Hallo zusammen,
ich habe (bzw. hatte bis gestern) gerade Endsemester mit allen Prüfungen und Pipapo, da komme ich nicht so zu Hörspielen. Deshalb habe ich die Diskussion erst heute mitbekommen.
Zunächst zum Grundsätzlichen: es ist toll, dass es das CLH gibt, und ich fänd's toll, wenn das auch so bleibt. Da ich eher konservativ bin (also zu faul, mich auf Neues einzustellen

), sollte an der Oberfläche möglichst alles so bleiben wie es ist und möglichst auch alle alten Beiträge erhalten bleiben. Dass man unterhalb der Nutzeroberfläche - so wie bei meinem Auto - regelmäßig Wartungen vornehmen muss, ist ein notwendiges Übel. Aber wie beim Auto bin ich leider nicht in der Lage, solche Dinge selbst zu machen, daher bin ich allen Verantwortlichen zutiefst dankbar, dass sie diese Arbeit für uns Nutzer in ihrer Freizeit übernehmen.
Diese Freizeitarbeit ist unbezahlbar. Um mich wenigstens an den Kosten für die Technik zu beteiligen, lasse ich schon länger alle meine Amazon-Einkäufe über den CLH-Link laufen. Falls größere Investitionen notwendig sein sollten, sagt Bescheid, dann werde ich mich gerne beteiligen. Manchmal kann sowas ja aus heiterem Himmel kommen, dann scheut auch nicht. Am Geld sollte das CLH nicht scheitern.
Ansonsten hat Quercus lauter Wahrheiten von sich gegeben. Auch meine Erfahrung geht ja fast bis in die ersten Tage des CLH zurück (und in der Online-Hörspielszene auch noch etwas darüber hinaus).
Ich bin ja nun schon seit Anfang an dabei und weiß, was es bedeutet Inhalte zu verlieren, ich glaube, wir haben das CLH 2 mal ausgebombt, das war jedes mal schwer wieder neu zu beginnen. Und damals waren wir viel mehr und viel aktiver als heute. Ich weiß nicht genau, ob die Szene noch aktiv genug ist um ein Forum tatsächlich langfristig weiter zu tragen. Wir sind halt alle nicht mehr 30 sondern Anfang Vierzig (mal so pauschal formuliert) und damit etliche Jahre, Kinder und berufliche Verpflichtungen weiter. Außerdem ist der Boom und die Anfangs-Euphorie auch ein gutes Stück verklungen. Aber einen harten Kern hat es ja doch hier gehalten und wenn das Thema stimmt gibt es ja auch immer wieder mal eine lebhafte Diskussion.
Absolut richt beschrieben. Ein kompletter Neuanfang wäre ein Aderlass, von dem sich das CLH möglicherweise nicht mehr erholen würde. Und die manchmal fehlende Dynamik ist der Lauf der Dinge. So ist das auch mit meinem Lieblingscafé in der Heidelberger Altstadt. Topneuigkeiten von Twitterspinnern jenseits des Teichs hört man da zwar nicht, aber man trifft viele Feunde und Bekannte und tauscht sich aus. Das nennt sich Heimat, und das CLH ist ein wichtiger Teil meiner Online-Heimat. Sozusagen das Clubhaus. Da muss nicht ständig der Bär tanzen, aber es sollte da sein.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man das Leben in einem Forum nicht aktiv beleben kann. Wir haben uns damals als Moderatoren die Finger wund geschrieben, haben Adventskalender, Gewinnspiele und vieles mehr ins Leben gerufen. Aber die ware Stimmung kam immer von den Gästen. Aber ich meine, wir hängen hier doch alle den alten Zeiten hinter her, warum sollte das nicht auch für das Forum gelten.
Ebenfalls absolut richtig. Das einzige, was man entfachen könnte, wäre ein kurzfristiges Strohfeuer, mit dem man sich aber eher die Socken verbrennt, als behagliche Wärme zu erzeugen. Das Leben lebt sich selbst, man kann es nicht be- oder entleben. Irgenwann wird vermutlich auch das CLH sterben, aber ich habe nicht den Eindruck, dass es schon soweit ist oder sein sollte. Man muss die Infrastruktur zum Weiterleben erhalten bzw. schaffen, der Rest ergibt sich.
Deshalb suchen wir einfach mal nach einer Möglichkeit, die Forensoftware fit für die nächsten Jahre zu machen und das Wissen und den Charme des CLHs zu erhalten

und das mit so wenig Aufwand wie möglich.
Auch das ist wichtig. Bewährtes nicht mutwillig abreißen, sondern nur, wenn es gar nicht mehr anders geht, weil es technisch oder von den Kosten her nicht mehr zu vertreten wäre.
PS: ich hänge übrigens auch sehr an dem Forum und der Technik. Sie ist in der heutigen Zeit fast ein bisschen analog. Hier werden mehr als 160 Zeichen geschrieben, man muss bei einer Antwort sogar mehr machen als einen Daumen zu klicken, Bilder spielen sich bei den meisten im Kopf ab und man kann es kaum glauben, die Inhalte bleiben bestehen ... cool, voll retro ;-)
Sehe ich absolut genauso. Nach 160 Zeichen sind noch nichtmal meine Fingerspitzen vom Eis des Winters befreit, geschweige denn mein Gehirn angelaufen. Dazu bedarf es eines richtigen Textes. Aber ich will ja auch nicht Präsident werden

(vielleicht sollte man ihm mal den Twitter-Account sperren

Aber dann würde er ihn vermutlich wieder per Dekret zurückfordern oder ansonsten einen Bürgerkrieg anzetteln ...

)
Viele Grüße
Bruze