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Freitag, 19. November 2004, 12:11

Schleimer schlagen Selbstdarsteller

jo, ich wusste es schon immer. die schleimscheisser besiegen klar
die kompetenz. war bisher bei allen firmen so, in denen ich
tätig war. :junge:


Was ist die erfolgreichste Taktik im Vorstellungsgespräch? Die eigenen Fähigkeiten herausstellen, lautet die gängige Meinung. Aber einer neuen Studie zufolge machen die Ja-Sager das Rennen. Schleimen, bis der Personalchef strahlt, muss deshalb die Devise heißen.

Selbstbewusstsein ist beim Vorstellungsgespräch ein Muss.
Die Jobsuche ist kein Zuckerschlecken und eine zeitaufwendige Sache. Erst heißt es, eine passende Ausschreibung aufzuspüren und überzeugende Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen. Dann jeden Tag der bange Blick in den Briefkasten, ob die ersehnte Einladung dabei ist. Das zehrt alles schon ziemlich an den Nerven, ist aber nur das Vorspiel für den ganz großen Auftritt: das Bewerbungsgespräch.

Über das richtige Verhalten beim Showdown, dessen Ausgang manchmal die Weichen für das weitere Leben stellt, sind schon ganze Regale voller Bücher geschrieben worden. Meist wird geraten: Eindruck schinden, die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten herausstellen, sich selbst in ein gutes, womöglich sogar besseres Licht rücken, als es der Realität entspricht. Dass eine ganz andere Strategie womöglich viel erfolgversprechender ist, legen nun die Ergebnisse einer neuen amerikanischen Studie nahe.

Die Wirtschaftswissenschaftler Chad A. Higgins und Timothy A. Judge haben am Beispiel von 116 Studenten untersucht, welches Verhalten im Vorstellungsgespräch besser ankommt: Sich beim Gegenüber beliebt machen oder besser Werbung in eigener Sache betreiben? Die Versuchskaninchen waren Studenten, rund die Hälfte von ihnen weiblich, und sie waren wirklich auf Jobsuche.

Werben oder umgarnen?

Die Testpersonen bewarben sich bei Firmen aus verschiedenen Branchen, die auf dem Campus nach Nachwuchskräften fischten. Ausgeschrieben waren typische Einstiegsposten, die bei erfolgreichem Start später zu leitenden Stellungen in den Unternehmen führen sollen. Gesucht wurden beispielsweise angehende Verkaufsleiter und Management-Trainees.


Bitte anhimmeln: Personalchef und Bewerberinnen Nach den Bewerbungsgesprächen berichteten die Jobanwärter, wie es bei der Vorstellungsrunde gelaufen war. Dabei untersuchten die Forscher besonders den Erfolg von zwei verschiedenen Strategien: Hatten die Studenten auf "beliebt machen" gesetzt? Oder "Werbung in eigener Sache" betrieben?

Um zu wissen, welches Verhalten besser ankam, wurden auch die Personalverantwortlichen befragt. Sie gaben ihren Eindruck zu jedem einzelnen Kandidaten zu Protokoll: Wie gut passt der Bewerber in die Firma? Wie geeignet ist er für den ausgeschriebenen Posten? Wie schätzen Sie den Kandidaten insgesamt ein?

Vorfahrt für Stromlinienförmige

Das deprimierende Ergebnis: Studenten mit der Schleimer-Strategie wurden von den Personalmanagern viel günstiger beurteilt als die Selbstdarsteller. "Wer sich beliebt machte, sammelte viele Pluspunkte, wenn es um die Frage ging, ob ein Bewerber in die Firma passt", erzählt Chad A. Higgins. Kandidaten mit dieser Strategie wurden auch eher zu einem zweiten Gespräch eingeladen, hatten also erkennbar bessere Chancen auf den ausgelobten Job.



