CLH - Hoerspielforum und mehr

Wir haben aktuell ein etwas größeres Projekt am laufen. Ich muss wohl nicht extra darauf hinweisen, dass die Planung von uns, also der Frau und mir, vorgenommen wurde, die praktische Ausführung allerdings an mir hängenbleiben wird...

Folgendes Problem:

Wir haben im Garten sieben Fliederbüsche in einer Art Heckenformation. Diese Flieder (wilder) sind gut und gerne 10 Jahre alt und waren bis zur Woche vor Ostern im Durchschnitt 5-6 Meter hoch. Da die Fliederbüsche jedoch mit den Jahren nur noch im Kronenbereich blickdicht waren - so bis zu einer Höhe von 1 1/2 bis 2 m war keine nennenswerte Laubbildung mehr vorhanden - und da die Flieder ursprünglich als Sichtschutz gedacht waren, hatten sie also ihre zugedachte Funktion verloren. So kamen wir zunächst auf die Idee, die Flieder massiv einzukürzen, um so zu erreichen, dass der Flieder im unteren Bereich wieder ordentlich austreibt und in der Folge die Flieder wieder blickdicht werden.

Also habe ich mir in der Woche vor Ostern die Motorsäge zur Hand genommen und den Flieder flott auf ca. 1 m Höhe gekürzt.

Zwischenzeitlich sind wir aber überein gekommen, dass der Flieder komplett wegkommt und wir an dieser Stelle bzw. an der Grundstücksgrenze eine Kirschlorbeerhecke installieren werden. Bei dieser Planung ist auch der Gewinn an Grundfläche nicht zu verachten, da die Flieder ja auch enorm Platz wegnehmen.

Gestern Abend habe ich dann mal begonnen, einen Flieder auszugraben. Das war vielleicht ein Scheiss! Nicht das ich etwas gegen körperlich Arbeit, auch schwere, einzuwenden hätte. Nee, nee... Aber ein Scheiss war das... Man buddelt und buddelt und kommt doch nicht so recht voran, weil die Wurzel bzw. Rizome so kreuz und quer durch den Boden verlaufen und man die auch nicht mit einem kräftigen Spätenstich durchtrennen kann. Nichts desto trotz ist es mir gelungen, den einen Flieder komplett auszugraben, auszuheben, aus- bzw. abzuhacken. Hat auch nur gut 1 1/2 Stunden gedauert und ich war danach auch ziemlich im Arsch . Und der Flieder, den ich ausgegraben habe, war der kleinste...

Es bleiben demnach noch 6 Flieder zu ausgraben über, für die ich mal vorsichtig 2 Std. pro Stück veranschlage. Ein wenig Sorge bereits mir auch die div. Rizome, die sich noch im Erdreich befinden... Ich hoffe, dass diese nach Entfernung der Mutterpflanz nicht noch ein Eigenleben entwickeln und selbstständig austreiben.

Insofern schwebt mir eine... hm,... wissenschaftlichere Methode der Beseitigung vor, und hoffe, dass hier ein paar Garten-Jünger mitlesen, die mir ein paar Tipps geben können... Am Liebsten wäre mir, irgend ein Gift zu versprühen und dann am nächsten Morgen einfach die Reste des Flieders wegzufegen... Bekommt man Napalm eigentlich in der Apotheke ?

Zitat von »sunshine«

gift ist ja immer die schlechteste variante von allen...

Nicht wenn´s gut wirkt

Zitat von »sunshine«

wie wär´s, wenn du einige freunde einlädtst, mit mehreren buddeln macht doch gleich viel mehr spaß und nach getaner arbeit grillt die frau, also deine, für alle und es gibt bier. das wären doch zwei fliegen mit einer klappe

Ist grundsätzlich zwar ne gute Idee, in der Praxis aber leider nur schlecht umzusetzen, da die Flieder zu dicht beieinander stehen. Da wären sich zwei Leute schon im Weg. Und wenn ich so an die "Faulpelze" in meinem Freundeskreis denke, dann kämen die meisten wohl auch erst, wenn der Grill angeht...

