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Mephisto

Marschall Vorwärts

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201

Mittwoch, 11. Juli 2007, 20:32

Zitat

Original von pops
Im Ernst, wäre ein Gedanke wert - den lasse ich mir mal durch den Kopf gehen!


Danke. :]
- De nihilo nihil. - (nach Lukrez)

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Mephisto« (11. Juli 2007, 20:37)


pops

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Donnerstag, 12. Juli 2007, 13:26

Heute gibt es auf meiner Seite folgende neue Tipps:

Am Sonntag, den 14.07.2007 gibt es ab 11.10 Uhr das wöchentliche Rendez-vous mit Phlip Maloney auf DRS 3. Diesmal geht es um "Die Expedition" in ein Stollensystem zur Angstbewältigung.

Nachmittags sendet dann der DLR ab 15.05 Uhr "Tannöd", ein Hörspiel nach dem gleichnamingen Erfolgsroman von Andrea Maria Schenkel.



Das Radio einzuschalten könnte sich heute bei diesen Produktionen lohnen:

Zunächst gibt es auf BR 2 um 15.00 Uhr die Wiederholung des zweiten teils von
"Das ewige Leben" von Wolf Haas.


Heute abend geht es dann mit zwei Krimiserien weiter:

Um 21.03 auf SWR 2 läuft die zweite Folge aus dem "87. Polizeirevier" nach Ed McBain - Heute mit dem Titel "Heißer Sonntagmorgen"

Ab 23.00 Uhr sendet Eins live den zweiten Teil von "Die schwarze Dahlie" nach James Ellroy.

sh. meinen Eintrag vom vergangenen Donnerstag

pops

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203

Freitag, 13. Juli 2007, 12:27

An diesem Wochenende gibt es auch wieder die ein oder andere durchaus lohnenswerte Produktion im Radio:

Los geht es heute abend ab 20.00 Uhr auf DRS 1 mit dem fünfteiligen Hörspiel

Wassermusik
Autor: T.C. Boyle
Produktion: NDR / HR 2005
Regie: Leonhard Koppelmann
Musik: Henrik Albrecht
Länge: 5 x 50 Min.

Mit:
Andreas Pietschmann (Mungo Park), Thomas Fritsch (Erzähler 1), Matthias Koeberlin (Ned Rise), Udo Schenk (Erzähler 2), Anna Thalbach (Alie Anderson), Doris Kunstmann (Erzählerin), Horst Bollmann (Lord Graham Justus Twit), Traugott Buhre (Sir Josef Banks), Peter Fricke (Sir Reginald Durface), Michael Habeck (Johnson), Marion Breckwoldt (Fatima), Wolf-Dietrich Sprenger (Ebo-Abo, Dr. Delb), Barbara Nüsse (Alte), Wanja Mues (Black), Thor W. Müller (Sandal) u.v.a.

Die opulent und süffig inszenierte Sommer-Hörspielserie auf DRS 1 hat zwei Hauptfiguren. Der eine, Mungo Park, ist ein ruhmsüchtiger Abenteurer, der sich 1795 daran macht, eines der ungeklärten Mysterien des schwarzen Kontinents zu lüften und zu entdecken, was bislang kein Menschenauge je zu sehen bekam: den Niger. Über vielerlei Irr- und Umwege, durch sengende Hitze und klirrende Kälte kämpft er sich schließlich zu ihm vor und kehrt als gefeierter Held in die Londoner Gesellschaft zurück. Der andere, Ned Rise, ist ein abgewrackter Underdog, ein vom Leben gebeutelter Kleinganove, den die Metropole des 18. Jahrhunderts geradewegs auf ihre dreckigen Pflaster gespieen hat. Auf Mungos zweiter Niger-Expedition 1806 treffen die beiden aufeinander, doch nur Ned Rise wird zurückkehren. In seinem purzelbaumschlagenden, sprachbarocken Divertissement schickt T.C. Boyle die historische Figur und den fiktiven Helden in ausschweifende Abenteuer, er öffnet einen grellbunten Kosmos der Abstrusitäten und belehrt nebenbei über die kulturhistorische Rolle des Gins und die Erfindung des Mikroskops.




Die weiteren vier Teile gibt es dann an den kommenden Freitagen auf dem gleichen Sendeplatz.

Wer lieber ins Krimifach schielt, der sollte ab 20.05 Uhr bei WDR 5 vorbeihören, denn da läuft

Ein Leichentuch aus Gischt
Autor: Sam Llewellyn
Produktion: WDR 2002
Regie: Tim Vowinckel
Bearbeitung: Tim Vowinckel
Länge: 55 Min.

Mit:
Jochen Horst, Paul Faßnacht, Bruno Winzen, Udo Schenk, Christoph Maria Herbst

Ein nagelneuer Trimaran wird getestet. Während der Rennsegler in einer Sturmnacht vor der südenglischen Küste liegt, kommt es zur Katastrophe: Die Ankerleine bricht, das Boot zerschmettert an den Felsen. Eigner Ed Boniface und Skipper James Dixon können sich zwar im letzten Moment von Bord retten, aber der dritte Mann, Alan Burton, verschwindet in den Wellen. Wenig später taucht er bei einer Sponsorenparty wieder auf - doch diese überlebt er nicht. James Dixon lässt die Sache keine Ruhe. Warum musste Alan sterben? Und was hat der berühmte Segler Terry Tanner damit zu tun? Bevor er diese Fragen klären kann, muss Dixon allerdings einen Sponsor für sein eigenes Boot "Secret Weapon" finden, mit dem er die große Regatta gewinnen will. Der gebrochene Arm eines Konkurrenten beschert ihm überraschend den gesuchten Geldgeber. Ein Zufall? Kann Dixon die Regatta nun für sich entscheiden? Und wenn ja: Wird er die Siegesfeier überleben?

Meine Meinung:
Intrigen und Mord im Milieu des Segelsports. Auch mal ein wenig alltägliches Thema, dass dem Hörspiel den Hauch des Originellen verleiht. Der Fall an sich ist allerdings nicht besonders spektakulär, auch die Lösung ist vielleicht ungewöhnlich , allerdings nicht wirklich sonderlich überraschend.

Dennoch hat Tom Vowinckel eine recht ansprechende und glaubhafte Szenerie geschaffen, der zudem sehr gut agierende Sprecher - u. a. hört man hier Christoph Maria Herbst in seiner ersten (und ohnehin seltenen) Hörspielrollen - ordentliches Leben einhauchen.

Man darf hier gerne einschalten.

Meine Wertung: + + +


Die Wiederholung läuft morgen ab 10.05 Uhr ebenfalls in WDR 5.

Etwas skuril wird es dann auf rbb kulturradio ab 22.04 Uhr:

Fritz und Willi
Autor: Karl Heinz Bölling
Produktion: WDR 2007
Regie: Frank Erich Hübner
Länge: 54 Min.


Mit:
Fritz: Ludger Burmann
Willi: Ralf Schermuly
Erika: Regine Vergeen
Eva: Beate Abraham
Susi: Sandra Borgmann
Enzo: Peter Nottmeier
Erwin: Volker Lippmann

Irgendwo im Kohlenpott: Als die beiden Rentner Fritz und Willi vor ihrer geschlossenen Stammkneipe stehen, wissen sie, dass sich schon wieder ein Teil ihres Lebens in Luft aufgelöst hat. Den Glauben an die Menschheit hat Fritz längst verloren. Er glaubt nicht an das Gute, denn der Mensch hat noch zu viel vom Affen in sich. Überhaupt wäre es manchmal besser, gewisse Zeitgenossen würden sich einfach auflösen. Enzo zum Beispiel, dessen Verschwinden allerdings die Folge von zwei gezielten Pistolenschüssen ist - Willi hat ihn umgebracht, aus Eifersucht, die Waffe hat er von Fritz. Auch der gesteht einen Mord, aber das spielt schon fast keine Rolle mehr, denn die große Auflösung hat längst begonnen.

Meine Meinung:
Es fühlt sich zunächst wie eine reine Milieustudie aus dem Ruhrpott an, wechselt in den Krimi und landet im Phantastischen und Philosophischen. Ein Hörspiel, dass sicherlich Böllings Fans gefallen dürfte, den Mainstreamhörer doch eher etwas befremdlich anmuten wird.

Frank Erich Hübner schafft es - nicht zuletzt durch eine gut agierende Sprecherriege - ein anschauliches und stimmiges Bild zu zeichnen.

Wer mal etwas abseits der ausgetrampelten Hörspielpfade hören möchte, der ist hier in recht guten Händen.

Meine Wertung: + +


Gegen 22.33 Uhr läuft dann auf SWR 2 das "Hörspiel des Jahres 2006":

Enigma Emmy Göring
Autor: Werner Fritsch
Produktion: SWR 2006
Regie: Werner Fritsch
Länge: 54 Min.
Bewertung:

Mitwirkende:
Irm Hermann


»"Enigma Emmy Göring" ist der Versuch, zwei Phänomene des vergangenen Jahrhunderts, die Masseneuphorie und Massenhysterie hervorgerufen haben, auf spielerische Weise ineinanderzuspiegeln: Dass diese Wirkungen - zum Glück! - die denkbar konträrsten sind, ist der Stein, aus dem die komischen, aber auch die abgründigen Funken der Inszenierung geschlagen werden, die gerade dadurch im Idealfall Erkenntnis zulassen. Insgesamt die Umkehrung all der Texte, die ich geschrieben habe, um Sprachlosen Stimme und vom Vergessen bedrohter Erinnerung Raum zu geben, ist dies Satyrspiel eine Parodie auf die sich allgemach immer breiter machende, immer unkritischere Nazi-Nostalgie, mit der sich die Medien hohe Einschaltquoten erheischen.« (Werner Fritsch)

Hörspiel des Monats September 2006, Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:

Grenzenlose Naivität, skrupelloser Eigennutz, Selbstgefälligkeit und die Fähigkeit, das nicht ins heimelige Welt- und Selbstbild Passende ganz selbstverständlich auszublenden - Werner Fritsch entwirft einen Charakter, der nicht nur Hermann Görings Frau zu einer willigen und deshalb gefährlichen Ignorantin machte. So schrecklich und furchterregend dies klingt, so beißend, amüsant und entlarvend ist Werner Fritschs Monolog der Emmy Göring, die aus der Puderdose plaudert und die ganze Spießigkeit, die verbrämte Tugendhaftigkeit der Nazi-Elite zur Schau stellt.
Ein Spiel, reich an Material, an Sprachfärbungen, Geräuschminiaturen, musikalischen Versatzstücken, Zeitgeschichte und Geschichtchen, ein absurdes Hörstück über Schein und Sein, das uns das Schaudern lehrt.