Am besten: Überzeugen und sich beliebt machen Aber was heißt eigentlich "sich beliebt machen" genau? "Dazu gehören sehr viele verschiedene Dinge", sagt Higgins: "Komplimente machen, Gemeinsamkeiten finden und diese ins Gespräch bringen. Beispielsweise, dass man dieselbe Schule besucht hat oder dasselbe Hobby pflegt." All dies wirke sich günstig auf die Beurteilung des Bewerbers aus, weil es hilft, eine Bindung zum Gegenüber herzustellen. Zudem können nach den Regeln der Sozialpsychologie Menschen andere Menschen besser leiden, wenn sie ihnen ähnlich sind.

Trotzdem hat die Schleimerei einen fiesen Beigeschmack. Beinhaltet "sich beliebt zu machen" nicht auch, dem anderen nach dem Mund zu reden, die eigene Meinung zu verleugnen, bis hin zur Arschkriecherei? "Ja, das kann alles dazugehören", sagt der Wirtschaftsexperte. "Wir fragten: Hast du bestimmten Aussagen des Personalverantwortlichen zugestimmt?"

Nett und kompetent

Brauchen Unternehmen nicht Führungskräfte, die kompetent sind und willensstark, die eigene Ideen entwickeln und durchsetzen, anstatt sich stromlinienförmig wegzuducken? "Doch", sagt Wirtschaftswissenschaftler Higgins, "es hat uns auch am meisten überrascht, dass die Selbstdarsteller nicht besonders gut ankamen." In anderen Studien sei das anders gewesen.

Higgins rät deshalb, beim Vorstellungsgespräch beide Strategien zu verbinden: "Bewerber sollten sich auf jeden Fall als nette Person darstellen und versuchen, einige Gemeinsamkeiten mit den Personalverantwortlichen oder der Firma zu finden." Aber er rät den Jobanwärtern auch, sich bei der Darstellung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten ordentlich ins Zeug zu legen. Sie sollten zeigen, warum sie kompetent und in der Lage sind, eine bestimmte Arbeit zu bewältigen. "Beides ist wichtig", so Higgins, "trotz unserer Ergebnisse."
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Chocolatminz

Schrumpelmei

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2

Freitag, 19. November 2004, 12:31

Ist wirklich eine traurige Wahrheit: Überall wird angeblich der starke Charakter gesucht, aber wenn man einen hat, kann man einpacken. :(

3

Freitag, 19. November 2004, 12:39

Arschkriecherei setzt sich durch. Immer und überall... Das ist meine berufliche Erfahrung - und ich blicke hier schon auf einige Jahre zurück.

Tja, kaum ein Vorgesetzter mag es, wenn er einen kritischen Mitarbeiter hat. Kritik wird möglicherweise (wenn man es gut erwischt hat) noch so lange geduldet, wie sie nicht unbequem wird.

irina

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4

Freitag, 19. November 2004, 12:51

wie bekloppt... als würde ein ja-sager es im job so weit bringen... :rolleyes:
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

leocat

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5

Freitag, 19. November 2004, 13:56

Zitat

Original von ollihimself
Arschkriecherei setzt sich durch. Immer und überall... Das ist meine berufliche Erfahrung - und ich blicke hier schon auf einige Jahre zurück.

Tja, kaum ein Vorgesetzter mag es, wenn er einen kritischen Mitarbeiter hat. Kritik wird möglicherweise (wenn man es gut erwischt hat) noch so lange geduldet, wie sie nicht unbequem wird.


Ratet mal, warum ich auf der Straße stehe... X(

der landvogt

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6

Freitag, 19. November 2004, 17:53

Positiv ausgedrückt heißt das aber auch, daß mögliche Teamfähigkeit wichtiger ist als vorgeschobenes Fachwissen.

Wenn ich Mitarbeiter eingestellt habe, hatte der Sypathiefaktor auch sehr große Bedeutung für die Einstellungsentscheidung.

Was nutzt mir ein Mitarbeiter, der zwar fachlich gut drauf ist aber so ein Stinkstiefel ist, daß er das ganze Betriebsklima vergiftet.

Angeberische Selbstdarstellung finde ich mindestens genau so schlimm wie Arschkriecherei.

