ihn von seiner 'Flucht' abzuhalten, denn er erhofft sich von Poes Alpträumen den Schlüssel zu Poes Vergangenheit... Doch Poe schifft sich nach Fernost ein - und hat vor seiner Abreise wieder einen Alptraum, dieses Mal eine Art Wachtraum, als er eine blutverschmierte Gesichtsmaske in die Hände bekommt.
In seinem Traum schlüpft Poe in die Rolle des Fürsten Prospero. Vor den Toren seines Palastes wütet die Pest, und zur Aufheiterung seines Hofstaates will der Fürst einen Maskenball veranstalten. Der Hörer wird zum einen Zeuge der sich immer schneller ausbreitenden Seuche, die kein Erbarmen kennt, und zum anderen findet er sich am Hofe Prosperos wieder - der Maskenball rückt näher, und mit ihm erfüllt sich das Schicksal des gesamten Hofstaats...
Dies ist nun bereits die vierte Folge der Poe-Hörspielserie - und auch diese ist gelungen: Simon Bertling und Christian Hagitte, die Verantwortlichen für Regie, Musik und Ton im Hause STIL, wo diese Produktion entstand, beweisen einmal mehr ihr Händchen für düstere Hörspiele. Wer ihre ausgezeichneten Mankell-Produktionen kennt und bereits eins oder mehrere der Poe-Hörspiele gehört hat, wird dies bestätigen können. 'Die Maske des roten Todes' weist wieder einmal eine tolle Atmosphäre auf, die den Hörer förmlich aufsaugt und ihn in die erzählte Geschichte entführt. Dies liegt in dieser vierten Folge vor allem an der herausragenden Musik, die das gesamte Hörspiel trägt - und natürlich einmal mehr an Ulrich Pleitgen, der mit seiner Doppelrolle als Edgar Allan Poe / Fürst Prospero eine grandiose Darbietung hinlegt! Bravo! Wenn Pleitgen in den ersten drei Folgen schon eine tolle Leistung gezeigt hat, so wird er als Fürst Prospero noch eine Note dominanter. Das liegt vor allem an seiner unbestrittenen alleinigen Hauptrolle - die anderen Sprecher (die durch die Bank auch gut sind!!) haben nicht den Hauch einer Chance, sich an seine Seite zu spielen, denn ihre Rollen sind allesamt Nebenrollen, und so beherrscht Pleitgen in der 'Maske des roten Todes' das Hörspiel fast ganz alleine - und er kann es.
Respekt - die Serie hat es geschafft, mich in allen 4 Folgen zu überzeugen: Story, Sprecher, Musik, Cover (vor allem das Cover dieser Folge 4 ist phantastisch!) - bis ins Detail bekommt der Hörer hier viel Atmosphäre zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis serviert: Die vierte Folge der bisherigen 'Mini'-Serie ist von der Geschichte her etwas ganz Besonderes und hat einen ganz eigenen Reiz. Die morbide Stimmung wird langsam aber stetig auf- und ausgebaut, und die Spannung steigert sich sehr gekonnt bis zum Gänsehaut-Finale, das sich einmal mehr als gnadenloses Highlight herauskristallisiert - so hören sich gelungene Poe-Vertonungen an!
Fazit:
In 'Die Maske des roten Todes' passt wieder einmal alles zusammen: Gute Story, ein exzellenter Ulrich Pleitgen, geniale Musik und guter Geräuscheeinsatz - die Serie ist für mich ein Anwärter auf die 'Serie des Jahres' - und hat bislang noch keinen Ausrutscher gezeigt: wer auf düstere gruselige Horrorhörspiele steht, kommt an der Edgar-Allan-Poe-Serie nicht vorbei. Empfehlung!!