Meine Meinung:
"Enigma Emmy Göring" ist ein hörenswertes Stück, keine Frage - allerdings werden sich die wenigsten Hörer auf diesen - wenngleich erstklassig dargebotenen - Monolog einlassen. Anspruchsvoll, aber eben nicht ansprechend. Trotz der inhaltlichen Qualität kann ich daher das "Hörspiel des Jahres 2006" nicht uneingeschränkt empfehlen.

Dem Radiohörspiel hat man mE einen Bärendienst erwiesen, in dem man diese Produktion zum Hörspiel des Jahres gemacht hat. Denn die meisten, die unvereingenommen diese Produktion hören, würden sicherlich nicht wissen wollen, was auf den Plätzen gelandet ist.
Ein wenig Mut zur Gefälligkeit täte gut, das sollte auch möglich sein, ohne Gefahr zu laufen, sich dem Mainstream anzubiedern.

Meine Wertung: +




Morgen Abend bringt NDR-Info ab 21.05 Uhr dann noch einen richtigen Knaller:

Das letzte Hemd hat keine Taschen
Autor: Horace McCoy
Produktion: SWF/HR/NDR 1995
Regie: Walter Adler
Bearbeitung: Walter Adler
Länge: 46 Min.


Mit:
Heinrich Giskes, Wolfgang Rüter, Angelika Bartsch, Katharina Zapatka, Sascha Icks, Klaus Weiss, Horst Mendroch, Walter Renneisen, Charles Wirths u. v. a.

Mike Dolan ist es nur recht, als der Chef der Zeitung ihn feuert. Er hat es schon lange satt, dem Redakteur nach dem Mund zu schreiben. Jetzt stellt er eine eigene Zeitschrift auf die Beine, eine, die den Dreck in der Stadt nicht vertuscht und den Bossen die Meinung sagt. Aber von Anfang an versucht man, Dolan unter Druck zu setzen. Schläger kassieren die Zeitschrift an den Kiosken. Die Druckerei stellt die Arbeit ein. Dolan widersetzt sich mit allen Kräften. Und dann entdeckt er den Stoff für den ganz großen Schlag gegen die verlogenen Stadtväter. Doch auch gegen ihn ist ein Schlag geplant.

Miene Meinung:
Diese Produktion nach Horace McCoy ist mit allerlei Elementen und Details dicht bepackt, so sehr, dass man sich fragt, wie man das nur alles in eine gute dreiviertel Stunde unterbringen kann.
Die Story hält sich nicht mit langem Vorgeplänkel auf, ehe man sich es versieht ist man inmitten der Geschichte, die Walter Adler mit kurzen, knackigen Szenen zu Spannung und Tempo verhilft.

Aber nicht nur die Geschichte stimmt - denn Walter Adler schafft es als Regisseur aus einem ohnehin guten Skript noch eine Menge herauszuholen. Mit passenden Sounds und Musikstücken schafft er eine überaus lebendige Kulisse.

Mit vielen guten Sprechern, selbst absolute Kleinstrollen sind hier erstklassig besetzt, kann diese Produktion auch noch aufwarten.

Hier gibt es einfach nichts auszusetzen. Eine erstklassige Produktion, die ich absolut empfehlen kann!

Meine Wertung: + + + + +



Am Sonntag morgen ist dann wieder ab 11.10 die Zeit des Philip Maloney auf DRS 3:

Philip Maloney: Die Expedition
Autor: Graf Roger
Produktion: DRS 2001


Mit:
Michael Schacht als Philip Maloney / Jodoc Seidel als Polizist /Isabel Schaerer als Brigitte Mohn / Barbara Maurer als Dana Markovic / Heinz Margot als Larry Hug / Philipp Stengele als Raffael Studer / Ueli Beck als Hans Habegger / Peter Schneider

Maloney wird von Frau Mohn in einen alten Stollen eingeladen. Der Unterbau diente früher dem Militär als geheimes Versteck. Frau Mohn hat den Stollen gekauft und versucht darin Angstpatienten mit einer neuen Therapieform zu heilen. Sie möchte, dass Maloney ein Auge auf die Patienten wirft, da bei der letzten Expedition im Stollen ein Mann spurlos verschwand.

Meine Meinung:
Privatdetektiv Maloney ist ein Fall für sich. Der Humor ist schräg, albern, zum Teil unter der Gürtellinie aber auch genial unterhaltend. Denn immerhin ist er der Hörspieldetektiv der mit Abstand die meisten Fälle auf dem Buckel hat. Auch wenn das Thema "Krimi" hier wirklich nur die Fassade ist.

Dank Satellit und Internet ist er seit geraumer Zeit auch überall in Deutschland hörbar und wird sicherlich den ein oder anderen Fan noch rekrutieren können. Denn wenn man einmal Blut geleckt hat, ist der Termin Sonntag ab 11.00 auf lange Sicht geblockt.

Bei "Die Expedition" hat es Maloney wieder mit einem hanebüchenen Fall zu tun, der einiges an wohltuenden Albernheiten zu bieten hat. Wer nicht vor Fotokopiererphobien und ähnlichem Unsinn zurückschreckt, vielleicht sogar darüber schmunzeln kann, der sollte hier mal ein Ohr riskieren.

Meine Wertung: + + +



BR 2 bringt am Sonntagnachmittag ein Hörspiel nach dem gleichnamigen Erfolgsroman:

Tannöd
Autor: Andrea Maria Schenkel
Produktion: NDR 2007
Regie: Norbert Schaeffer
Bearbeitung: Norbert Schaeffer
Länge: 50 Min.

Mit:
Michael Vogtmann, Christa Berndl, Udo Wachtveitl, Brigitte Hobmeier, Ilse Neubauer u.v.a.

Sie galten als eigenbrötlerisch, mürrisch und finster. Hausten auf einem abgelegenen, verwahrlosten Hof. Hüteten ein Geheimnis, von dem alle wussten. Jetzt sind sie tot: der Bauer, seine verhärmte alte Frau, die Tochter mit den beiden Kindern, die neue Magd. Ermordet mit einer Spitzhacke. Das Blutbad auf dem, in der Oberpfalz gelegenen Dannerhof Mitte der fünfziger Jahre wird in diversen Hörbildern rekonstruiert: Protokolle der Dorfbewohner wechseln sich ab mit inneren Monologen. Alle kommen zu Wort, auch der Mörder. Die einzelnen Stimmen schwellen an zu einem Stimmenchor aus Lebenden und Toten, Schuldigen und Unschuldigen, dem Täter und den Opfern. Immer engmaschiger webt Andrea Maria Schenkel ihre Textur aus Protokollen und Erzählung, Außen- und Innenbetrachtung, Chronik und Alptraum. Schlussendlich enthüllt sie weit mehr als nur den Mörder: eine Familien-Tragödie archaischen Zuschnitts und das Porträt einer von Katholizismus und Bigotterie beherrschten bäuerlichen Dorfgemeinschaft mit traumatischem Beziehungsgeflecht.

Meine Meinung:
Das Buch von Andrea Maria Schenkel ist der Überraschungserfolg des Jahres im Bereich Krimi - "Tannöd" wurde mit Preisen überhäuft. Schenkel hat sich einem wahren Fall angenommen und diesen mit einfachen Mitteln transportiert. Sie lässt hier alle Beteiligten in Form von Aussagen zu Wort kommen und so ergibt sich nach und nach ein Gesamtbild.

Norbert Schaeffer hat diese beklemmende Geschichte hörbar gemacht. Auch wenn es ihm nicht gelang das Medium so zu nutzen, um aus der Vorlage noch mehr zu machen, ist "Tannöd" auch in der Hörspielversion durchaus zu empfehlen. Denn zumindest Inhalt und Atmosphäre werden hier gut transportiert. Dennoch wirkt es wegen der starken Anlehnung an das Buch fast mehr wie eine Lesung, den ein richtiges Hör"spiel".

Meine Wertung: + + +


Außerdem gibt es dann noch ab 22.00 Uhr die Fortsetzung der Edgar Allan Poe-Reihe auf HR2, sowie ab 22.30 Uhr auf MDR-Figaro das Kriminalhörspiel "Zwölf Fotos zuviel" - Infos zu beiden sind heute im Update auf meiner Seite enthalten.

Einschalten werde ich u. a. bei folgenden Produktionen:
14.07.2007, 0.05 DLF: "Literatur Letal"
15.07.2007, 15.05 DLR: "Schwefelgelb - Mörderische Kälte"
15.07.2007, 17.05 WDR 5: "Revolte auf Luna" Teil 1
auch dazu gibt es Hinweise zu Inhalt, Sprechern pp. auf meiner Seite.

Viel Spaß beim Hören!

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204

Montag, 16. Juli 2007, 12:44

Zwei neue Einträge im Hörspielprogramm des Monats Juli: Am 19.07.2007 sendet SR 2 ab 23.04 Uhr das Hörspie "Tannöd" nach Anna Maria Schenkel, eine Woche später folgt auf dem gleichen Sendeplatz die BR-Produktion "Der Mord in der Rue Morgue".

Einen neuen Tipp gibt es für den 21.07.2007: Ab 0.05 Uhr sendet der DLF die Krimikommödie "Kowalskis allerletzte Chance" nach Leo Simpson.



