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Susanna Clarke - Jonathan Strange & Mr. Norrell
"Ich möchte Ihnen einen Roman empfehlen, so durch und durch englisch wie Cricket, Devon Cream, der Hyde Park oder verfrühtes tragisches Ausscheiden bei Fußballturnieren: "Jonathan Strange und Mr. Norrell" von Susanna Clarke.
Es ist ein wahres Ungeheuer von einem Roman, über tausend Seiten, und wie jedes echte Ungeheuer lässt sich dieses Buch nur sehr schwer beschreiben: das liegt daran, dass Susanna Clarke etwas ganz Neues und Eigenes in der Literatur macht, sie fusioniert nämlich den historischen Roman mit Fantasy, und das Ergebnis ist einfach atemberaubend großartig, denn es liest sich, als hätte Jane Austen zusammen mit J. R. R. Tolkien einen Roman verfasst.
Stellen Sie sich vor, dass mitten im Krieg gegen Napoleon zu Beginn des 19. Jahrhunderts in London ein schrulliger Herr vom Lande auftaucht, der behauptet, zaubern zu können, und den arg bedrängten Militärs seine Hilfe anbietet. Und dieser etwas tapsige und knopfäugige Exzentriker kann tatsächlich zaubern und stellt das auch unter Beweis, indem er eine Tote wieder zum Leben erweckt.
Natürlich wird dieser Mensch zur Geheimwaffe Nummer eins, aber auch zum begehrtesten Partygast der Londoner Schickeria. Damit wären wir etwa auf Seite hundert dieses Romans, und wenn Sie glauben, dass dies schon ziemlich skurril klingt, dann sollten Sie sich den Rest dieser Geschichte um Macht und Magie, perverse Elfenprinzen aus Anderswelt und Konkurrenz unter Männern keinesfalls entgehen lassen.
"Jonathan Strange & Mr. Norrel" ist eine Sittenkomödie und eine herzzerreißende Liebesgeschichte voll blitzgescheiter Handlungsvolten, herrlichem Humor und geistfunkelnder Dialoge – auch in der Übersetzung von Rebekka Göpfert und Anette Grube. Wie jeder große phantastische Roman läßt sich auch Clarkes Roman als Parabel lesen, erschöpft sich aber eben nicht darin.
Susanna Clarke hat eines jener raren Bücher geschrieben, die uns daran erinnern, dass die Realität nur der Ort des Eskapismus derjenigen ist, die für das Reich der Magie nicht stark genug sind."
Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »leocat« (21. September 2004, 22:55)
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Original von Chocolatminz
Aber im Ernst, die Pullman-Bücher find ich auch gut, nur an Band 3 hab ich mich noch nicht getraut, weil er ein etwas deprimierendes Ende haben soll. Schreib mal, wie du ihn findest.![]()
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Original von erja
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Original von Chocolatminz
Aber im Ernst, die Pullman-Bücher find ich auch gut, nur an Band 3 hab ich mich noch nicht getraut, weil er ein etwas deprimierendes Ende haben soll. Schreib mal, wie du ihn findest.![]()
wie, du hast die bände 1 und 2 gelesen, den 3. band aber nicht?!![]()
wie konntest du das aushalten? band 2 endet ja völlig offen... was das deprimierende ende angeht: es ist nicht so deprimierend, als dass man deshalb auf band 3 verzichten sollte! auf gar keinen fall!
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Original von leocat
Du glaubst gar nicht, wie ich innerlich gejubelt habe.![]()