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leocat

Königin von Hukapetapank

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Donnerstag, 31. Januar 2008, 16:50

Religionskritisches Kinderbuch auf den Index?

Geht's wieder los? Erst Bücher verbieten, dann verbrennen :confused: - und noch dazu ein Kinderbuch. Ich weiß, warum ich die von der Leyen abgrundtief verabscheue...

Scheiß-Staatsreligion! :schimpfen:

Ist Atheismus jetzt schon strafbar? Darf man seinem Kind nicht die Wahl überlassen, was es (oder nicht) glauben möchte? Dazu gehört für mich auch, nicht nur, ihm/ihr die Religionen vorzustellen - sondern auch eben die Alternative des Nichtglaubens.

Oder anders:

Zitat


» Und die Moral von der Geschicht'
Wer Gott nicht kennt, der braucht ihn nicht! «


Zitat

Großer Ärger um ein kleines Ferkel

BONN. (hpd) Bundesfamilienministerium will religionskritisches Kinderbuch indizieren.

Im Oktober 2007 kam das satirische Kinder- und Erwachsenenbuch „Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel" von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke auf den Markt und fand sehr bald eine große Fangemeinde. Auch Pädagogen und Psychologen waren von der frechen, kleinen Geschichte („Dawkins for Kids") angetan. So urteilte der renommierte Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Dr. Peter Riedesser, Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, das Buch sei „als Gegengift zu religiöser Indoktrination von Kindern pädagogisch besonders wertvoll". Ursula von der Leyens Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sieht die Sache jedoch völlig anders: Das Ministerium beantragte die Indizierung des Kinderbuchs als jugendgefährdende Schrift. Nach Angaben der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wird die mündliche Verhandlung Anfang März stattfinden. Der Verlag und die Autoren wehren sich entschieden gegen die Vorwürfe des Ministeriums und sprechen von politischer Zensur: Der Indizierungsantrag sei ein durchsichtiger Versuch, Religionskritik aus den Kinderstuben zu verbannen. Man werde diesen „Anschlag auf die Meinungsfreiheit" nicht hinnehmen, heißt es. Folgt auf den Karikaturenstreit nun ein Kinderbuchstreit?


Die ganze Geschichte: http://hpd-online.de/node/3715
Mehr zum Buch:http://www.schmidt-salomon.de/homepage.htm

Die Argumente der Politik sind sowas von fadenscheinig... Als hätten die von Religionsfreiheit noch nichts gehört. X(
Das Schlimmste für mich: Kinderbücher die die Existenz Gottes zur Tatsache erklären, die mit Himmel und Hölle Kinder einschüchtern - solche ernten nichtmal ein Stirnrunzeln. (Man sollte mal in einer christlichen Buchhandlung in die Kinderecke gehen - manches dort ist wirklich nicht zu glauben.)

Ich denke, ich werd mir das noch schnell zulegen - eh das wirklich vom Markt fliegt... Die Illustrationen gefallen mir schonmal...

2

Donnerstag, 31. Januar 2008, 17:26

Was ist in den Hörspielforen bloß los? 3 Themen innerhalb 24 Stunden zum Thema Religion.

Ich bin dafür, dass die Kinder die Bibel lesen. Schließlich hat Gott tausende Menschen getötet. Da ich das befürworte, würde ich mich übr eine Vielzahl heranwachsender Attentäter freuen.

3

Donnerstag, 31. Januar 2008, 17:51

Solche Indizierungsanträge scheitern aber im Normalfall. Die meisten Bücher und CDs wären nicht auf der Liste, wenn sich die "Autoren" entsprechend dagegen gewährt hätten.

Ich denke da wird nichts passieren

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4

Donnerstag, 31. Januar 2008, 18:16

Ja, sicher, ich denke auch nicht, dass die Bundesprüfstelle das wirklich indiziert (die sind ja nicht so unvernünftig wie mancher vielleicht annimmt) - aber allein die Tatsache, dass der Antrag von einem Bundesministerium kommt, macht mich reichlich sauer :schimpfen:

5

Donnerstag, 31. Januar 2008, 18:19

Die nimmt doch eh keiner mehr ernst. Wenn du die fragst wie sie verhütet wird sie antworten... "... Coitus Interruptus ist die einzige von Gott gewollte Verhütungsmethode... außer dem Seeman auf dem roten Meer natürlich"

leocat

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Donnerstag, 31. Januar 2008, 18:35

Und das in einem Land, wo die Schöpfungslehre in Biologiebüchern verbreitet wird... :irre:

:offtopic: Wobei der "Seemann" ja keine wirklich zuverlässige Verhütungsmethode ist...

Tina

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Donnerstag, 31. Januar 2008, 18:47

Inwieweit wird in dem Buch denn geklärt, ob es einen Gott gibt oder nicht?
Ich kenne das Buch leider nicht, würde mich aber mal interessieren.

Im Grunde bleibt es jedem Elternteil selbst überlassen, wie er seine Kinder erzieht und inweiweit dies religiöse Themen mit einbezieht. Für atheistische Eltern mag dieses Buch hilfreich sein. Immerhin bricht endlich mal jemand offiziell eine Lanze für nichtgläubige Eltern. Ich gehöre nicht dazu, auch wenn ich mich auch nicht als besonders religiös bezeichnen kann. Trotzdem hat auch religionskritische Literatur ihre Existenzberechtigung. Wenn nicht, würden wir uns nicht viel von anderen Staaten unterscheiden, die alles verbannen, was gegen den religiösen Strich geht.

leocat

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8

Donnerstag, 31. Januar 2008, 18:55

:imho: Eliza:

Es geht ja nicht darum, die Darstellung des Kinderbuchs - oder irgendeines Kinderbuchs - dem Kind unkritisch als Tatsache vorzusetzen. Aber ihm eben auch diese Alternative anzubieten, wenn es eben nicht mit einem Gottesglauben aufgewachsen ist und von anderen damit konfrontiert wird - oder (auch das habe ich schon erlebt) - religiös erzogen wurde und im Grundschulalter dann bereits zweifelt. Immerhin ist man in Deutschland schon mit 12 religionsmündig. Wenn man also Kindern, die gerade mal aus der Grundschule raus sind zutraut, sich für einen zukünftigen geistigen Lebensweg entscheiden zu können, dann muss man diesen Kindern die Entscheidung aber auch mit allen Alternativen ermöglichen - und eben nicht in eine staatlich gewünschte Richtung lenken.