Meine heutige Empfehlung geht zunächst ab 20.30 Uhr an den BR 2. Dort läuft die 20. Folge der tollen Familiensaga "Die Grandauers und ihre Zeit" mit dem Titel "Volkswillen"

Im Laufe des 9. März 1933 treffen in München zahlreiche SA- und SS-Rollkommandos ein. Mit Duldung der Polizei bauen sie sich im Stadtzentrum auf. Als Kommissär Benno Grandauer gegen acht Uhr abends sein Büro in der Ettstraße verlässt, ist die Menschenmenge auf dem Marienplatz so dicht, dass er kaum durchkommt. Vom Balkon des mit einer riesigen Hakenkreuzfahne geschmückten Ratshauses wird verkündet: "General Epp hat soeben die Macht in Bayern übernommen, der Reichsführer SS Heinrich Himmler den Befehl über die gesamte Polizei." Grandauer fand "Heini", einen ehemaligen Schulkameraden seines Bruders Adolf, schon immer komisch. Aber schon am nächsten Tag vergeht ihm das Lachen. Sechs seiner Kollegen, die aus ihrer Antipathie gegen die "Braunen" nie ein Hehl gemacht haben, werden ab sofort beurlaubt, während Bennos Assistent Hampl, ein eifriges NSDAP-Mitglied, in die politische Abteilung versetzt wird.
Weder Benno, noch sein Chef, Inspektor Guggenbichler, empfinden Letzteres als Verlust. Deshalb wurmt es sie schwer, dass sich Hampl in die Ermittlungen ihres jüngsten Falles einmischt. Als Grandauer aber herausfindet, dass entgegen den Wünschen der politischen Abteilung kein "Roter" und auch kein "verkommenes Subjekt" als Mörder infrage kommen, kriegt er Angst, dass man auch ihn bald "beurlauben" könnte...



Ab 23.00 Uhr tummelt es sich wieder: Auf DRS 1 gibt es das wöchentliche "Schreckmümpfeli", diesmal eine Ursendung mit dem Titel "Letzter Geburtstag" aus der Feder von Marlène Wirthner-Durrer.

WDR 3 bringt ab 23.05 Uhr das Hörspiel

Punkt
Autor: Dennis Cooper
Produktion: WDR 2003
Regie: Thomas Wolfertz
Länge: 54 Min


Mit:
Bastian Trost, Florian von Manteuffel, Il Yung Kim, Lars Rudolph, Jens Wawrczeck, Philip Brammer, Oliver Brod, Stefan Schuster

Sie sind jung, unwiderstehlich schön und ähneln einander auf fatale Weise. In Gestalt verschiedener Jungen geistert das immer gleiche Bild des "cute boy" durch den Endlos-Loop dieser düsteren Geschichte.
Es beginnt in der Ödnis der amerikanischen Provinz: Mit Crystal Speed und Satanismus wollen sich Leon und Nate ans Ziel ihrer Wünsche katapultieren. Das Opfer ihrer sadistischen Begierden wird ein taubstummer Junge, der Nate bestürzend ähnlich sieht - auf dieselbe unheimliche Weise, in der Nate wiederum einem Jungen gleicht, von dessen Selbstmord ein Snuff-Video im Internet kursiert. Aber auch dieser scheint nur ein Doppelgänger zu sein ...
In einem Spiegelkabinett der Identitäten und Obsessionen werden die Gesichter, Körper und Namen austauschbar. Was bleibt, ist die unstillbare Sehnsucht nach absoluter Hingabe, die sowohl Sex als auch Tod bedeuten kann.

Meine Meinung:
Ein Stück, bei dem ich nicht so richtig weiß, was ich davon halten soll. Zum einem unglaublich atmosphärisch und fesselnd, zum anderen viel zu wirr strukturiert. Der letzte Aspekt verhindert daher auch eine generelle Empfehlung. Der erste Punkt jedoch ist allerdings auch so stark ausgeprägt, dass sich sicherlich nicht gerade wenige für diese Produktion richtig begeistern könnte. "Punkt" hat insofern das Zeug zum Kulthörspiel.

Meine Wertung: + +



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205

Dienstag, 17. Juli 2007, 14:28

Auf meiner Seite gibt es heute zwei Tipps für Sonntag, den 22.07.2007: Ab 11.10 Uhr sendet DRS 3 den wöchentlichen Maloney-Fall - Leider ist "Der Killlerinstinkt" eine eher durchschnittliche Folge.

Ab 15.05 Uhr gibt es im DLR ein Rendezvous mit Kommissar Bienzle. Dieser ermittelt im Fall "Leiche in Öl (oder Der Traum von Costa Rica)".



Heute läuft ab 15.00 Uhr in BR 2 die Wiederholung der "Grandauers" von gestern abend (sh. vorheriges Posting).

Heute abend gibt es dann in MDR-Figaro ab 22.30 Uhr das Hörspiel des Jahres 2006

Enigma Emmy Göring
Autor: Werner Fritsch
Produktion: SWR 2006
Regie: Werner Fritsch
Länge: 54 Min.
Bewertung:

Mit:
Irm Hermann

»"Enigma Emmy Göring" ist der Versuch, zwei Phänomene des vergangenen Jahrhunderts, die Masseneuphorie und Massenhysterie hervorgerufen haben, auf spielerische Weise ineinanderzuspiegeln: Dass diese Wirkungen - zum Glück! - die denkbar konträrsten sind, ist der Stein, aus dem die komischen, aber auch die abgründigen Funken der Inszenierung geschlagen werden, die gerade dadurch im Idealfall Erkenntnis zulassen. Insgesamt die Umkehrung all der Texte, die ich geschrieben habe, um Sprachlosen Stimme und vom Vergessen bedrohter Erinnerung Raum zu geben, ist dies Satyrspiel eine Parodie auf die sich allgemach immer breiter machende, immer unkritischere Nazi-Nostalgie, mit der sich die Medien hohe Einschaltquoten erheischen.« (Werner Fritsch)

Hörspiel des Monats September 2006, Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:

Grenzenlose Naivität, skrupelloser Eigennutz, Selbstgefälligkeit und die Fähigkeit, das nicht ins heimelige Welt- und Selbstbild Passende ganz selbstverständlich auszublenden - Werner Fritsch entwirft einen Charakter, der nicht nur Hermann Görings Frau zu einer willigen und deshalb gefährlichen Ignorantin machte. So schrecklich und furchterregend dies klingt, so beißend, amüsant und entlarvend ist Werner Fritschs Monolog der Emmy Göring, die aus der Puderdose plaudert und die ganze Spießigkeit, die verbrämte Tugendhaftigkeit der Nazi-Elite zur Schau stellt.
Ein Spiel, reich an Material, an Sprachfärbungen, Geräuschminiaturen, musikalischen Versatzstücken, Zeitgeschichte und Geschichtchen, ein absurdes Hörstück über Schein und Sein, das uns das Schaudern lehrt.

Meine Meinung:
"Enigma Emmy Göring" ist ein hörenswertes Stück, keine Frage - allerdings werden sich die wenigsten Hörer auf diesen - wenngleich erstklassig dargebotenen - Monolog einlassen. Anspruchsvoll, aber eben nicht ansprechend. Trotz der inhaltlichen Qualität kann ich daher das "Hörspiel des Jahres 2006" nicht uneingeschränkt empfehlen.

Dem Radiohörspiel hat man mE einen Bärendienst erwiesen, in dem man diese Produktion zum Hörspiel des Jahres gemacht hat. Denn die meisten, die unvereingenommen diese Produktion hören, würden sicherlich nicht wissen wollen, was auf den Plätzen gelandet ist.
Ein wenig Mut zur Gefälligkeit täte gut, das sollte auch möglich sein, ohne Gefahr zu laufen, sich dem Mainstream anzubiedern.

Meine Wertung: +

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pops« (17. Juli 2007, 14:29)


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206

Mittwoch, 18. Juli 2007, 14:17

Heute gibt es zwei Tipps für den kommenden Sonntag; da darf man sich wieder zwischen zwei richtig guten Produktionen entscheiden: In der Edgar-Allan-Poe-Serie sendet HR 2 ab 22.00 Uhr das Hörspiel "Der Sturz in den Mahlstrom" - Obwohl es nicht die radiokonforme Spieldauer hat, wird es wohl trotzdem ungekürzt gesendet.

Ab 22.30 Uhr gibt es auf MDR-Figaro das Kriminalhörspiel "Aasgeier" nach einer Vorlage von R. D. Wingfield.


Heute abend läuft auf BR 2 ab 20.30 Uhr:


Der Mord in der Rue Morgue
Autor: Edgar Allan Poe
Produktion: BR 1965
Regie: Edmund Steinberger
Bearbeitung: Edmund Steinberger
Länge: 49 Min.


Mit: Wolf Euba, Erik Jelde, Christian Marschall, Fritz Straßner, Horst Tappert, Christian Wolff, u.a.

Edgar Allan Poe gilt als der erste Autor von Detektivromanen. Die Geburtsstunde der modernen Kriminalliteratur wird auf 1841 datiert, auf den Erscheinungstermin der Erzählung Der Mord in der Rue Morgue. Sie gilt als Schlüsselerzählung der Gattung, die klassische Struktur des Plots und der Aufbau des Spannungsbogens können exemplarisch an ihr aufgezeigt werden.
Mr. Auguste Dupin löst mit Hilfe seiner unübertrefflichen analytischen Kombinationsgabe einen grausamen Doppelmord, mit dessen Aufklärung die Pariser Polizei vollkommen überfordert ist. Nächtliche Schreie lassen besorgte Nachbarn in ein Haus einbrechen. In einem Hinterzimmer bietet sich ein erschreckendes Bild der Verwüstung: ein blutiges Rasiermesser, ausgerissene Haarbüschel, dann werden zwei Leichen entdeckt. Im Kamin steckt kopfüber die erwürgte Tochter der Ermordeten, die man mit durchschnittener Kehle im Hinterhof findet. Mr. Dupin stellt eine Reihe rationaler Überlegungen an, vergleicht Zeugenaussagen, vollzieht den geschilderten Tathergang nach. Der abschließende Besuch des Tatortes bestätigt lediglich die Schlüsse, die er aus seinen Analysen gezogen hat - der Fall ist gelöst.

Meine Meinung:
Der BR hat die bekannte Poe-Story so in Szene gesetzt, wie man sie weitestgehend aus Filmen oder anderen Hörspielen kennt. Man beschränkt sich hier auf die reine Detektivgeschichte und lässt alle psychologischen Elemente der Vorlage weitestgehend außen vor.

