Als Mork habe ich ihn nie so richtig gemocht, als Mrs. Doubtfire habe ich ihn nie gesehen
Aber mit seinen Filmen wie "Club der toten Dichter", "Good Morning Vietnam", "König der Fischer", "Zeit des Erwachens" oder auch dem ziemlich verschrobenen "Toys" bin ich so langsam auf den Geschmack gekommen und war von seiner Vielseitigkeit, seinem Drehbuchgeschmack und seiner Art, auch ohne große Gesten mit anderen Schauspielern zu kommunizieren und dem Zuschauer Gefühle zu vermitteln, sehr beeindruckt. In jüngerer Zeit hab' ich allerdings kaum einen seiner Filme im Kino mitbekommen - die liefen alle fast durch die Bank nur in irgendwelchen Programmkinos oder haben mich nicht interessiert ("Happy Feet"), aber ich bin im Internet bei der Suche nach Interviews, seinen Bühnenshows und diversen kurzen Auftritten fündig geworden. Da gab es allein diese schon fast legendäre Ausgabe von "Inside The Actors Studio" mit James Lipton - was der Mensch während des Interviews ohne größeres Nachdenken aus Versatzstücken verschiedener Wissensgebiete und einiger Fragmente vergangener Bühnenshows zusammenimprovisiert hat, ist schlicht brillant; da waren seine Kommentare über die Reise von Angelina Jolie nach Afrika zur Geburt ihres Kindes, da waren der Auftritt vor Prinz Charles und Camilla, da war der zynische Kommentar über den Tod von Michael Jackson - er hat in seinem Humor eine Furchtlosigkeit und gleichzeitig einen schelmischen Charme an den Tag gelegt, der einen wirklich für sich einnehmen konnte. Dabei wurde auch von dritter Seite immer wieder sein Einsatz für andere Menschen oder Projekte betont - Superman Christopher Reeves konnte erstmals nach seinem Unfall wieder lachen, als sein Freund und ehemaliger Mitbewohner Robin Williams als russischer Arzt verkleidet mit den unmöglichsten Utensilien an seinem Bett erschien und eine One-Man-Show abzog, Steven Spielberg betonte mehrmals, daß er ohne Robin Williams und diverse nächtliche Telefonate nicht in der Lage gewesen wäre, "Schindlers Liste" fertigzustellen, da ihn die Dreharbeiten psychisch so sehr mitnahmen, daß er oft genug das Handtuch werfen wollte - Robin Williams hatte allerhand Referenzen.
Es ist schade, daß er letzten Endes keinen Ausweg mehr gesehen hat und auf diese Weise aus dem Leben scheiden wollte und mußte - es ist eine erbärmliche Pointe, und er hätte mit Sicherheit noch ein wenig daran arbeiten sollen - ich hoffe, er hat seinen Frieden gefunden. Ich würd's ihm gönnen.
Gruß
Skywise