Achso: wie ich das - ohne das Buch zu kennen - mitbekommen habe, sitzen das Ferkl und sein Freund am Ende auf einer Wiese - ganz ohne Gott - und haben für sich beschlossen, dass es keinen gibt. Was ja nun aber nicht heißt, das das für andere gelten muss.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »leocat« (31. Januar 2008, 18:57)


Tina

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9

Donnerstag, 31. Januar 2008, 19:14

Ich hab mir mal die Seiten angeschaut, die Du noch verlinkt hast. So wie ich das verstanden habe, kriegen sich dann der Rabbi, der Priester und der vom Islam (wie schimpft sich der? :D ) am Ende in die Wolle, was wohl mit Ausschlag gibt, dass das Ferkel und sein Freund zu dem Schluss kommen, dass es Gott nicht gibt.

Über diese Art und Weise das Thema zu behandeln, bin ich nicht ganz glücklich um ehrlich zu sein. Gott reduziert sich nicht lediglich auf Kirche und ihre Vertreter. Ich persönlich gehe nur seeehr selten in die Kirche, glaube aber doch irgendwie an etwas. :) Beides steht für mich nur bedingt in Zusammenhang und oft sind mir die geschwollenen Reden vieler Gottes-Stellvertreter zu wider. Deshalb hätte ich mir gewünscht, dass zumindest versucht wird, Gott als eine Art "höhere Macht" zu verstehen, die man zwar nicht sehen und fühlen kann und an die deshalb vielleicht manche Menschen eben nicht glauben.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Tina« (31. Januar 2008, 19:20)


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Donnerstag, 31. Januar 2008, 19:24

Das finde ich ja so fatal, das - wie du es ausdrückst - dem Kind erklärt werden sollte, dass "manche enschen" nicht an Gott glauben (als ob diese wieder eine "dumme Minderheit" wären). Ich bin eben in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der die Mehrheit weder an Gott glaubte noch an eine höhere Macht, wo Menschen selten religiös waren. Nichtsdestoweniger haben wir natürlich Bekannte und /oder Klassenkammeraden gehabt, die in die Kirche gingen. Und wir haben uns ganz kindlich darüber unterhalten - es war normal, das eben manche daran glaubten und manche nicht. Keiner hat dem anderen einen Vorwurf gemacht. Das war eher ein Problem der Erwachsenenwelt, das leider dann auch später (ab Klasse 4) auf die Kinder projiziert wurde - wenn z.B. christliche Schüler nicht Thälmannpionier werden durften. Das hat uns als Kinder allerdings nicht gekratzt - also mich zumindest nicht. Wir haben uns eigentlich gleich behandelt (wahrscheinlich gab es auch auf beiden Seiten fanatische "Ausreißer" - aber auch das ist doch gesellschaftlich normal und regelt sich im Alltag von selbst).

Hier und heute habe ich den Eindruck, dass Nichtglauben als "sozialer Mangel" angesehen wird. Dass es für ein Kind in der Entwickung wichtig wäre, einen Glauben an eine höhere Instanz zu haben. Ist es das? Ist es nicht wichtiger, dass das Kind zuerst einmal an sich, seine Familie, die realen Mitmenschen glaubt?

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11

Donnerstag, 31. Januar 2008, 19:39

Zitat

Original von leocat
Hier und heute habe ich den Eindruck, dass Nichtglauben als "sozialer Mangel" angesehen wird. Dass es für ein Kind in der Entwickung wichtig wäre, einen Glauben an eine höhere Instanz zu haben. Ist es das? Ist es nicht wichtiger, dass das Kind zuerst einmal an sich, seine Familie, die realen Mitmenschen glaubt?


Mit Sicherheit hast Du Recht. Allerdings... was ist so schlimm daran, wenn man tatsächlich an eine höhere Instanz glaubt? Macht es einen zu einem schlechteren Menschen? Ich behaupte jetzt einfach mal nein. Solange nicht unter dem Deckmantel des Glaubens anderen Menschen Leid angetan wird, wie es bisweilen im Islam der Fall ist. Ich denke aber, im Christentum hat man da nix zu befürchten. ;)
Über die Jahrhunderte hat sich nun mal eine gewisses religiöses Grundverständnis eingeprägt. So wie es in jeder Religion der Fall ist. Diese Formen aufzubrechen ist sehr schwer und viele die versuchen aus dem Korsett des vorgeformeten Glaubensweges auszuscheren, haben es schwer weil sie auf Unverständnis ihrer Umwelt stoßen. Die "anderen" kennen's halt nicht anders. Deshalb braucht man Geduld.

12

Donnerstag, 31. Januar 2008, 21:12

RE: Religionskritisches Kinderbuch auf den Index?

Zitat

Original von leocat
Geht's wieder los? Erst Bücher verbieten, dann verbrennen :confused: - und noch dazu ein Kinderbuch. Ich weiß, warum ich die von der Leyen abgrundtief verabscheue...

kennst du das buch, hast du dir einen direkten eindruck verschafft, ist das also hier deine persönliche meinung, oder greifst du hier auf die meinungen und einschätzungen anderer zurück?

Zitat

...sondern auch eben die Alternative des Nichtglaubens.

was willste da vorstellen, das geht doch eh automatisch... btw: ist das dann auch indoktrinierung, wenn man einem kind nichts von der möglichkeit erzählt, dass es gott gibt?! konsequenter weise eigentlich schon...

Zitat

Folgt auf den Karikaturenstreit nun ein Kinderbuchstreit?

na, nu misch mal bitte net äpfel mit birnen...

Zitat

Das Schlimmste für mich: Kinderbücher die die Existenz Gottes zur Tatsache erklären,

es soll ja auch bücher geben, die eine nichtexistenz als tatsache erklären... hab ich gelesen... gerade vorhin wars...