Das ist zumindest bezüglich des Unterhaltungswertes kein wirklicher Nachteil, denn die Hauptfaszination des Werkes geht nun mal auf die Krimihandlung zurück. Allerdings verpasst man diese Chance, da die Umsetzung irgendwie doch etwas zu blass geraten ist.

Als Dupin kann man hier Horst Tappert erleben, der seine Arbeit wie gewohnt solide abliefert, mich allerdings in der Rolle wenig berühren konnte.

Wer die Story kennt, wird von diesem Hörspiel wohl nur in Maßen unterhalten werden. Irgendwie wirkt die Umsetzung etwas farblos. Daher kann ich es auch nur eingeschränkt empfehlen.

Meine Wertung: +



Wiederholung morgen, 15.00 Uhr

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Donnerstag, 19. Juli 2007, 14:53

Heute bzw. gleich (15.00 Uhr auf BR 2) gibt es die Wiederholung des Hörspiels "Der Mord in der Rue Morgue" - sh. vorheriges Posting.

Heute abend gibt es dann eine weitere Folge aus dem "87. Polizeirevier" - Diesmal die Folge "Ich war's, ich war's" - 21.03 Uhr auf SWR 2.

Ab 23.00 Uhr läuft auf Eins Live der 3. Teil von "Die schwarze Dahlie" - sh. meinen Eintrag vom 05.07.2007

Ab 23:04 Uhr wiederholt SR 2 nochmals das Hörspiel

Tannöd
Autor: Andrea Maria Schenkel
Produktion: NDR 2007
Regie: Norbert Schaeffer
Bearbeitung: Norbert Schaeffer
Länge: 50 Min.

Mit:
Michael Vogtmann, Christa Berndl, Udo Wachtveitl, Brigitte Hobmeier, Ilse Neubauer u.v.a.

Sie galten als eigenbrötlerisch, mürrisch und finster. Hausten auf einem abgelegenen, verwahrlosten Hof. Hüteten ein Geheimnis, von dem alle wussten. Jetzt sind sie tot: der Bauer, seine verhärmte alte Frau, die Tochter mit den beiden Kindern, die neue Magd. Ermordet mit einer Spitzhacke. Das Blutbad auf dem, in der Oberpfalz gelegenen Dannerhof Mitte der fünfziger Jahre wird in diversen Hörbildern rekonstruiert: Protokolle der Dorfbewohner wechseln sich ab mit inneren Monologen. Alle kommen zu Wort, auch der Mörder. Die einzelnen Stimmen schwellen an zu einem Stimmenchor aus Lebenden und Toten, Schuldigen und Unschuldigen, dem Täter und den Opfern. Immer engmaschiger webt Andrea Maria Schenkel ihre Textur aus Protokollen und Erzählung, Außen- und Innenbetrachtung, Chronik und Alptraum. Schlussendlich enthüllt sie weit mehr als nur den Mörder: eine Familien-Tragödie archaischen Zuschnitts und das Porträt einer von Katholizismus und Bigotterie beherrschten bäuerlichen Dorfgemeinschaft mit traumatischem Beziehungsgeflecht.

Meine Meinung:
Das Buch von Andrea Maria Schenkel ist der Überraschungserfolg des Jahres im Bereich Krimi - "Tannöd" wurde mit Preisen überhäuft. Schenkel hat sich einem wahren Fall angenommen und diesen mit einfachen Mitteln transportiert. Sie lässt hier alle Beteiligten in Form von Aussagen zu Wort kommen und so ergibt sich nach und nach ein Gesamtbild.

Norbert Schaeffer hat diese beklemmende Geschichte hörbar gemacht. Auch wenn es ihm nicht gelang das Medium so zu nutzen, um aus der Vorlage noch mehr zu machen, ist "Tannöd" auch in der Hörspielversion durchaus zu empfehlen. Denn zumindest Inhalt und Atmosphäre werden hier gut transportiert. Dennoch wirkt es wegen der starken Anlehnung an das Buch fast mehr wie eine Lesung, den ein richtiges Hör"spiel".

Meine Wertung: + + +


Viel Spaß beim Hören!

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Freitag, 20. Juli 2007, 12:37

Heute abend (20.03 Uhr auf DRS 1) gibt es den zweiten Teil von „Wassermusik“, ein Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von T. C. Boyle.

Wassermusik
Autor: T.C. Boyle
Produktion: NDR / HR 2005
Regie: Leonhard Koppelmann
Musik: Henrik Albrecht
Länge: 5 x 50 Min.

Mit:
Andreas Pietschmann (Mungo Park), Thomas Fritsch (Erzähler 1), Matthias Koeberlin (Ned Rise), Udo Schenk (Erzähler 2), Anna Thalbach (Alie Anderson), Doris Kunstmann (Erzählerin), Horst Bollmann (Lord Graham Justus Twit), Traugott Buhre (Sir Josef Banks), Peter Fricke (Sir Reginald Durface), Michael Habeck (Johnson), Marion Breckwoldt (Fatima), Wolf-Dietrich Sprenger (Ebo-Abo, Dr. Delb), Barbara Nüsse (Alte), Wanja Mues (Black), Thor W. Müller (Sandal) u.v.a.

Die opulent und süffig inszenierte Sommer-Hörspielserie auf DRS 1 hat zwei Hauptfiguren. Der eine, Mungo Park, ist ein ruhmsüchtiger Abenteurer, der sich 1795 daran macht, eines der ungeklärten Mysterien des schwarzen Kontinents zu lüften und zu entdecken, was bislang kein Menschenauge je zu sehen bekam: den Niger. Über vielerlei Irr- und Umwege, durch sengende Hitze und klirrende Kälte kämpft er sich schließlich zu ihm vor und kehrt als gefeierter Held in die Londoner Gesellschaft zurück. Der andere, Ned Rise, ist ein abgewrackter Underdog, ein vom Leben gebeutelter Kleinganove, den die Metropole des 18. Jahrhunderts geradewegs auf ihre dreckigen Pflaster gespieen hat. Auf Mungos zweiter Niger-Expedition 1806 treffen die beiden aufeinander, doch nur Ned Rise wird zurückkehren. In seinem purzelbaumschlagenden, sprachbarocken Divertissement schickt T.C. Boyle die historische Figur und den fiktiven Helden in ausschweifende Abenteuer, er öffnet einen grellbunten Kosmos der Abstrusitäten und belehrt nebenbei über die kulturhistorische Rolle des Gins und die Erfindung des Mikroskops.



WDR 5 sendet auf seinem Krimitermin um 20.05 Uhr

Einer für alle
Autor: Oliver Bukowski
Produktion: DLR 2006
Regie: Alexander Schuhmacher
Länge: 54 Min.

Mit:
Franziska Troegner, Nina Weniger, Stefan Kaminski, Monika Hessenberg, David Czesienski, u.a.

"Ein Tag wie Hängematte!" Schultz, Kriminalbeamtin Ost, und ihre Kollegin Serjosha, Kriminalbeamtin West, haben ausnahmsweise nichts zu ermitteln. Nur Eugen Schneider, der Kriminalobermeister mit den Wortfindungsstörungen, glaubt nicht an die glasklaren Suizide. Warum hat die Drogentote auf dem Rummelplatz ebenso wie die Dame im Hotel einen Abschiedsbrief hinterlassen, der mitten im Wahlkampf einen Schatten auf den Spitzenkandidaten wirft? Serjosha und Schultz nehmen sich der Unglücklichen an und verfolgen das Selbstmörderische in der Politik.


Die Wiederholung erfolgt am Samstag um 10.05 Uhr

Vorher, ab 0.05 sendet der DLF

Kowalskis allerletzte Chance
Autor: Leo Simpson
Produktion: BR 1981
Regie: Otto Düben
Länge: 51 Min.


Mit:
Horst Bollmann, Michael Habeck, Rainer Basedow, Benno Sterzenbach, Robert Atzorn, Hans Quest, Wolfried Lier, Erminio Cantoni, Jürgen von Pawelsz, Gustl Datz

Acht Monate noch muss Officer Kowalski in Toronto Streife fahren, dann darf er nach 33 Dienstjahren in den Ruhestand gehen. Er freut sich von ganzem Herzen darauf, denn nur wenige Kollegen schätzen ihn, die meisten halten ihn für den dümmsten Polizisten Kanadas. Und tatsächlich: Als er einen wichtigen Auftrag erfüllen soll, geht alles schief. Er fasst einen Bankräuber nach der Tat - und lässt ihn wieder laufen, als der ihm Märchen von Gnomen und Goldtöpfen erzählt. Officer Kowalskis Herz ist einfach zu weich für den Dienst bei der Polizei. Jetzt darf er nicht mal mehr Streife fahren, wird degradiert und zu Fuß auf Kontrollgänge geschickt. Und sein Chef, Captain Williams ist drauf und dran, ihm seine Pension empfindlich zu kürzen. Kowalski bleibt nicht mehr viel Zeit, um sein wahres Können zu zeigen.

Meine Meinung:
Eine nette leichte Krimikommödie, die Leo Simpson uns da bietet. Die Gewichtung muss hier allerdings mehr auf Kommödie, denn auf Krimi liegen, denn der Fall um den dusseligen Officer Kowalski - der perfekt von Horst Bollmann interpretiert wird - ist nicht wirklich das, was man unter dem Motto "Krimi" erwarten darf.
Der Unterhaltungswert ist leider auch nur bedingt gegeben, denn es wird in allen Belangen etwas mit angezogener Handbremse gefahren: Für eine Kommödie nicht lustig genug, für einen Krimi zu wenig Spannung und Überraschendes. Alles plätschert ein wenig vor sich hin.

Nett, aber nichts, worüber man sich Gedanken machen muss, wenn man es verpasst haben sollte.

Meine Wertung: +



Am Sonntag gibt es ab 11.10 Uhr auf DRS 3den wöchentlichen Maloney:

Die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney - Der Killerinstinkt
Autor: Roger Graf
Produktion: DRS 1991
Länge: 16 Min.

