Wegen einem familiären Desaster hänge ich hinterher und hab meine Arbeit nicht mehr ordentlich erledigt... sorry!
Auch jetzt wieder ist unser Grillabend schon eine Woche her...
Vergebt mir. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich noch was an mir ändert.
Ich will Euch aber gern daran teilhaben lassen, was einer unserer Gäste geschrieben hat:
"Nebel wabert zwischen den dunklen Stämmen der hochgewachsenen Tannen. In der Ferne zeugt immer noch sporadisches Wetterleuchten von den heftigen Gewittergüssen, die den Schwarzwald jüngst heimgesucht hatten, als ich mich den steilen, gewundenen Pfad zwischen den Baumriesen emporarbeite und schließlich einen Ort erreiche. Das kleine, verlassen wirkende Dorf ist schnell durchquert. Mein einsamer Weg führt mich weiter, bis hin zu den letzten Häusern der winzigen Ortschaft. Dort, aus einem der unbeleuchteten Gebäude auf der rechten Seite dringt gedämpft Lärm, Stimmengewirr. Nein, nicht aus dem Haus, aus dem Garten dahinter dringen die Laute, stelle ich verwundert fest. Ich zögere, als ich die Gestalten in der zunehmenden Dämmerung ausmache. Offenbar eine verschworene Gemeinschaft, die sich dort insgeheim versammelte. Wer mochten diese Leute wohl sein, was hatten sie wohl vor? Bevor ich jedoch zu einer Schlussfolgerung gelangen kann, stürzt schon ein riesiges, fellbesetztes Wesen auf mich zu und...
...schleckt schwanzwedelnd meine Finger ab. Jemand drückt mir ein Getränk in Hand und meint: „Willkommen bei Farelia!“
Ja, ich habe am Samstag die freundliche Einladung zur Releaseparty bei Jessica und Paul-Simon in Tiefenbronn angenommen, bei der der versammelten Hörspiel-Crew und einigen handverlesenen Gästen der neuste, vierte Teil der „Jäger der Finsternis“ Reihe („Viertes Blut“) vorgestellt wurde. Bei Fackellicht, Bratwurst und kaltgestellten Getränken folgten 68 Minuten feinstes Grusel-Ohrkino, bei dem sich der allmähliche Fortschritt in der Entwicklung des Amateur-Hörspiellabels deutlich zeigt. War Farelia 1 („Der betrogene Betrüger“) noch durchsetzt mit den Problemen, denen sicher alle Hörspielmacher zu Beginn ihres Schaffens gegenüberstehen, merkt man in „Jäger der Finsternis“ schon deutlich den gestiegenen Erfahrungsschatz und die gewachsene Routiniertheit des Farelia-Teams.
Zur Folge selbst:
Paul und David geraten immer tiefer in den Strudel der Ereignisse, das Rollenspiel um die unheimlichen Vorgänge in der Stadt Werberg lässt sie die Realität um sie herum nahezu vergessen. Es kommt zum Bruch mit ihren beiden WG-Genossen Elli und Klaus, die alarmiert von dem seltsamen Verhalten ihrer beiden Freunde beschließen, eigene Ermittlungen über dieses seltsame Rollenspiel anzustellen. Aber auch für sie scheinen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie allmählich zu verschwimmen...
Kritik:
Besonders im diesem Teil fiel mir auf, dass versucht wurde, den Hörer bei den verschlungenen, oft in den Realitätsebenen wechselnden Geschehnissen auch „mitzunehmen“, indem etwa wichtige Sachverhalte aus den vorangegangenen Folgen noch einmal kurz angerissen wurden. So kommt man als Hörer trotz des schon etwas zurückliegenden 3.Teil schnell wieder in die Geschichte hinein und verliert bei den zahlreichen Wechseln nicht den Überblick.
Die Sprecher sind wirklich durch die Bank gut – man darf natürlich nicht den Maßstab der (ganz) professionellen Hörspielsprecher (die aber durch Konrad Halver alias Dr. Gründner ebenfalls vertreten sind) anlegen – aber für eine Amateurproduktion wirklich eine hervorragende Leistung., zudem dadurch auch ein sehr authentisches, ungekünstelt wirkendes Flair rüberkommt. Sehr schön auch die Leistung der Nebendarsteller, die dem ganzen noch zusätzlich Atmosphäre verleihen.
Zu bemängeln gibt es kaum etwas, für mich persönlich hätten es allerdings ruhig auch ein paar Soundeffekte weniger sein dürfen, manche wirken sonst nämlich, als wären sie als reine Füllsel eingebaut. Die Musik ist zwar auch nicht ganz meine Richtung, aber da die Geschichte ja auch z.T. in der Gothic-Ecke angesiedelt ist, durchaus passend (wenn auch manchmal weniger mehr gewesen wäre...). Und dass die keltische Keilschrift Ogham in Wirklichkeit Og-ham ausgesprochen wird, stört vermutlich außer mir kaum jemanden (und wer weiß, vielleicht war es ja auch ein transsilvanischer Dialekt?
Die Scheibe ist laut Paul-Simon ab dem 1.August in allen gutsortierten Online-Hörspielshops erhältlich, die Aufnahmen zum 5. und damit letzten Teil haben wohl schon begonnen. Wie aus gut informierten Kreisen verlautete, wird es wohl da einige Überraschungen geben – man darf gespannt sein.
Von hier aus noch mal ein herzliches Dankeschön an die versammelten Farelianer für den netten Abend und die interessanten Gespräche bis tief in die Nacht!"
Tassel
Zu bestellen gibt es den Teil portofrei im Shop auf unserer Seite www.farelia.de