Zitat

die mit Himmel und Hölle Kinder einschüchtern -

wie schüchtert man denn mit dem himmel ein? :gruebel: wäre dir verbunden da mal beispiele zu nennen, wo das wirklich so ist. die scheine ich irgendwie nie zu finden.

Zitat

Man sollte mal in einer christlichen Buchhandlung in die Kinderecke gehen - manches dort ist wirklich nicht zu glauben

ist ja normal: die einen glaubens, die anderen net ;)
Eingeschränkter Winterdienst. Betreten auf eigene Gefahr!


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Donnerstag, 31. Januar 2008, 23:11

RE: Religionskritisches Kinderbuch auf den Index?

Zitat

Original von Sledge_Hammer

Zitat

Original von leocat
Geht's wieder los? Erst Bücher verbieten, dann verbrennen :confused: - und noch dazu ein Kinderbuch. Ich weiß, warum ich die von der Leyen abgrundtief verabscheue...

kennst du das buch, hast du dir einen direkten eindruck verschafft, ist das also hier deine persönliche meinung, oder greifst du hier auf die meinungen und einschätzungen anderer zurück?


Ich habe diverse Auszüge (das netz ist inzwischen volldavon - einfach mal googeln) und die in den letzten Tagen erschienenen Artikel - pro & contra gelesen. Und irgendwie konnte ich den contra-Artikeln (u.a. in der Süddeutschen) nicht folgen. Und ja, das was ich schreibe ist meine Meinung.

Zitat

Zitat

...sondern auch eben die Alternative des Nichtglaubens.

was willste da vorstellen, das geht doch eh automatisch... btw: ist das dann auch indoktrinierung, wenn man einem kind nichts von der möglichkeit erzählt, dass es gott gibt?! konsequenter weise eigentlich schon...


Das ist doch, was ich sage! Man muss Alternativen schaffen. Meine Kinder (so ich jemals welche haben sollte :heul: ) werden mal so aufwachsen, dass sie wissen, dass mein Mann (und dessen Mutter und Schwester) an Gott glaubt, ich hingegen (und eine Eltern und Geschwister) eben nicht. Und dann muss es entscheiden, wenn es soweit ist. Und wenn jetzt so ein Buch, dass sich kritisch mit der Religion (es geht ja nicht nur um Gott, sondern auch um das, was hier "unten" in seinem Namen vor sich geht) verboten werden sollte - wie kann man dann den Kindern beide Seiten klar machen, wenn es in der Bibliothek, im regal im Kindergarten in der Schule immer nur die eine Seite gezeigt bekommt.
Wenn Kinder in der Schule lernen, dass (siehe eine amazon-Kritik) die Sterne aus Erdklumpen bestehen oder im Biologie(!)unterricht hören, dass alles einfach so (oder mit Gottes Hilfe) entstanden ist, die Evolution Humbug wäre... Also bitte!
Es geht mir doch nicht darum, zu sagen: Glauben ist schlecht. Nein, Glauben ist etwas sehr schönes (und ich wünschte, ich könnte es, aber - und das führ jetzt viel zu weit und am Thema vorbei - Glaube ist oft ein einfacher Ausweg. So sehe ich das - darum ahben Atheisten auch häufiger Depressionen, denke ich. Niemand da zum trösten *g* )
Man muss sich aber selbst für den Glauben entscheiden - und zwar FREI.

Zitat

Zitat

Folgt auf den Karikaturenstreit nun ein Kinderbuchstreit?

na, nu misch mal bitte net äpfel mit birnen...


Das war nicht mein Zitat, das war aus dem Artikel...

Zitat

Zitat

Das Schlimmste für mich: Kinderbücher die die Existenz Gottes zur Tatsache erklären,

es soll ja auch bücher geben, die eine nichtexistenz als tatsache erklären... hab ich gelesen... gerade vorhin wars...


Ja, eben! Das ist doch der Punkt: Wenn es das eine gibt, MUSS es doch auch das andere geben. Ich habe mit beidem kein Problem, wenn es beides gibt - und man eben sein Kind nach dem eigenen Dafürhalten mit dem einen oder anderen aufwachsen lassen kann.

Für mich war Gott als Kind immer so etwas wie die Hexe im Märchenbuch, der Weihnachtsmann oder Väterchen Frost. Eine Figur aus einer Geschichte. Daran ist nichts falsches, und ich bestreite nicht, dass jeder gern an einen Gott glauben kann. Nur im konkreten Fall geht es doch darum - mal wieder aufs Thema zu kommen, dass hier eine Weltsicht von Seiten einer Regierungsinstanz (!) verteufelt werden soll. Und das - und das ist der eigentlich Hammer - mit dem Totschlagargument des Antisemitismus. Ja, haben die denn den Schuss nicht gehört?

Zitat

Zitat

die mit Himmel und Hölle Kinder einschüchtern -

wie schüchtert man denn mit dem himmel ein? :gruebel: wäre dir verbunden da mal beispiele zu nennen, wo das wirklich so ist. die scheine ich irgendwie nie zu finden.


Oh, da wird jemand spitzfindig. Ich schrieb mit "Himmel und Hölle" - also im Verbund. Das Alte "Gut und Böse" Schema. Schwarz-Weiß-Malerei. Crime and Punishment. Das ist im Märchen gut und schön - aber nicht in einem Buch, das eben "etwas besonderes" sein will und nach dem große Bevölkerungsgruppen leben.

Wenn ich meinen Fuß in ferner Zukunft mal wieder in so eine Buchhandlung setzen sollte, werde ich dir gern was raussuchen.

Aber du kannst ja auch einfach mal - ganz anderes Problem - die Kinderbibeln aus dem Supermarkt oder aus dem eigenen Regal zuhause nehmen und mit eigenen Augen beurteilen, wo da gekürzt, gestrichen, scheinheilig kindertümelnd die Grausamkeiten verschwiegen werden. Entweder, ich erzähle die ganze Geschichte, oder ich lasse es. :imho:

Zitat

Zitat

Man sollte mal in einer christlichen Buchhandlung in die Kinderecke gehen - manches dort ist wirklich nicht zu glauben

ist ja normal: die einen glaubens, die anderen net ;)


Ist ja auch völlig legitim - aber warum darf das eine vertrieben werden und ist allseitig akzeptiert und das andere wird - verzeiht den Kalauer - verteufelt?

leocat

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Donnerstag, 31. Januar 2008, 23:27

Zitat

Original von Eliza

Zitat

Original von leocat
Hier und heute habe ich den Eindruck, dass Nichtglauben als "sozialer Mangel" angesehen wird. Dass es für ein Kind in der Entwickung wichtig wäre, einen Glauben an eine höhere Instanz zu haben. Ist es das? Ist es nicht wichtiger, dass das Kind zuerst einmal an sich, seine Familie, die realen Mitmenschen glaubt?