Mit:
Michael Schacht als Philip Maloney
Jodoc Seidel als Polizist
Daniel Boemle als Tosoni
Ueli Beck als Paul Simon und als Killer
Alice Brüngger als Frau Wefel
Monika Schärer als Cecilia
Peter Schneider: Was bisher geschah

Herr Tosoni glaubt, dass ein Killer auf ihn angesetzt ist. Er bittet Maloney darum, ihn zu beschützen. Maloney nimmt widerwillig an. Am Abend landet er mit Tosoni auf einer langweiligen Party. Da taucht plötzlich eine bezaubernde junge Frau auf.

Meine Meinung.
Ein Maloney, dem ein wenig der haarsträubende Humor abgeht, der ja für die besondere Qualität der Serie bürgt. Hier gibt es zwar eine vergnügliche kleine Krimikost - einen richtigen Knaller darf man allerdings nicht erwarten.

Nur für Maloney-Fans ein Muss, für alle anderen ein Darf.

Meine Wertung: + +


Nachmittags darf dann ab 15.05 Uhr auf DLR Kommissar Bienzle ermitteln:

Leiche in Öl oder Der Traum von Costa Rica
Autor: Felix Huby
Produktion: SWF 1984 / der hörverlag
Regie: Bernd Lau
Länge: 51 Min.


Mit:
Bienzle: Dieter Eppler
Gächter: Manfred Georg Herrmann
Frau Hägele: Anita Höfer
Ihr Mann: Ernst Sprecht
Ihr Vater: Hanns Bernhardt
Gregor: Volker Eckstein
Professor Hahnisch: Wolfgang Reinsch
Wirtin: Ruth Mönch
Gerhard Fehn, Peter Folken, Fritz Hammer, Martin Schleker, Klaus Spürkel, Dietz Werner Steck

Im Heizöltank des ländlichen Einfamilienhauses der Familie Hägele schwimmt eine Leiche. Offenbar hat man auch noch versucht, das Öl anzuzünden! Hauptkommissar Bienzle, der Kriminalist mit der Vorliebe für Trollinger und schwäbische Mundart macht sich zunächst einmal ein Bild von der näheren und weiteren Umgebung des Tatortes und den Menschen, die dort leben. Dabei benimmt er sich gar nicht wie ein typischer Kriminalist. Er geht umher wie ein Spaziergänger, trinkt mit den Bauern Wein, flirtet mit der Pensionwirtin. Dabei sammelt er jedoch unentwegt Informationen, die sich allmählich zu einem Bild zusammenfügen: das Ehepaar Hägele, in dessen Haus die Leiche gefunden wurde, ist offenbar überkreuz miteinander. Frau Maria Hägele ist eine "Reing'schmeckte" aus Stuttgart mit einer ziemlich dunklen Vergangenheit. Es ist offensichtlich, daß ihr in der ländlichen Umgebung die Decke auf den Kopf fällt. In ähnlicher Lage ist Gregor, ehemaliger Drogensüchtiger, der bei Maria Hägeles Vater, der sich im Ort einen Bauernhof gekauft hat, die Landwirtschaft lernt, um im fernen Costa Rica eine Apfelfarm zu gründen. Allmählich gelingt es Hauptkommissar Bienzle, den Zusammenhang zwischen dem "Traum von Costa Rica" und der "Leiche in Öl" herzustellen.

Meine Meinung:
Felix Huby lässt hier seinen "Bienzle" in einem Fall ermitteln, der es hier mit der Kuriosität einer Leiche in einem Heizöltank zu tun bekommt. Der Fall ist auf einem guten Tatort-Niveau und eines der besten "Bienzle"-Hörspiele. Wer den schwäbelnden Kommissar nur aus dem (Fernseh-)Tatort kennt, wir vielleicht etwas enttäuscht sein, da die bekannte und beliebte Schrulligkeiten hier wegen der Kürze keinen Platz haben. Dennoch reißt die Qualität des Falles an sich, da auch wieder einiges raus.

Immerhin hab man bei der Besetzung mit Dieter Eppler einen erstklassigen Schauspieler verpflichten können, der die Rolle des Hauptkommissars sehr authentisch ausfüllt.

Alles in allem ein sehr bodenständiger Krimi, der zeigt, dass der Kommissar Bienzle durchaus schon vor seiner Fernsehkarriere ein ordentliches Format vorweisen konnte.


Meine Wertung: + + + +


Ab 17.05 Uhr läuft dann auf WDR 5 der zweite Teil von

Revolte auf Luna
Autor: Robert Anson Heinlein
Produktion: WDR 1972
Regie: Heinz Dieter Köhler
Bearbeitung: Carl Dietrich Carls
Musik: Haralt Winkler
Länge: 198 min.

Mit:
Rolf Schult, Uta Hallant, Horst Bollmann, Dieter Borsche u.a.
Redaktion: Ursula Schregel

Der Kybernetiker Manuel Garcia O'Kelly erinnert sich an die Jahre, als der Mond noch eine Kolonie von Sträflingen und Verbannten war. Um die Versorgung der irdischen Bevölkerung sicherzustellen, wurden die natürlichen Vorräte des Mondes rücksichtslos ausgebeutet: Die Gefahr bestand, dass den Mondbewohnern die Lebensgrundlagen entzogen wurden. Da bemerkt Manuel, dass der zentrale Computer der Mondkolonie seine Freundschaft sucht und sich damit revanchiert, dass er seinem menschlichen Freund Speicher und Leistungen reserviert, die für alle anderen blockiert sind. Manuel wird die Schlüsselfigur der revolutionären Bewegung, die sich auf dem Mond anbahnt.



Bevor dann wieder abends HR2 und MDR-Figaro im Clinch liegen:

Ab 22.00 Uhr auf HR 2:

Edgar Allan Poe 5 - Sturz in den Mahlstrom
Autor: Melchior Hala nach Edgar Allan Poe
Produktion: Stil / Lübbe Audio 2004
Regie: Christian Hagitte / Simon Bertling
Musik: Christian Hagitte / Simon Bertling
Länge: 68 Min.

Mit:
Edgar Allan Poe: Ulrich Pleitgen
Leonie Goron: Iris Berben
Israel Hands: Benno Führmann
Tore: Manfred Lehmann
Hardy: Jürgen Wolters
Lars Hansen: Till Hagen
Sven: Thomas B. Hoffmann
u.v.a.

Während einer Schiffsreise rettet Poe von einem Wrack die einzig Überlebende eines Schiffbruches. Ihr Name ist Leonie Goron. Mit ihr kommt ein geheimnisvoller Sarg an Bord. Doch bevor Poe mehr über Leonie erfahren kann, gerät das Schiff in einen Sturm. Und Poe wird in den Mahlstrom eines fürchterlichen Albtraums hinabgezogen. "Den Rand des Wirbels bildete ein breiter Gürtel von schimmernder Gischt; doch nicht das kleinste Teilchen davon geriet in den Schlund des fürchterlichen Trichters."

Meine Meinung:
Mit dem "Sturz in den Mahlstrom" startet die Serie in ihre zweite Staffel. Das Konzept des Nebeneinanders von Serienhandlung und Titel gebender Geschichte wird auch hier beibehalten, allerdings nimmt der Rahmen um Edgar Allan Poe selbst mehr Raum ein. Das schränkt aber zum Glück den zweiten Handlungsstrang nicht ein, denn hier legt man einfach mehr Spielzeit zu. Es wäre auch schade, denn der Traum Poes vom "Mahlstrom" ist wirklich durchweg hörenswert. Die Geschichte wird hier recht gut eingebunden und passt hier richtig in den Rahmen. Auch dieser hat einiges zu bieten: Poe trifft hier auf Leonie Goron und beide erleben eine sehr atmosphärisch sehr gut inszenierte Fahrt auf dem Schoner "Independence".

Ulrich Pleitgen kann hier als Edgar Allan Poe erneut überzeugen. Ab dieser Folge gesellt sich nun eine dauerhafte Weggefährtin an seine Seite. Iris Berben macht hier als Leonie Goron eine sehr gute Figur. Eine wirklich gute Wahl - wie man auch im weiteren Verlauf der Serie noch feststellen darf.

Insgesamt ist diese Folge, gerade - aber nicht nur - nach der etwas dünnen (nur an der Serie selbst gemessen) Vorgängerfolge, ein richtiger Knaller. Atmosphärisch äußerst gelungen, schafft auch Stil hier wieder das "Kino im Kopf" wirklich werden zu lassen. Klasse!

Meine Wertung: + + + + +


Und ab 22.30 Uhr auf MDR-Figaro:

Aasgeier
Autor: Rodney David Wingfield
Produktion: SDR 1973
Regie: Otto Düben
Länge: 60 Min.


Mit:
Martin Held, ................................................ als Robinson
Lothar Blumhagen, ...................................... als John Crampton
Petra von der Linde, ..................................... als Jerry Landers
Herbert Weißbach, ....................................... als Arnold
Martin Hirthe, .............................................. als Mr. James
Georg Tryphon, ............................................ als George
Edith Hancke, ............................................... als Ada Page
Stefan Wigger, .............................................. als Mr. Dennett

Ist dieser schlampige Alte, der sich im Haus von Mr. Crampton einnistet, dem Hausherrn den Cognac wegtrinkt und einem Fußballspiel im Fernsehen mehr Interesse zu schenken scheint, als einer anonymen Anzeige, wirklich Inspektor Robinson von Scotland Yard? Ein großer, schwarzer Koffer soll aus dem Haus getragen worden sein, auch fiel auf, dass Mrs. Crampton seit Wochen nicht mehr draußen gesehen wurde. Bei Mr. Crampton jedenfalls macht sich dieser plattfüßige, penetrante Schnüffler nicht beliebter, als er fortfährt, mit erstaunlicher Hartnäckigkeit nach dem Verbleib dieses Schrankkoffers zu forschen.

Meine Meinung:
Eine ordentliche Krimiunterhaltung in der beide Wortteile zusammenpassen und jedes davon auch nicht zu kurz kommt. Vorlage von Wingfield sind nicht umsonst gern vertonte Hörspiele, denn es gelingt dem Autor immer wieder, mit verblüffenden Geschichten die Leser bzw. Hörer zu unterhalten.
Die Krimiqualitätsschmiede des SDR hat diese Geschichte vertont. Natürlich hört man der Geschichte an, dass sie bereits einige Jahr(zehnt)e auf dem Buckel hat - dem Unterhaltungswert an sich, tut dies jedoch keinen Abbruch.

