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06. Juli 2004
50 Stunden pro Woche arbeiten?
"Wir müssen uns von starren Arbeitszeiten lösen"
Nach der Rückkehr vieler Firmen zur 40-Stunden-Woche schlagen Wirtschaftsexperten die Einführung der 50-Stunden-Woche vor. "Um Jobs zu sichern, müssen auch mal 50 Stunden pro Woche gearbeitet werden", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, der "Bild"-Zeitung. Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Ulrich Ramm, hält die 50-Stunden-Woche ebenfalls für sinnvoll, wenn dadurch Arbeitsplätze erhalten werden: "Dann kann in den Jahren danach auch mal weniger gearbeitet werden."
Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, forderte eine generelle Flexibilisierung der Arbeitszeiten. "Wir müssen uns von starren Arbeitszeiten lösen", sagte er dem Blatt. Firmen sollten daher die Möglichkeit haben, deutlich länger als 40 Wochenstunden arbeiten zu lassen.
SPD-Generalsekretär: "Unsinn"
Die jüngst angestoßene Debatte um eine 50-Stunden-Woche lehnt SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter ab. Es sei "Unsinn, solche Marschzahlen auszugeben", sagte er. Vielmehr müssten die Arbeitszeiten an die Notwendigkeiten der einzelnen Betriebe angepasst werden. Diese Flexibilität gebe es aber in der tariflichen Wirklichkeit heute schon überall.
Außenhandelsverband fordert Urlaubsverzicht
Gerhard Handke vom Bundesverband Deutscher Groß- und Außenhandel erneuerte im ZDF-Morgenmagazin die Forderung nach einem Verzicht auf eine Woche Urlaub pro Jahr. Es gehe um die bessere internationale Wettbewerbsfähigkeit der Arbeitsplätze in Deutschland. Handke verwies auf Irland, wo es bei nur 20 Tagen Urlaub im Jahr derzeit das stärkste Wirtschaftswachstum gebe. Die meisten anderen Länder hätten 25 Tage Urlaub im Jahr, auf diesen Wert werde sich die Urlaubszeit wohl international einpendeln. Es sei nun die Frage, "inwieweit die Bevölkerung erkennt, dass wir nicht auf der Insel der Glückseligkeit leben". Man könne nicht gleichzeitig den Wohlstand sichern und weniger arbeiten.
Wirtschaftswissenschaftler warnt vor Deflation
Unterdessen warnte der Wirtschaftsweise Peter Bofinger vor deflationären Tendenzen. Kostenlose Mehrarbeit sei zwar für einzelne Unternehmen eine gute Sache. Für die Volkswirtschaft bestehe aber die Gefahr, dass die Kaufkraft zurückgehe, und "wir deflationäre Tendenzen bekommen und dass man sich auf die Art und Weise den Ast absägt, auf dem man sitzt", sagte der Würzburger Professor dem ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" laut einer Vorabmitteilung. In Japan habe eine Politik der Lohnsenkung eine Deflation ausgelöst, aus der das Land bis heute nicht wieder herausgekommen sei.
(N24.de, AFP, AP, ddp)
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Original von Kabukichan
ach Gottchen... je nach Auftragslage habe ich locker 50 Wochenstunden. 40+ sind hier schon lange die Regel - und im Gehalt macht sich das nicht bemerkbar.
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Original von leocat
Über viele Studiengänge lästern kann ich auch: Anglistik, Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Soziologie, DAF...
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Original von erja
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Original von leocat
Über viele Studiengänge lästern kann ich auch: Anglistik, Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Soziologie, DAF...
wat? was gibtsn da zu lästern?immerhin machen solche leute die bücher, die du verkaufst.........
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »leocat« (7. Juli 2004, 16:25)
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Original von erja
also, ich verstehe die diskussion irgendwie nicht... mag ja sein, dass die deutschen im durchschnitt zu "wenig" arbeiten; aber die arbeitszeiten zu verlängern: das soll die wirtschaft ankurbeln und v.a. neue stellen bringen? irgendwie versteh ich das alles nicht mehr...
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Original von leocat
Aber nicht, weil sie dieses Studium absolviert haben, sondern weil sie sich die wirklich relevanten Kenntnisse HINTER- oder NEBENHER angeeignet haben... Sag mir nicht, dass ein Magistertitel zur praktischen Arbeit in einem Verlag befähigt![]()
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Original von erja
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Original von leocat
Aber nicht, weil sie dieses Studium absolviert haben, sondern weil sie sich die wirklich relevanten Kenntnisse HINTER- oder NEBENHER angeeignet haben... Sag mir nicht, dass ein Magistertitel zur praktischen Arbeit in einem Verlag befähigt![]()
doch, sag ich. weil man – wenn man das will – lernt zu analysieren, zu recherchieren, zu hinterfragen, zu strukturieren, zu konzeptionieren und problemlösend zu denken -
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »leocat« (7. Juli 2004, 20:39)