Mit Sicherheit hast Du Recht. Allerdings... was ist so schlimm daran, wenn man tatsächlich an eine höhere Instanz glaubt? Macht es einen zu einem schlechteren Menschen?


Sicher nicht - aber auch nicht besser, oder? Ich finde eben, dass es keine Rolle spielen sollte, woran jemand (oder nicht) glaubt. Zumal im Kindesalter. Dieses Wetteifern um den einzig wahren glauben - wir sehen doch, wohin das führt. Junge Studenten, die Bomben in Züge legen. (mal zugespitzt, zugegeben, aber auch wahr).

Zitat

Ich behaupte jetzt einfach mal nein. Solange nicht unter dem Deckmantel des Glaubens anderen Menschen Leid angetan wird, wie es bisweilen im Islam der Fall ist. Ich denke aber, im Christentum hat man da nix zu befürchten. ;)


Sicher? Ich würde sagen: nicht mehr und nicht in unseren Breiten. Zumindest nicht, wenn man sich den beiden "großen Häusern" anschließt [offftopic]zum Thema Kirchensteuer, die nur und einzg allein in unserem schönen Staat von eben jenem eingetrieben wird, werde ich mich jetzt nicht auslassen - da ich nicht (oder nur indirekt über Göttergatten - über 400 € im Jahr :heul: - jede Steuererklärung tut mir in dem Punkt körperlich weh, vor allem, wenn ich wieder auf einen Urlaub verzichten muss...) betroffen bin, steht mir das auch nicht zu [/offtopic]

Aber christlicher Fundamentalismus blüht immer noch auf der ganzen Welt.
Und nicht nur der Islam ist blutrünstig - schaut mal nach Afrika und Asien (stichwort z.B. China/Tibet - da geht es auch um religiöse Vormachtstellung - auch wenn die Chinesen ihr Religion Kommunismus nennen ;) - naja, ich versteig mich hier ein bisschen, ich merk schon... is' spät :D )

15

Freitag, 1. Februar 2008, 06:39

@ leocat

:taetschel: is net so schlimm !

ja mit dem ganzen Religionszeug hat man manchmal echt das Gefühl "i´m with stupid" :balla:

apropos ... ähmmm ... :schelm:

Zitat

Original von leocat
:offtopic: Wobei der "Seemann" ja keine wirklich zuverlässige Verhütungsmethode ist...


ist dachte immer das is ne Stellung :gruebel:

:shy:

Tina

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16

Freitag, 1. Februar 2008, 07:36

RE: Religionskritisches Kinderbuch auf den Index?

Zitat

Original von leocat

Wenn Kinder in der Schule lernen, dass (siehe eine amazon-Kritik) die Sterne aus Erdklumpen bestehen oder im Biologie(!)unterricht hören, dass alles einfach so (oder mit Gottes Hilfe) entstanden ist, die Evolution Humbug wäre... Also bitte!


Also dies ist ja nun keinesfalls die Regel hier. In einer katholischen Schwesterschule vielleicht. Ich habe allerdings die zunehmede Abkehrung von der darwinistischen Lehre in den USA mitbekommen. Da muss ich mich allerdings schon an den Kopf fassen.

Wir sollten uns allerdings in diesen Ausnahmebeispielen verrennen. Nicht jeder Gläubige ist ein militanter Prediger. ;) Und nicht jeder davon will die Kinder bekehren und zu sich locken, so wie es in dem Buch anscheinend dargestellt wird und was mir gegen den Strich geht. Da haben es sich die Autoren des Buches etwas sehr einfach gemacht.

Ich gehe jetzt einfach mal von einer durchschnittlichen deutschen Familie aus. Die Kinder nehmen das an, was die Eltern ihnen vorleben. Wenn diese christliche Werte weitervermitteln, so ist das für Kids ganz normal. Ist dies nicht der Fall, ist es genauso. Wenn meine Eltern nicht gläubig sind, woher soll der Glaube dann beim Kind kommen? Niemand wird hier etwas vorgeworfen.

Jugendliche und Erwachsene können später entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen. Nur muss man das allen Ernstens schon bei Kindern praktizieren? Ein Kind ist ein Kind und kann noch keine schwierigen Entscheidungen treffen. Wieso dann nicht die Werte weitergeben, die man als Elternteil für wichtig erachtet und die moralisch gesehen bestimmt nicht die schlechtesten sind und das "Kind" dann später einmal entscheiden lassen? Ich finde, hier wird etwas zur ultimativen Frage hochstilisiert, die gar keine ist. Meine Kinder haben das zu befolgen, was ich und mein Mann als richtig erachten. Basta. Und wenn das der sonntägliche Kirchenbesuch wäre, dann gäbe es daran nix zu rütteln.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tina« (1. Februar 2008, 08:14)


17

Freitag, 1. Februar 2008, 12:21

RE: Religionskritisches Kinderbuch auf den Index?

Zitat

Original von leocat
...Nur im konkreten Fall geht es doch darum - mal wieder aufs Thema zu kommen, dass hier eine Weltsicht von Seiten einer Regierungsinstanz (!) verteufelt werden soll. Und das - und das ist der eigentlich Hammer - mit dem Totschlagargument des Antisemitismus. Ja, haben die denn den Schuss nicht gehört?


um das beurteilen zu können, müsste man aber fairer weise erstmal das buch selbst von vorne bis hinten durchlesen, oder?
und dass die regierung danach schaut (was sie im übrigen immer weniger bis gar nicht (mehr) tut), dass die wurzeln "geschützt" werden finde ich gut. viele schimpfen gerne gegen christentum, nehmen aber die vorteile des grundgesetztes gerne mit, bzw berufen sich darauf - und die sind in vielen dingen von biblischen grundsätzen beeinflusst wird.