Otto Düben konnte hier auf ein gut agierdendes Sprecherteam zurückgreifen, in dem Martin Held als "Columbo"-Verschnitt heraussticht.

Eine Krimistunde, die man sich gerne gönnen darf, ich habe mich rundum gut unterhalten gefühlt.

Meine Wertung: + + + +

pops

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209

Montag, 23. Juli 2007, 19:52

Im heutigen Update empfehle ich mal den Maloney für den kommenden Sonntag.

Heute bzw. gleich darf man gerne BR 2 einschalten - ab 20.30 läuft da wieder eine weitere Folge aus der Reihe "Die Grandauers und ihre Zeit" - Diesmal gibt es ein "Frühlingserwachen"
Wegen dem Umfang verweise ich einfach mal auf die Besprechung der Gesamtausgabe auf meiner Seite.

Ab 23.00 Uhr gibt es auf DRS 1 dann die wöchentliche Portion "Schreckmümpfeli". Heute eine Produktion des WDR nach Rolf E. Schütt: Ehe 82.

Viel Spaß beim Hören!

Mephisto

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210

Montag, 23. Juli 2007, 20:32

Interessant, ich meine, dass die Radio-Version zeitlich vor der TV-Serie, welche bis in die Mitte der 50er Jahre andauert, endet.

Ach ja, pops, darf ich frage, wie Du an die Grandauers kamst bzw. außerhalb Bayerns werden sie wie auch der Großteil der Besetzung nicht sonderlich bekannt sein.
- De nihilo nihil. - (nach Lukrez)

pops

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Montag, 23. Juli 2007, 20:47

Zum deinem ersten Hinweis: Die Radioserie endete früher, weil Karl Obermayr nach Folge 28 verstorben ist. Willy Purucker, der die Figur des Benno bzw. Ludwig Karl Obermayr auf den Leib geschrieben hatte, wollte ohne ihn die Serie nicht fortführen. Zur Erinnerung an Obermayr heißt übrigens der Protagonist in der Fernsehserie "Karl Grandauer".

Über die Grandauers bin ich per Zufall gestolpert - Die ersten Folgen liefen ja vor einiger Zeit im Radio und ich habe die erste per Zufall gehört - das Fieber hat mich dann schnell gepackt. Tatsächlich hatte ich vorher noch wie etwas von dieser Serie gehört, ist tatsächlich jenseits des Mains wohl wirklich weitestgehend unentdecktes Kulturgut.

Die Sprecher sagten mir allerdings schon zum großen Teil was, anscheinend hab ich wohl als Kind eine Überportion "Königlich Bayerisches Amtsgericht" genossen. :)

Mephisto

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212

Montag, 23. Juli 2007, 21:01

Zitat

Original von pops
Zum deinem ersten Hinweis: Die Radioserie endete früher, weil Karl Obermayr nach Folge 28 verstorben ist. Willy Purucker, der die Figur des Benno bzw. Ludwig Karl Obermayr auf den Leib geschrieben hatte, wollte ohne ihn die Serie nicht fortführen. Zur Erinnerung an Obermayr heißt übrigens der Protagonist in der Fernsehserie "Karl Grandauer".

- Das hatte ich noch schemenhaft im Hinterkopf und Deine ausgezeichnete Seite ( :applaus: - Du hast mich wieder, zwar unbewusst, zum Radio hören und mithin zum Sammeln gebracht) half mir mein Wissen dahingehend wieder zu rekapitulieren.

Über die Grandauers bin ich per Zufall gestolpert - Die ersten Folgen liefen ja vor einiger Zeit im Radio und ich habe die erste per Zufall gehört - das Fieber hat mich dann schnell gepackt. Tatsächlich hatte ich vorher noch wie etwas von dieser Serie gehört, ist tatsächlich jenseits des Mains wohl wirklich weitestgehend unentdecktes Kulturgut.

Interessant.

Die Sprecher sagten mir allerdings schon zum großen Teil was, anscheinend hab ich wohl als Kind eine Überportion "Königlich Bayerisches Amtsgericht" genossen. :)


Ach ja, falls Du (?) weiter Interesse an ähnlichen bayerischen Erzeugnissen haben solltest, vor allem aus dem Bereich der Projektion von Gedankeninhalten in Form von Bilderreihen, kann ich Dir einige Tipps, familiär bedingt, zukommen lassen.
- De nihilo nihil. - (nach Lukrez)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Mephisto« (23. Juli 2007, 21:02)


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Mittwoch, 25. Juli 2007, 14:56

Danke für's Lob, Mephisto! Auf dein Angebot komme ich zurück!

Heute abend läuft im BR 2 ab 20.30 Uhr:

Feuerengel
Autor: Bloch Robert
Produktion: BR 1997
Regie: Irene Schuck
Bearbeitung: Irene Schuck
Länge: 52 Min.

Mit:
Philip Dempster: Edgar Selge
Marie: Katharina Palm
Ed Cronin: Walter Renneisen
Captain Dalton: Roland Bayer
Agatha Ludends: Ulrike Kriener
John Pullbae: Peter Fricke
Dr. Winton Schwarm: Gerd Anthoff
Mann: Jens Wawrczeck
Frau: Jutta Schmuttermeier
Orgundu: Herbert Weicker
Ricardi: Horst Raspe


Philip Dempster ist Autor und Journalist. Seit einiger Zeit lassen ihn Alpträume nicht mehr zur Ruhe kommen. Dempster trinkt, kommt mit seinem Buch nicht weiter. Also nimmt er für eine Zeitung einen Auftrag über das Sektenunwesen in der Stadt an. Bei seinen Recherchen gerät er in ein Netz von Intrigen. Kurz nach seinem Besuch brennen Kirchen, sterben Sektenführer in den Flammen. Ist Dempster selbst der Brandstifter? Daß ihn die Polizei verdächtigt, ist nicht das Schlimmste. Viel schlimmer ist: Er selbst kann sich diese Frage auch nicht beantworten, fühlt sich verfolgt von einem mysteriösen kleinen Mann mit Harlekingesicht. Und seine Träume werden immer quälender...

Meine Meinung,
Ein recht unterhaltsamer Krimi, der aber letztendlich darunter leidet, dass er etwas zu einfach gestrick ist und alles irgendwie etwas zu schnell und zu glatt abläuft. Das hat auf der Gegenseite wieder den Vorteil, dass es nicht langweilig wird. Man bekommt eine knappe Stunde solide Krimiunterhaltung geboten - nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Meine Wertung: + + +


Wiederholung wie üblich: Do, 15.00 Uhr

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214

Freitag, 27. Juli 2007, 10:40

So, das Wochenende steht vor der Tür – daher schnell noch die Radio-Tipps.

Heute abend läuft ab 20.05 Uhr in DRS 1 der dritte Teil von

Wassermusik
Autor: T.C. Boyle
Produktion: NDR / HR 2005
Regie: Leonhard Koppelmann
Musik: Henrik Albrecht
Länge: 5 x 50 Min.

Mit:
Andreas Pietschmann (Mungo Park), Thomas Fritsch (Erzähler 1), Matthias Koeberlin (Ned Rise), Udo Schenk (Erzähler 2), Anna Thalbach (Alie Anderson), Doris Kunstmann (Erzählerin), Horst Bollmann (Lord Graham Justus Twit), Traugott Buhre (Sir Josef Banks), Peter Fricke (Sir Reginald Durface), Michael Habeck (Johnson), Marion Breckwoldt (Fatima), Wolf-Dietrich Sprenger (Ebo-Abo, Dr. Delb), Barbara Nüsse (Alte), Wanja Mues (Black), Thor W. Müller (Sandal) u.v.a.

Die opulent und süffig inszenierte Sommer-Hörspielserie auf DRS 1 hat zwei Hauptfiguren. Der eine, Mungo Park, ist ein ruhmsüchtiger Abenteurer, der sich 1795 daran macht, eines der ungeklärten Mysterien des schwarzen Kontinents zu lüften und zu entdecken, was bislang kein Menschenauge je zu sehen bekam: den Niger. Über vielerlei Irr- und Umwege, durch sengende Hitze und klirrende Kälte kämpft er sich schließlich zu ihm vor und kehrt als gefeierter Held in die Londoner Gesellschaft zurück. Der andere, Ned Rise, ist ein abgewrackter Underdog, ein vom Leben gebeutelter Kleinganove, den die Metropole des 18. Jahrhunderts geradewegs auf ihre dreckigen Pflaster gespieen hat. Auf Mungos zweiter Niger-Expedition 1806 treffen die beiden aufeinander, doch nur Ned Rise wird zurückkehren. In seinem purzelbaumschlagenden, sprachbarocken Divertissement schickt T.C. Boyle die historische Figur und den fiktiven Helden in ausschweifende Abenteuer, er öffnet einen grellbunten Kosmos der Abstrusitäten und belehrt nebenbei über die kulturhistorische Rolle des Gins und die Erfindung des Mikroskops.


Eine thematisch sehr aktuelle Ursendung gibt es ab 20.05 Uhr auf WDR 5

Tourschlusspanik
Autor: Dieter Jandt und Ulrich Land
Produktion: WDR 2007
Regie: Jörg Schlüter
Länge: 54 Min.

Mit:
Maximilian Hilbrand, Bettina Engelhardt, Paul Faßnacht u.a.

Radsportprofi Jens Störig ist ein wahrer Champion. Er hat die Tour de France schon dreimal für sich entscheiden können. Doch damit ist es nun vorbei. In wenigen Wochen wird er tot sein, bescheinigt ihm ein Mediziner in aller Stille - jahrelanges Doping hat sein Herz vollständig ruiniert. Da Störig so jämmerlich aber nicht abzutreten gedenkt, engagiert er eine Killerin. Für sich selbst. Um seinen Mythos als unschlagbare Nummer Eins zu retten. Sein Auftrag an die kubanische Messerwerferin: Ihn während der Tour auf der Königsetappe möglichst mediengerecht ins Jenseits zu befördern. Ein derart spektakulärer Job kommt der jungen Frau gerade recht - gute PR ist schließlich die halbe Karriere. Entsprechend professionell geht sie an die Arbeit und bereitet sich gewissenhaft vor. Dennoch läuft alles aus dem Ruder, dringt alles an die Öffentlichkeit. Fast alles ...