Aber wo fängt Arschkriecherei bzw. Angeberei an?
When all the laughter dies in sorrow and the tears have risen to a flood
When all the wars have found a cause In human wisdom and in blood
Do you think they'll cry in sadness. Do you think the eye will blink
Do you think they'll curse the madness. Do you even think they'll think

When all the great galactic systems sigh to a frozen halt in space
Do you think there will be some remnant of beauty of the human race
Do you think there will be a vestige or a sniffle or a cosmic tear
Do you think a greater thinking thing will give a damn that man was here.

Written by - Kendrew Lascilles
From - Chicago III

7

Freitag, 19. November 2004, 18:29

wenn ich mit schleimen im beruf weiter komemn würde dann schleime ich halt mir doch egal :rofl. hauptsache die kohle stimmt was die anderen denken wäre mir egal
Liebe Grüsse
Grille




8

Freitag, 19. November 2004, 18:33

Zitat

Original von Grille
wenn ich mit schleimen im beruf weiter komemn würde dann schleime ich halt mir doch egal :rofl. hauptsache die kohle stimmt was die anderen denken wäre mir egal

Pragmatische Einstellung! :rofl:
Auf Dauer aber wohl eher frustrierend.
Liebe Grüße
Nico

Interpunktion und Orthographie des Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.



Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nicola« (19. November 2004, 18:34)


9

Freitag, 19. November 2004, 18:46

Zitat

Original von Nicola

Zitat

Original von Grille
wenn ich mit schleimen im beruf weiter komemn würde dann schleime ich halt mir doch egal :rofl. hauptsache die kohle stimmt was die anderen denken wäre mir egal

Pragmatische Einstellung! :rofl:
Auf Dauer aber wohl eher frustrierend.



naja, wenn die frau klasse ausschaut, muss sie nicht unbedingt schleimen.
wir haben bei uns in der firma auch solche früchtchen.
da hat man immer das gefühl, die haben ihre karriere in der
horizontalen gemacht. :lol:
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »balrog« (19. November 2004, 18:47)


leocat

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10

Freitag, 19. November 2004, 18:58

Zitat

Original von balrog

Zitat

Original von Nicola

Zitat

Original von Grille
wenn ich mit schleimen im beruf weiter komemn würde dann schleime ich halt mir doch egal :rofl. hauptsache die kohle stimmt was die anderen denken wäre mir egal

Pragmatische Einstellung! :rofl:
Auf Dauer aber wohl eher frustrierend.



naja, wenn die frau klasse ausschaut, muss sie nicht unbedingt schleimen.
wir haben bei uns in der firma auch solche früchtchen.
da hat man immer das gefühl, die haben ihre karriere in der
horizontalen gemacht. :lol:


Genau das ist mein Problem: Ich bin nicht "dekorativ" genug... bin mal gespannt, wen die in die neue Filiale gesteckt haben, für die cih mich beworben habe. Sicher die schicken dürren Blondchen mit den langen wimpern...

11

Freitag, 19. November 2004, 19:07

...also wenn ich die Wahl habe, dann würde ich auch die Blondine nehmen, mit den Wimpern...warum nicht aufs Äussere schauen, wenn man was Verkaufen will. Kommt wohl immer aufs Business an. Fachwissen ist doch leider immer weniger gefragt, das sieht man alleine daran, wenn man sich in einen Media Markt begiebt.

...FSK 12 heißt, der Held kriegt das Mädchen. FSK 16 heißt, der Bösewicht kriegt das Mädchen. Und FSK 18 heißt, jeder kriegt das Mädchen..

knobibrot

Hörspielminister

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12

Freitag, 19. November 2004, 19:58

Zitat

Original von EDE
...Fachwissen ist doch leider immer weniger gefragt, das sieht man alleine daran, wenn man sich in einen Media Markt begibt.


:lach: :lach: :lach:

Da muss ich dir allerdings leider recht geben. X(

Qanik

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13

Freitag, 19. November 2004, 21:36

Örks, zum Glück hab ich das Thema erstmal auf die lange Bank geschoben... nach dem Studium strebe ich zunächst eine "akademische Karriere" an (naja, ich will den Doktor machen, bevor ich den Planeten retten geh), glaube, da kommt's denn doch erstmal mehr auf Fachkompetenz an. Zumindest bilde ich mir das mal ein...