Zitat

Zitat

die mit Himmel und Hölle Kinder einschüchtern -

Zitat

[...]

Zitat

Ich schrieb mit "Himmel und Hölle" - also im Verbund. Das Alte "Gut und Böse" Schema. Schwarz-Weiß-Malerei. Crime and Punishment. Das ist im Märchen gut und schön - aber nicht in einem Buch, das eben "etwas besonderes" sein will und nach dem große Bevölkerungsgruppen leben.

Zitat

Entweder, ich erzähle die ganze Geschichte, oder ich lasse es. :imho:


ich weiss natürlich dass es vielen heutzutage schwer fällt, sich für etwas zu entscheiden (lieber verbindlich unverbindlich bleiben). aber genau darum geht es ja. es wegzulassen würde wirklich bedeuten zu kürzen, bzw nur die halbe wahrheit zu erzählen. manchmal sind die dinge einfach und klar und nicht wischiwaschi. die dinge beinm namen zu nennen bedeutet ja nicht gleich damit zu drohen, oder?!



Zitat

Sicher nicht - aber auch nicht besser, oder? Ich finde eben, dass es keine Rolle spielen sollte, woran jemand (oder nicht) glaubt. Zumal im Kindesalter. Dieses Wetteifern um den einzig wahren glauben - wir sehen doch, wohin das führt. Junge Studenten, die Bomben in Züge legen. (mal zugespitzt, zugegeben, aber auch wahr).


*luft tief einzieh* das heisst also dann auch, dass jemand der in der ddr gross geworden ist auch automatisch stasi-spitzel ist? oder dass man als deutscher auch gleichzeitig nazi ist? nur weil extremisten bomben zünden kann man doch wohl nicht gleich alle religionen in einen sack stecken. und bitte bitte jetzt nicht noch die kreuzzüge auspacken. und falls der irland-konflikt als ein beweis herhalten soll: da gehts im grunde nicht um religion - und schon gar nicht darum, dass hier nach biblischen masstäben gelebt wird, das ist nur der deckmantel. oder fällt dir da ein beispiel ein, wo jemand kurz vor dem zünden einer bombe schrie "ich glaube an jesus!"? ich nicht. sollte man imho schon ein klein bisschen differenzierter betrachten...
edit: auch wenn der islam ein gewisses gewaltpotential hat - ich würde mich auch dagegen verwahren, dass jeder im islam drauf und dran ist bomben zu zünden!

in unserer heutigen zeit ist doch jeder suspekt, der es mit einer sache ernst meint. da ist man dann gleich ein radikaler. nicht nur in diesem bereich. da werden dann die liberalen sehr unliberal, die toleranten intolerant.

Zitat


Sicher? Ich würde sagen: nicht mehr und nicht in unseren Breiten. Zumindest nicht, wenn man sich den beiden "großen Häusern" anschließt

sektierer, diejenigen, die die grundsätze des christentums verdrehen gibt es natürlich. aber auch hier sollte man sich die mühe machen und genauer hinsehen, denn eine gruppierung, die sich nicht nem evangelischen oder katholischen "club" anschliesst ist dadurch nicht gleich eine sekte.



Zitat

[offftopic]zum Thema Kirchensteuer, die nur und einzg allein in unserem schönen Staat von eben jenem eingetrieben wird, werde ich mich jetzt nicht auslassen - da ich nicht (oder nur indirekt über Göttergatten - über 400 € im Jahr :heul: - jede Steuererklärung tut mir in dem Punkt körperlich weh, vor allem, wenn ich wieder auf einen Urlaub verzichten muss...)


aber kirchlich geheiratet habt ihr schon? auch wieder mal so ein thema wo man erstmal zusammentragen sollte, wo man selber davon profitiert - oder indirekt diejenigen unserer gesellschaft die sich nicht mehr selber helfen können.

btw: "einen urlaub" bezieht sich auf generell einen urlaub im jahr oder einen von mehreren urlauben im jahr?



Zitat

Aber christlicher Fundamentalismus blüht immer noch auf der ganzen Welt.


also mit so "worthülsen" kann ich wenig anfangen. was ist christlicher fundamentalismus und wie zeigt er sich in deinen augen?



so, genug editiert :spot: :D
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Sledge_Hammer« (1. Februar 2008, 12:30)


18

Freitag, 1. Februar 2008, 12:24

RE: Religionskritisches Kinderbuch auf den Index?

Zitat

Original von Eliza
Ich gehe jetzt einfach mal von einer durchschnittlichen deutschen Familie aus. Die Kinder nehmen das an, was die Eltern ihnen vorleben. Wenn diese christliche Werte weitervermitteln, so ist das für Kids ganz normal. Ist dies nicht der Fall, ist es genauso. Wenn meine Eltern nicht gläubig sind, woher soll der Glaube dann beim Kind kommen?

Das ist denke ich der springende Punkt. Meine Mutter ist wie ich Atheistin und schon alleine deshalb haben meine Besuche des christlichen Kindergartens und des Kirchenchors keine Spuren bei mir hinterlassen. Wirklich frei sind Kinder was die Entscheidung für oder gegen einen Glauben angeht also in den seltensten Fällen.
Es sei denn sie werden in eine Konstellation hineingeboren wo ein Elternteil gläubig ist und das andere nicht und keiner von beiden versucht das Kind in irgendeine Richtung zu schieben.


Zur Indizierung kann man denke ich wenig sagen ohne entweder das Buch gelesen zu haben oder die Begründung für den Antrag. Ist es wirklich nur religionskritisch wird sich der Antrag sicher nicht durchsetzen lassen. Ist es dagegen religionsfeindlich könnte der Antrag durchgehen. Allerdings finde ich den Antrag an sich überzogen, denn dieses Buch wird sicherlich nur von Eltern gekauft werden die ohnehin eine religionskritische (oder eben -feindliche) Einstellung haben. Da bekommt das Kind schon von den Eltern genug mit, das Buch wird da wohl kaum eine entscheidende Wirklung haben.
Liebe Grüße
Nico

Interpunktion und Orthographie des Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.