Meine Erfahrungen bzgl. Einladungen zur Knochenarbeit sind eher nicht so gut. Ist wie beim privaten Umzug. Wenn man nach Umzugshelfern fragt, melden sich gleich 20 Leute mit voller Begeisterung: Am Umzugstag melden sich dann schon 10 krank, 5 können lediglich am Vormittag, 3 können nicht schwer heben und einer verletzt sich dann gleich nach 3 Minuten. Und dann bleibt dir nur noch einer, bei dem du aber schon von Anfang an gehofft hast, dass der nicht kommt...

Zitat von »sunshine«

andere variante: ist die stelle mit nem trecker erreichbar? damit ließen sich wurzelstöcke und büsche doch mit weniger schweißteibender arbeit entfernen. hatte bei freunden im garten wunderbar funktioniert.

Trecker ist auch eine Idee, die ich bereits hatte. Ranfahren mit dem Schlepper ist auch kein Problem. Das Problem ist aber, dass die Rizome im Erdreich teileweise armdick sind und auch die Länge absolut unklar ist. Wenn man den Stumpf mit dem Schlepper zieht, dann würden die Rizome, welcher unter dem Rasen verlaufen, diesen beimZiehen aufbrechen. Unter Umständen würde sogar die Terrasse aufgerissen. Das ist mir einfach zu riskant.

Übrigens habe ich gestern den größten Stumpf dem Erdreich entrissen. Hat auch nur 2 1/2 Std. gedauert... Und war, wie sollte es anders sein... Das war vielleicht ein Scheiss!

Unsere Kätzchen finden die Aktion aber superklasse, denn die denken, da wird ein neues Riesenfreiluftklo gebaut!

EDIT:
Wenn ich meine Arme heute Abend wieder hochkriegen sollte, mache ich vielleicht mal ein Foto vom "Schlachtfeld" Sieht irgendwie aus wie Verdun!

Zitat von »Quercus«

und dann abwarten, ob die wurzeln austreiben, glaube ich bei flieder aber eher nicht.

Danke. Das macht Mut. Ich gehe eigentlich auch davon aus, dass die Wurzeln nach Abrennung von und Entfernung der Mutterpflanze nicht wieder austreiben. Und wirklich alle Wurzeln bzw. Wurzelreste auszugraben scheint mir unmöglich. Es sein denn, man trägt den Boden bis ca. einem halben Meter komplett ab und siebt den durch. Flieder ausgraben ist m. E. wesentlich schlimmer, schwieriger und antrendender als eine Tannenwurzel auszugraben.

Zitat von »Quercus«

das holz der wurzeln vergammelt übrigens sehr schnell,

Das habe ich beim buddeln zu meiner großen Freude feststellen können. Etliche Rizome ließen sich einfach mit der Hand raussreissen bzw. abbrechen, weil die schon recht mürbe waren.

Zitat von »Tina«

Warum schneidest Du die Fliederbüsche nicht einfach radikal zurück? Dann treiben sie wieder von unten frisch nach und sind auch wieder als Sichtschutz brauchbar. Flieder ist sehr schnittverträglich.

Ich glaube, du hast irgendwie nicht alles gelesen, oder?

Zitat von »Perry«

So kamen wir zunächst auf die Idee, die Flieder massiv einzukürzen, um so zu erreichen, dass der Flieder im unteren Bereich wieder ordentlich austreibt und in der Folge die Flieder wieder blickdicht werden.

Also habe ich mir in der Woche vor Ostern die Motorsäge zur Hand genommen und den Flieder flott auf ca. 1 m Höhe gekürzt.

Zwischenzeitlich sind wir aber überein gekommen, dass der Flieder komplett wegkommt und wir an dieser Stelle bzw. an der Grundstücksgrenze eine Kirschlorbeerhecke installieren werden.

Zitat von »Tina«

Außerdem ist es schon fast eine Schande, dem Flieder JETZT den Garaus zu machen, wo er doch grad am Aufblühen ist!

Als ich mit der Aktion begonnen habe, war von Aufblühen noch nüscht zu erkennen. Da war noch nicht einmal richtig Laub dran

Inzwischen habe ich bis auf einen alle Flieder raus. Insgesamt hat es bisher gut und gerne 5 Stunden gedauert. Heute Abend grabe ich den letzten aus. Das wird wohl nochmal ein hartes Stück arbeit werden, weil der auch sehr gross ist.

