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Kurz vor seinem 83. Geburtstag am 16. April ist der zweifache Oscar-Preisträger Sir Peter Ustinov am Sonntag abend nach längerer schwerer Krankheit verstorben. Ustinov war einer der meist gefeierten Schauspieler und anerkanntesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, der Inbegriff des Weltbürgers, der die Menschen mit Intelligenz, Belesenheit, Schlagfertigkeit und Humor gewann. Zuletzt war er im Kino als Kurfürst Friedrich der Weise in "Luther " zu sehen. Zudem spielte er in mehreren Agatha-Christie-Verfilmungen den legendären belgischen Detektiv Hercule Poirot. Seine größten Erfolge feierte er allerdings in den 50er und 60er Jahren: Sein römischer Kaiser Nero in "Quo Vadis" war nur eine der Glanzrollen des 1990 geadelten Sir Peter Ustinov. Ebenso herausragend war er als Ausbrecher Jules, der in "Wir sind keine Engel" seine Schlange im Körbchen trägt, als Manegenmeister in Max Ophüls' Meisterwerk "Lola Montez" und vor allem als Gauner Arthur beim Juwelenraub in Istanbul in dem legendären Rififi-Film "Topkapi" (zweiter Nebenrollen-Oscar nach einem ersten für seinen Sklavenhändler in "Spartacus").
Der 1921 in London geborene Ustinov war ein Multitalent, das Nebenrollen durch Virtuosität adelte. Mit eigenen Regiearbeiten ("Die Verdammten der Meere", "Memet, mein Falke") war er weniger erfolgreich. Ustinov lebte seit über 20 Jahren in der Schweiz am Genfer See. Er war Buchautor, Erzähler bei Hörspielproduktionen, Musikclown, Synchronsprecher, Dramatiker, Cartoonist, tourte als Entertainer und war für Radio, Theater, Fernsehen und Film gleichermaßen tätig. 1994 erhielt er den Deutschen Kulturpreis, 1997 den "Lifetime Achievement Award" beim Deutschen Videopreis (Laudatio von August Everding). Noch in diesem Januar wurde Ustinov der Bayerische Filmpreis verliehen. Seit 1968 war Ustinov Botschafter für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF. In enger Zusammenarbeit mit UNICEF unterstützte die von ihm gegründete "Peter Ustinov Stiftung" auf der ganzen Welt Projekte, die Kindern und Jugendlichen in Not helfen sollen.
Quelle: Blickpunkt:Film
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »leocat« (29. März 2004, 20:51)
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