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19

Freitag, 1. Februar 2008, 13:16

RE: Religionskritisches Kinderbuch auf den Index?

Zitat

Original von Sledge_Hammer
und dass die regierung danach schaut (was sie im übrigen immer weniger bis gar nicht (mehr) tut), dass die wurzeln "geschützt" werden finde ich gut. viele schimpfen gerne gegen christentum, nehmen aber die vorteile des grundgesetztes gerne mit, bzw berufen sich darauf - und die sind in vielen dingen von biblischen grundsätzen beeinflusst wird.


Gegen christliches Verhalten und die Grundsätze habe ich nichts. Wohl aber gegen die Weltanschauung, die über Verhaltensregeln hinausgeht. Wieso berufst du dich eigentlich hier auf die christlichen Wurzeln des GG - weiter unten trennst du - im Irland-Fall - das wieder ganz geschickt. Da hat die Politik mit dem Glauben plötzlich nichts mehr zu tun... :gruebel:
Die meisten sogenannten "christlichen Grundsätze" sind für mich Grundsätze des gesunden Menschenverstandes, des sozialen Miteinanders, die in jeder Gesellschaft gelten (sollten) und im Grunde in den meisten Verfassungen, gleich welcher Religion die Mehrheit im Staate anhängt, festgeschrieben sind. Dass die Urväter unserer Verfassung gemeint haben, ihre Grundsätze christlich nennen zu wollen, sei ihnen unbenommen. Aber für mich ist es nicht mehr als eine Vokabel.

Zitat

Zitat

die mit Himmel und Hölle Kinder einschüchtern -

Zitat


die dinge beinm namen zu nennen bedeutet ja nicht gleich damit zu drohen, oder?!


Nicht immer, aber man KANN es so meinen. Und als Erziehender auch so benutzen. Ich finde das nichtmal schlimm. - Meiner Schwester wurde auch immer mit dem Weihnachtsmann gedroht... :grins: Kommt halt immer drauf an, wie...
Aber ich bin immer für die volle Wahrheit. Ich hatte keinen Religionsunterricht in der Schule, habe mir aber bereits mit 12 aus eigenem Antrieb eine Schulbibel gekauft - eben weil ich mich damit befassen wollte: Stichwort: Religionsmündigkeit.

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Sicher nicht - aber auch nicht besser, oder? Ich finde eben, dass es keine Rolle spielen sollte, woran jemand (oder nicht) glaubt. Zumal im Kindesalter. Dieses Wetteifern um den einzig wahren glauben - wir sehen doch, wohin das führt. Junge Studenten, die Bomben in Züge legen. (mal zugespitzt, zugegeben, aber auch wahr).


*luft tief einzieh* das heisst also dann auch, dass jemand der in der ddr gross geworden ist auch automatisch stasi-spitzel ist? oder dass man als deutscher auch gleichzeitig nazi ist? nur weil extremisten bomben zünden kann man doch wohl nicht gleich alle religionen in einen sack stecken. und bitte bitte jetzt nicht noch die kreuzzüge auspacken. und falls der irland-konflikt als ein beweis herhalten soll: da gehts im grunde nicht um religion - und schon gar nicht darum, dass hier nach biblischen masstäben gelebt wird, das ist nur der deckmantel. oder fällt dir da ein beispiel ein, wo jemand kurz vor dem zünden einer bombe schrie "ich glaube an jesus!"? ich nicht. sollte man imho schon ein klein bisschen differenzierter betrachten...
edit: auch wenn der islam ein gewisses gewaltpotential hat - ich würde mich auch dagegen verwahren, dass jeder im islam drauf und dran ist bomben zu zünden!


Habe ich das behauptet? - ich habe gesagt, dass das zugespitzt ist und nur Ausnahmen sind - aber schlimme Ausnahmen.

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in unserer heutigen zeit ist doch jeder suspekt, der es mit einer sache ernst meint. da ist man dann gleich ein radikaler. nicht nur in diesem bereich. da werden dann die liberalen sehr unliberal, die toleranten intolerant.


Bin ich intolerant wenn ich sage, dass ich nicht an Gott glaube? Das ist, als würde ich allein mit dieser Aussage Gläubige diskriminieren. Ich lasse jedem seinen Glauben und zwinge meinen niemandem auf - aber ich verwehre mich dagegen, von staatlicher Seite bevormundet zu werden. Und sei es, weil ein Kinderbuch den hohen Herren und Damen nicht in den Kram passt.

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Sicher? Ich würde sagen: nicht mehr und nicht in unseren Breiten. Zumindest nicht, wenn man sich den beiden "großen Häusern" anschließt

sektierer, diejenigen, die die grundsätze des christentums verdrehen gibt es natürlich. aber auch hier sollte man sich die mühe machen und genauer hinsehen, denn nicht jede gruppierung, die sich nicht nem evangelischen oder katholischen "club" anschliesst ist dem zuzurechnen.


Habe ich auch nie behauptet. Meine Schwiemu ist in der Heilsarmee aktiv (einer Gruppierung der ich gerade wegen des militärischen Untertons weniger als gar nichts abgewinnen kann) bestreite aber nicht, dass die viel Gutes und Wertvolles tun. Ich hab da auch schon mitgeholfen - aber dazu braucht es nicht meine Mitgliedschaft in dieser oder einer anderen Glaubensgemeinschaft. Schon seltsam - und traurig - dass Hilfe und Einsatz für Andere so oft ein christliches Deckmäntelchen braucht, um anerkannt zu werden.

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aber kirchlich geheiratet habt ihr schon?


Nein - und werden wir auch nicht.

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auch wieder mal so ein thema wo man erstmal zusammentragen sollte, wo man selber davon profitiert - oder indirekt diejenigen unserer gesellschaft die sich nicht mehr selber helfen können.


Dann spendete ich gezielt - wenn ich denn noch was zum Spenden hätte.

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btw: "einen urlaub" bezieht sich auf generell einen urlaub im jahr oder einen von mehreren urlauben im jahr?