Zitat von »Sledge_Hammer«

hiermit gehts auch: klick

Kommt ´nen büschen spät, ne

Zitat von »Tina«

Eine Kirschlorbeerhecke ist eine gute Entscheidung. Wenn es Euch aber neben dem Sichtschutz auch um Platzeinsparung geht, würde ich zu einem Formgehölz greifen (Eibe, Thuja oder Liguster).

Nee,nee.... Formgehölz kommt überhaupt nicht in Betracht!

Außerdem haben wir auf unserem Grundstück schon zur Nachbargrenze eine Thujahecke, die ich im März bereits von rd. 4m Höhe auf ca. 2,50 m Höhe runtergemacht habe (und das auf einer Länge von 40 m !!!).Macht also ne Menge Arbeit. Außerdem finde ich Thujas allgemein sehr hässlich. Da unterscheide ich auch nicht mehr zwischen den Unterarten. Und wenn zwischendrin mal ein Thuja kaputt geht, sieht´s erst richtig fies aus... Wenn die Hecke nicht schon auf dem Grundstück gestanden hätten, hätten wir die niemals gepflanzt. Ich hätte da schlicht ne Mauer gezogen. Aber jetzt alles wegreisen und ne Mauer ziehen, krieg ich bei der Frau, also meiner, nicht durch. Arg teuer wäre es ja auch. Denn ohne Bagger und co. würde da wohl nix gehen.

Eibe finde ich ähnlich hässlich wie Thuja. Und wenn´s doof läuft, dann frisst irgend so ein Balg aus der Nachbarschaft die Beeren der Eibe und kotzt sich die missratene Seele aus dem Leib und wir haben die Schuld, weil man ja Eltern nicht zumuten kann, auf ihre Rotznasen aufzupassen. Ist doch im Grunde der gleiche Scheiss wie mit ´nem Teich! Am Ende ist immer der Besitzer vom Teich Schuld!

Liguster habe ich schon mal als Hecke "ausprobiert". Fand ich auch recht schön. Leider kam die Hecke dann nicht so recht in Schwung und so haben wir die Hecke an die Eltern der Frau weitergereicht. Da wächst die aber auch nicht viel besser... Für Liguster haben wir halt kein Händchen...

Also Rosa Mulliganii ist wirklich sehr schön (und riecht auch lecker), aber ist doch eher eine Kletter bzw. Rankpflanze. Und da wo wir die Hecke haben wollen, ist auch kein Zaun o. ä. Und ich habe, ehrlich gesagt, auch kein Interesse, da einen Zaun zu ziehen. Also wird das wohl nichts... Außerdem sind die Mullis ziemlich teuer. Und da ich mind. 3 Pflanzen auf einen Meter Länge brauche, würde es dann insgesamt sehr teuer, da ich ca. 10 m anpflanzen möchte.

Übrigens ist die Aktion Flieder beendet. Gestern Abend habe ich den letzten raus. Der hat mich noch ordentlich geärgert. 2 Stunden war ich bei dem am rummachen.

Und übrer die Entsorgung brauche ich mir auch keine Sorgen mehr machen: Ein Nachbar holt sich das Holz weg. Und die Stubben...? Naja, die Nacht kann dein Freund sein...

Zitat von »sunshine«

wenn du immer noch zur kirschlorbeer-hecke tendierst: kirschlorbeer ist giftig,

Stimmt. Es gibt Sorten, die Toxine bilden. Dass sind aber vorwiegend Kirschlorbeer-Sorten, die auch kirschähnliche Früchte bilden. Und solche möchte ich auch nicht haben.

Zitat von »sunshine«

, aber du fürchtest ja um die kinder in der nachbarschaft...

Hier hast du aber ganz klar etwas missverstanden. Ich fürchte nicht um die Kinder in der Nachbarschaft! Ich fürchte um mich bzw. meinen Geldbeutel! Das ist ein gaz gewaltiger Unterschied