Die von Euch beschriebenen Erfahrungen hab ich allerdings in der Vergangenheit bei der Jobsuche auch immer gemacht (der Grund, warum ich nach abgeschlossener Berufsausbildung nun doch noch zur Uni geh, das ist besser als auf der Straße zu sitzen, ich lerne was und Studentenjobs sind leichter zu kriegen... dafür muß man sich halt einschränken, naja...).

Qanik
As I close my eyes
The vivid rain, enclouds a memory
If I'm dreaming don't wake me
I will rise so easily
As I close my eyes outside the world,
Lies in yesterday
If I'm dreaming I will awake...


[SIZE=7][I will awake - Vanishing Point][/SIZE]

14

Freitag, 19. November 2004, 23:20

Zitat

Original von EDE
...also wenn ich die Wahl habe, dann würde ich auch die Blondine nehmen, mit den Wimpern...warum nicht aufs Äussere schauen, wenn man was Verkaufen will. Kommt wohl immer aufs Business an. Fachwissen ist doch leider immer weniger gefragt, das sieht man alleine daran, wenn man sich in einen Media Markt begiebt.



dann hat der mediamurks ja noch mal glück gehabt, die könnten das eh net leisten :D
Eingeschränkter Winterdienst. Betreten auf eigene Gefahr!


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Qanik

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15

Freitag, 19. November 2004, 23:24

Zitat

Original von EDE
Fachwissen ist doch leider immer weniger gefragt, das sieht man alleine daran, wenn man sich in einen Media Markt begiebt.


Hm ja, das wollte ich noch sagen: genau aus diesem Grund gehe ich meine Technik nicht im Mediamarkt kaufen, sondern im Upgrade Store um die Ecke, wo man von hendsärmeligen Fachleuten kompetent beraten wird... der Preisunterschied ist nicht mal groß (manchmal isses sogar noch billiger).
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Lies in yesterday
If I'm dreaming I will awake...


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leocat

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16

Samstag, 20. November 2004, 02:06

Zitat

Original von EDE
...also wenn ich die Wahl habe, dann würde ich auch die Blondine nehmen, mit den Wimpern...


Danke. Deprimier mich noch mehr... :menno:

Zitat

...warum nicht aufs Äussere schauen, wenn man was Verkaufen will. Kommt wohl immer aufs Business an. Fachwissen ist doch leider immer weniger gefragt, das sieht man alleine daran, wenn man sich in einen Media Markt begiebt


Blöd. dass man die eigene Kompetenz in Vorstellungsgespächen so schlecht zeigen kann - zumindest in meinem Job. Also ICH kann's zumindest nich. Ich kann mich einfach nicht verkaufen. (Und dass ich Bücher verkaufen kann, kann ich ja da nicht beweisen...)

17

Samstag, 20. November 2004, 02:33

Nicht aufgeben, Leo :) - ich kenne eine Menge Buchhändlerinnen, die nicht aussehen wie Models. Und du scheinst ja räumlich nicht festgelegt zu sein, da findest du bestimmt bald was :]
Zahlreiche Hörspiel-LPs zum Anschauen und Kaufen

Bruzes Plattenkiste & Hoerspielplatte.de



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Samstag, 20. November 2004, 05:22

Depremieren wollte ich dich wirklich nicht, Sorry. War nur meine ehrliche Selbsteinschätzung der lage. Ich sprech da selber auch aus erfahrung, aber eigentlich kann ich mich ganz gut verkaufen. Bei unserer Firma ist das Problemn eher, das man ohne Beziehungen NULL vorwärts kommt. Baut einen auch nicht wirklich mehr auf.

...FSK 12 heißt, der Held kriegt das Mädchen. FSK 16 heißt, der Bösewicht kriegt das Mädchen. Und FSK 18 heißt, jeder kriegt das Mädchen..