Die Wiederholung gibt es wie üblich am Samstag ab 10.05 Uhr.

Heute nacht, bzw. morgen früh sendet der DLF ab 0.05 Uhr

Tom Parker und der falsche Lord
Autor: Hans Carl Artmann
Produktion: WDR 2007
Regie: Martin Heindel
Bearbeitung: Martin Heindel
Länge: 58 Min.

Mit:
Erzähler: Rolf Boysen
Erzählerin / Matilda: Jennifer Minetti
Tom Parker: Alexander Hauff
James Murdoch: Traugott Buhre
Lord Alistair Ruthven: Jürgen Thormann
Harriet Ruthven: Janina Sachau
Schurke: Thomas Anzenhofer
Liliputaner: Volker Niederfahrenhorst

Tom Parker ist ein Meisterdetektiv, dem keiner das Wasser reichen kann. Schlagfertig, charmant und scharfsinnig löst er jeden Fall. Unterstützt wird er von seinem treuen Butler James, der ebenso formvollendet Whisky kredenzt wie er geistesgegenwärtig Gefahr begegnet. Doch Genie erweckt nicht nur Bewunderung, und ein begnadeter Meisterdetektiv macht sich auch mächtige Feinde. So etwa Lyford Pemberton, einen gewieften Bösewicht, der sich hinter zahlreichen Masken verbirgt und eine Gefolgschaft düsterer Gestalten der Unterwelt befehligt. Mit diebischem Vergnügen betreibt Artmann hier künstlerische Camouflage und spielt mit den typischen Figuren, den haarsträubenden Ereignissen und unglaublichen Wendungen der klassischen Detektivgeschichte.



Einen Klassiker hat dann DRS 1 morgen Abend ab 21.00 Uhr im Programm

Die Panne
Autor: Friedrich Dürrenmatt
Produktion: NDR 1956
Regie: Gustav Burmester
Länge: 69 Min.

Mit:
Alfredo Traps: Kurt Meister
Richter: Albert Florath
Staatsanwalt: Paul Bildt
Verteidiger: Günther Hadank
Pilet: Ludwig Linkmann
Simone: Ruth Poelzig
Garagenbesitzer: Joseph Offenbach

Das Auto des Generalvertreters Traps hat eine Panne. Er muss im Dorf übernachten, aber alle Gasthöfe sind belegt. So verweist man ihn an eine abgelegene Villa, in der gelegentlich auch Gäste unterkommen. Dort findet er vier alte Herren vor, die ihn zu einem opulenten Mahl mit gepflegten Weinen einladen - unter der Bedingung, dass er nach dem Essen am Spiel der vier Herren teilnimmt. Die vier Alten erweisen sich als pensionierte Juristen und passionierte Praktiker des Justizvollzugs. Zweimal in der Woche spielen die vier "Verhandlung", und sie brauchen dazu natürlich auch einen "Angeklagten". Und Traps, der sich in selbstbewusster Naivität unschuldig wähnt, steht plötzlich unter Mordverdacht.


Auf NDR-Info läuft ab 21.05 Uhr parallel dazu:

Gefährliche Stadt
Autor: Jim Thompson
Produktion: NDR/SWF 1996
Regie: Ulrich Lampen
Bearbeitung: Ulrich Lampen
Länge: 53 Min.

Mit:
Mike Hanlon: Werner Eichhorn
Joyce Hanlon: Ellen Schulz
Lou Ford: Siemen Rühaak
Amy Standish: Christiane Leuchtmann
David (Bugs) McKenna: Ulrich Pleitgen
Rosalie Vara: Bettina Engelhardt
Ollie Westbrook: Gerhard Garbers
Alec Dudley: Ulli Lothmanns
Beamter: Karl-Michael Mechel
Sue: Ulrike Grote

Bugs McKenna ist ein ziemlicher Pechvogel, der sich eigentlich keinen Fehltritt mehr erlauben kann. So mag er gar nicht recht an die Chance glauben, die ihm Chief Deputy Lou Ford bietet, als er ihn aus dem Gefängnis holen läßt. Und tatsächlich: kaum hat er den Job als Hoteldetektiv im "Hanlon" angetreten, steckt er schon im größten Schlamassel. Der Buchhalter Alec Dudlex stürzt bei einem Gerangel aus dem Fenster, Joyce, die hübsche Frau des reichen Hotelbesitzers, macht ihm vieldeutige Avancen, und Ford, der heimliche Drahtzieher, spielt sein eigenes, undurchsichtiges Spiel.

Meine Meinung:
Ein typischer amerikanischer Krimi, der auch für dieses Genre entsprechend umgesetzt wurde. Leider konnte mich das Ganze trotzdem nicht bei Laune halten, denn die Story setzt mehr auf Klischees, denn auf Inhalte.
Es wäre vielleicht ansprechend, dem Entwirren der Fäden zu lauschen, allerdings verleidet einem die Umsetzung diesen Spaß, zumindest dann, wenn man grundsätzlich ohnehin schon wenig mit diesem Genre anfangen kann. Fans hierfür gewinnt man so sicherlich nicht.

Wer's eher derbe mag, der sollte hier mal reinhören, man verpasst aber auch wirklich nicht viel, wenn man's lässt.

Meine Wertung: + / -


Am Sonntagmorgen ist ab 11.10 Uhr in DRS 3 wieder Zeit für Privatdetektiv Philip Maloney:

Die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney - Zaubertricks
Autor: Roger Graf
Produktion: DRS 1991
Länge: 18 Min.

Mit:
Michael Schacht als Philip Maloney
Jodoc Seidel als Polizist
Ueli Beck als Herr Fehr
Isabel Schaerer als Sekretärin
Alice Brüngger als Frau Rotari
Monika Schärer als Pia
Peter Schneider: Was bisher geschah

Herr Fehr, der unter dem Pseudonym Miracolo ein bekannter Zauberer ist, kommt zu Maloney, weil seine Frau spurlos verschwunden ist. Maloney erfährt von der Polizei, dass eine Nachbarin glaubt, dass Herr Fehr seine Frau umgebracht hat.

Meine Meinung:
Auch in diesem Fall geht es mal wieder hanebüchen zur Sache. Der Mord an des Zauberers Gattin stellt Maloney vor einige Rätsel, die sich auch noch häufen, als der verhaftete Magier plötzlich aus seiner Zelle verschwindet.
Roger Graf hat es auch hier wieder geschafft in einer guten Viertelstunde einen ansprechenden Krimi zu zaubern, der natürlich auch nur mit der Fähigkeit zum Augenzwinkern genossen werden sollte.

Meine Wertung: + + +


Nachmittags sendet DLR ab 15.05 Uhr

Das Attentat
Autor: Graham Greene
Produktion: WDR 1957
Regie: Ludwig Cremer
Bearbeitung: Max Gundermann
Länge: 55 Min.

Mit:
Sir Marcus: Ernst Hetting
William Davis: Arthur Mentz
James Raven: Walter Richter
Anne Crowder: Annette Schleiermacher
Jimmy Mather: Klaus-Jürgen Wussow
Saunders: Heinz Schacht
Alice: Sigrun Höhler
Wirtin: Lilly Towska
Major Calkin: Romuald Pekny
Aky: Werner Lieven
Tiny: Friedl Münzer, u.a.

Zehn Jahre nach dem Ersten Weltkrieg versetzt die Nachricht, daß der jugoslawische Minister Mitrovic auf englischem Boden einem Attentat zum Opfer gefallen ist, die Bevölkerung erneut in Angst und Schrecken. Auch die Chorsängerin Anne Crowder und der Detektiv-Sergeant Jimmy Mather, die sich an diesem Abend zum vorletzten Mal vor einer längeren Tournee des Mädchens treffen, werden von der Nachricht überrascht. Die letzte Verabredung kann Jimmy sogar nicht mehr einhalten: Während Anne, schon auf dem Bahnhof, auf seinen Abschiedskuß wartet, hat er den Spuren eines Mannes zu folgen, der gestohlene Banknoten in Umlauf bringt. Anne muß ohne Abschied fahren, aber im Zug macht sie eine Bekanntschaft, die sie bald wieder mit Jimmy zusammenführen soll. Bei diesem Zusammentreffen geht es dann jedoch um mehr als um Liebe, und auch nur am Rand um gestohlenes Geld.

Graham Greene, geboren 1904 in Hertfordshire, studierte in Oxford und war Journalist. Er schrieb zahlreiche Bücher, die - gerade auch durch ihre Verfilmung - international populär wurden. ("Das Attentat" beruht auf der Vorlage "This Gun
For Hire", die 1942 verfilmt wurde, dt.: "Die Narbenhand"). Greene selbst unterschied sein Schaffen nach "ernsten" Romanen und "Entertainment". Er starb 1991 in der Schweiz.

Meine Meinung:
Graham Greene liefert mit diesem Gangsterstück eine spannungsgeladene Vorlage, die man beim WDR auch im typischen Radiostil der fünfziger Jahre umzusetzen wusste. Das Stück wirkt zwar insgesamt etwas altbacken, weiß aber durchaus zu unterhalten und ist - trotz seines Alters - noch recht Originell.
Auch wenn man bei den Sprechern kaum auffällige Namen gibt, an der Leistung tut das keinen Abbruch, die ist durchgängig solide. Immerhin ein Name fällt direkt auf: Klausjürgen Wussow agiert hier in seinem ersten WDR-Hörspiel.

Wer auf alte Radiokrimis steht, sollte "Das Attentat" nicht verpassen - allen anderen könnte es vielleicht etwas zu "angestaubt" sein.

Meine Wertung: + + +


Ab 17.05 Uhr geht es dann auf WDR 5 mit dem fünften Teil von „Revolte auf Luna“ weiter.

Revolte auf Luna
Autor: Robert Anson Heinlein
Produktion: WDR 1972
Regie: Heinz Dieter Köhler
Bearbeitung: Carl Dietrich Carls
Musik: Haralt Winkler
Länge: 198 min.