DEN Urlaub - den Urlaub seit 2 Jahren (ich hatte in kanpp 30 Lebensjahren nie mehr als einen Urlaub im Jahr)
Letztes Jahr bestand mein "Urlaub" aus 3 (allerdings sehr schönen) Tagen in der Lüneburger Heide, dieses Jahr wohl aus 3 Tagen Köln. Von Erholung kann man da ja nicht reden...
Ist aber auch nicht allzu schlimm immerhin lebe ich da wo andere Urlaub machen *g*
Aber 450 € sind für uns verdammt viel Geld. Wenn es nicht so wäre, hätte ich kein Problem damit. Ich finde die Tätigkeit z.B. von Pfarrern wichtig und bezahle auch gern dafür - aber eben nur, wenn ich es mir finanziell erlauben kann.

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also mit so "worthülsen" kann ich wenig anfangen. was ist christlicher fundamentalismus und wie zeigt er sich in deinen augen?


Da du Irland ja schon ausgeschlossen hast, will ich es vielleicht anders ausdrücken:

Auch die beiden "großen" Kirchen greifen auch hierzulande in das Leben von Bürgern nicht immer vorteilhaft ein. Wenn zum Beispiel einer Krankenschwester der Rauswurf aus dem katholischen Krankenhaus droht, weil sie einen Mann geheiratet hat, der keine Kirchensteuer zahlt (der Mann ist dann notgedrungen eingetreten) - ist das "normal"?
Und wie kann es sein, dass wenn es nur einen Verdiener in der Familie gibt, die Kirchensteuer für BEIDE von dem einen Gehalt abgezogen wird, obwohl nur ein Verdienst vorliegt - was den Steuervorteil bei Verheiratenden in vielen Fällen ad absurdum führt (nämlich zum Nachteil wird) - und der Staat dafür auch noch den Vollstrecker gibt.
Und im Buchhandelsbereich gibt es mit Weltbild, ein Unternehmen, dass sich was Dumpinglöhne und Arbeitsbedingungen anbelangt nicht gerade profiliert - obwohl es doch mehrheitlich mehreren katholischen Diözesen gehört (was ich jetzt nicht der Religion zum Vorwurf mache - das ist Wirtschaft - aber diese "Wasser predigen und Wein trinken"-Mentalität widert mich halt an).

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »leocat« (1. Februar 2008, 13:22)


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Freitag, 1. Februar 2008, 14:45

RE: Religionskritisches Kinderbuch auf den Index?

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Original von leocat
Gegen christliches Verhalten und die Grundsätze habe ich nichts. Wohl aber gegen die Weltanschauung, die über Verhaltensregeln hinausgeht.

dann wär z.b. die bibel ja nur ein gesetzbuch - und das ist es ja - im wahrsten sinne gott sei dank - net.

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Wieso berufst du dich eigentlich hier auf die christlichen Wurzeln des GG - weiter unten trennst du - im Irland-Fall - das wieder ganz geschickt. Da hat die Politik mit dem Glauben plötzlich nichts mehr zu tun... :gruebel:


im fall irland wird das christliche nur als deckmantel genommen und somit missbraucht. es liegt also in diesem fall nicht an der sache selbst, sondern wie es gelebt wird


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die mit Himmel und Hölle Kinder einschüchtern -

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die dinge beinm namen zu nennen bedeutet ja nicht gleich damit zu drohen, oder?!


Nicht immer, aber man KANN es so meinen. Und als Erziehender auch so benutzen. Ich finde das nichtmal schlimm. [/quote]

ich schon, sofern sowas überhaupt vorkommt. aber da müssten wir uns mal damit befassen was sich hinter den begriffen "himmel und hölle" verbirgt. das könnte jetzt allerdings den rahmen etwas sprengen :)



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Aber ich bin immer für die volle Wahrheit. Ich hatte keinen Religionsunterricht in der Schule, habe mir aber bereits mit 12 aus eigenem Antrieb eine Schulbibel gekauft - eben weil ich mich damit befassen wollte: Stichwort: Religionsmündigkeit.


dann solltest du doch eigentlich dafür sein, dass auch dinge genannt werden, die auf den ersten blick "sperrig" (himmel und hölle,...) und nicht ganz leicht zu verstehen sind. nur sollte man sich dann die mühe machen, den dingen auf den grund zu gehen.


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Sicher nicht - aber auch nicht besser, oder? Ich finde eben, dass es keine Rolle spielen sollte, woran jemand (oder nicht) glaubt. Zumal im Kindesalter. Dieses Wetteifern um den einzig wahren glauben - wir sehen doch, wohin das führt. Junge Studenten, die Bomben in Züge legen. (mal zugespitzt, zugegeben, aber auch wahr).


*luft tief einzieh* das heisst also dann auch, dass jemand der in der ddr gross geworden ist auch automatisch stasi-spitzel ist? oder dass man als deutscher auch gleichzeitig nazi ist? nur weil extremisten bomben zünden kann man doch wohl nicht gleich alle religionen in einen sack stecken. und bitte bitte jetzt nicht noch die kreuzzüge auspacken. und falls der irland-konflikt als ein beweis herhalten soll: da gehts im grunde nicht um religion - und schon gar nicht darum, dass hier nach biblischen masstäben gelebt wird, das ist nur der deckmantel. oder fällt dir da ein beispiel ein, wo jemand kurz vor dem zünden einer bombe schrie "ich glaube an jesus!"? ich nicht. sollte man imho schon ein klein bisschen differenzierter betrachten...
edit: auch wenn der islam ein gewisses gewaltpotential hat - ich würde mich auch dagegen verwahren, dass jeder im islam drauf und dran ist bomben zu zünden!


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Habe ich das behauptet? - ich habe gesagt, dass das zugespitzt ist und nur Ausnahmen sind - aber schlimme Ausnahmen.


das hast du gesagt:

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Dieses Wetteifern um den einzig wahren glauben - wir sehen doch, wohin das führt.


also ich weiss von keinem fall, wo im namen von jesus bomben gezündet wurden (wie gesagt, in irland geht es darum, dass es um "kath" gegen "ev" geht, aber eigentlich geht es in der tiefe um die beiden "bevölkerungsgruppen". schliesslich geht es ja nicht um religiöse inhalte, à la "ich schmeiss dir nen sprengsatz rüber, weil du einen rosenkranz betest" - und bei den kreuzzügen gings um menschliche macht, was ebenfalls unter religiösem deckmantel besser verkauft werden konnte)


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in unserer heutigen zeit ist doch jeder suspekt, der es mit einer sache ernst meint. da ist man dann gleich ein radikaler. nicht nur in diesem bereich. da werden dann die liberalen sehr unliberal, die toleranten intolerant.


Bin ich intolerant wenn ich sage, dass ich nicht an Gott glaube?


das habe ich ja auch gar net behauptet :)


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Sicher? Ich würde sagen: nicht mehr und nicht in unseren Breiten. Zumindest nicht, wenn man sich den beiden "großen Häusern" anschließt

sektierer, diejenigen, die die grundsätze des christentums verdrehen gibt es natürlich. aber auch hier sollte man sich die mühe machen und genauer hinsehen, denn nicht jede gruppierung, die sich nicht nem evangelischen oder katholischen "club" anschliesst ist dem zuzurechnen.


Habe ich auch nie behauptet. [/quote]

es lies sich so interpretieren, dass nur "kath" und "ev" in deinen augen eine berechtigung haben.


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Meine Schwiemu ist in der Heilsarmee aktiv (einer Gruppierung der ich gerade wegen des militärischen Untertons weniger als gar nichts abgewinnen kann) bestreite aber nicht, dass die viel Gutes und Wertvolles tun. Ich hab da auch schon mitgeholfen - aber dazu braucht es nicht meine Mitgliedschaft in dieser oder einer anderen Glaubensgemeinschaft. Schon seltsam - und traurig - dass Hilfe und Einsatz für Andere so oft ein christliches Deckmäntelchen braucht, um anerkannt zu werden.


nunja, liegt auch einfach ein bisschen daran, dass die meisten sozialen initiativen da her kommen - zumindest was ihren ursprung angeht (diakonie,...). wobei es ja heutzutage eher ein nachteil ist, wenn es von christlicher seite kommt.


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aber kirchlich geheiratet habt ihr schon?


Nein - und werden wir auch nicht.


das ist dann konsequent! ich wundere mich mich schon manches mal, dass manche(!) trotz heftiger kritik an kirche(nsteuer) dann doch ein bisschen kirchliche romatik als dekoration wollen.


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also mit so "worthülsen" kann ich wenig anfangen. was ist christlicher fundamentalismus und wie zeigt er sich in deinen augen?


Da du Irland ja schon ausgeschlossen hast, will ich es vielleicht anders ausdrücken:

Auch die beiden "großen" Kirchen greifen auch hierzulande in das Leben von Bürgern nicht immer vorteilhaft ein.


das ist ja nun etwas anderes als bombenlegen... was ja hierzulande unter fundamentalismus verstanden wird. wobei es ja eigentlich - vom wort her gesehen - positiv ist: ein fundament haben. mich ärgert es btw auch immer wenn ich reisserische s.g. reportagen sehe, wo man schon für den potentiellen terroristen gehalten wird, wenn man mehr als ein tischgebet spricht oder manche beim beten die arme in die luft heben um zu zeigen, dass jesus ihnen mehr bedeutet als schmidts katze. so what?! mein fall ist letzteres beispiel auch net, aber da wird etwas genommen, was einem unbekannt ist und wird deshalb gleich mal vorverurteilt.


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Wenn zum Beispiel einer Krankenschwester der Rauswurf aus dem katholischen Krankenhaus droht, weil sie einen Mann geheiratet hat, der keine Kirchensteuer zahlt (der Mann ist dann notgedrungen eingetreten) - ist das "normal"?


davon abgesehen ob es gut ist oder net (wenn ich in der situation der kh-leitung wäre hätte ich es nicht gemacht) und es sicherlich eine ausnahme(!) ist (auch auf kath seite!): auf jeden fall lasse ich mich auf das ganze ein, wenn ich mich dort anstellen lasse. ist ja net so, dass ich meinen arbeitgeber und seine weltanschauung erst dann kennen lerne, wenn ich meinen arbeitsvertrag schon unterschrieben habe. dass die kath kirche auf eine gewisse "bindung" wert legt ist ja nu kein geheimnis.


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Und wie kann es sein, dass wenn es nur einen Verdiener in der Familie gibt, die Kirchensteuer für BEIDE von dem einen Gehalt abgezogen wird, obwohl nur ein Verdienst vorliegt - was den Steuervorteil bei Verheiratenden in vielen Fällen ad absurdum führt (nämlich zum Nachteil wird)

ist das so? :gruebel: mal abgesehen dass das vielleicht von landeskirche zu landeskirche anders gehandhabt wird: es profitieren doch auch beide von der kirche, oder? und wer denkt, das ist wirklich nicht der fall (was bei eher wenigen der fall sein wird), tritt halt aus.


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- und der Staat dafür auch noch den Vollstrecker gibt.

wenn die kirchen dem hinterherlaufen müssten würden sie zu gar nichts mehr kommen, sprich die kirchensteuer dadurch verbrauchen, um die kirchensteuer zu bekommen :D


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Und im Buchhandelsbereich gibt es mit Weltbild, ein Unternehmen, dass sich was Dumpinglöhne und Arbeitsbedingungen anbelangt nicht gerade profiliert - obwohl es doch mehrheitlich mehreren katholischen Diözesen gehört (was ich jetzt nicht der Religion zum Vorwurf mache - das ist Wirtschaft - aber diese "Wasser predigen und Wein trinken"-Mentalität widert mich halt an).
[/quote]
da kenne ich die "besitzrechte" und "arbeitsverhältnisse" net, um das beurteilen zu können. auf mich als aussenstehenden ist weltbild ein normaler verlag, der vielelicht mal auf kath. gründung zurückzuführen ist (hat ja schliesslich auch genug bücher, etc im angebot, die sich nicht mit kath lehrmeinungen decken).
Eingeschränkter Winterdienst. Betreten auf eigene Gefahr!


Dieser Beitrag wird 155 mal editiert werden, das letzte Mal von Sledge_Hammer: 05.08.2012, 10:37.