Mit:
Rolf Schult, Uta Hallant, Horst Bollmann, Dieter Borsche u.a.
Redaktion: Ursula Schregel

Der Kybernetiker Manuel Garcia O'Kelly erinnert sich an die Jahre, als der Mond noch eine Kolonie von Sträflingen und Verbannten war. Um die Versorgung der irdischen Bevölkerung sicherzustellen, wurden die natürlichen Vorräte des Mondes rücksichtslos ausgebeutet: Die Gefahr bestand, dass den Mondbewohnern die Lebensgrundlagen entzogen wurden. Da bemerkt Manuel, dass der zentrale Computer der Mondkolonie seine Freundschaft sucht und sich damit revanchiert, dass er seinem menschlichen Freund Speicher und Leistungen reserviert, die für alle anderen blockiert sind. Manuel wird die Schlüsselfigur der revolutionären Bewegung, die sich auf dem Mond anbahnt.


Am Abend setzt dann HR 2 ab 22.00 Uhr seinen Edgar-Allan-Poe-Reihe mit dem Hörspiel „Der Goldkäfer“ fort: Ab 22.30 Uhr findet sich dann auf MDR-Figaro

Spuren im Schnee
Autor: Andreas Renoldner
Produktion: ORF 2006
Regie: Nikolaus Scholz
Länge: 52 Min.

Mit:
Frau: Vera Borek
Kommissar: Michael König
Stimme männlich / Fritz Weinmeier: Johannes Terne
Stimme weiblich / Carina Vuketic: Andrea Clausen
Stimme männlich / Bruder: Fritz Hammel

der Kommissar kommt mit den Ermittlungen nicht weiter. Weil er in Gedanken bei der Arbeit ist, und das am Abend auf die Stimmung drückt, will ihm seine Frau helfen. Im Dialog des Ehepaares wird der Fall aufgerollt, vermischt sich mit der Beziehungsebene des Ehepaares, und überdies ist ein Tatverdächtiger der Bruder eines Jugendfreundes des Kommissars. Die gemeinsame Tätersuche führt jedoch dazu, dass der Kommissar plötzlich selbst als Hauptverdächtiger da steht - was vielleicht nur die Rache seiner Frau für den verdorbenen Abend ist...


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215

Montag, 30. Juli 2007, 14:26

Mal wieder Montag und da gibt es ja zurzeit ein gewohntes Bild:

Ab 20.30 läuft auf BR 2 eine weitere Folge aus der Reihe "Die Grandauers und ihre Zeit" - Nr. 22 "Heimtücke".

Wegen dem Umfang - und auch sonst gerne - verweise ich einfach mal auf die Besprechung der Gesamtausgabe auf meiner Seite.

Ab 23.00 Uhr gibt es auf DRS 1 ein "Schreckmümpfeli". Diese Woche wieder eine DRS-Eigenproduktion "Der Dienstag-Fünf-Uhr-Mann" von Walter Vogt.

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216

Dienstag, 31. Juli 2007, 14:31

Heute, bzw. gleich (um 15.00 Uhr9 läuft auf BR 2 die Wiederholung der "Grandauer"-Folge "Heimtücke" von gestern.

Heute abend geht es ab 23.00 Uhr bei Eins Live in die Zukunft:

Das Lewskow-Manuscript
Autor: Matthias Wittekindt
Produktion: NDR 2005
Regie: Alexander Schuhmacher
Musik: Frühwirth, Lehmann und Wingold

Mit:
Levy Lautmann: Ulrich Noethen
Faceman: Andreas Pietschmann
Anestesistin: Johanna Christine Gehlen
Lisa Frau: Nina Weniger

Levy Lautmann, der Erzähler der Geschichte, der gerade ein neues Gesicht gewonnen hat, ist Aufklärer in einer hochtechnisierten Welt. Seine Aufgabe ist es zu überprüfen, ob Manuskripte ins "Zentralarchiv der Gesellschaft" aufgenommen werden dürfen oder nicht. Als ihm das "Lewskow-Manuscript" zur Überprüfung übergeben wird, das ihm unter besonderen Umständen zugespielt wird, ist er auf eigentümliche Weise berührt. Gegen Gepflogenheiten und Gesetz nimmt er Kontakt mit der Kollegin Lisa auf, die das Script ebenfalls liest. Wie Jäger eines verlorenen Schatzes wollen beide das Geheimnis des Papiers ergründen. Lautmann gelangt dabei ans Ende seiner Welt, überwindet eine riesige Mauer und findet sich zusammen mit Lisa in einer Ruinenlandschaft. Gegen die Zurichtungen und Überreizungen einer hochtechnisierten Gesellschaft entdecken sie sich zusammen als Individuen.

Meine Meinung:

Als ich den Namen Matthias Wittekind las, befürchtete ich ja schon das schlimmste. Hatte der doch das bislang schlechteste Hörspiel verbrochen, dass ich hier je bewerten durfte (Der Tod hört mit). Insofern erwartete ich hier auch das Übelste. Nun, ganz so schlimm war es dann doch nicht - eigentlich wäre es sogar gut gewesen, wenn man nicht wieder versucht hätte, ein Radiokunstwerk zu schaffen. Alberne Klangspielereien, die weder Sinn machen, noch heutzutage als Effekte für ein Zukunftsbild taugen.
Dennoch, die Story hat was und hätte bei passender Umsetzung auch eine schon eine recht gute Note verdient. Kein Knaller, weil ein dicker logischer Fehler enthalten ist, der viel der Geschichte unbrauchbar macht.

Die Sprecher sind - sofern man dies durch den Soundbrei beurteilen kann - auf dem üblich guten Radioniveau. Wobei hier der Großteil der Last auf den Schultern Noethens ruht, der allerdigns auch ein besonderes Lob verdient, da er den Levy Lautmann in allen seinen Facetten perfekt darzustellen weiß.

Hätte man dieses Stück etwas zurückhaltender produziert, wäre hier deutlich mehr drin gewesen. So bleibt es bei einem knappen Verbleib im positiven Bereich.

Meine Wertung: +

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217

Mittwoch, 1. August 2007, 14:34

Heute abend läuft ab 20.30 Uhr bei BR 2 der erste Teil von

Lösegeld für einen Hund
Autor: Patricia Highsmith
Produktion: WDR 2006
Regie: Beate Andres
Bearbeitung: Beate Andres
Länge: ca. 2 x 54 Min.

Mit:
Catrin Striebeck, Florian von Manteuffel, Kathrin Angerer, Michael Wittenborn, Andrea Sawatzki, Vadim Glowna u.v.a.

Clarence Duhammel, ein junger, engagierter Polizist in New York mit einem Diplom in Psychologie, sieht eines Tages die Chance, seine Freundin Marylyn davon zu überzeugen, dass seine Arbeit sinnvoll ist. Der Hund des Verlagslektors Edward Reynolds und seiner Frau Greta wurde entführt. Die beiden haben etliche Drohbriefe erhalten und sollen ein hohes Lösegeld zahlen. Clarence beschließt, dem sympathischen, kinderlosen Paar zu helfen. Mit dem schnell gestellten Entführer Kenneth Rowajinski, einem Psychopathen, der sein Dasein am Rande der Gesellschaft von einer mageren Invalidenrente bestreitet, scheint er zunächst leichtes Spiel zu haben. Dann aber wendet sich die Spirale der Gewalt plötzlich gegen Clarence selbst: Zuerst sieht er seine Karriere bedroht, dann wird seine Beziehung zu Marylyn zerstört, und schließlich kämpft er um seine bloße Existenz.

Meine Meinung:
Ein Highsmith-Krimi, der im ersten Moment untypisch wirkt, aber jedoch recht schnell ihre Handschrift erkennen lässt. Ihre Art, die Protagnoisten - und damit auch die Leser resp. Hörer - zu quälen, erkennt man auch hier schnell wieder. Clarence, der hier in ein zunächst harmloses Verbrechen stolpert und hierdurch in richtig dickes Übel gezogen wird, ist einfach bedauernswert und man durchleidet hier jede Szene mit ihm mit. Ob sich dann doch noch alles zum Guten wendet?

Beate Andres hat die Geschichte recht gut für den Funk aufgearbeitet und in Szene gesetzt. Allerdings schafft sie es nicht wirklich mit der Umsetzung selbst, Spannungsmomente zu setzen. Außer dem, was sich aus der Geschichte selbst ergibt, ist der Unterhaltungswert etwas eingeschränkt.

Hinzukommt, dass das Hörspiel vielleicht auch etwas zu lange geraten ist. Etwas weniger, dafür dichter - das hätte der Produktion gut getan.

Meine Wertung: + +


Die Wiederholung gibt es morgen ab 15.00 Uhr.

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Mephisto

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218

Freitag, 3. August 2007, 13:58

Pops, wo bleiben die Wochenendtipps? :gruebel: :D

Ach ja, gleich läuft Pumuckl auf BR2.
- De nihilo nihil. - (nach Lukrez)

pops

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219

Freitag, 3. August 2007, 14:50

Tja, ich bin schon so gut, wie weg - die Packaktionen für den Urlaub haben angefangen - daher wird es wohl in den nächsten 14 Tage nichts mehr mit den Radiotipps - Da kann ich nur empfehlen, meine Seite direkt anzusurfen :]

Ich sehe auch zu, dass ich meine Tipps, soweit möglich, bis zum Urlaubsende reichen...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pops« (3. August 2007, 14:51)


Mephisto

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220

Freitag, 3. August 2007, 16:06

Zitat

Original von pops
Tja, ich bin schon so gut, wie weg - die Packaktionen für den Urlaub haben angefangen - daher wird es wohl in den nächsten 14 Tage nichts mehr mit den Radiotipps - Da kann ich nur empfehlen, meine Seite direkt anzusurfen :]

Ich sehe auch zu, dass ich meine Tipps, soweit möglich, bis zum Urlaubsende reichen...


Du musst Dich doch nicht exkulpieren. :D - Letzteres habe ich sowieso schon getan. :)

Einen schönen Urlaub.
- De nihilo nihil. - (nach Lukrez)

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